anna1979 hat geschrieben:Ich hatte mit ihr bereits in der besagten Sitzung mit ihr darüber gesprochen. Ich habe ihr gleich ganz ehrlich gesagt, dass ich nur wenig Geld im Monat zur Verfügung habe. Ich habe auch nochmal nachgehakt, was die Absagefrist angeht... ob sie zb. bestimmte Gründe, wie Krankheit oder Unfall, akzeptieren würde... aber sie zeigte sich da nicht kompromissbereit, sondern sehr streng.
Dass Therapeuten den Rahmen bzw. ihre Konditionen klar vertreten, finde ich vollkommen normal. Ich meine, was wäre das für eine Therapeut, der hier nicht klar ist und dem Patienten auf der Nase herum tanzen können. Nach Ausnahmen zu fragen, ist aber vollkommen legitim. Und die Antwort von ihr ist auch o.k., denn das Ausfallhonorar üblicherweise grundunabhängig bzw. verschuldensunabhängig zu entrichten. Der Punkt, an dem man Nachhaken könnte, ist also eher die Länge der Frist. Im Internet wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Empfehlung der Psychotherapeutenkammer deines Bundeslandes finden, welche Fristen als angemessen angesehen werden. Allerdings weiß ich nicht, ob das eine Basis für eine Therapie ist, wenn man als Patient so agieren muss.
Die andere Seite ist die, dass man ein Verhandeln um das Honorar tatsächlich so verstehen könnte, dass ein Patient darauf hinarbeitet öfters ausfallen zu können bzw. schon vorher davon ausgeht, öfters auszufallen. Und hier hat ein Therapeut dann auch nicht so ganz unrecht, wenn er unsicher ist, ob der Patient eine passende Therapieeinstellung hat. Allerdings ist es in deinem Fall so, dass es ja auch angemessen ist, wenn du wegen des Honorars Bedenken anmeldest. Deswegen fände ich es tatsächlich nicht so fair, dem Patienten daraus einen Strick zu drehen.
Du kannst auch die letzte Sitzung durchaus noch nehmen... sie erwartet sicher auch nicht, dass du jetzt schon einwilligst bevor du die Vertrags-Konditionen kennst. Dann könntest du das Honorarthema ja nochmals aufgreifen.
Nun, ob du mit ihr persönlich kannst, das kannst eh nur du entscheiden. Das ist nicht unwichtig. Aber bei der Honorarfrage lässt sich vielleicht doch noch eine tragbare Lösung finden.
Ich denke, das Thema ist durch und würde ich da nochmals nachfragen, würde sie mir sagen, ich solle mich anderweitig umgucken, was sie ja sowieso schon angeboten hatte.. sie meinte, dass ich ja nochmal andere Theras fragen könne, wie die das handhaben. Naja.
Das ist üblich... ein Therapeut wird nicht sagen, machen sie unbedingt bei mir Therapie. Und ein Therapeut wird nicht den Rahmen komplett nach dem Willen des Patienten gestalten... sondern auch für ihn soll manches passen. Der einzige Ansatzpunkt ist die Länge der Frist (auch Urlaubsbindungen werden als unzulässig angesehen)... aus therapeutischen Gründen scheinen manche Therapeuten auch manchmal fragwürdige Regeln zu haben. Aber wenn es hier Empfehlungen gibt, so gibt es die nicht zum Spaß, sondern sind eigentlich auch beachtlich. Die andere Seite ist die, dass sie ihrerseits natürlich auch entscheiden kann, wenn sie in Therapie nimmt. Aber wenn du eh bereits abgeneigt bist, warum gleich die Flinte ins Korn werfen. Zu verlieren gibt es dann nichts mehr.