Körperkontakt mit Therapeuten trotz Missbrauch

[mio]

Und daher ist für mich sehr wohl erheblich, worum es (der TE) geht

Aber da lässt sich auch nachfragen und dann einfach akzeptieren. WORUM es ging wurde bereits vor Seiten KLAR beantwortet.

Sauber lesen hilft!

(Und das meine ich jetzt gar nicht so sehr in Bezug auf Dich, denn Du hast Dich ja zumindest um "Korrektur" bemüht, sondern eher in Bezug auf andere Beiträge zu dem erstellten Thema.)

Das sind einfach so viele unüberprüfte "Vorurteile" im Spiel bisweilen, dass es einen echt gruseln kann.

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[Sommerwind90]

Also zu deiner Frage, was ich befürchte ist schwer zu beantworten , da es ja ohnehin irrationale Ängste sind. Ich hasse einfach diese Nähe, diese Umklammerung in der Umarmung ist mir uneträglich. Ich fühle mich dann hilflos und ausgeliefert . Das es sich um ein vermeidungsverhalten handelt kommt hin

[stern]

Hmmm. Und hast du denn auch das Bedürfnis nach Berührung (insbes. bei Freunden)? Ich meine, Umarmungen sind ja in dem Sinn kein Muss. Oder glaubst du, es müsste so sein, weil das andere ja auch können?

Ich habe die Assoziation, dass das auch viel zu nahe sein könnte (und zwar insbes. auch in der Therapie)...? Und wenn es so ist: mehr davon macht es dann nicht unbedingt besser. ich meine, wenn man sozusagen k*tzt bzw. erhebliche Ängste und eine Körperwahrmehmungsstörung hat, ist man ja auch nicht wirklich in einer Verfassung, die es ermöglicht, sorgfältig abzugleichen, welches Maß an Nähe noch angenehm oder als akzeptabel erlebt wird bzw. wann es zu nah und unangenehm. Und das ist auch nicht von Person zu Person gleich. Und manchmal will man vielleicht auch keine Umarmung (selbst wenn man diese Person sonst auch schon umarmt hat). In einer Körpertherapie ist das daher oft eher so, dass man sich herantastet.

Also vielleicht ist die Vorgehensweise in der Therapie tatsächlich etwas zu "invasiv" (bzw. überfordernd). Dass therapeutische Grenzen abgesteckt wurden, heißt ja noch nicht, dass du jedes Mal deine individuelle Grenze wahren kannst? Was wäre denn der Punkt, wo du sagen würdest, das ist mir jetzt zu nah? Bzw. hast du davon schon Gebrauch gemacht bzw. erkennst du den? Du hattest ja geschrieben, dass du sagen sollst, wenn du etwas nicht "vertragen kannst". Oder lässt du das mehr oder wenig so geschehen... weil die Intervention so ausgestaltet ist und du natürlich Hoffnung auf Besserung hast. Oder anders formuliert: Wenn man das Gefühl hat, etwas geschieht mit einem, ist es ja nicht so verwunderlich, wenn man Umarmungen eher abwehrt. Also wichtig kann ja auch ein sicheres Gefühl sein, dass man etwas (z.B. eine Umarmung bei einem Freund) nicht will (was bei manchen Patienten sozusagen beschädigt ist). Es gibt ja in der Tat auch Menschen, die darauf nicht so achten, ob das jemand überhaupt möchte.

[Sommerwind90]

Naja es ist einfach null Lebensqualität wenn man keine Zuwendungen geben und vertragen kann, dementsprechend isoliert bin ich auch . Ja habe davon schon Gebrauch gemacht und hatte dann auch Zeit zum nachdenken ob ich mich dem gewachsen fühle

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[Sommerwind90]

Zu nahe wäre alles was man nicht mehr mit guten Bekannten , Freunden macht. Die Hand zu geben gehört ja zB zur Gesellschaftlichen Konvention , auch das hat mich Überwindung gekostet. Du kannst dir also vorstellen wie groß mein Leidensdruck ist .

[isabe]

Aber Zuwendung erfolgt in der Regel nicht zunächst über den Körper: Wenn du jemanden kennen lernst und ihr euch mögt, redet ihr doch erst mal und hört einander zu. Und das ist ganz sicher nicht "null Lebensqualität". Mir kommt es so vor, als werde der Körper nun erneut "missbraucht", um - weil man das halt so macht - den idealen "Signifikanten" darzustellen, der beweist: "Ich weiß, wie es richtig geht: Wir müssen uns umarmen, damit ich Lebensqualität habe".

Man ist nicht deshalb isoliert, weil man nicht umarmen kann: Sehr viele Menschen sind isoliert, obwohl sie Körperkontakt haben, und viele sind nicht isoliert, obwohl sie mit niemandem körperlich werden; und wieder andere sehnen sich nach Zärtlichkeit und haben trotzdem niemanden. Den direkten Zusammenhang "wenn ich Umarmungen ertrage, finde ich sie auch irgendwann gut und dann habe ich deshalb Lebensqualität" gibt es so gar nicht.

[stern]

Der Leidensdruck ist unübersehbar.

Mir ging es um die Überlegung, dass es auch wichtig ist, etwas ablehnen zu können, wenn man etwas zulassen möchte (und man auch ein Gespür dafür entwickelt, was man möchte)... und wie es damit steht. Und dass ich überlegte, ob ihr nicht noch etwas langsamer vorgehen könntet.

