Sexuelle Erregung in der Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tilda
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Beitrag Di., 29.09.2015, 12:57

montagne hat geschrieben:Ich glaube es gibt das auch und wohl recht häufig, dass Menschen emotionale und körperliche Nähe sexualisieren. Vielleicht weil es leider die einzige Form von Nähe ist, die sie bislang kennen gelernt haben. Oder aber weil sexuelle Erregung so extrem einfach ist, auf körperlicher Ebene.
(...)
Vielleicht hat ja damit ja auch was zu tun? So denke ich zumindest. Ich kenne es nicht aus der Therapie, aber aus anderen Beziehungen, vor allem in der Vergangenheit. Es ist einfache eine undifferenzierte, basale Art der Wahrnehmung und Interpretation von Nähe.
Hallo montagne,
ja, vielleicht ist da was dran. Bei mir kamen diese Fantasien aber erst später, die emotionale Nahe war viel früher da und ist auch immer noch stärker. Ach, keine Ahnung.
montagne hat geschrieben:Sexuelle Erregung lenkt ab, schafft Distanz, besodners da, wo sie "eigentlich" nicht sein soll. Man ist dann sehr mit ihr befasst, andere Themen rücken erstmal in den Hintergrund. Und man muss sich dann vllt. auch selbst zurückhalten, mit Gedanken, mit Blicken, mit Berührungen. Das hält dann auch andere positive Beziehungsdimensionen zurück. Es schafft Distanz und reduziert Differenziertheit, reduziert höher strukturierte Wahrnehmungs- und Verarbeitungsweisen.
Hm, das ist ein sehr interessanter Gedanke. Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich u.a. auch deshalb solche Fantasien entwickelt habe, um andere, eigentlich wichtigere Themen in den Hintergrund zu drängen. Weil die derzeit noch zu schwierig sind. Weil ja sowohl Verliebtheitsgefühle als auch Gefühle von sexueller Erregung so heftig sein können, dass sie anderes locker wegdrängen können.
Auch nicht gut...

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ziegenkind
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Beitrag Di., 29.09.2015, 13:00

ja, montagne. da finde ich mich drin wieder.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


montagne
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Beitrag Di., 29.09.2015, 18:12

@ Tilda,
Vielleicht gibt es dir zur Zeit einfach halt. Ich meine, solange man es nicht übertreibt, stalked oder nur noch in Tagträumen lebt, warum nicht? Sicher besser als Tabletten, Alk, SVV, Kaufen, um sich Halt zu geben.
Vielleicht hilft es, das andere, was man (mit Recht) wegdrängen will, dosiert zu bearbeiten, statt sich die volle Packung zu geben.


Zudem ist es eben einfach eine Übergangsphase.
Ich erlebe das bei mir zumindest so. Bei mir verbessert sich mein Verhältnis zur Nähe, meine Möglichkeit sie überhaupt wahrzunehmen und sie auch zulassen zu können und auch regulieren zu können schubweise. Ich glaube fast, immer wnen ich so einen Schub mache, wie jetzt, dann treten verstärkt erotische Zwischentöne in meiner Wahrnehmung auf. Es lässt dann wieder nach, wenn die neue Nähe routinierter wird.
Ist zumindest meine Hypothese über mich.

@Ziegekind: ja...
amor fati

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Harmonia
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 09:01

Hallo,
ich habe sexuelle Erregung erlebt in der Psychotherapie, ja. Nicht ausufernd, immer eher behutsam. Es war ein leises Begehren, was mein Thera als solches auch wahrgenommen hat. Ich habe es aber nicht thematisiert in der Therapie, wozu auch. Ich genieße still.
Herzliche Grüße
Harmonia

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Thread-EröffnerIn
Unfrei
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 09:24

Harmonia hat geschrieben:Ich habe es aber nicht thematisiert in der Therapie, wozu auch. Ich genieße still.
Einerseits absolut nachvollziehbar...warum nicht still genießen? Ganz bei sich bleiben damit.
Warum es aber nicht auch besprechen, schauen, wo es herkommt, was es bedeutet, was das Gegenüber dabei empfindet? Kann ja auch spannende neue Wege freilegen....

