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Sa., 10.10.2015, 00:54
Zum Kratzer:
Ich wusste welches ihr Wagen war, weil ich oft als erste morgens eine Stunde hatte und sie immer sehr knapp und ich immer überpünktlich 10-5 Min. vorher da war. Daher konnte ich ich sehen wie sie angefahren kommt, aussteigt mir die Hand schüttelt und mit mir hoch geht.
Der Kratzer selbst ist allerdings kein Kratzer wie man ihn bei einer mutwilligen Zerstörung mit bspw. einem Schlüssel erwarten würde - eine Gerade, wie ein Pinselstrich. Nein der Kratzer ist sehr zart, mit dem bloßen Auge muss man erstmal suchen um ihn zu finden. Und dann entdeckt man einen etwa Handflächengroßen Kringel, der für mich so aussieht als hätte sie versucht ganz dicht an einem astigen Busch zu parken oder sowas.
Ich fühle mich ansonsten heute wieder relativ gefasst, schwermütig zwar aber gefasst. Der Vertrauenstherapeut brachte keine neuen Erkenntnisse, aber ich habe eine Beschwerde verfasst und beweismaterial zusammengetragen. Werde es morgen bei der kammer einstecken inkl. auch die Anforderung der Patientenakte mit berufung auf das patientenrechtegesetz von 2013.
Da ich sozusagen ja auch vom fach bin, weiß ich ja auch wohin ich mich direkt wenden kann. Und ich ich habe ohnehin in Krisensituationen oft einen handlungsimpuls. das vernünftigste ist wohl alles gewissenhaft aufzuschreiben und eine beschwerde einzulegen, sie müssen dem nachgehen und meine akte bekomme ich auch, die kann sie mir im grunde gar nicht vorenthalten.
Ich möchte nicht nur eine anerkennung des geschehenen unrechts, ich möchte soviel in erfahrung bringen wie möglich und alle möglichen hebel drücken.
man steht als patient wirklich ganz schön alleine da, das ist furchtbar. ein bloßes ausweinen und abwarten reicht mir in diesem fall nicht. Ich möchte die sache,aufarbeiten, verstehen und ich möchte das sie die verantwortung für das was sie getan hat übernimmt und es als unrecht von öffentlicher stelle anerkannt wird.
nach so einem vertrauensbruch habe ich ja nichts mehr zu verlieren. Und so eine frau ist es auch nicht wert, dass ich mich wegen ihr aufgebe, oder selbstschädige.
Es geht mir gott sei dank gut genug, dass ich noch handlungsfähig bin. Und ich glaube, dass solche behandlungsfehler viel zu selten von patientenseite angezeigt werden.
Ich nehme das gute mit, was ich erlebt habe und glaube ihr ihre zuneigung auch, andererseits ist sie verantwortlich und es gibt ethikrichtlinien und berufsethische gebote, die sind nicht umsonst da.
obwohl ich immer wieder schuldgefühle und skrupel bekomme, denke ich immer wieder, dass es das einzig richtige ist und das ich es eben versuchen sollte. Ich habe keine lust jetzt noch ne neue therapie deswegen anzufangen. ich werde einige stunden nehmen und wenn im zuge der beschwerde etwas rauskommt, davon gehe ich aus, ist mir das realität und linderung genug zu wissen: scheiße passiert, und sie passiert auch mir. das hat nichts mit mir zu tun, sondern die therapeutin war einfach inkompetent und ich war zu bedürftig um das richtig zu erkennen und mich rechtzeitig zu schützen.
Und lieber jetzt das ganze aufrollen und angehen als in monaten oder jahren. ich will es hinter mir lassen und ich tue alles was ich kann um mein recht als patientin zugesprochen zu bekommen und die sache besser verstehen zu können, auch mit meiner akte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass gar nichts passiert ich bin mir sogar sicher das etwas passieren wird und sie min. einige supervisionsstunden aufgebrummt bekommt. Aber ich habe auch angst, angst als verrückt und schuldig abgestempelt zu werden, angst nicht gehört zu werden.
aber ich werde es trotzdem machen!