Wie weit darf Aufklärungsunterricht gehen?
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Was ich merkwürdig finde, ist, dass alles in einen Topf geschmissen wird: Es ist doch ein Unterschied, ob ich in der U-Bahn sehe, wie sich zwei Männer küssen - oder ob ich bei einer Feier überlegen muss, ob ich ein Gericht mit Schweinefleisch zubereiten 'darf', wenn eine Freundin kommt, die das nicht isst. Was verlangt es denn für Toleranz ab, den Anderen sein Leben führen zu lassen? Ich verstehe die Problemstellung gar nicht. Aber wenn ich mich zwischen zwei Alternativen entscheiden muss, dann wird es schwierig - und ich denke, die Lösung kann nur sein, sich 'frei' zu fühlen. Wenn ich aus einem Gefühl des Nichtfreiseins mich so entscheide, wie ich annehme, dass es 'richtig' ist, dann bleibe ich auf der Strecke - nicht, weil mir das Würstchen fehlt, sondern weil ich mich fremdbestimmt fühle.
Wenn bei einem Klassenfest 'ganz unkompliziert' beschlossen wird, dass nur Nicht-Schweinefleisch gegrillt wird, damit es am einfachsten für alle ist, dann fühle ich mich unwohl damit - obwohl ich kaum Fleisch esse. Ich glaube, das hat mit Toleranz auch nichts zu tun, denn Toleranz meint ja, dass ich das Verhalten des Anderen etrage, auch wenn es mich stört. Mir fällt da eigenltich nur der laute Nachbar ein als gültiges Beispiel. Denn mich stört es ja nicht, wenn ein Moslem kein Würstchen ist.
Wenn bei einem Klassenfest 'ganz unkompliziert' beschlossen wird, dass nur Nicht-Schweinefleisch gegrillt wird, damit es am einfachsten für alle ist, dann fühle ich mich unwohl damit - obwohl ich kaum Fleisch esse. Ich glaube, das hat mit Toleranz auch nichts zu tun, denn Toleranz meint ja, dass ich das Verhalten des Anderen etrage, auch wenn es mich stört. Mir fällt da eigenltich nur der laute Nachbar ein als gültiges Beispiel. Denn mich stört es ja nicht, wenn ein Moslem kein Würstchen ist.
Nein, rassistisch bist du, wenn du die Äußerung des "Moslemkindes" auf die Gesamtheit der Moslems in Deutschland beziehst und behauptest, du müsstest dich in Deutschland inzwischen schon dafür rechtfertigen, Schweinefleisch zu essen (während "die anderen" allein durch ihre Bräuche deine Werte infrage stellten).Krang2 hat geschrieben:mein Sohn wurde kürzlich von einem Moslemkind angemacht, weil er Schweinefleisch auf seinem Pausenbrot hatte. Wenn ich mich in Deutschland schon dafür rechtfertigen muß, daß meine Familie Schweinefleisch ißt, das Schächten (Schlachtung ohne Betäubung) aber als Ausdruck der Religionsfreiheit mir fremder Wertesysteme hinnehmen soll, dann fühle ich mich schon von ehemaligen "Minderheiten" überrannt. Und wenn man sogar beleidigt wird, dann ist das keine "irrationale" Angst/Behauptung mehr, sondern Tatsache. Aber wenn ich mich darüber beschwere, bin ich wieder "ausländerfeindlich".
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
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Also, Homosexualität ist ein Spezialthema. Dinosaurier hingegen nicht?Wenn zu viele Stunden auf "Spezialthemen" wie Homosexualität verwendet werden, sind die anderen Lernziele gefährdet, da gerade in den oberen Klassen auch ständig Stunden ausfallen.
Du vermischst wieder einiges: Dass in der Oberschule Unterricht ausfällt, hat nichts damit zu tun, dass in der 4. Klasse gelehrt wird, dass Menschen verschieden sind.
Mir scheint, du hast einfach Angst vor dem Thema. Und ich frage mich, wieso das so ist, weil du doch eigentlich in den anderen Threads sagst, dass du auch nicht gerade mainstream bist. Manchmal wirkt es fast ein bisschen so auf mich, als wolltest du etwas bekämpfen, was eigentlich in dir selbst ist (etwas sehr frei formuliert).
