besondere Beziehungen und Erfolge?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 17.01.2016, 15:45

leberblümchen hat geschrieben:Es stellt deshalb ein Problem dar, weil ein Therapeut nicht seine eigene Kinderlosigkeit und das damit womöglich verbundene Mangelgefühl beim Patienten abladen darf. Weil er nicht die Mutter und nicht der Retter sein DARF.
Hat er das wirklich so mit eingebracht- sein Privates?
Und es stellt auch ein Problem dar, wenn der Therapeut dann bemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat und dafür dann den Patienten verantwortlich macht und ihm Vorwürfe macht, dass es ja schließlich die Schuld des Patienten war, dass der Therapeut diese Gefühle entwickelt hat.
Das ist natürlich echt blöd!
Und bitte jetzt nicht: "Das hast du bestimmt falsch verstanden". Ich glaube nicht, dass du das beurteilen kannst
Oh je, nein! Diese Infos kannte ich ja nicht und zeichnen nun auch ein anderes Bild!

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leberblümchen
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Beitrag So., 17.01.2016, 15:49

Naja, er hat nicht gesagt: "Weil ich keine Kinder habe, habe ich jetzt Sie auserkoren". Aber Im Grunde war es auch nicht SO anders. Da spielen sich ja Prozesse ab, die sich nicht immer rational erklären lassen. Mir ist vieles heute rückblickend auch ein Rätsel. Es ist auch schwer, das so aufzuschreiben, weil mir schon klar ist, dass es immer auch so verstanden werden kann wie: "So wird es nicht gewesen sein".

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candle.
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:08

Ich würde die Schuldfrage versuchen mal grundsätzlich auszuklammern. Vielleicht wird es dadurch für dich auch leichter.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:11

leberblümchen hat geschrieben:Lockenkopf, ein "normaler Patient" ist einer, der im Therapeuten keine extremen Gefühle auslöst. Der erste Therapeut schrieb es alleine meiner Persönlichkeit zu, dass wir beide so heftig gefühlt haben (wie Magneten, die sich nur stark anziehen oder abstoßen können). Beim zweiten Therapeuten gibt es diese Probleme nicht - was nicht heißt, dass es KEINE Probleme gibt, aber nicht solche "die Patientin ist eine Sirene"-Probleme..
Meiner Meinung nach sind das Übertragungen des Th. (Ich habe ganz bewusst nicht Gegenübertragungen geschrieben.)
Wenn ein Th. so stark auf den Pat. überträgt, verliert er die nötige Distanz. Er ist verstrickt.
Hier ist die Th.-Pat.-Passung nicht gegeben.
Was die zweite Frage betrifft, warum solche Maßnahmen als notwendig betrachtet werden: Mir fällt dazu ein, dass der Therapeut erstens tatsächlich denkt, er könnte den Pat. damit retten / der Patient könnte so besonders sein, dass er besondere Maßnahmen benötigt / der Therapeut könnte hilflos sein oder eigene Aggressionen gegen den Patienten damit abwehren (auch dadurch, dass er sich auf diese Weise die Wut und den Frust des Patienten erspart) / er könnte die Maßnahmen als das kleinere Übel betrachten (wenn ich dem was mitgebe, ist endlich Ruhe; wenn ich ihm aus dem Urlaub schreibe, nervt er mich nicht mit SMS) / der Th. selbst könnte Gefühle haben, die problematisch sind (Muttergefühle, Liebesgefühle, Hassgefühle, eine eigene Mutterübertragung, Unzulänglichkeitsgefühle) und die er nicht erkennt, sondern die er in der Beziehung ausagiert..
Ja, das kenne ich aus meine ersten Psychotherapie bei meinem jetzigen Psychotherapeuten (Analytiker). Ich habe sehr gelitten und Verhaltenstherapeutin welche den Schaden bearbeiten durfte, sprach von Retraumatisierung.
Das
Vorgehen des Psychotherapeuten damals hat mir sehr geschadet. Aber Zuwendungen wie du sie nennst, habe ich nicht erhalten.

Und Lockenkopf, nur weil du auch Menschen behandelst, die die Bezeichnung "Patient" tragen, lässt sich deine Arbeit (worin auch immer sie besteht) nicht mit der eines Psychotherapeuten vergleichen.
Da ich selber erfahrene Psychotherapie-Pat. bin und auch therapeutische (aber nicht psychotherapeutisch) arbeite, erkenne ich viele therapeutische Gemeinsamkeiten und die werde ich ja wohl benennen dürfen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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mio
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:14

leberblümchen hat geschrieben: Kommt alles vor.
Ja, solche umprofessionellen Therapeuten gibt es leider. Aber es braucht auch einen fruchtbaren Boden beim Patienten, damit so ein schädlicher Prozess in Gang kommen kann und nicht jeder Patient bringt diesen fruchtbaren Boden mit, weshalb sich eben auch nichts verallgemeinern lässt. Seinen anderen Patienten hat er mit dieser Art ja vielleicht wirklich geholfen, nur bei Dir war es eben grundverkehrt, weil es sich ins Gegenteil verkehrt hat. Das hätte er merken müssen, hat er aber nicht und dann Dir den schwarzen Peter zugeschoben, als er es gemerkt hat, so wie Du es beschreibst.

