Austausch zwischen Uno's und Multi's

[Candykills]

Ich verstehe es als dieses innere Kind, was wohl jeder Mensch in sich hat. Und dazu gehören wohl auch die Phantasien und und auch, dass man sich teilweise um dieses Kind kümmern muss. Deswegen entsteht ja auch bei nicht-DISlern der Wunsch zur Nachbeelterung und so. Schätzungsweise geht es dabei aber genauso wie in der DIS Therapie darum, dass die Erwachsenen sich um dieses innere Kind kümmert irgendwann. Aber ehrlich gesagt weiß ich zum "inneren Kind" zu wenig.

Ich finde diese Bedürfnisse und Phantasien davon ab überhaupt nicht negativ. Negativ wird es wohl dann, wenn man darunter anfängt zu leiden, weil es nicht befriedigt werden kann von außen.

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[Candykills]

Nö, Du hast genau unterteilt, wer ein DIS ist und wer eben nicht

Alles klar. Mir langt's jetzt auch. Es wäre nett, wenn du mich genauso in Ruhe lassen könntest wie ich dich. Und was du aus meinen Beiträgen entnimmst, das ist schlicht weg dein Problem. Dir kann es sowieso keiner Recht machen.

[**AufdemWeg**]

Also halte fest:frühes Alter und wiederholte Gewalt (Folter anders zu bewerten als sexuelle Übergriffe oder Schläge oder emotionale Qualen?) erhöhen das Risiko einer MPS?

Und diejenigen, die das zwar auch erlebt haben aber keine MPS ausbilden (kann man das so sagen?)
die haben einfach "Glück" bessere Strategien entwickeln zu können?

[leberblümchen]

AdW, es sind schöne Phantasien, aber die dürfen doch keinen Namen haben. Wenn ich in meiner Phantasie ein Junge bin - was hab ich als 40+ Frau davon? Erst recht, wenn es diese Zustände, die ich mir vorstelle, nur in der Phantasie gibt? Das ist peinlich, und es darf eigentlich nicht sein. Bei Phantasien, in denen das Ich selbst mitspielt, mag das ganz normal sein, aber es gibt mich ja nicht. Also hab ich nichts davon. Ich kann mich nicht mit Leben füllen, außer wenn ich nicht ich bin.

Das beantwortet vielleicht auch die Frage nach dem unterstellten "Neid", wie es ja auch pivello erklärt hat: Jemand mit einer entsprechenden Diagnose darf automatisch sagen: "Ich bin gerade ein Kind und als Kind nehme ich einen Nuckel" - das ist sicher auch schwierig und wird bestimmt oft belächelt, aber in diesem Moment (so stelle ich mir das jedenfalls vor) sind Kind und Nuckel Teil der sprechenden Persönlichkeit. In einem mehr oder weniger geschützten Forumsbereich können diese Anteile bzw. Betroffenenen so darüber sprechen, dass die Anteile real werden dürfen.

Jemand, der nicht multipel ist, hat solch einen Raum nicht (wie gesagt: abgesehen von der Therapie). Derjenige kann sich zwar darüber freuen (und ich tue das auch), jederzeit zu wissen, dass es sich nicht gehört zu nuckeln usw. Aber es ändert - so meine ich - gar nichts an diesem Anteil, der im Betroffenen wohnt. Der Nicht-Multiple weiß zwar, wie er sich verhalten muss, verhält sich wohl auch entsprechend, aber immer mit dem Gefühl, sich selbst leugnen zu müssen. Es gibt dafür keine Namen, denn nach außen funktioniert ja alles.

Pivello beschrieb das doch sehr anschaulich: Wenn sie daran denkt, dass sie so gerne bei ihrer Therapeutin im Arm liegen würde, dann heißt es: "Reiß dich mal zusammen, du bist groß". Wenn ein Multi das sagt und diesen Wunsch eben in das "offizielle" Kind in sich legt, dann IST das in diesem Moment Realität, eine Realität, die anerkannt wird und auch werden muss.

