Der Profi-Patient

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Mondin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 1142

Beitrag Fr., 24.02.2017, 12:01

Krang2 hat geschrieben:Da liegt wohl ein Mißverständnis vor, ich will meiner Freundin eigentlich klarmachen, daß Therapien KEIN Ersatz für andere Wege sind, die ihr besser täten. Klar vertraut sie mir, diese Abwehr liegt ja im Unterbewußtsein.
Nein, kein Missverständsnis. Das ist EXAKT das, was ich mit Zwangsbeglückung meine und was mich immer wieder entsetzt. Dass es nämlich zunehmend um sich zu greifen scheint, vermutlich mit zunehmender Psychologisierung, in der jeder sich für einen Semiexperten für das Unbewusste seines Gegenüber hält, der sich besser damit auskennt, als der Besitzer des betreffenden Unbewussten selbst. Dabei wird freilich vergessen, dass ein Bewusstsein gute Gründe hat, das Unbewusste dort zu belassen wo es ist und zwar genau so lange, bis der Betreffende (seine Gesamtkonstitution) eine Bewusstwerdung zulässt, die dann ganz von alleine geschieht.

Es scheint den Menschen immer schwerer zu fallen, ihr Gegenüber einfach so hinzunehmen, wie es eben ist und es schlicht gern zu haben, was oft das Hilfsreichsten von Allem ist. Immer wird Optimierungsbedarf erkannt, der naturgemäß im Auge des Betrachters liegt und mit dem Subjekt, dem diese Optimierung angedacht wird, nicht unbedingt sehr viel zu tun haben muss.
Naja, es war nicht meine Absicht, eure rationale Diskussion mit meiner Anfrage kaputtzumachen...


Es war ja eh schon ruhig geworden. Aber mir stößt das oben Beschriebene immer wieder auf.
@Mondin schade, daß gerade du mich mißverstehst, ich finde deine Beiträge gut...
Danke @Beiträge. Aber ich habe Dich nicht missverstanden. Vielleicht magst Du ja mal darüber nachdenken, was ich moniere.

Grüßerle!
Mondin

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Möbius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 53
Beiträge: 1397

Beitrag Fr., 24.02.2017, 20:44

Mädels, lasst mal die Hände auf dem Tisch und bleibt friedlich !

Dieser thread wurde angelegt, um so eine Art Nosologie des "Profi-Patienten" anzustoßen. Sein Zweck war es nicht, Therapievorschläge zu machen. Trotzdem ist es legitim danach zu fragen, wie man einen "Profi-Patienten" möglicherweise trotzdem therapieren könnte.

Aber ich halte diese Frage in einem internet-Forum mit all den ja durchaus gebotenen Vernebelungen und Verschleierungen für aussichtslos.

Der "Profi-Patient" ist für mich ein Phänomen der "sekundären Ebene". Seine Ursache liegt nicht in der primären psychischen Erkrankung, sondern auf der - eben: sekundären - Ebene des Umgangs mit dieser Erkrankung. Diese spezifische Art des Umgangs mit der Erkrankung kann vielleicht aber auch ein Indiz sein dafür, daß diese Professionalisierung des Patient-Seins nur dazu dient, eine noch tiefer liegende ... ich sage mal: Neurose - schützen soll. Soetwas war hier schon angeklungen - jemand hatte Alice Miller in diesem Sinne zitiert: Hinter jeder vorgetäuschten Diagnose stehe eine echte Diagnose - vielleicht ist das so falsch doch nicht ?

