Wer heilt hat Recht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag So., 10.01.2016, 23:53

Dem entnehme ich, dass es sich hier tatsächlich um Erbsenzählerei handelt. Wegen 15-20 min pro Woche....
plus Telefonat... wenn das 5-10 min. dauert, so sind das 50%. Also alle 2 Sitzungen eine Sitzung gratis. Bei 4 Sitzungen im Monat als 2 Sitzungen à 80-90 € = 160 - 180 € im Monat. Das könnte ich nicht als peanuts oder Erbsen annehmen. Aber für andere scheint das vielleicht selbstverständlich zu sein. Hmmm. So bin ich nicht.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Entknoten
Forums-Insider
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Beiträge: 217

Beitrag So., 10.01.2016, 23:56

Noch mal: Es macht doch wenig Sinn hier zu diskutieren. Natürlich agieren Therapeuten unterschiedlich! Und das ist doch gut so.

(Ich habe es schon erlebt dass man mir eine "richtige" Therapie absprach, da ich vermutlich "nur" 30 Std. haben werde!)

Es ist doch müssig - und zwecklos hier missionierend unterwegs zu sein.

Vielleicht - aber nur vielleicht - könnte man Therapeuten, Therapien und Klienten miteinander vergleichen wenn die Ausgangssituationen sowie die Therapien gleich wären.
Sind sie aber nicht, und noch weniger haben alle hier im Forum den gleichen "Entwicklungsstand".

Daher sollte sich doch niemand darauf konzentrieren ob er hier im Forum die "Absolution" erhält!

Wenn die Aussagen anderer zum "Überdenken" anregen - okay! Aber grundsätzlich sind doch die therapeutischen Beziehungen immer noch die Privatangelegenheit der beiden "Protagonisten".

Die Vergleiche in Bezug auf "Intensität" der Therapie sind doch ähnlich gelagert wie die "Vergleiche im eigenen Leid".

Fast jeder will doch "das Beste" für sich. Sei jedem gegönnt - so lange er sich damit wohlfühlt!
(Und ein Therapeut, der eine intensive Betreuung pflegt, wird sich wohl kaum von einem Beitrag hier im Forum abhalten lassen!)

Dass hier einige gerne "aus der erwarteten Rolle fallen", moralisieren, andere Sichtweisen aufzeigen oder poralisieren - genau das macht doch das Forum interessant!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero


mio
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weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag So., 10.01.2016, 23:56

Hallo Lockenkopf,
Lockenkopf hat geschrieben: Wie kommst den Du darauf das Therapeuten nicht über Therapieinhalte und Verlauf sprechen dürfen?

Sie dürfen nur nicht zu erkennen geben wen sie behandeln.
streng genommen dürfen sie das nicht. Ich musste meine Thera zB. von ihrer Schweigepflicht schriftlich entbinden, damit sie im Rahmen von Supervision, Fortbildungen etc. über meinen "Fall" sprechen darf. Das passiert dann natürlich trotzdem anonym.

Ebenso musste ich sie von ihrer "Berichterstattungspflicht" meiner überweisenden Hausärztin gegenüber entbinden.

Lieben Gruss,

mio

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Solage
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Beiträge: 2887

Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:05

ziegenfind, ich finde nicht, dass es gestört ist, sich geschmeichelt zu fühlen, wenn Therapeuten vorgeben einem "mehr zu geben". Ist doch auch normal, so zu fühlen und nicht krank und gestört. Wie in anderen zwischenmenschlichen Kontakten doch auch. Da sucht jemand meine Nähe, sagt mir, dass er mich toll findet...freilich schmeichelt das auch.
Und wenn dann so ein Therapeut plötzlich sehr ekelhaft wird, dass ich mich dann nicht wohl fühle. Ist doch auch normal und nicht krank.

Falsch finde ich, dass meine richtigen Gefühle auf das komische Verhalten des Therapeuten dann thematisiert werden sollen. Zumal dieser Therapeut überhaupt kein Interesse hatte, das zu thematisieren, sondern dicht machte.
Ist bei mir aber eine andere Baustelle, da mir der Therapeut ja geschadet hat und nicht geholfen.
Deshalb verschwinde ich jetzt auch wieder...Er hat ja nicht geheilt.

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Thread-EröffnerIn
peppermint patty
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:06

stern hat geschrieben:Ich möchte mich gar nicht so an der Berufsordnung aufhängen, aber ich meine, dort steht auch irgendwo, dass die Autonomie des Patienten zu respektieren bzw. zu fördern ist.
Dann tu es doch nicht.

Ein Kuscheltier untergräbt keine Autonomieentwicklung. Kann sogar explizit fördernd sein.
stern hat geschrieben: Klar, sicherlich kann mal ein Kuscheltier hilfreich sein. Ich habe selbst welche... bin also absolut kein Kuscheltiergegner. Aber: Wenn ein Therapeut nicht achtsam ist, können dabei auch Fehler passieren,.
Das kann immer und in jeder Therapie so sein. Das hat nichts mit Überziehungen, Kuscheltieren oder Extrawürsten zu tun. Können ja, müssen nein.

