Meine Tochter 18 Jahre wird immer dicker
ja, jedem steht absolut jede interpretation von absolut allem völlig frei...
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meine Mutter hat auch auf mein gewicht geachtet. Tut sie ungefragt heute noch , insofern, als sie ständig registriert, wann ich dicker war als heute und ob ich wieder dünner geworden sei. Dabei sehen wir uns eher selten Weil das ein für sie persönlich ein sehr wichtiges thema ist.
heute stehe ich darüber, aber als teenager und junge frau hätte ich mich tierisch kontrolliert gefühlt.
Und auch nachfragen nach meinem befinden von ihrer seite hätten da nicht wirklich viel dran geändert.
Weil sie in mehreren bereichen zur kontrolle neigte.
So hätte ich mich bei nachfragen, wie es mir denn gehe, wohl auch misstrauisch dicht gemacht.
Und das geschick, wie ein therapeut mit mir zu reden--- kann das eine mutter überhaupt haben?
Was ich damit sagen will: es ist für die mutter verdammt schwer, sich da "richtig" zu verhalten.
Ich vermute auch, dass die sorge um das gewicht der tochter nicht das einzige problem zwischen den beiden ist, sondern dass mehr darunter verborgen liegt.
heute stehe ich darüber, aber als teenager und junge frau hätte ich mich tierisch kontrolliert gefühlt.
Und auch nachfragen nach meinem befinden von ihrer seite hätten da nicht wirklich viel dran geändert.
Weil sie in mehreren bereichen zur kontrolle neigte.
So hätte ich mich bei nachfragen, wie es mir denn gehe, wohl auch misstrauisch dicht gemacht.
Und das geschick, wie ein therapeut mit mir zu reden--- kann das eine mutter überhaupt haben?
Was ich damit sagen will: es ist für die mutter verdammt schwer, sich da "richtig" zu verhalten.
Ich vermute auch, dass die sorge um das gewicht der tochter nicht das einzige problem zwischen den beiden ist, sondern dass mehr darunter verborgen liegt.
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Nun ja, dann gibt es ja noch die Möglichkeit, dass ein Kind in bestimmten Bereichen, womit es beschäftigt sein könnte, sich mir gegenüber nicht öffnet, bisher auch noch nie geöffnet hat, geschweige denn gezeigt hat. Auch in den Kopf des Kindes ist nicht zu schauen.Nico hat geschrieben: ich finde nur, dass hätte anders gemacht werden können und nix anderes schreib ich hier.
Wenn ich bemerke, dass mein Kind immer dicker wird, klar fragt man sich dann, was ist da nur los und sucht auch mal ein Gespräch.
Wie schon von TE beschrieben, sprach die Tochter über Vieles, nur nicht über das Gewicht mit ihrer Mutter und aus dem Eingangspost geht nicht deutlich für mich hervor, inwieweit sie da schon "eingriff". Manche Mütter sind auch leicht überfordert mit der Situation wie am besten damit umgegangen werden kann, manchmal hat man Glück mit dem Kind, wenn es sich äußert, manchmal zieht ein Kind erst recht voll durch, wenn es auf Gegenwind stößt.
Nur, was macht man dann, wenn nix fruchtet? Nur, ewig und drei Tage (auch "rechtzeitig" - ist für jeden auch wieder unterschiedlich zu interpretieren) auf das Kind einsprechen? Vielleicht kann man in Betracht ziehen, dass die Mutter am Ende mit ihrem Latein sein könnte.
Als Eltern kann man "nur" sein Bestes geben, aber eben auch nicht alles. Es kommt auch ein bisschen auf das Kind an, inwieweit es sich gegenüber Eltern öffnen kann. Aber das wäre zu weit ausgeholt, inwieweit Vertrauenssache z. B. vorhanden ist usw., denn TE und Tochter kenn ich nicht, um mich da festlegen zu wollen.
JA bei Kindern ist man schnell einmal mit s e i n e m Latein am Ende, stimmt !
A B E R: Dann gibt es genug Stellen und Leute die genau auf dieses Latein spezialisiert sind und ich bin der Meinung als Elternteil ist man verpflichtet sich von diesen Stellen Hilfe zu holen wenn man mit seinem Latein am Ende ist!