Der "Profi-Patient" ist aber auch insofern ein Problem, daß seine "Professionalisierung" ein beträchtliches Maß an intellektuellen Fähigkeiten voraussetzt: die "Karriere" als Profi-Patient setzt neben messbarer Intelligenz auch hohe Allgemeinbildung, Kenntnisse in Psychologie, Soziologie und Psychiatrie sowie auch "praktische Intelligenz" voraus: die Fähigkeit, wohldefinierte Interessen im jeweiligen sozialen Zusammenhang durchzusetzen.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Fr., 24.02.2017, 22:51

Möbius hat geschrieben:die Fähigkeit, wohldefinierte Interessen im jeweiligen sozialen Zusammenhang durchzusetzen.
Im Grunde hat es was von Abhängigkeit gepaart mit Co-Abhängigkeit. Solange der Schlüssel ins Schloss passt: Primstens!

Nur wer leidet darunter mehr? Der Abhängige? Oder der Co-Abhängige? Und wer zahlt am Ende die Rechnung?

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Fr., 24.02.2017, 23:42

Ich finde, irgendwie muss jeder seinen Lebenssinn finden. Für die einen ist es die Arbeit, für die anderen die Familie. Und für, sagen wir mal, perversere eben die Dauerpsychotherapie, die im Falle des Profipatienten eigentlich schädlich ist.

Ohne Krankheitseinsicht und Leidensdruck wird man hier keine Änderung erzielen. Am Wissen wirds nur selten mangeln. Jeder halbwegs vernünftige Mensch begreift, dass unnötige Behandlungen schaden. Das ist doch kein rein psychotherapeutisches Problem. Und kein Wunder, dass irgendwann die angeblichen Symptome tatsächlich vorliegen.
Aber so lange das alles auf freiwilliger Basis passiert, habe ich kein Problem damit. Einen Freund werde ich warnen, mehr nicht.
Nur fehlt mir hier wirklich ein Zwischenschritt. Nämlich der, dass ein Kerngesunder auf einmal Profipatient werden will.
Käme so ein Profipatient mit den wahren Ursachen, die man sich evtl. ausdenken könnte, würde man ihm doch auch zu einer Therapie raten. Die könnten unerträgliche Einsamkeitsgefühle, Sinnfindungsprobleme u.ä. sein.
Man drängt jemanden doch tatsächlich in diese Rolle, um, wenn die therapeutische Beziehung angeboten und angenommen wird, diesen wieder zurückzuschupsen.

Schon klar, ich höre schon Protestschreie. Eine Therapie sei kein Partnerersatz und keine Lebensaufgabe. Eh nicht. Trotzdem werden manche Menschen niemals Anschluss finden können. So eine alte Oma ausm Altersheim wird entweder einen geduldigen Hausarzt haben oder eben einen therapeuten.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Werbung

Benutzeravatar

Mondin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 1142

Beitrag Sa., 25.02.2017, 00:07

....

Und nicht nur "die alte Oma", sondern immer mehr Menschen, die einfach einsam sind und glauben, es allein nicht mehr zu schaffen. Ein Therapeut ist all zu oft auch schlicht ein "bezahlter Vertrauter", wo es sonst kein Vertrauen mehr gibt. Nun könnte man fragen, woran das wohl liegt? Aber die Antworten will doch eh niemand hören. Erfahrungsgemäß...

Außer ein Therapeut, das ist sein Job.

.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Möbius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 53
Beiträge: 1397

Beitrag Sa., 25.02.2017, 09:23

Ich will nochmals einen Ausspruch Anna Freuds aus "Wege und Irrwege in der Kinderentwicklung" (meist nur kurz "Kinderentwicklung" genannt) aus dem Kopf zitieren:

'Der Erwachsene will gesund werden und arbeiten - das Kind jedoch nicht. Es zieht nur allzu häufig den Krankheitsgewinn der notwendigen und unlustvollen Anpassungsleistung vor.'

Diese Passage etwa in der Mitte des Büchleins hatte mich vor knapp einem Jahr enorm getroffen: "Ja genauso ist es bei mir!"

By the way: der "Krankheitsgewinn" als psychopathologischer Fachbegriff ist offenbar recht alt - älter jedenfalls als die "soziale Hängematte", die gerade nicht zu dem "primären" Krankheitsgewinn gehört.

