Videoaufnahme von/in der Stunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Alyssa
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 18:38

Tränen-reich hat geschrieben: Vor allem: bissel widersprüchlich. Einerseits stellt er sie irgendwo hin, um ne Reaktion zu testen und dann spricht er vorher darüber mit seinen Patienten. Hääää?
Genau dies "Häää?" war auch meine erste (innerliche) Reaktion. Als ich versuchte, ihn auf diesen Widerspruch anzusprechen, ist er ausgewichen, bzw. hat sich nicht auf eine Diskussion eingelassen. Wie gesagt, für ihn ist die Kamera offenbar ein völlig legitimes und gern gesehenes Mittel.

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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 18:40

Und selbst wenn er auf den Widerspruch eingegangen wäre, hätteste denn jetzt noch Vertrauen??


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Alyssa
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 18:51

Gute Frage...ich hab schon vor einigen Stunden mal ganz direkt zu ihm gesagt, dass ich gerade kein Vertrauen zu ihm oder in ihn habe. Das war aber vor der Kamera-Sache. Ich weiss aber nicht, ob ich das "kein Vertrauen" nicht vorschiebe, um zu vehindern, dass er mir zu nahe kommt - denn kommt er mir zu nahe, muss ich ja rausrücken mit dem, was ich am liebsten nicht hergeben will. Da ist es sicher einfacher, Leute auf Distanz zu halten. Andrerseits ist Vertrauen fassen zu anderen Menschen ein reales Problem für mich, und das weiss er auch. Ziemlich nervig, das ganze.


kaja
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 19:00

Unabhängig von der zwischenmenschlichen Ebene, geht es gar nicht das er für 50 Minuten kassiert, aber nur 30 Minuten arbeitet.
Sind immerhin gut 40 Euro fürs Eier schaukeln.
After all this time ? Always.

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Tränen-reich
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 19:04

Ja, gut, dass das eine Vertrauen nicht da ist geht vielen so. Dennoch sollte ja ein bestimmtes Grundvertrauen da sein zunächst in eine Therapie zu gehen und einen Anfang mit dem Therapeuten zu finden. Der Rest an fehlendes Vertrauen, was aus der Biographie herrührt, gehört zur Therapie-Arbeit.
Die Kamera hat nur unnötig zusätzliches Misstrauen aufgebaut, find ich.
Muss das sein?


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Alyssa
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 19:08

Tränen-reich hat geschrieben:Muss das sein?
Die Frage solltest du nicht mir, sondern ihm stellen
Ich weiss nicht, was der Kram bewirken soll, und ich finde auch nicht, dass sowas sein muss.
Was der ausgebildete Fachmann im allgemeinen davon hält, kann ich dir leider nicht sagen.

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saffiatou
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 19:09

Hallo Alyssa,

ich denke, Du weißt inzwischen selbst, wie und ob Du mit diesem Thera weiterarbeiten willst.
Alyssa hat geschrieben:Er meinte darauf nur, dass er die Kamera oft mal wohin legt, meist aber nicht laufen lässt, einfach um die Reaktion zu testen
Wozu, was will er damit erreichen!?
Alyssa hat geschrieben:Und dass er sie manchmal auch laufen liesse, damit er sich danach die Stunde nochmal ansehen könnte, um zu lernen, wo er als Therapeut "in die Ecke gedrängt" würde vom Patienten, und um sich selber zu überprüfen/verbessern.
Nein, das macht keinen Sinn, denn das würde heißen, er wüsste bereits vorher, daß er die Kamera in der Stunde brauchen würde und die ihm entgleitet!! Und er spricht da auch nicht klar aus, daß er es abspricht.
Alyssa hat geschrieben:Ich glaube, er findet die Kamera-Chose völlig ok und teilweise sogar richtig gut, fast wie so ein Abenteuerspiel oder Experiment.
Auch ich habe den Eindruck, daß er diese Aufnahmen nicht ernst nimmt und es ist nicht klar, ob er das wirklich mit den Patienten abspricht und dann auch was danach mit den Aufnahmen passiert.