Also dass du schauen kannst: Ok, bis dahin ist es für mich o.k.... und ab hier ist es nicht mehr gut. Und dann könnte man sich langsam vortasten. Denn alles andere kann ja gut und gerne wieder "überrumpeln" bzw. die Grenzen überschreiten (so dass es dann auch normal wäre, wenn man das ablehnt). Und ich glaube, in einer Umarmung (wenn man massive Ängste hat, teilweise k*tzen muss und Körperwahrnehmung auch ein Thema ist) kann man das ja gar nicht so genau abstimmen. Bzw. das ist ja auch nicht das "Wesen" einer Exposition, die eher umgekehrt ausgestaltet ist: O.k., jemand hat Angst vor Wasser, also werfen wir ihn rein - und irgendwann gewöhnt derjenige sich schon daran, dass Wasser eigentlich gar nicht so schlimm ist (oder eben auch nicht). Also ich denke, es gäbe zumindest mehrere Möglichkeiten, um sich anzunähern.

Also was das Handgeben angeht, könnte man ja auch zunächst schauen, wie es ist, wenn man sich gegenüber steht (und sich die Hand noch nicht gibt): Gibt es dann noch einen Punkt, der noch o.k. ist... wann schlägt das um (und ggf. weswegen)... und dass man sich von da aus langsam nähert - anstelle sich gleich mit den maximalen Ängsten zu konfrontieren (wenn man sich DANN nicht mehr gut wahrnehmen zu kann bzw. sogar dissoziieren muss, finde ich normal). Und "Zuwendung" annehmen zu können, ist dann vielleicht erst der nächste Schritt, wenn Handgeben besser klappt.

Kannst du Fremden bzw. weniger guten Bekannten die Hand geben? Freunde könnte man evtl. "einweihen" (bzw. evtl. fällt das ihnen eh auf, wenn das massiver ist)... so dass sich so vielleicht auch leichter ein Weg findet, damit umzugehen.

[stern]

Und ja, eben. Man kann auch ohne jede Berührung sehr zugewandt bzw. sich sehr nahe sein: Wie steht es damit... also ist das möglich (oder geht es tatsächlich nur um den Körperkontakt an sich)? Wenn das dann evtl. zusätzlich durch Körperkontakt ausgedrückt wird, ist das dann ""nur"" eine weitere Intensivierung. Aber das wäre sicher nicht nichts, wenn das möglich wäre (wobei der Körperkontakt in einer Freundschaft im Vergleich zu einer Paarbeziehung üblicherweise eh reduzierter ist). Bzw. Körperkontakt kann manchmal auch "nur" ein Substitut sein, WEIL etwas nicht anders ausgedrückt werden kann. Oder es gibt auch sehr oberflächliche Körperkontakte, die tatsächlich nicht mehr als Konvention sind.

Da geb ich dir recht, kommt halt darauf an in welchem Kontext es eingesetzt wird. ZB in Form von privatem trösten, persönlichen Zuwendungen , das ginge für mich auch nicht . Oder in Form einer Nachbeelterung oder um Vertrauen zu lernen.

Solchen Aspekte hingegen kann man sich auch ohne jeden Körperkontakt annähern, was dann im Normalfall auch nicht gleich so überrumpelnd bzw. überwältigend sein dürfte. Bzw. es wäre für mich gar nicht vorstellbar, dass man sagt: Du hast also Schwierigkeiten mit Vertrauen... also halte ich dich mal eine Weile in der Umarmung... und dann wirst du schon sehen, dass du mir vertrauen kann.

Aber ich glaube:

Naja es ist einfach null Lebensqualität wenn man keine Zuwendungen geben und vertragen kann,

wenn man bereits Schwierigkeiten hätte, Zuwendung ohne Körperkontakt zu geben und annehmen zu können, dass man diese dann auch hat, wenn man sogar zusätzlich Körperkontakt zulässt. Oder anders gesagt: Speziell in dem Punkt bin ich bei isabe: Auf den Körperkontakt kommt es hierbei nicht sooo wesentlich an (anders z.B. beim Handgeben als Konvention) - wobei dein Leidensdruck, wie gesagt, sehr nachvollziehbar ist bzw. dass dir etwas fehlt! Aber wenn man sich langsam annähert, kann man ja auch ans Ziel kommen.

Du brauchst die Fragen auch nicht beantworten, wenn du nicht magst... nur als Idee, was mir dazu einfällt.

[Sommerwind90]

Danke Stern , das klingt sehr gut was du schreibst . Aber dazu muss ich sagen nichts anderes haben wir gemacht , als es zu steigern . Anfangs saß die thera einfach neben mir. Erst nach 3 Jahren haben wir es gesteigert

[Sommerwind90]

Handgeben ist bei fremden fast unmöglich , meine Freunde wissen dass ich wohl ein Problem habe . Und meine Angst vor Nähe drückt sich auch durch Zuwendung ohne Berührung aus , ich kann zB keine Komplimente aushalten

[candle.]

Was passiert denn dann?

candle

[Sommerwind90]

Die ganze Palette an Angst Symptomen bis hin zur Abspaltung

[candle.]

Die ganze Palette an Angst Symptomen bis hin zur Abspaltung

Kannst du das auch mit eigenen Worten beschreiben wie sich das anfühlt? Ich habe so langsam den Eindruck ich schreibe mit so einer Maschine, die Sätze irgendwo rauskopiert. Was soll auch schon die Palette sein? Die hat meistens kein Mensch!

candle

[Sommerwind90]

Sorry wenn du das so siehst... Mir ist es ein bisschen zu viel dir das im Detail zu schildern

[Krümmelmonster]

Hallo Sommerwinde,
ich kann zB keine Komplimente aushalten, kann ich nach voll ziehen, kann man lernen. dauert halt einwenig!
Habe ich früher in deinen alter gar nicht gekönnt und auch nicht bennen können.
Jetzt habe ich eine Technik für mich gefunden und es funktioniert. da ich weise wurde

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