Auch wenn es immer ein zweifelhaftes Geschäft ist, von sich selbst auf andere zu schließen, so könnte man doch zumindest vermuten, daß die Selbstprofessionalisierung des Patienten im Grund eine infantile Reaktion, eine Regression darstellt. Denn das Ziel des "Profi-Patienten" ist es ja wohl gerade, eine "notwendige Anpassungsleistung" und die damit verbundene Unlust zu vermeiden, die vielleicht wirklich unerträglich ist ? Diese Selbstprofessionalisierung kann man vielleicht als Abwehrmechanismus begreifen, die ein Trauma vom Bewußtsein fern zu halten versucht ?


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 25.02.2017, 12:46

Broken Wing hat geschrieben:Trotzdem werden manche Menschen niemals Anschluss finden können.
Ich denke "Anschluss finden" lässt sich immer. Aber vielleicht nicht immer bei den Menschen von denen man es sich wünscht und sicher auch nicht immer "absolut wunschgerecht". Für ein reines "Anschluss finden" braucht es allerdings keine psychotherapeutische Ausbildung beim Gegenüber, da reicht ein wenig Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft dem anderen im Zweifel "zu Diensten" zu sein vollkommen aus.

Und das gibt es nun mal in der Tat billiger, auch wenn sich die "Bedürftigkeit" dann vielleicht nicht so gut hinter einer "Krankheit" verstecken lässt sondern individuell anerkannt werden muss. Und das dürfte auch das "schmerzhafte" dabei sein.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 25.02.2017, 13:01

Möbius hat geschrieben:Es zieht nur allzu häufig den Krankheitsgewinn der notwendigen und unlustvollen Anpassungsleistung vor.'
Aber nur dann, wenn es damit das erreicht, was es möchte. Die "Vermeidung" also funktioniert. Funktioniert sie nicht, dann lernt es was anderes und auch, dass das auch funktionieren kann und am Ende ein viel größerer "Lustgewinn" steht, der nur langfristiger ist und auch einen Preis erfordert.

Schau Dir mal dieses Experiment dazu an, wenn Du magst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Mischel


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 25.02.2017, 14:02

Möbius hat geschrieben: 'Der Erwachsene will gesund werden und arbeiten - das Kind jedoch nicht.
Und die Worte liesen sich "verallgemeinern": Der Autonome will gesund werden und für sich selbst sorgen. Der Abhängige möchte versorgt werden.

Benutzeravatar

Burzl
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 61
Beiträge: 21

Beitrag So., 26.02.2017, 16:49

Hallo Krang2

sorry das ich erst jetzt zurückschreibe

weil du schreibst Zwang oder Freiwillig,
Eine Zwangseinweisung kann nur über einen Psychiater erfolgen bzw Krankenhaus, und auch dann wird der Fall von der Ombudsmann der psychiatrischen Abteilung überprüft, also es ist nicht so das dich jeder einweisen kann oder darf,,
nein dort wo ich war auf der Abteilung 7a in Ybbs das ist die Alkohol Station und dort ist alles freiwillig, du kannst auch gehen wenn du magst natürlich ist das dann ein Abbruch
ich kann dir nur diesen Rat geben Google im Internet Therapiezentrum Ybbs,lies dir alles durch , und mein Vorschlag wäre einmal anzurufen und sich einen Termin zu einem Erstgespräch geben lassen
mir hat dieses Gespräch damals sehr sehr viel gebracht, und ich habe einiges erfahren was ich bis dato noch nicht gewusst habe, aber wie gesagt das ist nur ein Vorschlag der zu überdenken wäre

mir geht es eigentlich sehr gut ,ich kann nicht meckern ich freu mich schon wenn das Wetter besser wird,damit ich in den Garten fahren kann und arbeiten ,es ist ja sehr vieles liegen geblieben