Lg

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Möbius
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 10:02

Es verlohnt vielleicht der Hinweis, daß nicht jede sexuelle Erregung ihren Ursprung in Situationen hat, die wir landläufig mit Sex, Nähe, Liebe usw. verbinden. Starke körperliche Aktivität beispielsweise - die Muskeltätigkeit schlechthin erregt ebenso, wie intensive intellektuelle Beschäftigung. So schreibt es zumindest S. Freud in den "Drei Abhandlungen", die für mich immer noch DER Text zur Sexualtheorie sind. Das erklärt für mich zB auch die große "Freude am Sport", die gerade heute so viele empfinden - aber meistens nicht wissen und dann erst recht auch nicht wissen wollen, daß es (auch noch: autoerotischer) Sex ist, der sie happy macht, wenn sie 12 km joggen oder 90 min in der Muckibude schwitzen. Das erklärt für mich auch die große Lebenszufriedenheit vieler Menschen, die körperlich sehr schwer arbeiten und das sehr gerne tun, obschon sie "nicht auf den Kopf gefallen sind" - "Sesselfurzen" ist eben nicht für alle so sexy, wie man denken mag.

Sexuelle Erregung durch intellektuelle Beschäftigung nehmen schon deswegen nicht sehr viele Menschen wahr, weil sie sich schlicht nicht intellektuell beschäftigen - zumindest nicht über die gewisse Schwelle hinaus: Lesen von wirklich guten Büchern, die zum mit-, nach- und weiterdenken anregen, fordern, vom Leser eine Auseinandersetzung, ein Ringen und eine Stellungnahme abfordern. "Denken ist geil" - und erst recht dann, wenn man es gemeinsam tut. Nicht umsonst wird an den Universitäten unter den Assistenten und Mitarbeitern ziemlich viel rumge ... ähmja. Diese Form der Erregung merkt man selbst zB bei geschäftlichen Besprechungen, bei denen um nüchternste Themen die Leidenschaften so hoch kochen können, das sie sich in körperlichen Aktionen entladen. Wissenschaftler die von früh bis spät nachts am Schreibtisch sitzen, Bücherwürmer, "eggheads" - das sind schlicht: Lustmolche, die man auch getrost als glückliche Perverse bezeichnen darf (aber am besten nur hinter ihrem Rücken!). Begriffe wie Wissensdrang, selbstlose Hingabe, Wahrheitsliebe, Forscherleidenschaft usw. sind eigentlich nur von der Öffentlichkeit sehr gerne hingenommene rationalisierende Verleugnungen dieser sexuellen Komponente, von der die Öffentlichkeit ja auch nichts wissen will.

Ich glaube, die sexuelle Erregung bei der Psychotherpie könnte auch darin einen Ursprung haben - zu dem freilich noch andere hinzukommen können, wie die notorische "Übertragung" einer früheren sexuellen Beziehung auf den Therapeuten, die sich in landläufiger Diktion als Verliebtheit äussert - dieses so zärtlich gepflegte und mit tiefen romantischen Seufzern vielbeschworene höchste aller Gefühle ist schließlich nichts anderes als eine psychotische Episode des Alltagslebens, über deren pathologisches Wesen sich wegen ihrer Sozialüblichkeit - und der Sozialüblichkeit der Verliebtheitsromantik - normalerweise nie jemand Gedanken macht.

In der Psychotherapie jedoch - egal welcher Schule - macht man sich Gedanken, muß man sich Gedanken machen, und das ist, wie gesagt, sexuell erregend. Und ich glaube, daß diese Erregung auch dadurch verstärkt wird, um je intensiver die Betroffenheit ist von dem, was man denkt oder worüber man denkt. Meine Erfahrung ist es, daß Therapiesitzungen ihren Schatten voraus werfen. Erst recht bei meiner niederfrequenten Therapie - 1x monatlich - beginnt spätestens 10-14 Tage ein Einkreisen meiner Gedanken in eine Umlaufbahn um meinen Therapeuten, zumal ich stets in diesem Zeitraum vorbereitende, meist sehr lange mails an ihn zu schreiben beginne. Und meine Erregung ist dann an einem Höhepunkt, wenn ich in seiner Wartezone auf und ab marschiere.

Nur ist das alles für mich nicht sehr ungewöhnlich - "buissness as usual". Für Leute, die in ihrem Leben nur wenig (oder gar keine) Zeit mit intellektueller Betätigung verbracht haben, und/oder zu ihrer Sexualität niemals ein gesundes Verhältnis bekommen haben, kann dieses Erleben natürlich sehr beklemmend sein. Und ich glaube, das ist bei dem berühmten "Durchschnittspatienten" wohl meistens der Fall.
Zuletzt geändert von Möbius am Sa., 10.10.2015, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.


Thread-EröffnerIn
Unfrei
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 10:33

Möbius hat geschrieben:...wie die notorische "Übertragung" einer früheren sexuellen Beziehung auf den Therapeuten, die sich in landläufiger Diktion als Verliebtheit äussert - dieses so zärtlich gepflegte und mit tiefen romantischen Seufzern vielbeschworene höchste aller Gefühle ist schließlich nichts anderes ein eine psychotische Episode des Alltagslebens...