Diese "kurz" Stunden die Kaja bereits angesprochen hat, finde ich auch extrem unfair dem Patienten gegeüber. Leicht verdientes Geld.

Liebe Grüße,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Solage
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 22:35

Alyssa hat geschrieben:Gute Frage...ich hab schon vor einigen Stunden mal ganz direkt zu ihm gesagt, dass ich gerade kein Vertrauen zu ihm oder in ihn habe. Das war aber vor der Kamera-Sache. Ich weiss aber nicht, ob ich das "kein Vertrauen" nicht vorschiebe, um zu vehindern, dass er mir zu nahe kommt - denn kommt er mir zu nahe, muss ich ja rausrücken mit dem, was ich am liebsten nicht hergeben will. Da ist es sicher einfacher, Leute auf Distanz zu halten. Andrerseits ist Vertrauen fassen zu anderen Menschen ein reales Problem für mich, und das weiss er auch. Ziemlich nervig, das ganze.
Halloooooo Alyssa, Du hast kein Vertrauen zu ihm, weil....? Weil er evtl. chaotisch ist, weil er so komische Kamera-Geschichten erzählt. Weil er ganz gerne FÜR SICH wissen möchte, wie Patienten auf IHN reagieren und das auch mal gerne filmt und so... Hmmm...... Braucht er halt so für sich: Ist übrigens total verboten ohne ausdrückliche Einverständniserklärung des Patienten und auch strafrechtlich relevant! ->Ach ja, die Sitzungszeiten werden jetzt auf 30 Minuten runtergekürzt. Hat bestimmt einen therapeutischen Wert, den Du noch nicht erkennen kannst, aber noch finden wirst bei genauer Suche: IRONIE!
Schlimm finde ich, dass Du Dir Gedanken machst, dass Du "kein Vertrauen" vorschiebst, um zu verhindern, dass er Dir nahe kommt....Da entschuldigst Du sein Fehlverhalten und sublimierst in meinen Augen einfach Schrott.


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Alyssa
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Beitrag Mi., 27.04.2016, 23:48

Kleine Korrektur: Filmen tut er nur nach deutlicher Ansage seinerseits und ausdrücklicher Erlaubnis seitens des Patienten, das hat er sehr klar gesagt, und genau wie du erklärt, dass alles andere verboten ist.
Und die Aufnahmen nutzt er - nach eigener Aussage - nicht dafür, um zu sehen, wie Patienten auf ihn reagieren, sondern wie er bei komplizierten Fällen/Situationen reagiert, und ob er falsch oder befangen reagiert. Das hab ich schon so verstanden, dass er das als Lehrmaterial für sich selber, für seine therapeut. Fähigkeiten nutzt.

Die Kamera ohne zu filmen hinlegen, um darauf die Reaktion zu testen, das tut er ohne Ankündigung. Obliegt dann dem Patienten, ob er a) die Kamera überhaupt registriert und b) wenn ja, es auch anspricht.
Was daran (therapeutisch) sinnvoll sein soll, ist mir schleierhaft.
Als ich danach gefagt habe, ist er ausgewichen, hat keine klare Antwort gegeben.

Bzgl. 30 min: Was das soll, begreife ich nicht. Ich hab mir für die letzten Stunden die Zeiten notiert. Wenn das nächste Mal auch nach 30min Schluss sein soll, werde ich das direkt ansprechen. Bin am Überlegen, mal bei der Kasse nachzufragen wg. der letzten Abrechnungen.

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lisbeth
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Beitrag Do., 28.04.2016, 06:26

Das mit der Kamera geht in meinen Augen gar nicht, da wäre ich sowas von weg, und zwar schon vorgestern. Egal ob die nur rumliegt zum "Testen" (was will er da überhaupt testen?) oder ob er Aufnahmen macht um zu sehen, "wo Patienten ihn in die Ecke drängen"...