So, wie du das sagst, klingt es so, als sei es ein Lernziel, dass die Kinder auswendig wissen, wie Homosexualität in allen Einzelheiten aussieht. Aber darum geht es doch gar nicht. Das ist ja nicht so wie im Matheunterricht, wo Rechenoperationen auswendig gelernt werden müssen. Es geht darum, anschaulich zu lernen, dass wir alle verschieden sind. Und solange es so viele Menschen gibt, die sich gestört fühlen, wenn sie sehen, dass ein schwules Paar sich küsst, solange ist das auch wichtig.
Vorab nur klarstellend: Ich behaupte von mir nicht, dass ich der Inbegriff von Toleranz bin Meine kennt (allgemein gesehen) auch Grenzen (und ich behauptete nie anderweitiges ). Die Texte sind schlichtweg Rekapitulation gewesen... ohne dass ich mich selbst mit den Sendungsinhalten (die ja auch teilw. kritisiert werden... zurecht, wie ich finde) identifizieren muss. Wenn ich die Sendung ansehe (mal schauen) muss ich erzkonservative Stimmen natürlich tolerieren (ansonsten müsste ich auf die Sendung verzichten... gut finden muss ich es dennoch nicht). Und ich frage ich mich, warum "man" ausgerechnet Extrema bedienen muss... vermutlich dass es (wieder) schön polarisiert (wie als ob es das nicht schon genug tut). Genauso fragwürdig fände ich übrigens, wenn in den Medien als Pädagogen nur schrille Pädagogen bedient werden, die sagen würden, der Gebrauch von Sexspielzeug gehört für Grundschüler auf den Lehrplan (was anderes wäre es jedoch z.B., wenn man über ansteckende Kranheiten aufklärt und Sexspielzeug erwähnt). Wenn mittige Positionen auch zum Zug kommen, dann gut... aber wenn hauptsächlich polarisieren sehe ich in der Tat nur bedingten Nutzen (so war es u.a. auch bei Maischberger, dass die Debatte sich dann stark auf eine bzw. wenige Personen fokussierte).
Liebe Grüße
stern
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(alte Weisheit)
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@chaosfee, also wenn du meine Aussage so verdrehst, ist das entweder Frechheit oder Unüberlegtheit, und da stelle ich nichts mehr richtig. Lies erstmal die Definition von Rassismus durch, vielleicht hast DU im Biologieunterricht zu wenig Aufklärung bekommen?! Rassen sind nämlich eine biologische Definition, Religion eine weltanschauliche.
@leberblümchen, bei uns wurden nach längerem Notstand jetzt zig neue Lehrer in der GRUNDschule eingestellt. Ja, nach Lerninteressen und Wichtigkeit finde ich Dinos für den Sachkundeunterricht geeigneter und lehrreicher als Bordelle und Homosexualität, aber es hängt auch vom Lehrer ab.
Das U-Bahn-Beispiel war Antwort auf einen anderen Beitrag und hatte somit nichts mit dem Schweinefleischbeispiel zu tun, was sich auf das "Überrannt"-fühlen bezog.
Ich schaue mir nicht gern an, wenn Paare küssen, egal ob homo- oder heterosexuell! Ich fühle mich dabei unwohl und hasse das. Aber ein Homopärchen könnte fälschlich annehmen, daß ich komisch reagiere oder grinse, weil sie homosexuell sind. SO meinte ich das.
Dein Eindruck stimmt, ich bin in mehreren Bereichen nicht mainstream. Ich sehe solche Fragen irgendwie eher wissenschaftlich, ich mag es generell nicht, wenn sich Wissenschaft nach Ideologie richten soll. Nicht nur bei dem Thema.
@leberblümchen, bei uns wurden nach längerem Notstand jetzt zig neue Lehrer in der GRUNDschule eingestellt. Ja, nach Lerninteressen und Wichtigkeit finde ich Dinos für den Sachkundeunterricht geeigneter und lehrreicher als Bordelle und Homosexualität, aber es hängt auch vom Lehrer ab.
Das U-Bahn-Beispiel war Antwort auf einen anderen Beitrag und hatte somit nichts mit dem Schweinefleischbeispiel zu tun, was sich auf das "Überrannt"-fühlen bezog.
Ich schaue mir nicht gern an, wenn Paare küssen, egal ob homo- oder heterosexuell! Ich fühle mich dabei unwohl und hasse das. Aber ein Homopärchen könnte fälschlich annehmen, daß ich komisch reagiere oder grinse, weil sie homosexuell sind. SO meinte ich das.