recht herzliche Grüße von meiner Seite aus

Burzl wufffff

Benutzeravatar

Burzl
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 61
Beiträge: 21

Beitrag So., 26.02.2017, 17:23

hallo zusammen
ich habe auch Profi Patientin erlebt
die ist von einem Dillämmer ins andere gegangen, naja
ich war auf Alkoholentzug und Psychotherapie
ich habe in den 3 Monaten einen sehr guten Draht zu meinen Therapeuten und Ärzten gehabt , bei Vorträgen habe ich relativ sehr viel mit geschrieben , da ich meine Therapie doch sehr ernst genommen habe, ich habe aber auch Patienten erlebt der ist eine Stunde bei einer Therapie runde gesessen und der wusste nachher nichts zu sagen weil der geistig gar nicht anwesend war
Ich habe diesen Patienten 2 Monate nach meiner Entlassung bei einem Besuch wieder getroffen und der war wie ausgewechselt, worüber ich positiv sehr erstaunt war
Ich hatte auch eine gute Beschäftigungstherapie, ich durfte im Hauseigenen Cafe Gäste, Besucher betreuen ,was mir sehr große Freude und Spaß gemacht hat
Es waren dort vor allem behinderte bis schwerst behinderte Menschen zu betreuen , am Anfang war ein wenig Scheu da aber das hat sich innerhalb von 2 Tagen gelegt
Ich habe zu den Leuten innerhalb kürzester Zeit ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut ,was auf beiden Seiten sehr gut angekommen ist und mir auch sehr viel geholfen hat,

für mich war es eine sehr schöne Zeit,weil ich doch wieder etwas dazugelernt habe und neue Freund gefunden habe

ich fahre einmal im Monat nach Ybbs um meine Freunde zu besuchen und mir vor Augen zu halten ,was mir alles passieren hätte können

auch möchte ich bei einer Nachbetreuung weitermachen
zur Zeit besteht meine Nachbetreuung nur auf diesem Forum und auf einer deutschen Forum platte ""Alkohol.de ""
die ich auch sehr gut finde

ich wünschen Euch noch einen schönen Sonntag

Burzl

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Möbius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 53
Beiträge: 1397

Beitrag So., 26.02.2017, 20:28

@ Burzl

Du hast wohl einmal zu viel "geklickt" - sei doch so gut, und lösch' den Zweit-Beitrag !

Gruß von

Möbius, dem das auch schon passiert ist

Benutzeravatar

Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Mo., 27.02.2017, 08:30

@Mondin,
wenn meine Freundin mich gefühlt ständig damit zutextet und ich sie schon seit Jahrzehnten kenne und mich somit ein wenig verantwortlich fühle, ihr irgendwie zu helfen oder zumindest sinnvolle Vorschläge zu machen, dann sehe ich das nicht als Zwangsbeglückung. Wenn bei dir jemand nicht weiterkäme und jammern würde, du merkst, daß er mit seinen diversen Therapien nicht weiterkommt, dann würdest du also sagen: "Hat mich nichts anzugehen"? Ich bin die letzte, die irgendwen zu irgendwas zwingt, aber ich erlaube mir, mir meine eigenen Gedanken zu machen und diese rückzumelden, was ich übrigens letzte Woche getan habe. Und ratet mal was, es kam heraus, daß sie die Tagesklinik "braucht", um ein halbes Jahr zu überbrücken, da ihr mal wieder "alles zuviel" wird. Nähme man den Druck von JobCenter, Schule usw. raus, müßte sie sicher nicht so dringend dorthin. Und ich finde es auch ziemlich schade, daß man heutzutage "bezahlte Vertraute" haben muß....


Ich bin hier jetzt raus, meine Freundin paßt dann wohl hier wirklich nicht rein, da ihre intellektuellen Fähigkeiten "nur" durchschnittlich sind und somit nicht zu Möbius Definition passen.