Aufnahmen ohne Erlaubnis der Patienten? Hallo? Und seine Begründung für die Aufnahmen - das hört sich für mich so an, dass er sich "verbessern" will, um evtl. Machtkämpfe (in seiner Wahrnehmung) besser für sich entscheiden zu können. Schon allein die Formulierung, dass Patienten ihn in die Ecke drängen - da würde ich ihm empfehlen, dass er seine therapeutische Haltung mal überdenken muss...

Auch dass er meint, er hätte deine "Erlaubnis" zum Filmen... Da hat er ein eindeutiges Wahrnehmungs- /Deutungsproblem. Es ist ein Unterschied, ob er fragt: Sind Sie, Frau Alyssa, damit einverstanden, dass ich hin und wieder unsere Stunden filme, damit ich mir das nochmal in Ruhe anschauen kann? Dazu gehört dann auch der Hinweis, dass diese Aufnahmen keinen Dritten (evtl. höchstens noch Supervisor) gezeigt werden und wann/nahc welcher Zeit diese Aufnahmen gelöscht werden. Und da kannst du dann mit Ja/Nein antworten. Aber er hat vermutlich einfach nur gesagt: Ich filme die Stunden manchmal... Und du hast evtl. nix gesagt, was er möglicherweise als Einverständnis gewertet hat. Und da sehe ich auch ein ziemliches Problem: Als Therapeut sollte er einfach für sich klar haben, dass er bei einem solch sensiblen Thema eine ganz explizite Einwilligung vom Patienten braucht. Eigentlich am besten (für ihn) sogar schriftlich. Und nicht einfach allgemeinen Austausch zum Thema in seinem Sinne umdeuten...

Zu den 30 Minuten sage ich weiter nichts, da ist alles schon gesagt. Wie fühlst du dich denn damit, wenn er einfach dauernd die Stunden kürzt? Für mich wäre das (emotional) ein riesiges Problem... auch wenn klar ist, dass das organisatorische Gründe hat...

Alyssa, was hält dich noch bei ihm? Was erhoffst du dir von ihm? Wenn sich meine Therapeutin so verhalten würde, hätte ich auch kein Vertrauen zu ihr, das ist finde ich völlig normal. Du nimmst ihn hier immer wieder in Schutz, bringst sehr, sehr viel Geduld und Verständnis für ihn auf - was hast du persönlich davon? Außer dass es jetzt in Euren Stunden um solche Themen geht, die *er* losgetreten hat (Kamera, Zeit) und nicht mehr um *deine* Themen. Das ist auch eine prima Möglichkeit, sich selbst aus dem Weg zu gehen... Ist er es wert, dass du dich so an *ihm* abkämpfst, anstatt dich um deine eigenen Bedürfnisse und Fragen zu kümmern? Ihn wirst du nicht ändern können, ganz ehrlich.


Viele Grüße, Lisbeth.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Sprachlos.
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Beitrag Do., 28.04.2016, 08:18