Hier wird so getan als wäre es vielmehr die Pflicht der Kinder einfach zu funktionieren, funktioniert ein Kind nicht, frisst es, oder hungert es, verletzt es sich oder was weiß ich, na dann Pech gehabt, die Eltern waren halt mit ihrem Latein am Ende und tschüss....
Schreibst du den Userinnen die hier berichtet haben, dass sie sich so sehr gewünscht haben angenommen und geliebt zu werden auch " ja mei Eltern sind halt leicht mit ihrem Latein am Ende, stellt euch nicht so an ?"
A B E R: Dann gibt es genug Stellen und Leute die genau auf dieses Latein spezialisiert sind und ich bin der Meinung als Elternteil ist man verpflichtet sich von diesen Stellen Hilfe zu holen wenn man mit seinem Latein am Ende ist!
Hier wird so getan als wäre es vielmehr die Pflicht der Kinder einfach zu funktionieren, funktioniert ein Kind nicht, frisst es, oder hungert es, verletzt es sich oder was weiß ich, na dann Pech gehabt, die Eltern waren halt mit ihrem Latein am Ende und tschüss....
Schreibst du den Userinnen die hier berichtet haben, dass sie sich so sehr gewünscht haben angenommen und geliebt zu werden auch " ja mei Eltern sind halt leicht mit ihrem Latein am Ende, stellt euch nicht so an ?"
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Na ganz so sehe ich das nicht, denn ich denke schon, dass man der TE schon zutrauen kann (obs stimmt ist wieder ne andere Frage, weiß keiner), dass sie bisher versucht hat zu intervenieren oder sich von außen "Anregung" zu holen.Nico hat geschrieben:Hier wird so getan als wäre es vielmehr die Pflicht der Kinder einfach zu funktionieren,
Ich denke, auch wenn all diese Möglichkeiten erschöpft wurden, heißt es noch lange nicht, das ich NICHT mit meinem Latein mal am Ende bin.
Und ja, gerade im Alter von 18 Jahren ist es erst recht schwer, an das Kind heranzukommen. Da kann man schon differenzieren, in dem man wie du sagtest, "früh" etwas zu unternehmen, da wäre das Kind für mich definitiv jünger, wo ich mich als Mutter in der Verantwortung sehe und im späteren Alter, eine 18-Jährige, eher Schwierigkeiten habe, einzuwirken, weil die eigenen Wertvorstellungen "gereift" sind und nur noch selbst "korrigiert" werden können.
Meine Mutter hat z. B. meinen Bruder mit 14 sofort zu einer Jugendsuchtberatung geschickt, griff gleich ein, weil er mit ner Fluppe erwischt wurde.
Hat auch erstmal funktioniert, bis die Beraterin einem 14jährigen sagt "so, nu warste sechs Mal hier, nun kannst du entscheiden, ob du wieder kommen möchtest". Meine Mutter ist ausgetickt, wie man sowas ohne Eltern bespricht.
Sie hat verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, hätte meinen Bruder am liebsten eingesperrt, aber sie konnte das nicht. Letztlich hat er mit 18 Jahren, so schwer es mir selbst fällt einzusehen, dass er Verantwortung getragen hat. Nu ist er tot.
Und wir reden doch jetzt hier über eine 18Jährige die scheinbar nichts an sich rankommen lässt, die in einem Alter ist, selbst zu erkennen, was sie will und was nicht. Ein Einwirken jetzt würde eventuell zu Rebellion führen. Zumindest würde mir das als Tochter so gehen.
Ist mir völlig klar, dass selbst die allumfassendsten Bemühungen keine Garantie auf Abhilfe bringen, aber es müsste zumindest alles versucht werden und ( sorry wenn ich falsch liege) ich hab hier nix gelesen von allzu vielschichtigen Bemühungen, ausser dass halt mit der Tochter und dessen Freund geredet wurde und den 10 Euro/kg Trick nicht zu vergessen.
