Kleine Umfrage zur Therapieform

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sandrin
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:16

Ich glaube, das ist stationär leichter, weil da ja ein professionelles Netz dahinter ist, sprich immer wieder geschaut wird, wie sich der Patient in einzelnen Therapien zeigt bzw. der Therapeut dadurch auch immer eine gewisse "Kontrolle" hat.

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mio
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:18

"Ich würde immer befürchten, dass ein Körpertherapeut versucht, über seine Grenzen hinaus auch psychologisch zu behandeln, ohne Psychologe zu sein."

Ja Sunna, die Gefahr besteht denke ich tatsächlich, ein guter Körperthera wird aber seine Grenzen kennen (und ist demnach auch daran zu erkennen).

Mein Körperthera ist auf bestimmte "Wünsche" von mir zB. erst dann wirklich eingegangen, als er wusste, dass ich auch psychotherapeutische Begleitung habe. Und die Körperthera bei der ich vorher war hat sich sogar ganz klar geweigert, da ran zu gehen. Wenn sich da selbst überschätzt bzw. das "Problem" unterschätzt wird, dann kann das echt böse nach hinten losgehen für den Patienten, das sehe ich auch so.

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sandrin
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:24

Wobei ich finde, dass es vermutlich vielen Therapeuten gar nicht recht wäre, wenn man neben ihrer Therapie noch eine andere macht. Habt ihr da andere Erfahrungen?


mio
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:28

sandrin hat geschrieben:Wobei ich finde, dass es vermutlich vielen Therapeuten gar nicht recht wäre, wenn man neben ihrer Therapie noch eine andere macht. Habt ihr da andere Erfahrungen?
Meine Psychothera war auch erst mal nicht begeistert von der Körpertherapie (die ich ja schon vorher machte). Ihre Begründung war, dass sie Angst hat, dass ich "spalte" und bestimmte Themen darüber ausklammere. Ich wusste, dass das unbegründet ist, da mein Körperthera da für mich eine vollkommen andere Funktion hat als sie. Irgendwie konnte ich das wohl auch vermitteln, denn es war nur einmal Thema und "vorschreiben" lasse ich mir mein Vorgehen nicht.

Was ich verstehen konnte war, dass ich verstand was sie meinte. Nur war es nicht gegeben. Ich denke dass diese "Bedenken" vor allem dann auftauchen, wenn es um die "Beziehungsebene" geht, solange es um eine "technische" Ebene geht ergänzen sich unterschiedliche Schulen ja, da jeder eben sein "Fachgebiet" hat.

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Schneerose
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:29

ja - ich mache derzeit andere Erfahrungen. Meine aktueller Th. ermutigt mich, mir ein Helfernetz aufzubauen, auch mit anderen Theraeputen. Er schickt mich auch quasi auf die Walz, wenn ich das will... damit ich Lebenserfahrung sammeln kann.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


Speechless
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:32

Aber es machen doch auch Psychotherapeuten Körpertherapie? Bei meiner Thera auf der Website steht "körperorientierte Verfahren" - das ist wieder was anderes als Körpertherapie oder wie?

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sandrin
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:36

@ Speechless: Das ist in der Regel nur bei Heilpraktikern für Psychotherapie der Fall, vielleicht gibt es auch Ausnahmen. Die sind streng genommen keine Psychotherapeuten, die dürfen den Titel zumindest nicht tragen.

Ich könnte mir halt vorstellen, dass es vielen Therapeuten nicht geheuer ist, dass da parallel zu ihnen noch etwas anderes läuft, das sich ihrer Kontrolle entzieht - praktisch ist das so, als würde man "fremdgehen" für manche.


mio
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:37

Wie gesagt es ist ein weites Feld und in erster Linie geht es da ja um "Ausbildungen" die vorhanden sind. Die können wiederum individuell kombiniert sein.

Ich finde es grundsätzlich gut, wenn viele Ausbildungen vorhanden sind, also integrativ gearbeitet wird. Individuell schaue ich wo ich was in welcher Kombi finde und ob der "Behandler" (egal ob Körper oder Psyche) zu mir passt. Und da kombiniere ich dann eben im Zweifel so, wie ich es als gut empfinde.

Von meiner Psychothera könnte ich mich wohl nicht auch noch "körperlich" behandeln lassen, ich glaube das wäre mir zuviel. Ebensowenig wie ich mich von meinem Körperthera therapeutisch behandeln lassen wollte. Im Grunde ein interessanter Punkt, warum ich mir das nur schwer vorstellen kann, aber ich glaube es hat was mit "Kontrolle behalten" zu tun, wenn ich so spontan in mich reinfühle.