Alyssa hat geschrieben:Bzgl. 30 min: Was das soll, begreife ich nicht. Ich hab mir für die letzten Stunden die Zeiten notiert. Wenn das nächste Mal auch nach 30min Schluss sein soll, werde ich das direkt ansprechen. Bin am Überlegen, mal bei der Kasse nachzufragen wg. der letzten Abrechnungen.
Deine Kasse kann dir wegen den letzten Stunden noch nicht weiterhelfen. Die abgerechneten Stunden brauchen ca. ein halbes Jahr, bis sie bei der Kasse ankommen und du dort Auskunft bekommen kannst. Der Therapeut rechnet am Ende des Quartals (und dieses geht noch bis Ende Juni) mit der kassenärztlichen Vereinigung ab. Von dort bekommt er sein Geld. Die kassenärztliche Vereinigung rechnet dann mit der Krankenkasse ab. Aber das dauert halt alles ca. ein halbes Jahr.
Die Stunden, um die es dir geht, wird dein Therapeut noch gar nicht abgerechnet und bezahlt bekommen haben. Die stehen bisher nur in seiner Liste/ deiner Akte.
Ich würde die verkürzte Zeit auf jeden Fall ansprechen. Auch wenn du gar nicht mehr bei ihm bleiben möchtest. Sowas geht nicht. Auch schon nur 45 Minuten Stunden gehen nicht. Da geht es nicht nur um Geld. Sowas macht ja auch was mit dir. Zumindest ich frage mich dann, warum wird meine Stunde verkürzt? Bin ich so unangenehm? Macht er das bei allen?
Wie soll denn so eine gute Atmosphäre entstehen? Geht nicht.
Aber der ganze Rest mit Kamera, Provokationen etc. würde für mich auch nicht gehen.


chaosfee
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Beitrag Do., 28.04.2016, 15:34

Als bei mir stunden aufgezeichnet wurden, gab es vorher eine schriftliche und von beiden seiten unterzeichnete erklärung. In der stand dann auch, was mit den aufzeichnungen passiert, wer sie hört und dass ich dieser vereinbarung jederzeit widersprechen kann. So gehört sich das.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


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Alyssa
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Beitrag Do., 28.04.2016, 16:19