Ja jetzt kann nur mehr die Tochter selbst etwas unternehmen, darum verstehe ich ja das " was vorbei ist ist vorbei" - Argument nicht. Mit 13 - 14 - 15 ist ein Mensch noch viel leichter beeinflussbar und formbar als mit 18
Ja jetzt kann nur mehr die Tochter selbst etwas unternehmen, darum verstehe ich ja das " was vorbei ist ist vorbei" - Argument nicht. Mit 13 - 14 - 15 ist ein Mensch noch viel leichter beeinflussbar und formbar als mit 18
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
ich glaube dieses "argument" würde ich so auch schwer verstehen können, wenn es jemand angebracht hätte... und gegen eine eigenbeeinflussung/selbstformung, wenn möglich unter einbezug der bisherigen beeinflusser/former, finde ich nichts einzuwenden...Nico hat geschrieben:darum verstehe ich ja das " was vorbei ist ist vorbei" - Argument nicht. Mit 13 - 14 - 15 ist ein Mensch noch viel leichter beeinflussbar und formbar als mit 18
Wir sind uns wohl einig, dass mit dem Versuch, es "von außen" zu beeinflussen, z. B. mit Absprachen und Belohnungen, nichts zu erreichen ist, wenn das Kind - egal wie alt - selbst blockt. Diese Steuerungsversuche müssen von dem Kind als Kritik an ihm (in bestimmten Alter schlimmer: an seinem Äußeren) empfunden werden. Was das Gegenteil von Akzeptanz bedeutet.
Es geht also nur darüber, dass das Kind sich nicht den Eltern gegenüber in einer Forderungssituation, praktisch in einer Gegnerschaft sieht, sondern dass es sich als mit ihnen an einem Strang ziehend empfindet. Wie die Eltern es meinen, ist für das Kind erst einmal irrelevant. Und "an einem Strang ziehend" heißt eben nicht, dass es nun bitte bestrebt sein sollte, weil es die Eltern für besser befinden, rasch abzunehmen.
Also ist, egal in welchem Alter das Kind sich befindet, das Wichtigste das Gefühl, die Eltern liebevoll auf seiner Seite zu haben. Hier kann jede Mutter sich nur selbst befragen, ob ihr Kind dieses Gefühl haben mag oder nicht. Wenn Leistung und Außenwirkung für die Eltern wichtiger erscheinen, wird für mich ihre Beteiligung an der Essstörung plausibler.
Es geht also nur darüber, dass das Kind sich nicht den Eltern gegenüber in einer Forderungssituation, praktisch in einer Gegnerschaft sieht, sondern dass es sich als mit ihnen an einem Strang ziehend empfindet. Wie die Eltern es meinen, ist für das Kind erst einmal irrelevant. Und "an einem Strang ziehend" heißt eben nicht, dass es nun bitte bestrebt sein sollte, weil es die Eltern für besser befinden, rasch abzunehmen.
Also ist, egal in welchem Alter das Kind sich befindet, das Wichtigste das Gefühl, die Eltern liebevoll auf seiner Seite zu haben. Hier kann jede Mutter sich nur selbst befragen, ob ihr Kind dieses Gefühl haben mag oder nicht. Wenn Leistung und Außenwirkung für die Eltern wichtiger erscheinen, wird für mich ihre Beteiligung an der Essstörung plausibler.
Ich kann nur von mir reden, weil ja gefragt worden ist, wie das andere betroffene "Kinder" erlebt haben.Verocasa hat geschrieben: Also ist, egal in welchem Alter das Kind sich befindet, das Wichtigste das Gefühl, die Eltern liebevoll auf seiner Seite zu haben. Hier kann jede Mutter sich nur selbst befragen, ob ihr Kind dieses Gefühl haben mag oder nicht. Wenn Leistung und Außenwirkung für die Eltern wichtiger erscheinen, wird für mich ihre Beteiligung an der Essstörung plausibler.
Meine Geschichte ist insofern ähnlich, dass ich auch mit 13 Jahren aus Liebeskummer (nur der Auslöser, nicht die Ursache!) mein Gewicht verändert habe. Aber in die andere Richtung. Gewicht auf 40 kg runter bei ca. 1,75m.
Ich hätte mir beschämenderweise damals (!) gewünscht, EINMAL auf mein Untergewicht angesprochen zu werden.