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Harmonia
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 13:03

Unfrei hat geschrieben:
Harmonia hat geschrieben:Ich habe es aber nicht thematisiert in der Therapie, wozu auch. Ich genieße still.
Einerseits absolut nachvollziehbar...warum nicht still genießen? Ganz bei sich bleiben damit.
Warum es aber nicht auch besprechen, schauen, wo es herkommt, was es bedeutet, was das Gegenüber dabei empfindet? Kann ja auch spannende neue Wege freilegen....

Lg
Wenn ich es besprechen würde, dann könnte ich es ja nicht mehr ausleben, dann wäre es vorbei. Kein schöner Gedanke Außerdem belastet es nicht die Therapiesitzungen, ich leide nicht unter meinem Zustand des Hingezogenseins. Und wo dieses Gefühl herkommt, weiß ich auch: er ist einfach ein toller Typ Was er dabei empfindet? Er findet es so denke ich nicht unangenehm. Es ist ein gutes Gefühl auf beiden Seiten vorhanden, so nehme ich es wahr.
Herzliche Grüße
Harmonia

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doppelgängerin
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 15:51

oh, das ist mein Thema!
(Hallo, ich bin quasi ein zweites Mal neu hier. Hatte vor ca. 6-8 Jahren hier schon zu tun, weiß aber nicht mal mehr meinen damalign Benutzernamen )

Ich bin seit ca. 1 Monat in einer systemischen Therapie, habe sie mit meinem Mann begonnen, schnell hat sich aber gezeigt, dass ich erstmal allein weiter machen muss.
Ich bin der Therapeutin quasi auf den 1. Blick verfallen. Und ich frage mich: geht das denn so schnell mit der klassichen Übertragung????

Bei mir ist es so, dass ich die Erregung nicht direkt in der Sitzung spüre, dafür bin ich viel zu angespannt, sondern erst hinterher, wenn ich mir einzelne Dinge, die Sie gesagt hat, in Erinnerung rufe. Ich reagiere dabi besonders stark auf Warmherzigkeit, Zeichen von Mitgefühl und ihre Art "vorsichtig"mit mir umzgehen, nach dem die 1. Einzelsitzung mich total alltagsunfähig gemacht hat.
Das sind aber auch Dinge, die ich gleichzeitig eigentlich sehr schlecht aushalte, und wo ich normalerweise schnell "borstig" reagiere, weil ich sie kaum kennen gelernt habe.
Mich verwirrt und stört die Erregung, auch, wenn ich sie zeitweise genieße. Aber ich finde, sie steht meinem Prozess hauptsächlich im Weg. Ich möchte nicht nach ihrer Wärme gieren, ich bin erwachsen und brauche eigentich keine Mama mehr. Gleichzeitig geht es ja um andere Dinge, auf die ich mich aber nicht so gut konzentrieren kann durch mein "Verliebt sein".
Ich führe innerlich z.Z permanent Selbstgespräche mit ihr, überlege, wie ich was sagen könnte usw.

Ansprechen werde ich das um Himmels Willen nicht. Aber dass ich generell schnell auf warmherzige, achtsame Frauen stark reagiere, habe ich schon erwähnt. Sie hat darauf nicht reagiert. Vielleicht hat sie es verstanden, vielleicht auch nicht.
Ich weiß gar nicht, in wie weit Übertragung in systemischen Therapien überhaupt ein Thema sind???

Ich finde beide Thesen sehr logisch: Einerseits bin ich erregt, weil diese Art emotionale Nähe etwas völlig neues für mich ist. Andererseits empfinde ich es schon als eine Art "Ablenkung", etwas, dass mich blockiert, den eigentlichen Weg zu gehen, das eigentliche zu denken. Meine verschollenen Erinnerungen z.B. finde ich sicher nicht wieder, in dem ich mich so an dieser Engelsfrau weide, wie ich es derzeit tue.

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Möbius
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 18:55

Der Doppelgängerin sei ins Stammbuch geschrieben, daß sie, wenn sie, obschon sie es nicht mag und gutheißen kann, sich bereits in ihre Therapeutin verguckte, bereits den ersten Zipfel zu Erinnerungen in der Hand hält, obschon sie diese wahrscheinlich für ebenso unmöglich halten wird, wie die Anhimmelung der Therapeutin selbst.

Übrigens schrieb Freud mal so schön, er sei nicht gerne die Mutter in der Übertragung - der Therapeut kann in der Übertragung die Rolle eines Mannes, wie auch einer Frau "zugewiesen bekommen" - völlig unabhängig vom Geschlecht und dem äusseren Habitus des Therapeuten.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 21:31

Möbius hat geschrieben: In der Psychotherapie jedoch - egal welcher Schule - macht man sich Gedanken, muß man sich Gedanken machen, und das ist, wie gesagt, sexuell erregend.