lisbeth hat geschrieben: Aufnahmen ohne Erlaubnis der Patienten? Hallo?
Bitte lies meinen vorherigen Einrag nochmal. Wenn er filmt, dann nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Patienten. D.h., da wird er dann wohl direkt anfragen.
lisbeth hat geschrieben: Und seine Begründung für die Aufnahmen - das hört sich für mich so an, dass er sich "verbessern" will, um evtl. Machtkämpfe (in seiner Wahrnehmung) besser für sich entscheiden zu können. Schon allein die Formulierung, dass Patienten ihn in die Ecke drängen - da würde ich ihm empfehlen, dass er seine therapeutische Haltung mal überdenken muss...
Ja, so ähnliches dachte ich. Habe mich dann gefragt, ob ich ihn auch schon mal "in die Ecke gedrängt" habe. Würde mich ja fast freuen.
lisbeth hat geschrieben: Auch dass er meint, er hätte deine "Erlaubnis" zum Filmen... Da hat er ein eindeutiges Wahrnehmungs- /Deutungsproblem. Es ist ein Unterschied, ob er fragt: Sind Sie, Frau Alyssa, damit einverstanden, dass ich hin und wieder unsere Stunden filme, damit ich mir das nochmal in Ruhe anschauen kann? Dazu gehört dann auch der Hinweis, dass diese Aufnahmen keinen Dritten (evtl. höchstens noch Supervisor) gezeigt werden und wann/nahc welcher Zeit diese Aufnahmen gelöscht werden. Und da kannst du dann mit Ja/Nein antworten. Aber er hat vermutlich einfach nur gesagt: Ich filme die Stunden manchmal... Und du hast evtl. nix gesagt, was er möglicherweise als Einverständnis gewertet hat. Und da sehe ich auch ein ziemliches Problem: Als Therapeut sollte er einfach für sich klar haben, dass er bei einem solch sensiblen Thema eine ganz explizite Einwilligung vom Patienten braucht. Eigentlich am besten (für ihn) sogar schriftlich. Und nicht einfach allgemeinen Austausch zum Thema in seinem Sinne umdeuten...
Genau das habe ich so gefragt/gesagt. Ich habe deutlich gemacht, dass er mich am Anfang niemals gefragt hat, ob ich mit Filmaufnahmen einverstanden bin. Er meinte dann, doch, er hätte ja erwähnt, dass "es sein kann, dass er eventuell mal Aufnahmen macht, das käme aber nicht so oft vor". Als ich meinte, das sei keine direkte Frage, sonden nur eine am Rande erwähnte Mitteilung, war er nicht einig. Ich habe dann genau sowas gesagt wie du, nämlich, dass für mich eine direkte Frage sich anhört wie "Sind Sie damit einverstanden, dass ich Sie in der Stunde filme, um mir die Aufnahme dann zur Verbesserung unserer Arbeit anzuschauen?". Ein "könnte sein, dass da vielleicht mal was kommt" ist keine direkte Frage. Da wollte er aber nicht drauf eingehen, meinte dann noch, ich hätte das falsch in Erinnerung. Das habe ich nicht, ich habe ein sehr gutes Gedächtnis, und kann ihm heute noch wortgenau wiedergeben, wie er sich mal vor Monaten ausgedrückt hat. Ehrlich gesagt, da hab ich innerlich einen Riesenschritt zurück gemacht von ihm.
lisbeth hat geschrieben: Zu den 30 Minuten sage ich weiter nichts, da ist alles schon gesagt. Wie fühlst du dich denn damit, wenn er einfach dauernd die Stunden kürzt? Für mich wäre das (emotional) ein riesiges Problem... auch wenn klar ist, dass das organisatorische Gründe hat...
Emotional fühle ich mich gerade sehr autonom und unabhängig von ihm, so gesehen trifft es mich nicht so sehr. Es ärgert mich einfach nur, dass ich nicht die Zeit bekomme, die mir laut Kasse zusteht.
lisbeth hat geschrieben: Alyssa, was hält dich noch bei ihm? Was erhoffst du dir von ihm? Wenn sich meine Therapeutin so verhalten würde, hätte ich auch kein Vertrauen zu ihr, das ist finde ich völlig normal. Du nimmst ihn hier immer wieder in Schutz, bringst sehr, sehr viel Geduld und Verständnis für ihn auf - was hast du persönlich davon? Außer dass es jetzt in Euren Stunden um solche Themen geht, die *er* losgetreten hat (Kamera, Zeit) und nicht mehr um *deine* Themen.
Ja, mit dem ersten hast du Recht. Ist ein Problem...ich lasse alle anderen immer vor, statt an mich zu denken, verzeihe allen fast alles, und gebe zweite, dritte und vierte Chancen. Ich bin zu gutmütig und lasse mich ausnutzen (hat sogar er schon mal befunden). Klasse Beispiel, das Ganze hier.
Nein, wir haben auch, und eigtl. sehr ausgiebig (wenn man bei 30min von ausgiebig reden kann), über meine Themen geredet. Die hab ich hier nur nicht breitgetreten. Ich würds so einschätzen: 20min meine Themen, 5 min Kamera pipapo, 5 min Ankommen/Rausgehen/sein Telefonat.
lisbeth hat geschrieben: Das ist auch eine prima Möglichkeit, sich selbst aus dem Weg zu gehen...Ist er es wert, dass du dich so an *ihm* abkämpfst, anstatt dich um deine eigenen Bedürfnisse und Fragen zu kümmern? Ihn wirst du nicht ändern können, ganz ehrlich.
Du hast Recht. Deswegen will ich ja jetzt die nächsten Wochen nutzen, um für mich Klarheit zu gewinnen.
Danke für deine kritischen Worte!


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Alyssa
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Beitrag Do., 28.04.2016, 16:23

Sprachlos: Danke, an den zeitl. Verzug/Abrechnung zum Quartalsende hatte ich gar nicht gedacht. Ob ich unangenhem bin, habe ich mich noch nicht gefragt. Ich weiss aber, das sich unbequem bin, und ihn bisher auf eine ordentliche Geduldsprobe gestellt habe. Ob er das bei anderen auch macht, weiss ich nicht, ich bin ja nicht Stunden vorher da, und schau auf die Uhr, wann welcher Patient reingeht/wieder rauskommt. Fragen brauch ich da nicht nach, zu anderen Patienten gibt es keine Auskünfte, nicht mal solche, die das Organisatorische betreffen.