Dein Eindruck stimmt, ich bin in mehreren Bereichen nicht mainstream. Ich sehe solche Fragen irgendwie eher wissenschaftlich, ich mag es generell nicht, wenn sich Wissenschaft nach Ideologie richten soll. Nicht nur bei dem Thema.
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Also, 'Rassen' gibt es nicht. Manche Menschen hätten es gerne so, aber rein biologisch gibt es das nicht.
WARUM findest du denn Dinosaurier so viel wichtiger als die Beschäftigung mit der Homosexualität?
Dass das schwule Paar aus deinem Beispiel annehmen könnte, du guckst deshalb komisch, weil du homophob bist, ist ja erst mal eine Annahme deinerseits. Vielleicht gucken die selbst auch nur komisch, weil sie deine Ohrringe komisch finden, zum Beispiel. Wenn du selbst 'frei' wärest (wer ist das schon? Vermutlich niemand!), dann würdest du dir diese Gedanken: "wenn ich jetzt gucke, gucken die auch, weil ich denke, dass die denken, dass ich gucke, weil..." gar nicht so machen. Da du aber das schwule Paar vermutlich nicht in aller Ausführlichkeit darüber befragen kannst, ob sie dein Gucken irgendwie schlimm fanden, bleibt dir nichts weiter übrig, als in dich zu gehen und zu gucken: "Bin ich womöglich tatsächlich ein bisschen homophob? Wovor hab ich Angst?" - wenn du damit durch bist, und du sagst ja, dass du weißt, woher dein Komischgucken kommt, dann kannst du einigermaßen gelassen sein, weil DU dich verstanden hast und dem Anderen auch nichts weiter übrigbleibt, als dich gucken zu lassen.
Klar, denkbar wäre tatsächlich auch ein Satz à la: "Entschuldigen Sie, dass ich Sie so angeguckt hab. Es ist nicht, weil Sie schwul sind, sondern weil ich generell irritiert bin, wenn ich ein Paar sehe, das sich küsst" - das klingt vielleicht bescheuert, aber warum nicht? Wenn es dich so beschäftigt, dann sprich doch einfach. Ich glaube, das kann vieles lösen, was man sonst wieder ewig mit sich rumschleppt.
WARUM findest du denn Dinosaurier so viel wichtiger als die Beschäftigung mit der Homosexualität?
Dass das schwule Paar aus deinem Beispiel annehmen könnte, du guckst deshalb komisch, weil du homophob bist, ist ja erst mal eine Annahme deinerseits. Vielleicht gucken die selbst auch nur komisch, weil sie deine Ohrringe komisch finden, zum Beispiel. Wenn du selbst 'frei' wärest (wer ist das schon? Vermutlich niemand!), dann würdest du dir diese Gedanken: "wenn ich jetzt gucke, gucken die auch, weil ich denke, dass die denken, dass ich gucke, weil..." gar nicht so machen. Da du aber das schwule Paar vermutlich nicht in aller Ausführlichkeit darüber befragen kannst, ob sie dein Gucken irgendwie schlimm fanden, bleibt dir nichts weiter übrig, als in dich zu gehen und zu gucken: "Bin ich womöglich tatsächlich ein bisschen homophob? Wovor hab ich Angst?" - wenn du damit durch bist, und du sagst ja, dass du weißt, woher dein Komischgucken kommt, dann kannst du einigermaßen gelassen sein, weil DU dich verstanden hast und dem Anderen auch nichts weiter übrigbleibt, als dich gucken zu lassen.
Klar, denkbar wäre tatsächlich auch ein Satz à la: "Entschuldigen Sie, dass ich Sie so angeguckt hab. Es ist nicht, weil Sie schwul sind, sondern weil ich generell irritiert bin, wenn ich ein Paar sehe, das sich küsst" - das klingt vielleicht bescheuert, aber warum nicht? Wenn es dich so beschäftigt, dann sprich doch einfach. Ich glaube, das kann vieles lösen, was man sonst wieder ewig mit sich rumschleppt.
[quote="Krang2Ja, nach Lerninteressen und Wichtigkeit finde ich Dinos für den Sachkundeunterricht geeigneter und lehrreicher als Bordelle und Homosexualität, aber es hängt auch vom Lehrer ab.