Ich würde bei so einem Therapeuten wohl schreiend wegrennen - da würden 1000 Alarmglocken klingeln und es wäre ganz schnell vorbei. Und trotzdem bin ich dankbar, dass ich Dinge "darf" die außerhalb des "Rahmens" sind, einfach weil diese mir persönlich helfen an meine Probleme ranzukommen bzw. sie auszuhalten in schlimmen Krisen.

Ich gehe auch nicht "gern" zur Therapie, für mich ist Therapie eine einzige Anstrengung. Und das war sie von Anfang an. Trotzdem hilft sie mir, weil sich vieles verbessert hat und meine Probleme geringer geworden sind. Aber ewig wollte ich das schon deshalb nicht machen, weil es ein extrem Kräftezehrender Prozess ist für mich. Ich kann mir allerdings vorstellen, da dann noch ein zwei Mal im Jahr hinzugehen, so es halt gerade "richtig" erscheint. Das wären dann vielleicht tatsächlich entspannte Stunden, was ich zB. auch mal ganz angenehm fände so als "Erfahrung" und definitiv ein Zeichen dafür, dass ich meine Probleme "gelöst" habe.

Aber mir würde es im Traum nicht einfallen, da dann nach irgendwas zu betteln, das wäre einfach nicht mein Ding. Ich würde mir dann ganz von selbst wen anders suchen, so ich noch Probleme hätte und sie sagen würde, dass sie mir nicht mehr helfen kann (aus welchen Gründen auch immer).


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leberblümchen
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:18

Lockenkopf, ich möchte deine Arbeit nicht abwerten, aber wenn du kein Psychotherapeut bist, dann bist du kein Psychotherapeut. Das Entscheidende ist hier "Psycho" - und das ist deshalb so wichtig, weil es hier um besondere Dynamiken geht, die sich weniger einstellen bei einem Logopäden, Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten.

Übertragungen an sich gibt es nahezu überall. Aber nirgendwo so dicht wie in einer Psychotherapie. Du lässt das Wort "Psycho" aber immer weg, und der wenig aufmerksame Leser wird vielleicht denken, es handele sich um denselben Beruf.

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Schneerose
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:22

Sowie es mir in der ersten Therapie passiert ist, wurde ja oftmals mir mitgeteilt, dass der Haken wohl an mir gelegen haben muss - es stellt sich mir nur folgende Frage: mit welcher Begründung wurde hier nicht nur ich und meine Erlebnisse sondern sogar ein Ethikrat in Frage gestellt. Ich denke wenn eine Ethikkommsion mir schriftlich mitteilt, dass sie mein Empfinden nachvollziehen können, dann ist wohl was dran. Er stellte sich ja nicht mal dieser Situation um sie zu klären - also sagt es schon was aus. Warum kann hier nicht auch mal akzeptiert werden , dass es schwarze Schafe gibt und genau ueber diese Nacherzählung möchte sich lb austauschen und sonst nichts.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


mio
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:23

leberblümchen hat geschrieben:Das Entscheidende ist hier "Psycho" - und das ist deshalb so wichtig, weil es hier um besondere Dynamiken geht, die sich weniger einstellen bei einem Logopäden, Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten.

Übertragungen an sich gibt es nahezu überall. Aber nirgendwo so dicht wie in einer Psychotherapie.
Dazu kann ich Dir ein Gegenbeispiel nennen, Leberblümchen. Ich habe eine ehemalige sehr gute Freundin die extrem zu Übertragungen neigt. Diese ehemalige Freundin arbeitet auch therapeutisch (nicht Psycho - aber über lange Zeiträume nah mit Patienten) und übertrug (tut es wohl noch immer, nach dem was ich mitbekomme) sehr stark auf ihre Patienten. Sehr unschön. Umgekehrt übertrug sie aber auch auf ihre eigenen Körpertherapeuten und ähnliches. Da war immer gleich "Liebe" mit im Spiel in ihren Augen. Wer zu sowas stark neigt, kann das wohl gar nicht wirklich steuern. Reflektieren warum das nicht gut ist kann sie auch nicht, sie versteht schlicht nicht, was daran falsch sein soll. Für sie sind diese "Übertragungen" echt. So was gibt es also auch.