So in der Art "Gott bist du dürr. Du zerbrichst ja gleich!"
Ich wollte gesehen werden, da auf meinen Körper nie eingegangen worden ist. Immer nur auf die Leistung. und auf mein Verhalten wenn ich geweint hab. (Sei nicht so nah am Wasser gebaut!)
Stattdessen waren meine Eltern zwar besorgt, haben das aber eher in Druck und Wut rausgelassen.
(Jetzt iss doch endlich! Kann ja nicht so schwer sein! Sei nicht so egoistisch! Du mit deinen Machtspielchen etc)
Sie hatten damals ja recht! Nur ich mit 13 jahren hab das nicht verstanden.
Nur, Deine Tochter ist 18 Jahre alt. Frag sie doch mal ernstgemeint, wie es ihr geht. Wie es in ihr aussieht. Biete ihr an, dass du für sie da bist.
Ansonsten würde ich sie in Ruhe lassen. Das ist meiner Meinung nach das beste.
Ich kann das zwar gut ausblenden, dennoch verletzt es mich noch immer, wenn meine Eltern wütend (= besorgt)auf mich sind wegen meines Gewichts
Ja. Und Wut und Sorge bedeuten auch Druck. Jede Art von Druck ist vermutlich eher anheizend als beschwichtigend oder sogar Veränderung anstoßend. Wie naiv eigentlich von Erwachsenen, anzunehmen, solche Worte wie oben, oder ein: "Kind, es ist doch nur zu deinem Besten (was ICH will)!", würden etwas anderes als Frust beim Kind bewirken können.
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- Forums-Gruftie
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wenn du ihrem freund verbietest, was mitzubringen, fährt entweder sie zu ihm und isst dort, oder sie kauft sich das zeug selbst. du kannst schlecht ihr zimmer kontrollieren.
@Goldschatz:
Was ich dir als Tipp da lassen kann:
Da das Übergewicht deiner Tochter ganz offenbar bereits sehr kritische Ausmaße erreicht hat und Folgeschäden bereits eingetreten sind, wäre es gut, wenn ihr ganz neue Wege gehen würde.
Damit meine ich konkret professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt Angebote für adipöse Kinde rund jugendliche, sowohl stationär (Kur) als auch ambulant. Wichtig ist, dass so multiprofessionell an die Sache rangegangen wird, wie die Entstehung von Adipositas eben multifaktoriell ist. In solchen Einrichtungen sind Ernährungsberater, Pädagogen, Sporttherapeuten, Ergo-, Physio-, Psychotherapeuten und Medizinerinnen am Start. Und es braucht auch ein team aus all diesen Professionen, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen.
Denn Adipositas ist eine sich selbst verstärkende Erkrankung. da muss man sich nichts vormachen, es ist ein Kraftaufwand für alle Beteiligten, den Weg nochmal zu ändern.
Und um diesen Weg nochmal zu ändern, geht es vllt. auch darum, dass du als Erwachsene, die mehr überblickt und mehr Verantwortung trägt, als deine Tochter im Moment, dir eingestehst, dass der bisherige Weg der Problembewältigung deiner Tochter UND deinerseits nicht mehr funktioniert und ihr diesen Weg ändern müsst. Mehr des Selben, was jetzt schon nicht funktioniert, wird auch nicht funktionieren, wenn man das nun noch intensiviert.
Und wie eben euer Weg aussehen kann, da braucht ihr glaube ich professionelle Hilfe.
Was ich dir als Tipp da lassen kann:
Da das Übergewicht deiner Tochter ganz offenbar bereits sehr kritische Ausmaße erreicht hat und Folgeschäden bereits eingetreten sind, wäre es gut, wenn ihr ganz neue Wege gehen würde.
Damit meine ich konkret professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt Angebote für adipöse Kinde rund jugendliche, sowohl stationär (Kur) als auch ambulant. Wichtig ist, dass so multiprofessionell an die Sache rangegangen wird, wie die Entstehung von Adipositas eben multifaktoriell ist. In solchen Einrichtungen sind Ernährungsberater, Pädagogen, Sporttherapeuten, Ergo-, Physio-, Psychotherapeuten und Medizinerinnen am Start. Und es braucht auch ein team aus all diesen Professionen, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen.