[/quote]
Das sind aber eben andere Inhalte. Wenn ich Wissen über Dinosaurier vermitteln will, dann ist es sinnvoll, Unterricht über Dinosaurier anzubieten. Aber wenn ich über Sexualität und gesellschaftliche Vielfalt unterrichten will, bringt es wenig, stattdessen über Dinosaurier zu unterrichten.
Ich meine, wenn man im Schulunterricht unangenehmen Themen aus dem Weg gehen will, dann kann man natürlich nur noch antike Philosophie, Erdgeschichte, Mathematik und Physik unterrichten, klar, aber das scheint mir halt auch eine Flucht zu sein.
[/quote]
Das sind aber eben andere Inhalte. Wenn ich Wissen über Dinosaurier vermitteln will, dann ist es sinnvoll, Unterricht über Dinosaurier anzubieten. Aber wenn ich über Sexualität und gesellschaftliche Vielfalt unterrichten will, bringt es wenig, stattdessen über Dinosaurier zu unterrichten.
Ich meine, wenn man im Schulunterricht unangenehmen Themen aus dem Weg gehen will, dann kann man natürlich nur noch antike Philosophie, Erdgeschichte, Mathematik und Physik unterrichten, klar, aber das scheint mir halt auch eine Flucht zu sein.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Diskriminiert kann man sich von allem sehen... das sehe ich jedoch nicht als diskriminierend an. Diskriminierend ist eher, wenn Staat/Gesellschaft wider dem Gleichheitsgrundsatz (GG) Leute benachteiligt oder bestimmte Lebensformen zu Lasten anderer als Ideal deklariert (was faktisch auch einer Benachteiligung entspricht).Krang2 hat geschrieben:Auch werde ich meinen Kindern sagen, daß für mich eine traditionelle Familie etwas sehr Schönes ist, gerade weil ich es nie hatte und nie haben kann. Auch dafür müßte ich mich mittlerweile rechtfertigen, weil sich Homosexuelle, Patchworkfamilien und Kinderlose "diskriminiert" fühlen könnten.
Insofern ist das ein Vergleich von Äpfel mit Birnen:
Die Begründung steuerlich verpartnerte homosexuelle Menschen mit verheirateten Heteros gleichzustellen ist eine andere. Nämlich dass es mit dem Gleichheitsgrundsatz des GG nicht vereinbar ist, homosexuelle Lebenspartner in Bezug auf Steuersatz und Freibetrag schlechter zu stellen als verheirate Ehepaare.Anderes Beispiel, finanziell wird z.B. eine alleinerziehende Mutter übrigens schon heute vom Staat gegenüber einem kinderlosen homosexuellen Pärchen (v.a. steuerlich) diskriminiert.
Worauf du dich beziehst, ist (wie bereits angemerkt wurde) unterschiedliche Besteuerung von kinderlosen Menschen und Menschen mit Kindern bzw. verpartnert/verheiratet und nicht verheiratet/verpartnert... das hat mit Homosexualität nichts zu tun.
Und auch glaube ich, ist die Individualebene (wie lebe ich... lade ich Muslime zum Essen ein) und Gesellschaftsebene/Staat zu unterscheiden (wie besteuert man jemanden... fokussiert man sich in Medien auf Extrempositionen unter Vernachlässigung moderater Positionen... welche "Räume" stellte die Gesellschaft zur Verfügung, z.B. in der Schule... öffentlich angemeldete Demonstrationen, usw.)
Zuletzt geändert von stern am Do., 13.11.2014, 13:27, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Google mal kultureller Rassismus.Krang2 hat geschrieben:@chaosfee, also wenn du meine Aussage so verdrehst, ist das entweder Frechheit oder Unüberlegtheit, und da stelle ich nichts mehr richtig. Lies erstmal die Definition von Rassismus durch, vielleicht hast DU im Biologieunterricht zu wenig Aufklärung bekommen?! Rassen sind nämlich eine biologische Definition, Religion eine weltanschauliche.
Schade, dass du nicht einmal versuchst, meine deiner Meinung nach verdrehte Auffassung richtig zu stellen. Aber das kenne ich, ehrlich gesagt, aus solchen Diskursen (auch von mir). Gerade die, die meinen, die Tolerantesten zu sein, fühlen sich angegriffen, wenn ihr Selbstbild hinterfragt.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Ich kann doch meinen Kindern vermitteln, dass das Modell der traditionellen Familie etwas schönes ist, ohne gleichzeitig Menschen abwerten zu müssen, die dieses Modell nicht leben wollen oder können. Du musst immer dran denken, dass man als homosexueller Mensch ja gar nicht die Wahlfreiheit hat. Ich verstehe nicht so recht, warum man das eine Modell gegen das andere "ausspielen" muss... Im übrigen wünschen sich doch auch homosexuelle Menschen eine schöne, gewissermaßen traditionelle Beziehung zu einem Menschen, den sie lieben.
