Wie viel arbeiten Psychotherapeuten?
Ich verstehe. Ich hatte schon an sowas wie Physiotherapie gedacht, weil ich da die Abrechnung im 20-Minuten-Takt kenne.
Wobei Du ja dann an irgendeinem Wochentag weniger arbeiten musst. Ansonsten hättest Du ja bei 5 mal 10 Std. eine 50 Stundenwoche.
Wobei Du ja dann an irgendeinem Wochentag weniger arbeiten musst. Ansonsten hättest Du ja bei 5 mal 10 Std. eine 50 Stundenwoche.
Zuletzt geändert von ENA am Do., 02.06.2016, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Psychoanalyse-Missverständnisse (eigener Thread? Schaff ich derzeit nich):
Wenn der Patient schweigt, denken alle, die nie Analyse gemacht haben:
"Klar, will er nix sagen! Seine Doofheit, weil Psychotherapie, die geht doch nur im Gespräch.
Und der Hintercouchler hat nu so ein Glück, darf der doch seine Einkaufsliste durchgehen oder die Geburtstagskarte an Mami oder die Frage, welche goldene Uhr er sich nu kauft."
Ich habe letztens geschwiegen. Lange. Keine Ahnung, wie lange (ich gucke, wenn ich in Analyse bin, nicht auf die Uhr).
Irgendwann habe ich was gesagt.
Der Hintercouchler wollte direkt dazu etwas sagen - doch ihm brach die Stimme ab und fiel in einen Räusperhusten hinab. Auch danach war er lange heiser.
Da erst wurde mir klar, welch unendlicher Druck dort in meinem Schweigen entstanden war, welche Tonnen auf allem lagen, auch auf der Stimme des Analytikers.
Nie hat er mir mein Schweigen vorgeworfen.
Doch ich weiß, dass wir in meinem Schweigen Knochenarbeit leitsten, oft viel härtere als im Reden.
__________________________
Zu den statements "Alternativen hat man immer" und "wenn man richtig klug ist, kriegt man eine Professur" - muss ich kotzen gehen oder war das jeweils Ironie?
Das Schweigen in der Psychoanalyse. Füllt etliche Buchseiten (psychoanalytischer Fachliteratur und Laienbeschreibungen von Couchlingen).Der muss nicht nachdenken, worüber auch? Darüber WARUM der Patient nix sagt? Das wäre sehr sehr müssig...und wohl auch nicht im Sinne des Erfinders. Zumindest solange nicht, wie da kein Feedback gewünscht wird. Was anderes ist es in "anders" strukturierten Therapien in denen es wichtig ist, dass was "mitgeteilt" wird um zu einem Ergebnis zu kommen. Wo also nicht einfach "gewartet" wird was kommt, sondern das "kommen" unterstützt wird im/über den Kontakt.
Wenn der Patient schweigt, denken alle, die nie Analyse gemacht haben:
"Klar, will er nix sagen! Seine Doofheit, weil Psychotherapie, die geht doch nur im Gespräch.
Und der Hintercouchler hat nu so ein Glück, darf der doch seine Einkaufsliste durchgehen oder die Geburtstagskarte an Mami oder die Frage, welche goldene Uhr er sich nu kauft."
Ich habe letztens geschwiegen. Lange. Keine Ahnung, wie lange (ich gucke, wenn ich in Analyse bin, nicht auf die Uhr).
Irgendwann habe ich was gesagt.
Der Hintercouchler wollte direkt dazu etwas sagen - doch ihm brach die Stimme ab und fiel in einen Räusperhusten hinab. Auch danach war er lange heiser.
Da erst wurde mir klar, welch unendlicher Druck dort in meinem Schweigen entstanden war, welche Tonnen auf allem lagen, auch auf der Stimme des Analytikers.
Nie hat er mir mein Schweigen vorgeworfen.
Doch ich weiß, dass wir in meinem Schweigen Knochenarbeit leitsten, oft viel härtere als im Reden.
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Zu den statements "Alternativen hat man immer" und "wenn man richtig klug ist, kriegt man eine Professur" - muss ich kotzen gehen oder war das jeweils Ironie?