Chaosfee: Danke auch dir für diese Info. VOn so einer Regelung bin ich bisher auch ausgegangen..

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lisbeth
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Beitrag Do., 28.04.2016, 19:03

Alyssa hat geschrieben:
lisbeth hat geschrieben: Aufnahmen ohne Erlaubnis der Patienten? Hallo?
Bitte lies meinen vorherigen Einrag nochmal. Wenn er filmt, dann nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Patienten. D.h., da wird er dann wohl direkt anfragen.
Naja, ich vermute mal, genauso direkt wie er bei dir angefragt hat? Da sagt er ja auch, dass er dich gefragt habe. Hat er aber nicht. - Warum sollte das bei den anderen Patienten anders sein?
Alyssa hat geschrieben:
lisbeth hat geschrieben: Und seine Begründung für die Aufnahmen - das hört sich für mich so an, dass er sich "verbessern" will, um evtl. Machtkämpfe (in seiner Wahrnehmung) besser für sich entscheiden zu können. Schon allein die Formulierung, dass Patienten ihn in die Ecke drängen - da würde ich ihm empfehlen, dass er seine therapeutische Haltung mal überdenken muss...
Ja, so ähnliches dachte ich. Habe mich dann gefragt, ob ich ihn auch schon mal "in die Ecke gedrängt" habe. Würde mich ja fast freuen.
Hast du denn den Eindruck, dass da eine Art "Machtkampf" zwischen Euch läuft? Ist das für dich hilfreich? Bringt dich das bei *deinen* Themen und Problemen weiter?
Alyssa hat geschrieben:
lisbeth hat geschrieben: Zu den 30 Minuten sage ich weiter nichts, da ist alles schon gesagt. Wie fühlst du dich denn damit, wenn er einfach dauernd die Stunden kürzt? Für mich wäre das (emotional) ein riesiges Problem... auch wenn klar ist, dass das organisatorische Gründe hat...
Emotional fühle ich mich gerade sehr autonom und unabhängig von ihm, so gesehen trifft es mich nicht so sehr. Es ärgert mich einfach nur, dass ich nicht die Zeit bekomme, die mir laut Kasse zusteht.
Aber gesagt hast du bisher nichts, obwohl die Stunden ja nicht erst seit letzter Woche nochmal kürzer sind, oder irre ich mich? Die 45 min vorher waren ja auch schon nicht die volle Zeit. Warum hast du das bisher nicht angesprochen? Das interessiert mich echt, denn eigentlich machst du auf mich einen Eindruck, dass du nicht auf den Mund gefallen bist und auch nicht um den heißen Brei herumredest - oder liege ich da falsch? Dass dich das bisher gar nicht gestört hat, kann ich mir nicht vorstellen. Oder warst du insgeheim froh, dass die Stunden kürzer waren? Weil du unterschwellig sowieso von ihm genervt bist, oder davon, dich in den Stunden unangenehmen Dingen stellen zu müssen, oder sonstirgendwas...
Alyssa hat geschrieben:
lisbeth hat geschrieben: Das ist auch eine prima Möglichkeit, sich selbst aus dem Weg zu gehen...Ist er es wert, dass du dich so an *ihm* abkämpfst, anstatt dich um deine eigenen Bedürfnisse und Fragen zu kümmern? Ihn wirst du nicht ändern können, ganz ehrlich.
Du hast Recht. Deswegen will ich ja jetzt die nächsten Wochen nutzen, um für mich Klarheit zu gewinnen.
Danke für deine kritischen Worte!
Da wünsche ich dir, dass du für dich Klarheit findest und es dann auch bei Bedarf schaffst, die nötigen Schritte zu machen - in die eine oder in die andere Richtung.
Und die Worte waren jetzt nicht wirklich "kritisch" gemeint. Wollte ein wenig zum Nachdenken anregen - mehr nicht!

Liebe Grüße!
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― Anne Lamott

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