Macht doch mal einen Perspektivwechsel und versetzt Euch in die Lage eines homosexuellen Menschen. Egal was er macht, es ist verkehrt... Die Alternativen wären:
- Beziehung zu einem gleichgeschlechtlichen Partner - wird abgelehnt, weil nicht ins traditonelle Familienbild passend
- Beziehung zu einem gegengeschlechtlichen Partner - kann nicht wirklich funktionieren, da keine Anziehungskraft spürbar. Würde eher auf eine Art von Wohngemeinschaft rauslaufen. Kann man aber ganz gut in Gesellschaften durchsetzen, wo die Ehe von den Eltern arrangiert wird, denn da kommt es in vielen Fällen nicht zu Verliebtheitsgefühlen. Ist aber vielleicht auch für den Ehepartner nicht wirklich zufriedenstellend, wenn man merkt, dass man nicht geliebt wird, oder?
- heimliche Partnerschaft zu einem gleichgeschlechtlichen Partner. Zum Schutz der Gefühle der Mehrheit wird diese geheimgehalten.
- Singledasein. Wird aber auch nicht in allen Gesellschaften gern gesehen, wenn eine Partnerschaft/Ehe zum gesellschaftlichen Ansehen dazugehört.
Macht doch mal einen Perspektivwechsel und versetzt Euch in die Lage eines homosexuellen Menschen. Egal was er macht, es ist verkehrt... Die Alternativen wären:
- Beziehung zu einem gleichgeschlechtlichen Partner - wird abgelehnt, weil nicht ins traditonelle Familienbild passend
- Beziehung zu einem gegengeschlechtlichen Partner - kann nicht wirklich funktionieren, da keine Anziehungskraft spürbar. Würde eher auf eine Art von Wohngemeinschaft rauslaufen. Kann man aber ganz gut in Gesellschaften durchsetzen, wo die Ehe von den Eltern arrangiert wird, denn da kommt es in vielen Fällen nicht zu Verliebtheitsgefühlen. Ist aber vielleicht auch für den Ehepartner nicht wirklich zufriedenstellend, wenn man merkt, dass man nicht geliebt wird, oder?
- heimliche Partnerschaft zu einem gleichgeschlechtlichen Partner. Zum Schutz der Gefühle der Mehrheit wird diese geheimgehalten.
- Singledasein. Wird aber auch nicht in allen Gesellschaften gern gesehen, wenn eine Partnerschaft/Ehe zum gesellschaftlichen Ansehen dazugehört.
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Krang, du hast, wie mir auffällt, ziemlich häufig das Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen - ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich für meine Möbel oder Bilder rechtfertigen zu müssen - wer sollte so etwas von mir verlangen können?
Und dann stellst du immer so einen Bezug her: "ICH muss mich für meine Bilder rechtfertigen, aber die Schwulen, die dürfen sich küssen" (mal etwas drastisch verkürzt). Immer so: "Die dürfen, und ich darf nicht". Was insofern seltsam ist, als du doch gar keiner strukturell benachteiligten Minderheit angehörst. Aber selbst, wenn es so wäre: Stell dir doch mal vor, ein Homosexueller würde sagen: "Ich darf nicht heiraten, aber der Moslem darf in die Moschee gehen!" - das sind doch völlig verschiedene Sachen, und gerade die, die sich immer mal benachteiligt, ausgegrenzt, verlacht fühlen, könnten sich identifizieren mit anderen Minderheiten. Ich sehe dieses 'Gegeneinander' einfach nicht. Wenn jemand meint, selbst zu kurz gekommen zu sein - warum schließt er sich nicht denen an, die seit Jahrhunderten für ihr Sosein verlacht werden?