Außerdem geht es nicht um das Kuscheltier an sich, sondern um sich das "darauf einstellen" des Theras auf das was für eine Klientin hilfreich ist.

Stern, die Theras geben ja freiwillig. Das ist der springende Punkt.

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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:14

und wieso fragst du:
Meine Fragen: Warum ist das so? Wieso diese Haltung hier im Forum?
wenn du die Antworten eh nicht an dich heranlässt.

Und ja, die Berufsordnung gibt einen gewissen Rahmen vor, dem sich der Therapeut nicht entziehen kann. Ob es dir passt oder nicht.

Wenn jemand schreibt, ich erhalte Postkarten aus dem Urlaub... so kann man nicht pauschal sagen: bravo: Sie haben einen tollen Therpeuten. Sondern ein Therapeut muss selbstfürsorglich handeln (die genaue Formulierung habe ich nicht im Kopf, ist aber geregelt). Er muss also reflektieren, ob das noch gewährleistet ist, dass er sich ausreichend erholt, wenn er auch noch mit Patienten im Urlaub Kontakt aufnimmt. Ist das nicht der Fall, dann unprofessionell. Dann ist zu schauen, ist es ein privater Kontakt oder therapeutischer: Psychotherapeuten sollen außer therapeutische Kontakte zu Patienten auf das Nötige beschränken und so gestalten, dass eine therapeutische Beziehung möglichst wenig gestört wird. Usw. Regelmäßigere private Kontakte wären also auch unprofessionell. Usw.

Er kann nicht einfach sagen, ach, das handhabe ich, wie es mir beliebt... sondern er muss das notfalls vor mehreren Stellen rechtfertigen können. Und so kommen vielleicht manche Leute darauf, das ein oder andere Verhalten kritisch zu sehen...
Zuletzt geändert von stern am Mo., 11.01.2016, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:15

Ein Kuscheltier untergräbt keine Autonomieentwicklung. Kann sogar explizit fördernd sein.
bitte lesen... ich schrieb "kann". Die ist die Bedeutung dieses Wortes klar? Und natürlich können (sic!) diverse Extrawürste auch die autonome Entwicklung untergraben und Abhängigkeiten fördern.
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mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:19

Stern,

wem versuchst Du hier eigentlich gerade was zu beweisen?

Mal ganz blöd gefragt...

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stern
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weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:20

(5) Psychotherapeuten erbringen psychotherapeutische Behandlungen im persönlichen
Kontakt.
Sie dürfen diese über elektronische Kommunikationsmedien nur in begründeten Ausnahmefällen und unter
Beachtung besonderer Sorgfaltspflichten durchführen.
Regelmäßige Mails sind keine begründete Ausnahmefälle => Pöses Wort mit U
Zuletzt geändert von stern am Mo., 11.01.2016, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:20

mio hat geschrieben:Hallo Lockenkopf,
Lockenkopf hat geschrieben: Wie kommst den Du darauf das Therapeuten nicht über Therapieinhalte und Verlauf sprechen dürfen?

Sie dürfen nur nicht zu erkennen geben wen sie behandeln.
streng genommen dürfen sie das nicht. Ich musste meine Thera zB. von ihrer Schweigepflicht schriftlich entbinden, damit sie im Rahmen von Supervision, Fortbildungen etc. über meinen "Fall" sprechen darf. Das passiert dann natürlich trotzdem anonym.

Ebenso musste ich sie von ihrer "Berichterstattungspflicht" meiner überweisenden Hausärztin gegenüber entbinden.

Lieben Gruss,

mio
Der Hausarzt erfährt ja auch um wen es sich handelt, deshalb die Zustimmung.

Aber über Therapieverläufe oder Besonderheiten darf selbstverständlich gesprochen werden, ohne Zustimmung des Pat. Er darf nur nicht erkennbar sein um wen es sich handelt, wer dieser Pat. ist.
Schau hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwiegenheitspflicht

Regelmäßig besteht eine Verschwiegenheitspflicht hinsichtlich dessen, was dem Verpflichteten gerade in seiner beruflichen Eigenschaft anvertraut oder auf andere Weise bekannt wurde.

Das betrifft bspw. im medizinischen Bereich alle personenbezogenen Daten und Tatsachen wie z. B.:
die Tatsache, dass überhaupt ein Behandlungsverhältnis zu einer bestimmten Person besteht, bestanden hat oder auch geplant ist,
die Art der Verletzung oder Erkrankung,
der Unfallhergang, Krankheitsverlauf etc.,
die Ergebnisse der Untersuchung, die Diagnostik und (Verdachts-)Diagnose,
die durchgeführten Maßnahmen sowie
alle übrigen Informationen, die dem Helfer während des Behandlungsverhältnisses bekannt wurden (z. B. Wohn- und Lebenssituation, Sucht, sexuelle Orientierung, Vermögenslage, körperliche Hygiene).