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[Elfchen]

Ich bitte darum, bei der konstruktiven Diskussion zu bleiben.

[Möbius]

@ all

Da nun diese Beiträge - u.a. eben auch Posts von mir - doch nicht gelöscht worden sind, wieder aufgetaucht sind, möchte ich, entgegen meiner ursprünglichen Absicht, doch noch etwas auch öffentlich sagen:

Ich habe in meinen Posts einigen weh getan. Das bedaure ich sehr, und bitte alle, die sich von meinen Posts verletzt fühlen mußten, um Vergebung !

Ich muß leider einsehen, daß für den Austausch mit multiplen Persönlichkeiten "als Solchen", den ich ja gesucht hatte meine sozialen Kompetenzen nicht ausreichen. Diese sind nämlich sehr niedrig: ich habe eine dekompensierte schizoide Störung, und ein Hauptmerkmal dieser Störung ist das stark abgeminderte "Gespür" oder "Gefühl" für soziale Normen, Standarts, Erwartungen. Meine Sozialität ist eine rein Kognitive, beruht auf rationaler Analyse meiner Umwelt. Das ist ein langsames, aufwendiges und fehlerbehaftetes Verfahren - zumal online, wenn man es nicht mit konkreten Mitmenschen, sondern "nur" nicknames und ihren Texten zu tun hat, keine nonverbalen Signale (Gestik, Mimik usw.) auswerten kann.

Weil ich Wiederholungen solcher Verletzungen nicht zuverlässig ausschließen kann, werde mich daher auch an diesem neuen thread nicht weiter beteiligen.

Diese Begegnung von mir mit Euch war also leider nur eine sehr Kurze und Heftige - aber für mich auch eine sehr Fruchtbare. Alleine die Beschäftigung mit Euch und Eurer psychischen Natur hat mich bereits jetzt einen gewissen Schritt weiter gebracht in meinem Bemühen, meine eigene psychische Natur etwas besser zu verstehen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken !

Zum Beschluß bitte ich nochmals diejenigen um Verzeihung, die unter dieser meiner sozialen Inkompetenz zu leiden gehabt haben. Mitmenschen weh getan zu haben, die mir selbst sehr freundlich begegnet sind, hat auch mir dann: weh getan.

Gruß
Möbius

[Candykills]

Und diejenigen, die das zwar auch erlebt haben aber keine MPS ausbilden (kann man das so sagen?)
die haben einfach "Glück" bessere Strategien entwickeln zu können?

Ich weiß nicht, ob ne andere Strategie die bessere Wahl ist!

[Quatsch]

Wieso grade die DIS hier im Forum bei (einigen wenigen) bestimmten Usern immer wieder diese komische Art der Abwehr (oder Eifersucht oder Neid oder sowas in der Art...?) hervorruft,kann ich auch nicht nachvollziehen.

Wir Menschen bekommen unsere Identifikation über Differenzen zu anderen Menschen. Erst wenn diese Differenzen NICHT als Gegensätze freigesetzt werden können, kann ein fruchtbarer Austausch gelingen. Dazu muss ein(e) Jede(r) in den Horizont des Anderen eintauchen. Dies gelingt mancher(m) nicht, weil manch ein geistiger Horizont eine Schranke (beschränkt oder wie Pascal sagen würde borniert) hat. Eine Schranke aus Angst, dass, um beim Eintauchen zu bleiben, das Wasser nicht trägt. Auch und im besonderen macht alles Fremde Angst. Und ja, wir können nur bis zu einem gewissen Punkt das Fremde verstehen, ein 'uneinholbarer Rest' bleibt immer.

Noch was, ein letztes: die Identifikation ist nich ALS Multi oder Uno, sondern sie IST. Und können wir unser Denken, unser Aufeinanderzugehen, unser Sein nicht erst dann verstehbar machen, wenn wir uns und unsere WeltEN im Plural sehen?