Und dann stellst du immer so einen Bezug her: "ICH muss mich für meine Bilder rechtfertigen, aber die Schwulen, die dürfen sich küssen" (mal etwas drastisch verkürzt). Immer so: "Die dürfen, und ich darf nicht". Was insofern seltsam ist, als du doch gar keiner strukturell benachteiligten Minderheit angehörst. Aber selbst, wenn es so wäre: Stell dir doch mal vor, ein Homosexueller würde sagen: "Ich darf nicht heiraten, aber der Moslem darf in die Moschee gehen!" - das sind doch völlig verschiedene Sachen, und gerade die, die sich immer mal benachteiligt, ausgegrenzt, verlacht fühlen, könnten sich identifizieren mit anderen Minderheiten. Ich sehe dieses 'Gegeneinander' einfach nicht. Wenn jemand meint, selbst zu kurz gekommen zu sein - warum schließt er sich nicht denen an, die seit Jahrhunderten für ihr Sosein verlacht werden?
@stern,
ja, ich würde die steuerlichen Vergünstigungen für kinderlose Ehepaare auch abschaffen, und im Grundgesetz steht auch der Schutz der Familie, wovon ich wenig sehe. Diskriminierung von staatlicher Seite aus äußert sich natürlich eher finanziell, während sich gesellschaftliche Diskriminierung subtiler äußert und schwerer zu fassen ist.
@chaosfee,
wenn du meinst, ich sei intolerant, rassistisch und mein Selbstbild verzerrt, ist das doch nichts, was ich richtigstellen muß, du kannst hier von mir denken, was du willst. Ich kenne nicht mal deine Privatdefinitionen dieser Begriffe, vermutlich sind sie anders als meine. Angegriffen fühle ich mich, wenn ich nicht so sein darf, wie ich bin, d.h. JA dann bin ich eben "kulturell rassistisch", ich fühle mich vom Islam angegriffen, weil er tendenziell missionarisch ist, also für mich eine intolerante, überhebliche Religion ("nur unser Glaube/Gott ist der wahre"). Wenn du daraus liest, daß ich Moslems diskriminiere oder als Menschen anders behandeln würde, ist das wiederum dein logischer Fehlschluß.
@leberblümchen,
die Definition von Rasse lernte ich damals, keine Ahnung, inwieweit sie modifiziert wurde, und teile die Hysterie um den Begriff nicht (wenn es keine Rassen gibt, wie kann es dann eigentlich Rassismus geben? ). Inwieweit menschliche Ethnien biologisch definierte Rassen sind oder nicht, sollte grundsätzlich keine Frage der Ideologie, sondern der Forschung sein, die ja mittlerweile durch die moderne Genetik viel weiter ist als früher. DAS ist es, was mich ärgert, wenn Ideologie Wissenschaft zerstört, oder auch andere Bereiche wie Justiz oder Rahmenpläne, ja sogar das Kindeswohl durch übergriffige Unterrichtsmethoden (Sexspielzeug bestellen müssen) gefährdet.
Noch mal zu dem Küssen in der U-Bahn:
Es fing ja damit an, daß jemand schrieb, er sehe kaum schwule Pärchen in der U-Bahn, die sich küssen. Und meine Antwort war lediglich ein möglicher Erklärungsansatz, warum das so ist, also daß schon welche komisch geguckt haben, und die Schwulen sich nun nicht mehr küssen, weil sie es auf ihre Homosexualität bezogen haben. Und da wollte ich mich eigentlich als Gegenbeispiel nennen, also daß ich aus anderen Gründen komisch gucke. Nö, wieso soll ich mich dafür entschuldigen? Ich starre sie ja nicht penetrant an.
Dinosaurier sind etwas, was fast alle Kinder interessiert, was aber im Unterricht kaum vorkommt. Wenn man dann einflicht, daß es auch schwule Tiere gibt und auch die Vielfalt, Eier zu legen, und daß es monogame und polygame Tiere und diverse Familiengruppen gibt, dann hat man das Ganze elegant gelöst: Dann wird es automatisch als normal empfunden, weil wir im Grunde ja auch nur Säugetiere sind.
Was hilft es mir, wenn ich weiß, was meine Beweggründe für mein Verhalten in der U-Bahn sind? Natürlich bin ich nicht "frei" in meiner Kommunikation, wenn ich auf potentielle Bedrohungen achten muß. Und im Sexuellen, ich weiß, klingt auch bescheuert, habe ich manchmal so ein "Ertappt"-Gefühl, ich habe mir in der U-Bahn früher immer vorgestellt, die Leute wären tot, und bin manchmal fast zusammengezuckt, wenn sie merkten, daß ich sie heimlich betrachte.
ja, ich würde die steuerlichen Vergünstigungen für kinderlose Ehepaare auch abschaffen, und im Grundgesetz steht auch der Schutz der Familie, wovon ich wenig sehe. Diskriminierung von staatlicher Seite aus äußert sich natürlich eher finanziell, während sich gesellschaftliche Diskriminierung subtiler äußert und schwerer zu fassen ist.