Denn Adipositas ist eine sich selbst verstärkende Erkrankung. da muss man sich nichts vormachen, es ist ein Kraftaufwand für alle Beteiligten, den Weg nochmal zu ändern.
Und um diesen Weg nochmal zu ändern, geht es vllt. auch darum, dass du als Erwachsene, die mehr überblickt und mehr Verantwortung trägt, als deine Tochter im Moment, dir eingestehst, dass der bisherige Weg der Problembewältigung deiner Tochter UND deinerseits nicht mehr funktioniert und ihr diesen Weg ändern müsst. Mehr des Selben, was jetzt schon nicht funktioniert, wird auch nicht funktionieren, wenn man das nun noch intensiviert.
Und wie eben euer Weg aussehen kann, da braucht ihr glaube ich professionelle Hilfe.
amor fati
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- Helferlein
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Hallo Goldschatz!
Ich hoffe, du liest hier noch mit, denn ich möchte dir gerne aus der anderen Position schreiben, wie es damals für mich war. Und natürlich betonen, dass es selbstverständlich für mich so gewesen ist und es für jeden einzelnen wohl wieder anders ist. Rückschlüsse, die absolut gesehen werden, sind immer gefährlich, ich schreibe das bloß vorsichtshalber dazu..
Zuallererst möchte ich noch kurz etwas zu Diäten schreiben.. Low - Carb, wie du geschrieben hattest oder was auch immer.
Ich finde ganz besonders wichtig, dass es hier um eine Ernährungsumstellung gehen sollte - sofern deine Tochter einen Schritt in eine positive gesundheitliche Entwicklung machen möchte.
Eine Diät, wie sie heutzutage verstanden wird, ist immer kurzfristig und führt in aller Regel dazu, dass es nach Wiederaufnahme der zuvor gelebten und gewohnten Ernährungsgewohnheiten - zu einer höheren Gewichtszunahme kommt (Jojo - Effekt).
Eine Ernährungsumstellung soll realistisch sein (für den jeweiligen Menschen - ist also durchaus individuell) und den Vorlieben und Lebensumständen angepasst sein.
2. Teil folgt gleich..
Ich hoffe, du liest hier noch mit, denn ich möchte dir gerne aus der anderen Position schreiben, wie es damals für mich war. Und natürlich betonen, dass es selbstverständlich für mich so gewesen ist und es für jeden einzelnen wohl wieder anders ist. Rückschlüsse, die absolut gesehen werden, sind immer gefährlich, ich schreibe das bloß vorsichtshalber dazu..
Zuallererst möchte ich noch kurz etwas zu Diäten schreiben.. Low - Carb, wie du geschrieben hattest oder was auch immer.
Ich finde ganz besonders wichtig, dass es hier um eine Ernährungsumstellung gehen sollte - sofern deine Tochter einen Schritt in eine positive gesundheitliche Entwicklung machen möchte.
Eine Diät, wie sie heutzutage verstanden wird, ist immer kurzfristig und führt in aller Regel dazu, dass es nach Wiederaufnahme der zuvor gelebten und gewohnten Ernährungsgewohnheiten - zu einer höheren Gewichtszunahme kommt (Jojo - Effekt).
Eine Ernährungsumstellung soll realistisch sein (für den jeweiligen Menschen - ist also durchaus individuell) und den Vorlieben und Lebensumständen angepasst sein.
2. Teil folgt gleich..
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- Helferlein
- , 32
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So, jetzt noch einmal.. Kurz aus meiner Perspektive als Tochter mit Essstörung..
Weil zuerst die Frage aufkam, wie eine Mutter "gut" reagieren könnte.
Kurz zu mir:
Bei mir hat sich mein Essverhalten ab dem Alter von ca.. 12 Jahren geändert. Ich habe immer öfter heimlich Süßigkeiten gekauft und heimlich gegessen. Neben den Mahlzeiten, die es zu Hause gab und die übrigens gesund und ausgewogen waren.
Das Essverhalten, wie ich es vorgelebt bekommen habe, würde ich als sehr vorbildlich bezeichnen.