Einfach nur Schwachsinn...

Hör endlich auf, diesen Thread mit deinen verquasten Sexfantasien vollzuspammen.

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lamedia
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Beitrag Sa., 10.10.2015, 21:48

Ähem, ich glaube Möbius meint das nicht pornografisch, sondern er fasst "sexuell" im Sinne Freuds als "libidinös besetzt" auf. Und ich glaube, er meint auch weniger das Alltagsdenken, das man so täglich vor sich hin denkt - sondern Denken als intellektuelle Arbeit, als tiefe und konzentrierte Auseinandersetzung mit Fragen, die einem wichtig sind. Das würde nach Freud eine Sublimierung sein, ähnlich wie Kunst und andere kulturelle Leistungen.

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Möbius
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Beitrag So., 11.10.2015, 09:47

Lamedia muß ich insofern widersprechen, als daß die sexuelle Erregung durch intellektuelle Tätigkeit, aber auch zB Temperaturreize, ja selbst Eisenbahnfahren (!) keine Sublimation darstellt, sondern eine originäre Quell der sexuellen Erregung. So zumindest Freud, dem ich grundsätzlich folge.

In der viel späteren, breiten statistischen Untersuchung von Kinsey finden sich noch ganz andere, skurill anmutende Erregungsquellen: der Gottesdienstbesuch, das Abspielen der Nationalhymne, Hören eines - oder mehrerer - Schüsse, von-der-Garage-geschubst-werden und ähnliches mehr wurde von jungen amerikanischen Männern gegenüber den Interviewern Kinseys als sexuell erregend beschrieben.

Der Begriff Freuds von Sexualität geht sehr weit. Er mündet meiner Verständnis nach in einem allgemeinen, das gesamte Nervensystem umfassenden Erregungszustand, der als lustvoll empfunden wird. Das reicht weit über das hinaus, was wir normalsprachlich unter Sexualität verstehen.

Freuds Schüler C.G. Jung ging sogar noch einen Schritt weiter und postulierte, daß die sexuelle Libido die Lebensenergie schlechthin sei, es keine weitere ursprünglichen Triebe oder Motivationen gebe, sondern diese sämtlich auf Entwicklungen, Formungen und Umgestaltungen des Sexualtriebes - zB durch Sublimationen - zurückzuführen seien, bis hin zu seinem diametralen Gegenteil: den Trieb zu Tod und Vernichtung. Das trifft sich mit einigen fernöstlichen Denkschulen und hat zur Popularität Jungs bei den Esotherikern nicht wenig beigetragen. Für mich selbst könnte die Annahme Jungs durchaus zutreffen - ob sie verallgemeinerungsfähig ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

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lamedia
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Beitrag So., 11.10.2015, 09:58

Aha, wobei ich mir aber vorstelle, dass nicht jeder Mensch lustvolle physiologische Erregungszustände als "Sexualität" deutet, sondern manchmal auch einfach als Lebensfreude, Freude, schönes Gefühl - wenn ich mich nicht irre, ist der Begriff Libido dafür durchaus zutreffend. Und Sublimation insofern, als dass all diese "schönen Gefühle" in sich gehalten, gestaltet und weiterverarbeitet werden, und nicht wie in der "eigentlichen Sexualität" orgasmisch verlöschen. Zum Koitus kommt es aufgrund kultureller Normen und Tabus vornehmlich in Situationen, die "erlaubt" sind, Therapie gehört nicht dazu. Ganz platt.

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doppelgängerin
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Beitrag So., 11.10.2015, 20:27

Möbius hat geschrieben:Der Doppelgängerin sei ins Stammbuch geschrieben, daß sie, wenn sie, obschon sie es nicht mag und gutheißen kann, sich bereits in ihre Therapeutin verguckte, bereits den ersten Zipfel zu Erinnerungen in der Hand hält, obschon sie diese wahrscheinlich für ebenso unmöglich halten wird, wie die Anhimmelung der Therapeutin selbst.

Übrigens schrieb Freud mal so schön, er sei nicht gerne die Mutter in der Übertragung - der Therapeut kann in der Übertragung die Rolle eines Mannes, wie auch einer Frau "zugewiesen bekommen" - völlig unabhängig vom Geschlecht und dem äusseren Habitus des Therapeuten.


Ich werde es mir ins Stammbuch schreiben, danke! Aber ich glaube... ich verstehe es nicht ganz?
Was hat mein Vergucken in die Therapeutin mit (eventuell??) verdrängten Erinnerungen zu tun?

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