Dies gilt, soweit die Einzelheiten Rückschluss auf eine bestimmte, damit identifizierbare Person zulassen, und auch über den Tod des Patienten/Klienten hinaus.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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peppermint patty
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weiblich/female, 80
Beiträge: 1931

Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:23

Stern, Verhalten kritisch zu beäugen halte ich für etwas positives.

Aber hier im Forum, auch gerade von dir habe ich in diesem Thread bisher lauter Sachen gelesen, die Richtung Unprofessionalität tendieren, klar immer im Konjunktiv. Und dann wenn dir nichts mehr einfällt argumentierst du mit der Berufsordnung. Ich aber denke nach wie vor genau das was mir die Therapeutin letztens sagte: Wer heilt hat Recht.

Mein Anliegen war zu verstehen wieso das so ist und ich schrieb vorhin bereits, nach widows Beitrag, dass ich verstanden hätte, dass hier miteinander verglichen wird was nicht vergleichbar ist. Das scheint der springende Punkt zu sein. Jeder geht halt von sich aus. Mir geht es auch nicht darum zu sagen dein Therapeut ist klasse oder blöd, sondern darum etwas stehen lassen zu können was für andere (auch dich) hilfreich ist ohne gleich entwerten zu müssen.

Zudem spielt wie üblich auch Neid ein Grund. Hätte ich mir eigentlich schon vorher denken können.

Insofern konnte ich bereits etwas aus diesem Austausch mitnehmen. Danke der Nachfrage.


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:24

Hallo Lockenkopf,

Lockenkopf hat geschrieben: Der Hausarzt erfährt ja auch um wen es sich handelt, deshalb die Zustimmung.
ich musste dem nicht zustimmen, ich musste sie von der Pflicht Bericht zu erstatten entbinden. Hätte ich dies nicht getan, hätte sie regelmässige Berichte über den Behandlungsverlauf schreiben müssen für meine Hausärztin.
Lockenkopf hat geschrieben:Aber über Therapieverläufe oder Besonderheiten darf selbstverständlich gesprochen werden, ohne Zustimmung des Pat. Er darf nur nicht erkennbar sein um wen es sich handelt, wer dieser Pat. ist.
Schau hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwiegenheitspflicht
Verstehe ich anders: Anvertraute Geheimnisse sind für sich zu behalten...

Lieben Gruss,

mio

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stern
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:30

peppermint patty hat geschrieben:Aber hier im Forum, auch gerade von dir habe ich in diesem Thread bisher lauter Sachen gelesen, die Richtung Unprofessionalität tendieren, klar immer im Konjunktiv. Und dann wenn dir nichts mehr einfällt argumentierst du mit der Berufsordnung.
nee... weil die manches regelt... und ein Verstoß dagegen ist als unprofessionell anzusehen, selbst wenn der Patient sagt: hat mir aber geholfen.
Mein Anliegen war zu verstehen wieso das so ist und ich schrieb vorhin bereits, nach widows Beitrag, dass ich verstanden hätte, dass hier miteinander verglichen wird was nicht vergleichbar ist.
Nun... ich sehe es schon so, dass es manchen common sense gibt... z.B. dass Sitzungen pünktlich anfangen und enden.
Liebe Grüße
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Lockenkopf
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Beiträge: 2400

Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:33

mio hat geschrieben:Hallo Lockenkopf,

Lockenkopf hat geschrieben: Der Hausarzt erfährt ja auch um wen es sich handelt, deshalb die Zustimmung.
ich musste dem nicht zustimmen, ich musste sie von der Pflicht Bericht zu erstatten entbinden. Hätte ich dies nicht getan, hätte sie regelmässige Berichte über den Behandlungsverlauf schreiben müssen für meine Hausärztin.
Kenne ich. Habe ich auch schon unterschrieben.
Lockenkopf hat geschrieben:Aber über Therapieverläufe oder Besonderheiten darf selbstverständlich gesprochen werden, ohne Zustimmung des Pat. Er darf nur nicht erkennbar sein um wen es sich handelt, wer dieser Pat. ist.
Schau hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwiegenheitspflicht
Anvertraute Geheimnisse sind für sich zu behalten...
Dies gilt, soweit die Einzelheiten Rückschluss auf eine bestimmte, damit identifizierbare Person zulassen, und auch über den Tod des Patienten/Klienten hinaus.

Die Verschwiegenheitspflicht ist im übrigen eine meiner beruflichen Pflichten. Daher kenne ich sie sehr genau.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 00:37

Lockenkopf hat geschrieben: Dies gilt, soweit die Einzelheiten Rückschluss auf eine bestimmte, damit identifizierbare Person zulassen, und auch über den Tod des Patienten/Klienten hinaus.
Das ist dann wohl Auslegungssache. Ich finde es trotzdem gut, dass ich gefragt wurde bevor über mich gesprochen wird. Hat ja auch was mit "Respekt" zu tun.

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