Na ja, als "Knochenarbeit" würde ich das wohl auch empfinden. Da stimme ich Dir absolut zu. Ich glaube nur nicht, dass dabei dann "gedacht" wird und auch, dass da dann ab und an schon ein "Gedanke" mal abschweift, abschweifen kann...je nachdem halt auch, wie oft sowas passiert.Widow hat geschrieben:Doch ich weiß, dass wir in meinem Schweigen Knochenarbeit leitsten, oft viel härtere als im Reden.
Ich kenne dieses "Anstrengungsgefühl" zB. von meinem Körperthera. Der fühlt sich "derart" ein, dass es schon fast unheimlich ist. Das was Du da beschreibst klingt für mich ähnlich...nur eben auf einer anderen Ebene.
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Und ich wette, das ist nicht nur in der Analytischen Psychotherapie so.Widow hat geschrieben:
Doch ich weiß, dass wir in meinem Schweigen Knochenarbeit leitsten, oft viel härtere als im Reden.
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Zu den statements
"Alternativen hat man immer" und "wenn man richtig klug ist, kriegt man eine Professur" -
muss ich kotzen gehen oder war das jeweils Ironie?
Ein Therapeut der die Gedanken schweifen läßt, ist nicht bei der Sache und leistet in dem Augenblick keine gute Arbeit. Das gilt für jede Therapiemethode, auch für Physiotherapeuten.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
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Ich staune auch über den Satz, man müsse nur denken, wenn etwas gesagt wurde. Wie würden sonst Eltern ihre Babys verstehen? Tiefenpsychologen arbeiten sehr häufig nicht auf der Ebene des Gesagten. Das ist tatsächlich harte Arbeit, seine Gegenübertragung zu analysieren. Kann man nicht vergleichen mit der Tätigkeit eines Masseurs Es ist also mehr als ein Denken: Es ist das Fühlen und gleichzeitige Analysieren dessen, was man selbst fühlt, um dann besser verstehen zu können, was der Andere fühlt, wenn der nicht in der Lage ist, sein Fühlen zu artikulieren.
Nein, Lockenkopf, die schweifenden Gedanken sind geradezu ein Merkmal analytischer Arbeit. Nur bekommt der Patient nichts davon mit. Ich find's immer putzig, wenn du die Physiotherapie mit der Psychotherapie auf eine Ebene stellst
Nein, Lockenkopf, die schweifenden Gedanken sind geradezu ein Merkmal analytischer Arbeit. Nur bekommt der Patient nichts davon mit. Ich find's immer putzig, wenn du die Physiotherapie mit der Psychotherapie auf eine Ebene stellst
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Mit Abschweifenden Gedanken, meinte Ich Gedanken welche ins private abschweifen.
In Sprachpausen wird gedacht, gefühlt, war genommen, analysiert und reflektiert.
Und ich finde es putzig, was du von Physiotherapie verstehst. Hast ja offensichtlich einen richtigen Einblick bekommen. Wie viele Einheiten hattest Du denn, 6 mal KG auf 2 Verordnungen?
In Sprachpausen wird gedacht, gefühlt, war genommen, analysiert und reflektiert.
Und ich finde es putzig, was du von Physiotherapie verstehst. Hast ja offensichtlich einen richtigen Einblick bekommen. Wie viele Einheiten hattest Du denn, 6 mal KG auf 2 Verordnungen?
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Do., 02.06.2016, 23:20, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
Lockenkopf
isabe hat geschrieben:Wie würden sonst Eltern ihre Babys verstehen? Tiefenpsychologen arbeiten sehr häufig nicht auf der Ebene des Gesagten. Das ist tatsächlich harte Arbeit, seine Gegenübertragung zu analysieren. Kann man nicht vergleichen mit der Tätigkeit eines Masseurs
Sie (also die Eltern) "erfühlen" sie, das ist ja der Punkt. Nur dauerhaft nur "erfühlen" (ohne sonstige Berührung) ist wohl extrem anstrengend, vor allem wenn "nichts zurück" kommt. Mein Körperthera ist übirgens kein "Masseur" oder so...sondern halt wer, der den Weg über den Körper wählt um da "ran" und "in Kontakt" zu kommen. Da geht es auch viel um Fühlen und um den "Austausch" dessen. Ich trenne sowas halt gerne, liegt mir wohl
Körperkörpertherapie und Körperpsychotherapie.