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Schneerose
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:25

Zumal mein jetziger Th. Das ausbaden muss und das ist ja auch kein Idiot sondern sitzt selber in einer Ethikstelle , der denkt sich auch was dabei.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Lockenkopf
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:31

leberblümchen hat geschrieben:Lockenkopf, ich möchte deine Arbeit nicht abwerten, aber wenn du kein Psychotherapeut bist, dann bist du kein Psychotherapeut. Das Entscheidende ist hier "Psycho" - und das ist deshalb so wichtig, weil es hier um besondere Dynamiken geht, die sich weniger einstellen bei einem Logopäden, Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten..
Ich habe nicht behauptet Psychotherapeutin zu sein. Ich bin Therapeutin, welche Richtung, das ist hier nicht so wichtig.

.
Übertragungen an sich gibt es nahezu überall. Aber nirgendwo so dicht wie in einer Psychotherapie. Du lässt das Wort "Psycho" aber immer weg, und der wenig aufmerksame Leser wird vielleicht denken, es handele sich um denselben Beruf.
Wenn ich über Gemeinsamkeiten schreibe, dann, weil sie sowohl in der Psychotherapie wie auch in meiner Arbeit vorkommen.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:32

Schneerose hat geschrieben:Warum kann hier nicht auch mal akzeptiert werden , dass es schwarze Schafe gibt und genau ueber diese Nacherzählung möchte sich lb austauschen und sonst nichts.
Ach so, ich hatte es anders verstanden, ich dachte es sollte darum gehen, ob sowas immer schädlich sein muss:
leberblümchen hat geschrieben:Erhöhen "besondere Beziehungen" eher die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Abschluss - oder für einen retraumatisiereden Abschluss?

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Wandelröschen
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:32

Kurz vorweg:
LovisTochter hat geschrieben: Hier im Forum sind doch die meisten noch im Prozess, melden sich hier an, weil sie entweder ein aktuelles Problem haben welches sie alleine nicht lösen können, oder eben, weil es Probleme innerhalb der Therapie gibt.
Es gibt noch viele weitere Gründe hier zu schreiben, die von dir genannten trafen auf uns nicht zu, als wir hier anfingen. Unsere Gründe waren zum einen Suche und dann Austausch nach/mit Leuten, die auch so ticken wie wir, eben um dieses Alien-Gefühl mal anzusprechen oder einfach nur zum Austausch über Therapie, weil es im RL niemanden gab, mit dem man über Therapie reden konnte. Die waren alle nicht in Therapie. Und nach einer Sitzung gab es oft Redebedarf. Na klar ergibt sich dann auch, dass man hier über auftauchende Probleme innerhalb der Therapie auch schreiben kann.
leberblümchen hat geschrieben: Manchmal bis häufig ist dann eine Verbundenheit zu den anderen Schreibenden oder zur Thematik geblieben. Von daher: Doch, es gibt sie auch hier, diejenigen, die bereits erfolgreiche Therapien abgeschlossen haben. (…) Vielleicht werden die Besuche hier nach erfolgreichem Abschluss einer Therapie immer seltener, aber es wird doch nicht ein aktiver User plötzlich verschwinden, nur weil er fertig ist mit seiner Therapie.
Ja, und so bin ich ja auch noch nicht ganz verschwunden, schaue sporadisch rein und geb hin und wieder meinen „Senf“ ab.

Hallo Leberblümchen,
als ich dein Eingangsposting las, dachte ich sofort, oh ja, kann ich was zu schreiben. Ich las weiter und es kamen Zweifel, Zweifel dahingehend, dass ich wohl doch nicht in die von dir gewünschte Kategorie passe.
Ich habe die Therapie erfolgreich abgeschlossen, stehe fest im Leben, lebe statt zu funktionieren, entwickele mich persönlich und beruflich immer weiter und bekomme auch die damit verbundenen Widrigkeiten gut gelöst.

Es gab sehr viele der von dir aufgeführten „Extrawürste“:
Zeitüberziehungen, manchmal bis zu einer Doppelstunde, wobei er nur eine abgerechnet hatte (ich bekam ja die Rechnungen zur Weiterleitung), wurde mal nach Hause gebracht, er erledigte mal was für mich, machte mal ein kleines Geschenk, in der ersten Zeit gingen viele e-Mails hin und her (gerade im ersten Urlaub), Bonbons, Telefonate zwischen den Stunden, was von ihm zum Ausleihen, auch mal Körperkontakt, er kam zu einen für mich wichtigen öffentlichen Auftritt (war im Publikum und gratulierte mir auch hinterher) …

Aber etwas gab es nicht, und schon das ist mir hier schon zu früheren Zeiten aufgefallen, davon schrieben auch andere User/innen, nicht nur du, Leberblümchen, dass sie das bekommen hätten. Und das sehe ich inzwischen als springenden Punkt an:
Die verbale Äußerung eines Theras in die Richtung: Zuneigungsbekundigungen, hervorheben einer besonders innigen Beziehung, dass der Patient ein besonderer Fall sein, sehr bedürftig ist, … Und wo auch auf Fragen, ob die/der Thera einen mag, verbal positiv geantwortet wird.