Dennoch: die Erfahrung und das Erfahrbarmachen, dass ein Austausch gelingen kann, dass der Boden auf dem wir als MENSCH SIND, das ist für alle Seiten eine Gewinn. Wir müssen uns ZUHÖREN! und nicht Argumente suchen, die ein Aufeinanderzugehen verunmöglichen.

[Candykills]

Das beantwortet vielleicht auch die Frage nach dem unterstellten "Neid", wie es ja auch pivello erklärt hat: Jemand mit einer entsprechenden Diagnose darf automatisch sagen: "Ich bin gerade ein Kind und als Kind nehme ich einen Nuckel" - das ist sicher auch schwierig und wird bestimmt oft belächelt, aber in diesem Moment (so stelle ich mir das jedenfalls vor) sind Kind und Nuckel Teil der sprechenden Persönlichkeit. In einem mehr oder weniger geschützten Forumsbereich können diese Anteile bzw. Betroffenenen so darüber sprechen, dass die Anteile real werden dürfen.

Falsch, ein Multipler sagt nicht einfach ich bin grade ein Kind, sondern es ist zu dem Zeitpunkt ein Kind vorne, was sich auch nur den Fähigkeiten eines Kindes bedienen kann und in seinen Handlungen noch extrem eingeschränkt ist. Ich kriege es bspw nicht mit, wenn ein Kinderanteil vorne ist, mal davon abgesehen, dass mein jüngster Anteil überhaupt nicht schreiben kann und dementsprechend hier auch nicht schreiben würde. Aber ja, am Daumen lutscht er wohl.
Ich glaube auch, dass viele Multis Kinderanteile haben, die noch nicht mal über Sprache verfügen. Mein Kleinster kann zumindest nur malen und sprechen und nicht schreiben, wie auch...mit grade 3-4.

[**AufdemWeg**]

Quatsch,

das wäre dann wohl Psychoanalyse, oder?

Du schreibst:

Dennoch: die Erfahrung und das Erfahrbarmachen, dass ein Austausch gelingen kann, dass der Boden auf dem wir als MENSCH SIND, das ist für alle Seiten eine Gewinn. Wir müssen uns ZUHÖREN! und nicht Argumente suchen, die ein Aufeinanderzugehen verunmöglichen.



Ob das leistbar ist in so einer Maße von Menschen?

[**AufdemWeg**]

Komisch möbius,

gerade dich empfinde ich als sozial kompetent.

LG ADW

[Quatsch]

ADW, ob das Leistbar ist, da hat Hermann Hesse dir die Antwort gegeben in deiner Signatur.

[leberblümchen]

Ja, Candy, aber trotzdem bist du doch derjenige, der nuckelt. Rein "juristisch" und körperlich gesprochen. Mir geht es jetzt nicht darum, ob das schlimmer oder besser oder sonst was ist, sondern zunächst mal nur um die Feststellung: Du, candy, darfst nuckeln. Und ich nehme an, dass das Teil der "Strategie" ist: dass bestimmte Anteile bestimmte Dinge tun dürfen. Wenn aber jemand "strukturell" so aufgestellt ist, dass er es sich verbietet zu nuckeln, obwohl er es so gerne wollte, aber er findet es z.B. selbst pervers, usw. - dann ist der Wunsch danach nicht unbedingt weg. Das sind ja keine Phantasien von wegen "ich stelle mir mal eben vor, eine Villa zu haben", sondern es sind permanente Begleiter (nicht unbedingt sexueller Natur), die immer neben mir laufen. Bei dir laufen sie in dir.

[Myhre]

Lieber Möbius,
von meiner Seite aus ist alles okay.
Liebe Grüsse
Myhre

[**AufdemWeg**]

Leberblümchen,

du wirst vielleicht dann nicht real nuckeln
aber du kannst es dir vorstellen es zu tun
oder wäre auch das bereits schon nicht mehr möglich?

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