Ausgewogene, gesunde Mahlzeiten, regelmäßig gemeinsam gegessen.
Außer mir hat in der Familie niemand eine Essstörung.
Ich habe nicht extrem, aber doch ein wenig zugenommen, war aber noch normalgewichtig.
Ab ca. 15 Jahren begann es dann, dass ich versucht habe, diesem "ich muss anders sein und nicht so, wie ich bin" und "ich bin so nicht o. K." durch eine Gewichtsabnahme gegenzusteuern.
Der Diät (starke Nahrungseonschränkung) folgten immer größer werdende Essanfälle. Um nicht erneut bzw. Sogar noch mehr zuzunehmen, habe ich begonnen zu erbrechen und Abführmittel zu nehmen.
Ich habe auch nach mittlerweile 22 Jahren die Bulimie, die im Grunde nur durch anorektische Phasen unterbrochen war, nicht vollständig überwunden. Aber es ist kein Vergleich zu früher..
Aber nun zum Kern.. Wie hätte meine Mutter eingreifen können?
In meinem Fall gar nicht, denn die Beziehung zwischen ihr und mir ist, so sie jemals bestanden hatte, zuvor schon abgerissen.
Ich habe im Nachhinein erfahren, dass sie wohl eine Ahnung
von der Essstörung hatte, als ich noch zu Hause wohnte (auch wenn ich das davor nie und nimmer gedacht hätte) - schließlich hatte ich so viel Energie und strategische Überlegungen investiert, um alles geheim zu halten!! - aber ich hätte geleugnet und gelogen, um mich zu retten (so hätte ich es in der Zeit empfunden), wenn sie mich danach gefragt
bzw. darauf angesprochen hätte.
Nein, in unserer Beziehung wäre es nicht möglich gewesen.
Da war zu viel kaputt. Oder zu wenig vorhanden, je nachdem
, wie man es sieht.
Aber ich möchte ausdrücklich sagen, dass ich das lediglich auf meine Mutter und mich beziehe.
Und ich würde mir nie ein Urteil anmaßen, wie es bei euch ist Goldschatz, in eurer Beziehung und und und. Da gibt es viele viele Einflüsse.
Für mich war (und ist manchmal) das Essen die perfekte Möglichkeit, (zumindest kurzfristig) um Emotionen vollkommen wegzumachen. Komplett. Nichts fühlen. Als würde die Zeit in diesem Moment still stehen und nichts, was sonst so sehr schmerzt, eine Bedeutung haben.
Das war extrem bedeutsam für mich, ich wüsste nicht, wie ich sonst mit den Erinnerungen, dem Schweigen und nicht Reden - Dürfen, der dadurch entstandenen Isolation etc. umgehen hätte sollen.
Deine Tochter wird Ihre Gründe haben.
Welche auch immer und wie auch immer eure Beziehung aussehen mag. Ich weiß nicht, ob welcher Konstellation sie bei der psychologischen Beratungsstelle war.
Falls Sie nicht alleine dort gewesen sein sollte.. Und du bei ihr Interesse an einem erneuten Versuch bemerken würdest, wäre meiner Meinung nach sehr wichtig, dass sie alleine mit einer Therapeutin / einem Therapeuten dort sprechen kann.
Und ohne dass ich natürlich nun weiß, wie sie darüber denkt, aber für mich war und ist es extrem wichtig, darüber zu sprechen und sprechen zu dürfen, was mich wirklich bewegt und nicht darüber, wie viel ich während eines Essanfalls esse etc..
Das hat mir nicht weiter geholfen, darum ging es nicht. Das war nur der Versuch einer Bewältigung.
Alles Liebe euch..
Weil zuerst die Frage aufkam, wie eine Mutter "gut" reagieren könnte.
Kurz zu mir:
Bei mir hat sich mein Essverhalten ab dem Alter von ca.. 12 Jahren geändert. Ich habe immer öfter heimlich Süßigkeiten gekauft und heimlich gegessen. Neben den Mahlzeiten, die es zu Hause gab und die übrigens gesund und ausgewogen waren.
Das Essverhalten, wie ich es vorgelebt bekommen habe, würde ich als sehr vorbildlich bezeichnen.
