ja, weil einiges so dargestellt wird als sei alles mögliche "über-sext" oder "früh-versext" oder "pervers-versext". Ideologische Kampfbegriffe.hawi hat geschrieben:Grad auch die Übersexualisierungsgegner übersexualisieren!
Absicht oder nicht, auf jeden Fall überhöhen sie, wie ich finde, das Thema!
Ich wage auch keine Einschätzung abzugeben, ob sexuelle Missbräuche zugenommen haben... oder ob "früher" (und damit meine ich nicht nur 50 Jahre zurück) nur manches unter den Teppich gekehrt wurde bzw. verheimlicht werden konnte, was jetzt halt öffentlicher wurde. Ich tippe aber auf letzteres. Genauso Homosexualität: Gibt es wohl auch schon länger/immer? Nur war es wohl lange Zeit ratsam, das nicht öffentlich zu erkennen zu geben (wird ja in einigen Ländern immer noch verfolgt). Nun, das gilt wohl für vieles.
Der Zugang zu pädagogisch wertvollen und weniger wertvollen Informationen ist heute wohl leichter. Ja, und auch (sexuelle) Emanzipationsbewegungen waren wohl nötig... oder Freud (auch wenn heute nicht mehr alles als gültig angesehen wird). Ich weiß nicht, wo auf der Zeitschiene, "Frühsexualisierungsgegner" "das Ideal" sehen... bzw. wie dieses genau definiert wäre (mir wiederstrebt schon, die Bezeichnung "Frühsexualisierung[sgegner]", denn es erweckt den Eindruck, dass es eine solche gibt bzw. bereits die Formulierung erscheint mir zu ideologisch geprägt).
Wenn ich überlege: Bei mir war Sexualerziehung auch fächerübergreifend... eigentlich seit dem Kindergarten (altersgerecht). Klingt aufregender als es faktisch war. So wurde meinetwegen im Deutschunterricht (Mittelstufe) die eine oder andere Stelle aus einer Lektüre (i.d.R. Standardwerke) aufgegriffen. Film: Sicherlich auch, aber ohne explizite Szenen, glaube ich. Von meiner Mutter immerhin ein Buch... aber ich sehe nicht zu wenig/viel Aufklärung als das Problem an. Ich denke, was anderweitig schief läuft, kann auch die Schule schwer ausgleichen... aber dennoch nicht entbehrlich... und wenn es nur dabei hilft, nicht verkappten, scheinheiligen ideologischen Botschaften aufzusitzen. Natürlich ist Aufklärung Ideologen eine Dorn im Auge, weil Manipulierbarkeit schwerer möglich ist.
Ist ja wirklich etwas scheinheilig, dass Reichling auch noch ein Buch über Identitätssuche geschrieben hat, das von zwei Schwulen handelt (Jugendliche). Ich habe es in der Vorschau mal angelesen... nicht nur, dass einige Klischees bedient werden, sondern klar: Der Schwule wird u.a. so charakterisiert, dass er im Sportunterricht bzw. früher öfters die Hosen fallen ließ, um sich zu zeigen (um das mal so zu formulieren). Und der schwule Onkel muss gebremst werden, wenn er sich auf Familienfesten freizügig mit seinen sexuellen Abenteuern brüstet. Erscheint insges. irgendwie etwas lebensfremd-klischeelastig.
Nun, wenn ein konservativere christliche bzw. streng gläubige Prägung hinzukommt, kann das evtl. manche Wertkonflikte/Scheinheiligkeit begünstigen. Persönlich kenne ich jedoch niemanden, der so verbohrt ist, sondern eher Menschen, die trotz Glauben tolerant sind (also dazu gehört m.M.n. mehr, das zusammenkommt).
Ein gesundes Schamgefühl "reguliert" sicherlich (öffentliche) Übersexualisierung einerseits und bedingt auch nicht zur Verklemmtheit, wenn es nicht überausgeprägt ist bzw. beschädigt wurde.
Tja, der aufgeklärte Mensch ist weniger leicht manipulierbar... passt nicht allen Gruppierungen.Wer also so pauschal wie manche, gegen sexuelle Aufklärung ist?
Pro Kind, zu dessen Vorteil?
Krass sind manche Verdrehungen... aber ich habe nicht den Eindruck, dass es viele Menschen sind, die verblendet auf diese Züge aufspringen. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht unbedingt anerkannt, aber man bedient sich selbstverständlich gerne irgendwelchen Wissenschaftlern bzw. namhafteren Leuten sozusagen als Zugpferd (ist im Video auch mehrmals durchschaubar). Sehr viele Doppelbotschaften bzw. -moral, so dass einem echt schwummrig werden kann, wenn man es nicht ohnehin bereits ist. Wäre "man" jedoch größer, würde man vom Mainstream bekämpft werden (klingt im Video auch an), usw. Ich denke auch, manche Sekten würden ähnliche Mechanismen bedienen.