@chaosfee,
wenn du meinst, ich sei intolerant, rassistisch und mein Selbstbild verzerrt, ist das doch nichts, was ich richtigstellen muß, du kannst hier von mir denken, was du willst. Ich kenne nicht mal deine Privatdefinitionen dieser Begriffe, vermutlich sind sie anders als meine. Angegriffen fühle ich mich, wenn ich nicht so sein darf, wie ich bin, d.h. JA dann bin ich eben "kulturell rassistisch", ich fühle mich vom Islam angegriffen, weil er tendenziell missionarisch ist, also für mich eine intolerante, überhebliche Religion ("nur unser Glaube/Gott ist der wahre"). Wenn du daraus liest, daß ich Moslems diskriminiere oder als Menschen anders behandeln würde, ist das wiederum dein logischer Fehlschluß.
@leberblümchen,
die Definition von Rasse lernte ich damals, keine Ahnung, inwieweit sie modifiziert wurde, und teile die Hysterie um den Begriff nicht (wenn es keine Rassen gibt, wie kann es dann eigentlich Rassismus geben? ). Inwieweit menschliche Ethnien biologisch definierte Rassen sind oder nicht, sollte grundsätzlich keine Frage der Ideologie, sondern der Forschung sein, die ja mittlerweile durch die moderne Genetik viel weiter ist als früher. DAS ist es, was mich ärgert, wenn Ideologie Wissenschaft zerstört, oder auch andere Bereiche wie Justiz oder Rahmenpläne, ja sogar das Kindeswohl durch übergriffige Unterrichtsmethoden (Sexspielzeug bestellen müssen) gefährdet.
Noch mal zu dem Küssen in der U-Bahn:
Es fing ja damit an, daß jemand schrieb, er sehe kaum schwule Pärchen in der U-Bahn, die sich küssen. Und meine Antwort war lediglich ein möglicher Erklärungsansatz, warum das so ist, also daß schon welche komisch geguckt haben, und die Schwulen sich nun nicht mehr küssen, weil sie es auf ihre Homosexualität bezogen haben. Und da wollte ich mich eigentlich als Gegenbeispiel nennen, also daß ich aus anderen Gründen komisch gucke. Nö, wieso soll ich mich dafür entschuldigen? Ich starre sie ja nicht penetrant an.
Dinosaurier sind etwas, was fast alle Kinder interessiert, was aber im Unterricht kaum vorkommt. Wenn man dann einflicht, daß es auch schwule Tiere gibt und auch die Vielfalt, Eier zu legen, und daß es monogame und polygame Tiere und diverse Familiengruppen gibt, dann hat man das Ganze elegant gelöst: Dann wird es automatisch als normal empfunden, weil wir im Grunde ja auch nur Säugetiere sind.
Was hilft es mir, wenn ich weiß, was meine Beweggründe für mein Verhalten in der U-Bahn sind? Natürlich bin ich nicht "frei" in meiner Kommunikation, wenn ich auf potentielle Bedrohungen achten muß. Und im Sexuellen, ich weiß, klingt auch bescheuert, habe ich manchmal so ein "Ertappt"-Gefühl, ich habe mir in der U-Bahn früher immer vorgestellt, die Leute wären tot, und bin manchmal fast zusammengezuckt, wenn sie merkten, daß ich sie heimlich betrachte.
Zuletzt geändert von Krang2 am Do., 13.11.2014, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Du hast noch eine Dreiecksbeziehung vergessenluftikus hat geschrieben:Die Alternativen wären:
Zu deiner letzten Frage, diskriminiert oder benachteiligt zu werden ist kein Privileg strukturierter Minderheiten, und JEDER Mensch ist auf die ein oder andere Weise Teil einer strukturierten Minderheit (z.B. als Brillenträger, Übergewichtiger, psychisch Kranker, Veganer usw.). Wieso soll man sich einer Minderheit anschließen, nur weil man oft angegriffen wurde und selbst keinen angreift? Verstehe ich nicht ganz.
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