Ausgewogene, gesunde Mahlzeiten, regelmäßig gemeinsam gegessen.
Außer mir hat in der Familie niemand eine Essstörung.
Ich habe nicht extrem, aber doch ein wenig zugenommen, war aber noch normalgewichtig.
Ab ca. 15 Jahren begann es dann, dass ich versucht habe, diesem "ich muss anders sein und nicht so, wie ich bin" und "ich bin so nicht o. K." durch eine Gewichtsabnahme gegenzusteuern.
Der Diät (starke Nahrungseonschränkung) folgten immer größer werdende Essanfälle. Um nicht erneut bzw. Sogar noch mehr zuzunehmen, habe ich begonnen zu erbrechen und Abführmittel zu nehmen.
Ich habe auch nach mittlerweile 22 Jahren die Bulimie, die im Grunde nur durch anorektische Phasen unterbrochen war, nicht vollständig überwunden. Aber es ist kein Vergleich zu früher..
Aber nun zum Kern.. Wie hätte meine Mutter eingreifen können?
In meinem Fall gar nicht, denn die Beziehung zwischen ihr und mir ist, so sie jemals bestanden hatte, zuvor schon abgerissen.
Ich habe im Nachhinein erfahren, dass sie wohl eine Ahnung
von der Essstörung hatte, als ich noch zu Hause wohnte (auch wenn ich das davor nie und nimmer gedacht hätte) - schließlich hatte ich so viel Energie und strategische Überlegungen investiert, um alles geheim zu halten!! - aber ich hätte geleugnet und gelogen, um mich zu retten (so hätte ich es in der Zeit empfunden), wenn sie mich danach gefragt
bzw. darauf angesprochen hätte.
Nein, in unserer Beziehung wäre es nicht möglich gewesen.
Da war zu viel kaputt. Oder zu wenig vorhanden, je nachdem
, wie man es sieht.
Aber ich möchte ausdrücklich sagen, dass ich das lediglich auf meine Mutter und mich beziehe.
Und ich würde mir nie ein Urteil anmaßen, wie es bei euch ist Goldschatz, in eurer Beziehung und und und. Da gibt es viele viele Einflüsse.
Für mich war (und ist manchmal) das Essen die perfekte Möglichkeit, (zumindest kurzfristig) um Emotionen vollkommen wegzumachen. Komplett. Nichts fühlen. Als würde die Zeit in diesem Moment still stehen und nichts, was sonst so sehr schmerzt, eine Bedeutung haben.
Das war extrem bedeutsam für mich, ich wüsste nicht, wie ich sonst mit den Erinnerungen, dem Schweigen und nicht Reden - Dürfen, der dadurch entstandenen Isolation etc. umgehen hätte sollen.
Deine Tochter wird Ihre Gründe haben.
Welche auch immer und wie auch immer eure Beziehung aussehen mag. Ich weiß nicht, ob welcher Konstellation sie bei der psychologischen Beratungsstelle war.
Falls Sie nicht alleine dort gewesen sein sollte.. Und du bei ihr Interesse an einem erneuten Versuch bemerken würdest, wäre meiner Meinung nach sehr wichtig, dass sie alleine mit einer Therapeutin / einem Therapeuten dort sprechen kann.
Und ohne dass ich natürlich nun weiß, wie sie darüber denkt, aber für mich war und ist es extrem wichtig, darüber zu sprechen und sprechen zu dürfen, was mich wirklich bewegt und nicht darüber, wie viel ich während eines Essanfalls esse etc..
Das hat mir nicht weiter geholfen, darum ging es nicht. Das war nur der Versuch einer Bewältigung.
Alles Liebe euch..
Also erstmal ist es gar nicht so selten, dass Mädchen durch die Pubertät anfangen zuzunehmen. Ich kenne da einige Fälle. Die hormonellen Umstellungen wirken sich unterschiedlich aus, manche Jugendliche (und das betrifft Mädchen und Jungen) empfinden sie als körperlich stark belastend und sind oft müde oder erschöpft. Wenn dann die Disposition zu Übergewicht dazu kommt, hat man ganz schnell zu viel Kilos drauf.
