War das vor der Therapie auch schon so, dass Du das in Deiner Beziehung vermisst hast?Ich vermisse sowas in meiner Beziehung, zumindest ab und zu wäre das ganz angenehm. Ob es das tatsächlich nie gab oder von mir aus irgendwelchen Gründen nicht wahrgenommen wurden, muss ich selbst noch herausfinden.
Ich denke, dass du Dir da keine Sorgen machen solltest, ob du darüber mit Deinem Therapeuten reden kannst/solltest. Zuweilen wird einem durch die Therapie erst bewusst, was man braucht.
Aber, ... eine "Warnung" aus meiner eigenen Erfahrung. Was Therapeuten einem geben, ist manchmal nicht so ganz realistisch. Will sagen: Zuweilen geben Therapeuten sehr viel, 50 Minuten lang volle Aufmerksamkeit, für alles Verständnis, geduldig, usw. Das kann auch falsche Erwartungen wecken, insofern, dass man genau das auch in der Realität sucht und enttäuscht ist, dass man da weniger kriegt. Kann frustrierend sein und zu Problemen führen, mit sich selbst und mit dem Partner, wenn man das, was der Therapeut gibt, als Maßstab für "realistische" Beziehungen nimmt.
Ich habe damals meine Beziehung beendet, was, retrospektiv betrachtet, ein großer Fehler war. Ich dachte damals "ich habe meine Therapeutin, die gibt mir so viel, mehr als meine Lebensgefährtin, ich brauche meine Lebensgefährtin nicht mehr". Heute bin ich klüger als ich es damals war und weiß heute, dass ich zuviel von meiner Lebensgefährtin erwartet habe, nämlich das, was ich in der Therapie bekam. Meine Therapie hat völlig unrealistische Erwartungen in mir geweckt, so dass es für mich zu einer richtigen Qual wurde, da draußen in der "gefühlskalten" Realität leben zu müssen.