Wenn ich das las, musste ich immer an einer Situation denken, in der Vertrauen das Gesprächsthema war (weil es halt noch nicht im ausreichenden Maß vorhanden war). Da sagte meine Thera mal zu mir: Vertrauen kann man nicht herbeireden, das muss man spüren. Wenn er etwas dazu sagen würde, würde ich alle diese seine Worte zerpflücken/auseinandernehmen.
Und genau so habe ich es auch immer mit dem „mögen“ gesehen. Es nützt nichts, wenn der Thera es verbal bekundet, das muss man spüren. Und wenn man das nicht spürt, dass muss der Thera durch seine nonverbalen Äußerungen und Interventionen, seine Haltung, seine Persönlichkeit, … dafür sorgen, dass man es spürt. Und wenn man es dann immer noch nicht spürt nach langer Zeit, dann fehlt tatsächlich was.
Worte sind wie Luftblasen, die zerplatzen. Und wenn man in denen geschwebt hat, knallt man dann – leider – erbarmungslos auf das harte Pflaster, den Boden der Realität auf.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:37

mio hat geschrieben:
leberblümchen hat geschrieben:Das Entscheidende ist hier "Psycho" - und das ist deshalb so wichtig, weil es hier um besondere Dynamiken geht, die sich weniger einstellen bei einem Logopäden, Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten.

Übertragungen an sich gibt es nahezu überall. Aber nirgendwo so dicht wie in einer Psychotherapie.
Dazu kann ich Dir ein Gegenbeispiel nennen, Leberblümchen. Ich habe eine ehemalige sehr gute Freundin die extrem zu Übertragungen neigt. Diese ehemalige Freundin arbeitet auch therapeutisch (nicht Psycho - aber über lange Zeiträume nah mit Patienten) und übertrug (tut es wohl noch immer, nach dem was ich mitbekomme) sehr stark auf ihre Patienten. Sehr unschön. Umgekehrt übertrug sie aber auch auf ihre eigenen Körpertherapeuten und ähnliches. Da war immer gleich "Liebe" mit im Spiel in ihren Augen. Wer zu sowas stark neigt, kann das wohl gar nicht wirklich steuern. Reflektieren warum das nicht gut ist kann sie auch nicht, sie versteht schlicht nicht, was daran falsch sein soll. Für sie sind diese "Übertragungen" echt. So was gibt es also auch.
Tja, und offensichtlich auch bei Psychotherapeuten. Das ist nicht gut, aber kommt vor.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Schneerose
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Beitrag So., 17.01.2016, 16:38

mio hat geschrieben:
Schneerose hat geschrieben:Warum kann hier nicht auch mal akzeptiert werden , dass es schwarze Schafe gibt und genau ueber diese Nacherzählung möchte sich lb austauschen und sonst nichts.
Ach so, ich hatte es anders verstanden, ich dachte es sollte darum gehen, ob sowas immer schädlich sein muss:
leberblümchen hat geschrieben:Erhöhen "besondere Beziehungen" eher die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Abschluss - oder für einen retraumatisiereden Abschluss?
Das TE Post verstehe ich dass lb Erfahrungen erfahren möchte von abgeschlossenen Therapien mit "mit dem Erlebnis etwas besonderes zu sein" - wie sich das danach auswirkte. SO HAB ICH ES VERSTANDEN
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


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Beitrag So., 17.01.2016, 16:46

Schneerose hat geschrieben: Das TE Post verstehe ich dass lb Erfahrungen erfahren möchte von abgeschlossenen Therapien mit "mit dem Erlebnis etwas besonderes zu sein" - wie sich das danach auswirkte. SO HAB ICH ES VERSTANDEN
Ja, allerdings wurde dieses "besonders" fühlen mit bestimmten Dingen in Zusammenhang gesetzt:
leberblümchen hat geschrieben: Sprich: wenn der Therapeut dem Patienten bestimmte Extragratifikationen (Geschenke, Überziehungen, SMS-Service, private Gespräche, Zuneigungsbekundungen usw.) gibt?
Und dieser Zusammenhang lässt sich für meine Begriffe so nicht herstellen. Ich fühle mich nicht "besonders wichtig" für meine Thera obwohl ich solche "Extragratifikationen" erhalte, mich machen diese also nicht "abhängig" in dem hier angesprochenen Sinne. Dh. nicht jeder Patient fasst ein SMS-Angebot als "ich bin was besonderes für meine Thera" auf. Ich gehe eher davon aus, dass sie das all ihren Patienten die zu Krisen neigen und mit einem solchen Angebot umgehen können anbietet. Das gleiche gilt für andere "Vergünstigungen".

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