Wenn dann ein Elternteil dazukommt, der Kritik übt (natürlich in allerbester Absicht), schaltet der Jugendliche auf stur. Nicht weil er insgeheim nicht selber abnehmen will, er schafft es in dieser Phase einfach nicht. Und die Kritik ist da absolut kontraproduktiv, das Kind fühlt sich dadurch nur abgelehnt und unglücklich.
Ich kannte so einen Fall in meiner Jugend. Ein Mädchen, dass von seiner Mutter ganz streng zu Diät gezwungen wurde, was so weit ging, dass die Mutter ihr erst Geld für neue Kleider geben wollte, wenn sie eine bestimmte Kleidergröße erreicht hätte. Das Mädchen machte sogar brav mit, aß gekochtes Gemüse und hielt die Hänseleien der anderen (über ihr Gewicht UND ihr Essensverhalten) aus. Abgenommen hat sie trotzdem nicht und lief 2 Jahre in der selben Jean herum, weil die Mutter ihr neue Kleider verweigerte, und wurde immer unglücklicher.
Ich würde als Mutter anders reagieren. Ich würde dem Kind die Verantwortung übertragen (und mit 18 ist sie ja auch kein Kind mehr). Ich würde sagen, ok, Du hast Dich fürs Überwicht entschieden, und das ist Deine Sache. Du musst mit den Konsequenzen leben.
Vielleicht kommt das Mädchen selbst mal drauf, dass es angenehmer ist, nicht so viel Gewicht herum zu schleppen. Vielleicht aber auch nicht, und auch das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie unglücklich und krank wird. Wenn sie trotz Übergewicht geliebt und akzeptiert wird, ists ja ok, oder? (Es gibt glückliche Menschen jenseits der 100Kg, wirklich, die gibt es!) Und neueste Studien zeigen ja jetzt auch, dass der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krankheiten nicht so unbedingt ist, wie man bisher glaubte. Aber egal, mit 18 hat ein Mensch die Verantwortung für sich selber und muss (auch gut gemeinte) Kritik nicht mehr annehmen.
Wenn dann ein Elternteil dazukommt, der Kritik übt (natürlich in allerbester Absicht), schaltet der Jugendliche auf stur. Nicht weil er insgeheim nicht selber abnehmen will, er schafft es in dieser Phase einfach nicht. Und die Kritik ist da absolut kontraproduktiv, das Kind fühlt sich dadurch nur abgelehnt und unglücklich.
Ich kannte so einen Fall in meiner Jugend. Ein Mädchen, dass von seiner Mutter ganz streng zu Diät gezwungen wurde, was so weit ging, dass die Mutter ihr erst Geld für neue Kleider geben wollte, wenn sie eine bestimmte Kleidergröße erreicht hätte. Das Mädchen machte sogar brav mit, aß gekochtes Gemüse und hielt die Hänseleien der anderen (über ihr Gewicht UND ihr Essensverhalten) aus. Abgenommen hat sie trotzdem nicht und lief 2 Jahre in der selben Jean herum, weil die Mutter ihr neue Kleider verweigerte, und wurde immer unglücklicher.
Ich würde als Mutter anders reagieren. Ich würde dem Kind die Verantwortung übertragen (und mit 18 ist sie ja auch kein Kind mehr). Ich würde sagen, ok, Du hast Dich fürs Überwicht entschieden, und das ist Deine Sache. Du musst mit den Konsequenzen leben.
Vielleicht kommt das Mädchen selbst mal drauf, dass es angenehmer ist, nicht so viel Gewicht herum zu schleppen. Vielleicht aber auch nicht, und auch das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie unglücklich und krank wird. Wenn sie trotz Übergewicht geliebt und akzeptiert wird, ists ja ok, oder? (Es gibt glückliche Menschen jenseits der 100Kg, wirklich, die gibt es!) Und neueste Studien zeigen ja jetzt auch, dass der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krankheiten nicht so unbedingt ist, wie man bisher glaubte. Aber egal, mit 18 hat ein Mensch die Verantwortung für sich selber und muss (auch gut gemeinte) Kritik nicht mehr annehmen.
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