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Schneerose
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:39

Meiner ist froh, wenn ich nicht nur an seinem Rockzipfel hänge
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sandrin
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:39

Auch eine Sicht!


montagne
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:42

@sandrin:
Meine Therapeutin hat das sogar mal von sich aus gesagt, dass ich eine Therapieform noch machen sollte, die weniger sprachlich ist, z.Bsp. Körpertherapie. Es wäre sicher unterstützend und würde vllt. Dinge beschleunigen, weil Körperlichkeit eben basaler ist.
Ich denke das sollte so sein, das ein Therapeut sowas unterstützt, wenn es Sinn macht. kann mir aber schon denken, dass es öfters nicht so ist. Hängt aber auch wieder mit dem Weltbild zusammen, was jemand hat.

Und letzlich ist das ja ne absolut interessante Beziehungsfrage! Darf ich eine andere therapeutische Bezugsperson neben der Therapeutin haben? Darf ich was ausporbieren, was sie nicht anbietet, was sie vielleicht nicht kennt? Sprich, darf ich in die Welt rausgehen und trotzdem wiederkommen und bin trotzdem angenommen und gut? Fördert sie sowas? Schubst sie mich vielleicht nicht auch ein bisschen raus in die Welt (Und hält den sicheren Hafen dennoch offen)?



Aber wie gesagt, sehe ich für mich die Probleme der Umsetzbarkeit: Zeit, Geld und auch die Undurchsichtigkeit der Angebote.
amor fati


Speechless
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:46

Ok ich dachte wir machen das mit, aber dann ist es wohl eher so, dass der Körper als Ganzes mit einbezogen wird auch bei den Übungen und so und das andere eine neue Richtung ist.

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Schneerose
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 13:47

Genau das bietet meiner mir an. Er ist mein HAFEN und ich das Segelboot.

Es gibt ja so unzählig viel was gut tun kann, z.B. gehe ich nebenzu zum Schamanen, das bietet mein Th. nunmal nicht, aber wir reden dann darüber, wenn ich wieder bei ihm bin... wir pausieren auch mehrere Wochen, damit ich mir was anderes zwischendurch leisten kann... aber er bleibt mein Heimathafen - "für immer" - er ist sowas wie ein Hausarzt für mich, mit dem Zweck, dass ich so gesund werde, dass ich ihn seltenst brauchen werde... und es bleibt mir immer frei, den Hausarzt zu wechseln...
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


Sunna
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 14:02

@sandrin
@speechless
Auch psychologische Psychotherapeuten können eine Ausbildung in Körperpsychotherapie haben und diese für Selbstzahler anbieten. Da das aber zwei vollwertige Ausbildungen sind, ist das wohl eher selten zu finden. Ich nehme nur eine in Anspruch und würde eine Kombination bei einer Person auch nur begrenzt wollen. Mir ist das theoretische Fachwissen derzeit wichtig. Für mehr ist später noch Zeit.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 14.01.2017, 14:21

sandrin hat geschrieben:Wobei ich finde, dass es vermutlich vielen Therapeuten gar nicht recht wäre, wenn man neben ihrer Therapie noch eine andere macht. Habt ihr da andere Erfahrungen?
Das war bei meiner letzten Therapeutensuchaktion Thema. Mal/Gestaltungstherapie war/ist für mich extrem wichtig und für mich war auch klar, dass ich das auch mit einer neuen TfP-Therapie parallel weitermachen möchte. Also musste eine Therapeutin gefunden werden, die das auch mitträgt und unterstützt und sich davon nicht bedroht fühlt.
Das gibt es.

Ich glaube, es erfordert dann aber ebenso auch mehr Reflektion bei dir selbst, damit du nicht anfängst, die Therapeuten gegeneinander "auszuspielen" sondern eventuelle Probleme dann auch dort klärst wo sie entstanden sind. Kann mir auch vorstellen, dass Therapeuten das je nach Störungsbild handhaben. Ich tendiere grundsätzlich nicht dazu, Menschen gegeneinander auszuspielen. Wenn jemand eher histrionisch agiert, kann das natürlich eine ganz andere Dynamik entwickeln.

Es gibt aber ebenso ganz grundsätzlich die "du sollst keine Götter neben mir haben"-Fraktion
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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