Mio., was machst Du denn? KBT?
Mio., was machst Du denn? KBT?
ENA hat geschrieben:Körperkörpertherapie und Körperpsychotherapie.
Mio., was machst Du denn? KBT?
So "klar" lässt sich das nicht trennen ENA. Mein "Körperthera" macht das sozusagen nach "Bedarf" und "Patientenwunsch". Wenn Du magst schicke ich Dir per PN mal den Link zu seiner Homepage. Die erklärt es wahrscheinlich besser, als ich das kann....
(Ich nutze es mehr für das "in Kontakt kommen" - rede mit ihm also weniger. Das mache ich mit meiner Psychothera. Da fühle ich mich in Bezug darauf mehr "aufgehoben".)
Zuletzt geändert von mio am Do., 02.06.2016, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
Die Gedanken schweifen sogar häufig "ins Private" ab, zum Beispiel tauchen eigene Erinnerungen an biographische Erfahrungen auf. Und wenn der Therapeut abgelenkt ist, dann analysiert er auch das, es sei denn, er ist der Trottel, den ich oben erwähnt habe.
Mio:
Ein Körper(psycho)therapeut arbeitet ja durchaus psychotherapeutisch. Physiotherapie ist aber das, was man früher Krankengymnastik nannte. Dafür braucht es keine Übertragungsanalysen.
Mio:
Ein Körper(psycho)therapeut arbeitet ja durchaus psychotherapeutisch. Physiotherapie ist aber das, was man früher Krankengymnastik nannte. Dafür braucht es keine Übertragungsanalysen.
Das weiss ich. Meine erste Therapieerfahrung ging damals in eine solche Richtung. Mein jetziger "Körperthera" ist da aber anders aufgestellt. Der "mischt" das. Je nach Bedarf. Und sieht sich auch nicht als "Psychotherapeut".isabe hat geschrieben:Ein Körper(psycho)therapeut arbeitet ja durchaus psychotherapeutisch. Physiotherapie ist aber das, was man früher Krankengymnastik nannte. Dafür braucht es keine Übertragungsanalysen.
Aber er hat ja eine Ausbildung, die entweder "Physiotherapeut" ist oder "Körperpsychotherapeut", wobei sich eigentlich jeder so nennen kann, laut wikipedia.mio hat geschrieben:ENA hat geschrieben:Körperkörpertherapie und Körperpsychotherapie.
Mio., was machst Du denn? KBT?
So "klar" lässt sich das nicht trennen ENA. Mein "Körperthera" macht das sozusagen nach "Bedarf" und "Patientenwunsch
Ziemlich sicher hatte ich mehr davon als du Analysestunden.Wie viele Einheiten hattest Du denn, 6 mal KG auf 2 Verordnungen?
Du bist kein Psychotherapeut. Ende OT.
Gerne!!! ...und Du bekommst beides über KK? Seelen- und Körpertherapie?mio hat geschrieben:ENA hat geschrieben: Wenn Du magst schicke ich Dir per PN mal den Link zu seiner Homepage. Die erklärt es wahrscheinlich besser, als ich das kann....
isabe hat geschrieben:Aber er hat ja eine Ausbildung, die entweder "Physiotherapeut" ist oder "Körperpsychotherapeut", wobei sich eigentlich jeder so nennen kann, laut wikipedia.mio hat geschrieben:
So "klar" lässt sich das nicht trennen ENA. Mein "Körperthera" macht das sozusagen nach "Bedarf" und "Patientenwunsch
Sein Schwerpunkt ist der Körper. Er ist Heilpraktiker, Ostheopat, Gestalttherapeut und hat auch noch so ein paar weiter Ausbildungen in Bezug auf körperliche Behandlungstechniken. Ihm sind allerdings die "Zusammenhänge" sehr klar und bewusst (wohl aus eigener Erfahrung, aber ich spreche da wie gesagt weniger). Es ist also keine Körperpsychotherapie im Reichschen Sinne zB. Da setzt er auch ganz klar Grenzen für sich und kennt seine Kompetenzen.
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