Benutzeravatar

Mondin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 1142

Beitrag Di., 28.02.2017, 10:32

Krang2 hat geschrieben:@Mondin,
wenn meine Freundin mich gefühlt ständig damit zutextet und (....) Wenn bei dir jemand nicht weiterkäme und jammern würde, du merkst, daß er mit seinen diversen Therapien nicht weiterkommt, dann würdest du also sagen: "Hat mich nichts anzugehen"?
Oh, ich kann da sehr gnadenlos werden, wenn mich jemand zutextet und nichts ändert. Allerdings werde ich mich hüten, demjenigen zu sagen was er tun soll. Ich kündige ihm lediglich an, dass ich zukünftig nicht mehr als Seelenmülleimer zur Verfügung stehe und daran halte ich mich dann auch. Ich tu mir sowas nicht an, fertig. Das ist Selbstfürsorge, die man nur selbst leisten kann. Das gilt für JEDEN Menschen.
Ich bin die letzte, die irgendwen zu irgendwas zwingt, aber ich erlaube mir, mir meine eigenen Gedanken zu machen und diese rückzumelden, was ich übrigens letzte Woche getan habe. Und ratet mal was, (....) Nähme man den Druck von JobCenter, Schule usw. raus, müßte sie sicher nicht so dringend dorthin.
Der Druck ist aber da. Wenn und aber läuft nicht in der Realität, da gibt es nur ein "so ist es" und damit muss man zurechtkommen. Wenn sie dafür die Tagesklinik braucht, so what? Wenn sie darüber klagt, dann würde ich ihr sagen, dass sie doch froh sein soll, dass es diese Möglichkeit gibt. Und ansonsten siehe oben. Da darf man jemanden auch mal einfach so stehenlassen, damit die Ansage ankommt.
Und ich finde es auch ziemlich schade, daß man heutzutage "bezahlte Vertraute" haben muß....
Man "muss" sterben, irgendwann. Und ansonsten "muss" man gar nichts, außer die Konsequenzen des eigenen Handelns stemmen. Wenn man sich entscheidet, dass ein bezahler Vertrauter besser ist als gar keiner, dann ist das kein Muss, sondern eine Entscheidung. Auch Unglücklichsein ist eine Entscheidung, auf die jeder ein Recht hat.
Ich bin hier jetzt raus, meine Freundin paßt dann wohl hier wirklich nicht rein, da ihre intellektuellen Fähigkeiten "nur" durchschnittlich sind und somit nicht zu Möbius Definition passen.
Niemand passt zu 100% auf irgendeine Definition. Würde das berücksichtigt, dann wäre bereits viel gewonnen.

Grüßerle!
Mondin

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Di., 28.02.2017, 14:25

Müssen tut man sehr viel, u.a. auch sterben. Wär echt schön, wenn man sonst nichts müsste.
Kann den Spruch nicht mehr lesen.

Erst einmal ist es wichtig, wie deine Freundin auf dein Ansinnen reagiert. Teilt sie prinzipiell deine Ansicht?
Eine gemeinsame Basis braucht man jedenfalls, es muss der Wille da sein, sich zu verändern. Das heißt aber nicht, dass sie immer kann, wie sie gerne hätte. Sonst wäre sie eben nicht dort, wo sie jetzt ist.

Und dann kannst du hart aufdrehen. Ich bin selbst einer guten Freundin dankbar, die sich wirklich ins Zeug gelegt hat für mich. Es ging natürlich nicht alles so, wie sie wünschte. Ich war selbst nicht so leicht. Aber ich liebe sie dafür, dass sie so genial ist! Und Aufgeben kennt sie nicht. Super Ergänzung zu einer, die sofort schlapp macht. Wäre sie männlich, hätte ich sofort geheiratet. Andererseits ist das vielleicht besser so, dass wir nicht verpartnert sind. Ein Ehegefängnis ist nicht gut für Freundschaften. Dafür nimmt man sich besser einen Esel.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag