Therapieabbruch durch den Therapeuten
Vielen lieben Dank hippogriff, das macht Mut.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
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Ansprechen, aber wirklich mit der Absicht die Beweggründe des Theras verstehen zu wollen und nicht ansprechen um die eigenen Ängste vom Thera kompensieren zu lassen. Weißt du ich glaube wenn der Thera wirklich alle 2 Monate so etwas hört wie "sie wollen mich nur loswerden", und er immer und immer wieder rückversichert "nein, ich möchte sie nicht loswerden", dieses Thema dann aber doch immer wieder kommt, denn geht es eigentlich um etwas anderes, um Bedürfnisse die ein Therapeut gar nicht erfüllen kann, dann geht es um Bedürftigkeit und das ist etwas was besprochen werden sollte, aber das geht eben nur, wenn der Patient auch zugänglich ist, wenn diese Zugänglichkeit nicht gegeben ist, weil man in einer Art "Liebeswahn" gefangen ist und der Patient sich nur krampfhaft am Thera festhält, ihm alles aufbürdet, dann ist das viel zu viel Last - auch für einen Therapeuten.stern hat geschrieben:
Aber o.k.: Was macht man als Patient zum Beispiel, wenn man merkt, ein Therapieabbruch kündigt sich an?
Allgemeine-abstrakte Ebene (ist ja eine allgemeinerer Faden und ich versuche mich mal auf deine Antwort einzulassen. Korrigiere mich notfalls): Ich überlege gerade, wie ich es formulieren soll: Aufgabe? Veranwortung? Hm... ich formuliere es mal so: Und worin besteht dabei deiner Meinung nach die Aufgabe des Thera?panta hat geschrieben:Weißt du ich glaube wenn der Thera wirklich alle 2 Monate so etwas hört wie "sie wollen mich nur loswerden", und er immer und immer wieder rückversichert "nein, ich möchte sie nicht loswerden", dieses Thema dann aber doch immer wieder kommt, denn geht es eigentlich um etwas anderes, um Bedürfnisse die ein Therapeut gar nicht erfüllen kann, dann geht es um Bedürftigkeit und das ist etwas was besprochen werden sollte, aber das geht eben nur, wenn der Patient auch zugänglich ist, wenn diese Zugänglichkeit nicht gegeben ist, weil man in einer Art "Liebeswahn" gefangen ist und der Patient sich nur krampfhaft am Thera festhält, ihm alles aufbürdet, dann ist das viel zu viel Last - auch für einen Therapeuten.
Natürlich kann es Bedürfnisse bzw. eine Bedürfigkeit geben, die kein Mensch erfüllen kann. Punkt. Ist so meiner Meinung nach (o.k. andere Abteilung, aber in der VWL zum Bleistift sind -soweit ich erinnern kann- menschliche Bedürfnisse sogar als unendlich definiert). Dass Patienten Bedürfnisse haben oder eine Bedürftigkeit ist m.M.n. jedoch nicht verwerflich. Der Thera muss dem ja nicht nachkommen (und kann es auch nicht, soweit es schon gar nicht erfüllbar wäre).
"Muss" "der Patient" von sich aus erkennen, dass seine Bedürfnisse evtl. gar nicht erfüllbar sind und den Thera in die Richtung "schubsen", dass er als Patient in einer Art "Liebeswahn" (wie du es nennst) gefangen ist? Und könnte "der Thera" nicht (angemessen) "konfrontieren", dass er bestimmte Dinge nicht leisten kann? Und "muss" das wirklich in einem Abbruch münden oder könnte hier nicht Abgrenzung des Theras (von etwas, was er eh nicht leisten kann) eine Möglichkeit sein?
Sicherlich gibt es Patienten, die bestimmte Bedürfnisse gar nicht erst an den Thera herantragen (weder über- noch unterschwellig). Nur was ist mit den Patienten, die das nicht so im Gespür haben bzw. ihre Not/Ängste nicht so gut kompensieren können? Was macht man mit denen?
Und wie sieht "Nichtzugänglichkeit" des Patienten aus...? Und ist die immer noch gegeben, wenn der Thera zum Bleistift (mal) nicht bestätigen würde, dass er den Patienten loswerden will? Ich glaube vielmehr, da kann manchen Patienten ganz schön die Düse gehen. Auch gibt es ja möglicherweise verschiedene Herangehensweisen um mit (ich nenne es mal) "Verlustängsten" umzugehen. Im Optimalfall werden die auch ausgeschöpft bevor eine Therapie abgebrochen wird.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Vieles teile ich davon, aber das passiert doch meist erst, wenn es schon zu spät ist oder wenn ein Therapeut inkonsequentAnsprechen, aber wirklich mit der Absicht die Beweggründe des Theras verstehen zu wollen und nicht ansprechen um die eigenen Ängste vom Thera kompensieren zu lassen. Weißt du ich glaube wenn der Thera wirklich alle 2 Monate so etwas hört wie "sie wollen mich nur loswerden", und er immer und immer wieder rückversichert "nein, ich möchte sie nicht loswerden", dieses Thema dann aber doch immer wieder kommt, denn geht es eigentlich um etwas anderes, um Bedürfnisse die ein Therapeut gar nicht erfüllen kann, dann geht es um Bedürftigkeit und das ist etwas was besprochen werden sollte, aber das geht eben nur, wenn der Patient auch zugänglich ist, wenn diese Zugänglichkeit nicht gegeben ist, weil man in einer Art "Liebeswahn" gefangen ist und der Patient sich nur krampfhaft am Thera festhält, ihm alles aufbürdet, dann ist das viel zu viel Last - auch für einen Therapeuten.
ist, widersprüchlige Aussagen macht...mails beantwortet, dann wieder nicht mehr, SMS verteilt, sich sogar im Urlaub für eine Kontaktaufnahme anbietet usw... alles hier gelesen.
Was die Problematik der Verlustangst angeht, ich habe gestern erst gelesen und das kann ich aus der Beziehung mit meiner Ex Thera bestätigen, haben Pat. meist Angst vor einem Rauswurf, wenn die Beziehung zu Thera. als unsicher erlebt wird.
Und das passiert, wenn Therapeuten keine Grenzen aufzeigen, u.a wie widow sie in ihrem Faden benannte.
Es gibt vorher einen klaren Rahmen, der besprochen wird und der bis zum Ende der Therapie seine Gültigkeit hat.
Bei mir gibt es keine Mails, keine SMSen und keine Kontaktaufnahme, wenn das von Anfang an deutlich erklärt wird,
dann ist das für den Pat. etwas völlig normales. Wenn ein Thera sich außerhalb der Stunden anbietet, kommt es zu Verstrickungen und Vermischung, die oftmals in dieser intensiven Gefühlen enden oder in Abhängigkeiten und das ist es auch naheliegend, dass es dem Therapeuten an die Substanz geht. In der Psychotherapie sollten Grenzen deutlich definiert werden. Bei mir ist das jetzt sogar so, dass meine Analytikerin niemals sagen würde, dass sich die Gefühle bei ihr nicht wiederholen, die ich in meiner Psychotherapie erlebt habe. Sie hat das von Anfang an gesagt, aber sie hat auch gesagt,
dass sie ihr Bestes geben wird, dass auch einmal andere Erfahrungen machen kann. Unter anderem geht es hier oft darum, dass der Pat. die Grenzen des Theras überschreitet.
Ich wollte hier auch einmal einwerfen, dass auch Therapeuten Grenzen überschreiten, sich dann aber wundern,
wenn Pat unerträgliche Liebesgefühle entwickeln, mit denen sie dann aber nicht arbeiten können oder wollen.
Meiner Meinung nach ist es auch so, dass Pat. diesen klaren Rahmen brauchen. Viele User, die ich hier gelesen habe, die geraten nämlich erst dann in diese existenzielle Notlage, wenn der Therapeut immer auf mails anwortet und dann nicht mehr.
Oder wenn es immer eine Urlaubskarte gab und dann kommt keine mehr, oder wenn immer Krisenintervention per Telefon oder via sms geleistet wurde und dann doch nicht mehr. Bei Kindern ist das auch zu beobachten, selbst bei sicher gebundenen Kindern, die benötigen auch klare Regeln, um sich sicher zu fühlen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
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@stern, die Nichtzugänglichkeit des Patienten sieht so aus, wenn sich das ganze Leben nur um diese eine Stunde in der Woche dreht. Wenn der Therapeut Partner/Freundes/ Familienersatz wird, wenn es nur noch um das interpretieren jedes Augenzwinkerns, jeder Gestik des Theras geht und das Leben neben der Therapie stagniert.
Da baut man viel zu viel Druck auf, ein Therapeut ist eine Begleitung und nicht der Lebenssinn, und wenn man als Patient merkt, "scheiße, das wird mein Lebenssinn" dann läuft da was schief und auflösen geht meiner Meinung nach durch Abstand. Wie will man Nähe auflösen durch Nähe zu dem Menschen von dem man sich lösen will, das was da von Therapeuten verlangt wird wirkt auf mich manchmal ziemlich absurd, und ich ich bin sicher in der Mehrzahl der Fälle bricht der Therspeut nicht den Kontakt ab um einem Menschen zu schaden, sondern es ist für ihn das letzte Mittel der Wahl um einen Menschen wieder in seine Mitte, seine eigene Verantwortung zu bringen.
@hopelife
Eine Therapie ist und war für mich niemals auch nur eine Sekunde eine Eltern/Kind Beziehung, ich hätte meine Thera gefressen, wenn sie mir mit "Erziehungsmaßnahmen" begegnet wäre. Es ist eine dynamische Beziehung und Inhalte können immer noch besprochen oder verhandelt werden, nur weil die Thera mir mal in einer schwierigen Situation ihre Handynummer gegeben hat als Geste des Beistands heißt das doch nicht, dass ich das irgendwann ständig nutzen kann. Sie darf doch dann auch mal wieder sagen "nein, es reicht, ich möchte nicht mehr, dass sie diese Nummer nutzen", wenn ihr das zuviel wird. Ein Therapeut hat auch ein Recht auf Bedürfnisse . Klar ist das verletzend, aber nur solange man seinen eigenen Anteil daran nicht sehen will.
Da baut man viel zu viel Druck auf, ein Therapeut ist eine Begleitung und nicht der Lebenssinn, und wenn man als Patient merkt, "scheiße, das wird mein Lebenssinn" dann läuft da was schief und auflösen geht meiner Meinung nach durch Abstand. Wie will man Nähe auflösen durch Nähe zu dem Menschen von dem man sich lösen will, das was da von Therapeuten verlangt wird wirkt auf mich manchmal ziemlich absurd, und ich ich bin sicher in der Mehrzahl der Fälle bricht der Therspeut nicht den Kontakt ab um einem Menschen zu schaden, sondern es ist für ihn das letzte Mittel der Wahl um einen Menschen wieder in seine Mitte, seine eigene Verantwortung zu bringen.
@hopelife
Eine Therapie ist und war für mich niemals auch nur eine Sekunde eine Eltern/Kind Beziehung, ich hätte meine Thera gefressen, wenn sie mir mit "Erziehungsmaßnahmen" begegnet wäre. Es ist eine dynamische Beziehung und Inhalte können immer noch besprochen oder verhandelt werden, nur weil die Thera mir mal in einer schwierigen Situation ihre Handynummer gegeben hat als Geste des Beistands heißt das doch nicht, dass ich das irgendwann ständig nutzen kann. Sie darf doch dann auch mal wieder sagen "nein, es reicht, ich möchte nicht mehr, dass sie diese Nummer nutzen", wenn ihr das zuviel wird. Ein Therapeut hat auch ein Recht auf Bedürfnisse . Klar ist das verletzend, aber nur solange man seinen eigenen Anteil daran nicht sehen will.
Nuun, da ist schon ein gewisses Spannungsfeld vorhanden.hopelife hat geschrieben: Oder wenn es immer eine Urlaubskarte gab und dann kommt keine mehr, oder wenn immer Krisenintervention per Telefon oder via sms geleistet wurde und dann doch nicht mehr.
Zum einen gibt es Email-Verkehr und co., wo es um Dinge geht, die in den Stunden besprochen werden, in dem Stil "ich wollte Ihnen unbedingt mitteilen, was mir noch so eingefallen ist" - das muss nicht beantwortet werden und kann auch untersagt werden.
Zum anderen aber der Therapeut als erster Ansprechpartner für Krisen zwischen den Stunden: Dies gehört zur Leistung und es besteht eine Verpflichtung auf solche Anfragen zu reagieren:
Quelle: http://www.bptk.de/uploads/media/BPtK-B ... ie_neu.pdfAnfragen von Patienten
Anfragen von Patienten, die sich in laufender Behandlung befinden, müssen zeit
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nah – in Notfällen unverzüglich – beantwortet werden, sofern dem nicht beson
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dere Gründe entgegenstehen. Bei Verhinderung der Psychotherapeuten sind dem
Patienten alternative Kontaktmöglichkeiten mitzuteilen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ich habe mal etwas hervorgehoben . Klar, wenn der Patient das gut genug kaschiert, geht es vielleicht am Thera vorbei, dass der Therapeut zum "Lebenssinn" geworden ist. Aber wenn der Thera den Kontakt abbricht, um den Patienten wieder in seine Mitte zu bringen, hat der Therapeut ja anscheinend Lunte gerochen. Und was wären den die Mittel vor Abbruch der Therapie? Also nicht die letzten Mittel, sondern die ersten, zweiten, dritten, usw. Mittel des Thera? Was ist seine Aufgabe? Oder hängt alles am Patienten? Wenn ein Patient dauerhaft sabotiert, ist logisch, dass einem Thera auch irgendwo die Hände gebunden sind.panta hat geschrieben:...und ich ich bin sicher in der Mehrzahl der Fälle bricht der Therspeut nicht den Kontakt ab um einem Menschen zu schaden, sondern es ist für ihn das letzte Mittel [Herv. durch mich] der Wahl um einen Menschen wieder in seine Mitte, seine eigene Verantwortung zu bringen.
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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@stern, die ersten Mittel wären das offen anzusprechen, aber das liegt meiner Meinung sehr in der Verantwortung des Patienten, ich fände es beschämend, wenn ein Thera mich fragen würde " bin ich ihr Lebenssinn? Sind sie in mich verliebt?" Aber eben auch ansprechen so etwas wie "ich nehme wahr, dass sie sich zurückziehen etc.", einfach seiner eigenen Verantwortung gerecht werden und seinen eigenen Anteil sehen und dies dem Thera auch kommunizieren. In einer Beziehung ist jeder für seine Gefühle selbst verantwortlich und ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, hilfreich sein kann, wenn man diese Verantwortung dem Thera aufbürdet.
Ich sehe meinen Anteil daran, warum meine Therapie gescheitert ist. Sehr deutlich sogar, aber das habe ich innerhalb der Therapie nicht immer so verstehen können, weil ich keinen Therapeuten hatte, der mir meine Psychodynamik erklärte.@hopelife
Eine Therapie ist und war für mich niemals auch nur eine Sekunde eine Eltern/Kind Beziehung, ich hätte meine Thera gefressen, wenn sie mir mit "Erziehungsmaßnahmen" begegnet wäre. Es ist eine dynamische Beziehung und Inhalte können immer noch besprochen oder verhandelt werden, nur weil die Thera mir mal in einer schwierigen Situation ihre Handynummer gegeben hat als Geste des Beistands heißt das doch nicht, dass ich das irgendwann ständig nutzen kann. Sie darf doch dann auch mal wieder sagen "nein, es reicht, ich möchte nicht mehr, dass sie diese Nummer nutzen", wenn ihr das zuviel wird. Ein Therapeut hat auch ein Recht auf Bedürfnisse . Klar ist das verletzend, aber nur solange man seinen eigenen Anteil daran nicht sehen will.
Mir erklärte, warum ich diese Sehnsucht habe. Versteht Du das ein wenig? Dafür ist ein Therapeut stellvertretend da und nicht nur dafür diese Sehnsüchte zu kompensieren, sondern sie verstehend zu machen.
So sehe ich das. Und wenn ich sie begreife, dann kann ich suchen und sie in realen Beziehungen leben und finden.
Das ist der Punkt, jedenfalls für mich, weil mein Thema Sehnsucht ist.
Des Weiteren kann ein Pat. nicht vorher wissen, was dem Therapeuten belastend ist.
Es geht darum, dass es dem Pat. dann wie ein Vorwurf um die Ohren fliegt, dass der Pat. Grenzen nicht achtet.
Der Therapeut ( das blenden hier viele aus, sehe das aber wie LB) bekommt dafür Geld und nicht nur einen Hungerslohn. Ich habe auch nicht die Verletzung oder die Zurückweisungen gemeint, sondern eine existenzielle Notlage, die auch Säuglinge verspüren, wenn sie nicht versorgt werden. Ich glaube, dass hier jeder eine unterschiedliche Meinung hat, weil wir alle in den ersten sechs LJ unterschiedlichen versorgt wurden. Ich war die 3 Monaten vollkommen von der Mutter getrennt, da gab es auch kein rooming in.. Ich wurde in ein Bett gelegt, weil ich direkt nach der Geburt erkrankte und meine Mutter dürfte nicht zu mir.
Dort wurde ich dann 3 Monate zu Wickelzeiten gepflegt und zu bestimmten Uhrzeiten gefüttert, das war es. Schau dir mal an, welche Störungen Erwachsene bekommen, die in Säuglingsheimen verbracht haben. Die meisten entwickeln Sehnsüchte, Liebesgefühle, wenn eine Person sich ihnen widmet und gut in den Aufnahmen ist zu erkennen, wie sich die Kleinkinder verhalten, wenn die Bezugsperson dann auf einmal wieder weg ist.
Ich habe meine Therapeutin auch nie als Mutter wahrgenommen. Ich dachte immer, dass es sich um eine reife Liebe handelt.
Heute nach den Stunden mit der Analytikerin, die nur deutet und niemals ihre Meinung dazu sagt, so weiß ich, dass es eine Übertragung war, jedenfalls die Seite der intensiven Liebe und mir hilft das derzeit sehr zu verstehen, was mir in meinem Leben fehlt. Wenn mir nichts fehlen würde, dann hätte ich das bei ihr nicht in der Intensität entwickelt.
Auch erwachsene Menschen können Zuwendung nachholen, die ihnen einmal fehlte, wenn man damals nicht versorgt wurde,
dann bedeutet das nicht das eine Entwicklung chancenlos ist oder diese Sehnsüchte nie befriedigt werden, aber man muss sie verstehen und kennen, dann ist ( so denke ich und das betrifft hier meinen Fall) auch eine Lebenzufriedenheit hergestellt.
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Ja, das stimmt. Aber ein Therapeut wird für via Mail nicht bezahlt und es ist auch außerhalb des Settings.Nuun, da ist schon ein gewisses Spannungsfeld vorhanden.
Zum einen gibt es Email-Verkehr und co., wo es um Dinge geht, die in den Stunden besprochen werden, in dem Stil "ich wollte Ihnen unbedingt mitteilen, was mir noch so eingefallen ist" - das muss nicht beantwortet werden und kann auch untersagt werden.
Zum anderen aber der Therapeut als erster Ansprechpartner für Krisen zwischen den Stunden: Dies gehört zur Leistung und es besteht eine Verpflichtung auf solche Anfragen zu reagieren:
.Anfragen von Patienten
Anfragen von Patienten, die sich in laufender Behandlung befinden, müssen zeit
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dere Gründe entgegenstehen. Bei Verhinderung der Psychotherapeuten sind dem
Patienten alternative Kontaktmöglichkeiten mitzuteilen
Ich kann da auch nur für mich sprechen, was mir hilft. Und ich vergleiche da auch sehr.
Ich bin sowieo eine sehr zwanghafte Persönlichkeit ich brauche Struktur, Regeln und Ordnung. Das kann für einen anderen Pat schon ganz anders sein oder wirken oder der Pat. hat kein Problem mit Kontakt außerhalb der Stunden.
Vielleicht vertrete ich diese Meinung auch deswegen, weil ich spüre, dass mir ein klarer Rahmen innerhalb der Therapie sehr gut tut.
Das kann einem Pat, der gerade intensiv Traumatherapie macht ganz anders gehen, aber ich halte von den Mails nichts mehr, weil sie den Rahmen sprengen und auch für dem Pat, keine Distanzierung ermöglichen, aber wie gesagt, ich vertrete diese Meinung, weil mir diese Mails, Sms und diese Verstrickung fast das Genick gebrochen haben und meiner EX Therapeutin leider auch.
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- Helferlein
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Ob es sich bei jedem wirklich immer ankündigt, weiß ich nicht. Und wenn es sich ankündigt, kann man es dann auch wirklich immer erkennen? Hier schreiben doch nicht nur Leute, den gerade erst so etwas passiert ist. Manchmal ist doch auch schon ein wenig Zeit vergangen. Nach so einem Abbruch fängt es doch im Kopf zu rattern an und man geht sämtliche Situationen und Bemerkungen durch. Dabei findet man meist auch etwas, das möglicherweise darauf hingedeutet hat. Nur in dem Moment hat man es entweder nicht oder anders wahrgenommen. Oder man interpretiert es im Nachhinein als einen solchen Hinweis. Kann man von jemandem, dem es gerade richtig schlecht geht, der vielleicht gerade nicht mal klar denken kann, verlangen solche Andeutungen und "Zeichen" richtig zu deuten? Sowas ist für manch einen schon schwer genug, wenn alles ok ist.panta hat geschrieben:Über Nacht sicher nicht, aber über Nacht und "einfach mal so spontan" bricht auch kein . Therapeut die Therapie ab, es kündigt sich an, liest man doch bei denjenigen deren Theras irgendwann einen Schlussstrich ziehen immer wieder.
LG Nachteule
Therapie Abbruch... Hmm selbst erlebt...
Ich denke nicht das man sagen kann, das es KEIN spontan Abbruch durch ein THERAPEUT gibt.. Den gibt es leider vielzu oft, wie mir scheint.. Und wie kommt sowas ? Und wieso macht ein Therapeut so etwas ? Ich finde es ist nackte Verantwortungslosigkeit und Unprofessional wenn ein Therapeut so etwas knall auf Fall macht.. Vllt muss man Software auch erst erlebt haben um es nachempfinden zu können wie es ein Klienten in solcher Situation ergeht..
Eine Therapie ist von Therapeut Seite ( Arbeit , sein Job ) Tag für Tag , Monat für Monat, Jahr für Jahr.. Dieser geht mit einem Klienten ein Arbeitsvertrag ein.. Dieser setzt Ziele mit dem Klienten Ein Therapeut sollte meiner Meinung nach IMMER darauf achten das der Kontakt AUßERHALB der Stunden nicht ZU INTENSIV ( Email , telefonieren ) wird.. Den das gehört AUCH zu seinem Job, die Abhängigkeit die notwendig zum Arbeiten miteinander ist nicht ausufern zu lassen und zu sehen & kommunizieren wenn es Probleme gibt die zu einem Abbruch führen könnten .. Wenn eine Therapie stagniert ist es kein Grund diese abzubrechen, denn es kann auch wieder ein Aufwärtstrend kommen.. Der Therapeut sollte auch vertrauen schaffen können, er sollte auch Empathie aussenden, er sollte auch auf den Klienten einwirken können ( konstruktiv ) .. Vom Klienten ist in dieser ARBEITSBEZIEHUNG ein konstruktives mitwirken sehr wichtig.. Wenn ich mir die Frage stelle warum ein Mensch in Therapie ist, dann doch deshalb weil er psychologische Hilfe und Unterstützung braucht .. Sollte ein Therapeut einfach so eine Therapie beenden, von jetzt auf gleich.. Käme das in meiner Berufswelt einer Arbeitsverweigerung gleich.. Ein Therapeut arbeitet aber mit Menschen die ohnehin schon ein schweres Leben hatten und DIV Defizite aufweisen ( Abhängigkeitsgefühl Verstrickung , soziale Phobie , traumatas, ängste etc.. ) es gibt sehr viele Fehler die ein Therapeut machen kann wenn er nicht Empathisch und sensibel genug ist im sozialen Kontakt mit Klienten .. Nach Abschluss ( Abschuss eines solchen Klienten ) geht der Therapeut zum nächsten Klienten und verarztet diesen, der aBGESCHOSSENE bleibt GANZ ALLEIN MIT ALL DIESEN EMOTIONEN UND GEFAHREN ( einer retraumatiesierung ) .. Wie kann das ok sein?? Eine Therapie muss mit einer Abhängigkeit Arbeiten, sie wird von Seiten des Therapeut mit aufgebaut um mit dem Klienten arbeiten zu können, das geschiet im Laufe dieser Therapie ( Wochen) wie sehr die abhängkeit gefördert und gewollt wird kann der Therapeut mit bestimmen.. Email, Telefonate außerhalb der therazeit fördern die Abhängigkeit noch mehr.. Dann nach einiger zeit wenn das Ende der Therapie zeit in Sicht ist muss diese abhängkeit auch von Seiten des Therapeuten wieder mit aufgelöst werden.. Auch das geschiet innerhalb von Wochen oder Monaten.. Es kann auch sein das eine Therapie scheitert AUCH dann MUSS der Therapeut diese abhängkeit wieder MIT auflösen und sich nicht einfach aus der Affäre machen.. Von Seiten eines Therapeuten ist alles ein Job ( mit Sicherheit kein emotionsloser Job ) doch ein sehrverantwortungsbewusster Job.. Therapeuten die einen Klienten knallhart abschießen gehört ganz klar die Lizenz entzogen.. Was dieser mit sowas anrichten könnte , mag ich mir gar nicht ausmalen..
Ich denke nicht das man sagen kann, das es KEIN spontan Abbruch durch ein THERAPEUT gibt.. Den gibt es leider vielzu oft, wie mir scheint.. Und wie kommt sowas ? Und wieso macht ein Therapeut so etwas ? Ich finde es ist nackte Verantwortungslosigkeit und Unprofessional wenn ein Therapeut so etwas knall auf Fall macht.. Vllt muss man Software auch erst erlebt haben um es nachempfinden zu können wie es ein Klienten in solcher Situation ergeht..
Eine Therapie ist von Therapeut Seite ( Arbeit , sein Job ) Tag für Tag , Monat für Monat, Jahr für Jahr.. Dieser geht mit einem Klienten ein Arbeitsvertrag ein.. Dieser setzt Ziele mit dem Klienten Ein Therapeut sollte meiner Meinung nach IMMER darauf achten das der Kontakt AUßERHALB der Stunden nicht ZU INTENSIV ( Email , telefonieren ) wird.. Den das gehört AUCH zu seinem Job, die Abhängigkeit die notwendig zum Arbeiten miteinander ist nicht ausufern zu lassen und zu sehen & kommunizieren wenn es Probleme gibt die zu einem Abbruch führen könnten .. Wenn eine Therapie stagniert ist es kein Grund diese abzubrechen, denn es kann auch wieder ein Aufwärtstrend kommen.. Der Therapeut sollte auch vertrauen schaffen können, er sollte auch Empathie aussenden, er sollte auch auf den Klienten einwirken können ( konstruktiv ) .. Vom Klienten ist in dieser ARBEITSBEZIEHUNG ein konstruktives mitwirken sehr wichtig.. Wenn ich mir die Frage stelle warum ein Mensch in Therapie ist, dann doch deshalb weil er psychologische Hilfe und Unterstützung braucht .. Sollte ein Therapeut einfach so eine Therapie beenden, von jetzt auf gleich.. Käme das in meiner Berufswelt einer Arbeitsverweigerung gleich.. Ein Therapeut arbeitet aber mit Menschen die ohnehin schon ein schweres Leben hatten und DIV Defizite aufweisen ( Abhängigkeitsgefühl Verstrickung , soziale Phobie , traumatas, ängste etc.. ) es gibt sehr viele Fehler die ein Therapeut machen kann wenn er nicht Empathisch und sensibel genug ist im sozialen Kontakt mit Klienten .. Nach Abschluss ( Abschuss eines solchen Klienten ) geht der Therapeut zum nächsten Klienten und verarztet diesen, der aBGESCHOSSENE bleibt GANZ ALLEIN MIT ALL DIESEN EMOTIONEN UND GEFAHREN ( einer retraumatiesierung ) .. Wie kann das ok sein?? Eine Therapie muss mit einer Abhängigkeit Arbeiten, sie wird von Seiten des Therapeut mit aufgebaut um mit dem Klienten arbeiten zu können, das geschiet im Laufe dieser Therapie ( Wochen) wie sehr die abhängkeit gefördert und gewollt wird kann der Therapeut mit bestimmen.. Email, Telefonate außerhalb der therazeit fördern die Abhängigkeit noch mehr.. Dann nach einiger zeit wenn das Ende der Therapie zeit in Sicht ist muss diese abhängkeit auch von Seiten des Therapeuten wieder mit aufgelöst werden.. Auch das geschiet innerhalb von Wochen oder Monaten.. Es kann auch sein das eine Therapie scheitert AUCH dann MUSS der Therapeut diese abhängkeit wieder MIT auflösen und sich nicht einfach aus der Affäre machen.. Von Seiten eines Therapeuten ist alles ein Job ( mit Sicherheit kein emotionsloser Job ) doch ein sehrverantwortungsbewusster Job.. Therapeuten die einen Klienten knallhart abschießen gehört ganz klar die Lizenz entzogen.. Was dieser mit sowas anrichten könnte , mag ich mir gar nicht ausmalen..
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Wie meinst du das?stern hat geschrieben:Auch wenn ich das noch nicht so gut ordnen kann, habe ich zumindest Vorstellungen, was schief gelaufen sein könnte.
Du meinst, bei mir jetzt auf der Suche nach einem neuen? Nein, da ist es zum einen schwer irgenwo zwischen zu kommen und zum anderen der Wunsch, mit ihm wieder weiter zu machen. Wobei ich natürlich daran arbeite, davon Abstand zu nehmen. Und ich suche auch aktiv weiter nach einem Therapeuten.stern hat geschrieben:Vielleicht beißt sich insofern die Katze in den Schwanz: Aber bevor ich bei einem Therapeuten anrufen, will ich noch etwas gefasster sein.
Da kann ich dir absolut nichts raten, weil ich deine Situation nicht genau kenne. Ich kann dir nur sagen, wie es mir oft ging und da musst du natürlich selbst sehen, ob es auch auf dich zutrifft. Das Gefühl, dass man nicht noch länger darauf sitzen bleiben will und es fast unerträglich ist, kenn ich gut. Ich hab auch verschiedene "Versuche" gestartet, die sicher auch voreilig und überstürzt, einfach nicht gut überlegt waren. Hab es dann im Nachhinein oft bereut, weil sich meine Sicht später schon etwas geändert hat.stern hat geschrieben:Also frage ich mich: Ist es vielleicht besser, dass ich noch warte. Also etwas länger als eine Woche (bei mir hieß es in einer Woche könne ich mich nochmals melden). Allerdings weiß ich nicht, wann sie Urlaub hat... sprich: wenn ich zu lange warte, muss ich noch länger abwarten und bleibe ich wieder recht lange auf manchem Sitzen (und das weiß ich mittlerweile, wie sich das anfühlt.
Nein, da hast du mich scheinbar missverstanden. Also ich schmiede hier keine Rachepläne. Zwar habe ich dieses Gefühl, das daher kommt, weil er mich verletzt hat und ich sehr viel und lange gelitten habe. Dabei geht es jetzt auch nicht um seine Absichten, die ja vielleicht positiv waren. Mich wirklich zu rächen, würde mir am Ende auch nichts bringen und ich habe es nicht vor und hab es auch bisher nicht versucht. Ich meine auch nicht, dass er Rache verdient hat, weil er böswillig gehandelt hat. Manchmal steigt nur sowas in mir hoch, dass ich mir wünsche, er könnte das fühlen, was ich fühle und das ist eben nicht möglich.stern hat geschrieben:Zitat:Dass du dir das bewusst ist, ist sicherlich besser als Nicht-Bewusstsein (d)einer Motivation. Und darum geht es dir ja nicht ausschließlich. Hast du eine Vorstellung, wie?Davon kann man halten, was man will, aber ein Teil von mir will auch noch Rache. Ich glaub nicht, dass er das wirklich nachfühlen kann, wie es für mich ist. Wenn er sich nur etwas belästigt fühlt, kann ich damit gut leben. Allerdings fürchte ich halt eben die Konsequenzen für mich...
Auch das mit dem Durchsetzen meinte ich etwas anders. Ich will keinen Krieg. Natürlich will ich eine friedliche und vernünftige Lösung/Klärung. Hab auch nicht vor, morgen zum Anwalt zu rennen. Als ich das schrieb, hatte ich die Vorstellung, dass da schon etwas mehr Zeit vergangen ist. Dass auch bereits alle Möglichkeiten einer solchen vernünftigen Klärung ausgeschöpft oder nicht mehr gegeben sind. Wenn dann wirklich alle, alle Stricke reißen (und man kann dann schon nicht mehr von guten Absichten seinerseits sprechen), dann werde ich mich sicher an einen Rechtsanwalt wenden, der es ja auch zunächst im Guten versuchen wird. Erst wenn das nichts bringt, wird eventuell geklagt, falls möglich. Ob dann irgendwelche Seiten verschwinden oder nicht, liegt doch sowieso nicht in meiner Hand. Es gibt auch Situationen da kommt man eben einfach auf die nette und friedliche Tour nicht weiter. Ob das hier so sein wird, weiß ich nicht, aber ich hoffe es nicht. Nur wenn, dann lasse ich mir das dieses Mal nicht einfach gefallen. Viel zu oft war ich der Fußabtreter für andere und das fühlt sich am Ende auch nicht gut an. Da nehme ich dann die vorübergehende Belastung in Kauf.stern hat geschrieben: Eigentlich nicht sachgerecht. Aber wenn sich jemand stur stellt, was will man dann machen. Ich meine, klar kann "man" sich an die Kammer wenden oder ein Urteil bewegen, dass ihn zur Herausgabe verpflichtet (und in welchem Umfang). Sofern nicht zufällig manche Seiten verschwinden. Persönlich (also für meinen Teil) würde ich das eher nicht wollen, denke ich. Muss jeder für sich entscheiden. Nur ist es nicht so, dass man jeder Willkür wirklich machtlos ausgesetzt wäre... ist aber mit weitere Belastung verbunden, die mglw. doch nicht den gewünschten Effekt hat. Dass du ob der Sturheit (sorry) "pissed off" bist, kann ich nachvollziehen. Also so krass ist das in der Beziehung zu meiner Thera, die zwar teilweise abblockt, aber auch Gesprächsbereitschaft signalisiert, bei weitem nicht (!). Aber dass man sich als Patient z.B. verärgert oder ohnmächtig fühlt, finde ich nicht verwunderlich.
LG Nachteule
Ich habe jetzt ein paar Tage im Blog und den beiden Threads zum aktuellen Therapieabbruch hier im Forum gelesen. Weil ich nicht verstehe, was passiert ist, kann ich dazu nichts sagen, schon gar nicht, wer „schuld“ ist. Im Freundeskreis durfte ich Scheidungen miterleben und wenn ich jeweils beide Seiten gehört habe, hatte ich oft den Eindruck, dass von zwei unterschiedlichen Ehen die Rede ist.
Alles, ewas ich dazu sagen kann ist, dass es mir leid tut.
Ein guter Freund ist Analytiker. Ich will ihn hier einmal Peter nennen, da sein Name so weit von Peter weg ist wie es nur geht.
Wir betreiben ein Hobby gemeinsam und reden eigentlich nicht über unseren jeweiligen Beruf, denn diese Zeit ist „Freizeit“ und dient dazu, Distanz zu bekommen. An diesem Wochenende habe ich ihn aber zu seinem Beruf befragt.
Die Antworten finde ich interessant und bringen vielleicht die andere – dunkle?- Seite in diesen Thread. Ich sehe sie individuell für diesen Analytiker und nicht allgemein, also nicht pars pro toto. Die Antworten auf die Fragen habe ich möglichst im O-Ton geschrieben, soweit ich mich erinnert habe.
Wann brichst Du eine Therapie ab?
Wenn keine Konflikte (mehr) in der Therapie bearbeitet werden. Eine Therapie findet nicht statt, damit der Patient soziale Kontakte hat, sich aussprechen kann, nicht einmal, damit es ihm besser geht oder er glücklicher ist. Einige Patienten sind nach einer Therapie auch unglücklicher, z.B. wenn sie sich vor der Therapie als größter Mensch unter der Sonne wahrgenommen haben und nach der Therapie zu der Einsicht gekommen sind, dass sie sich 20 Jahre wie das letzte Arschloch aufgeführt haben. In der Therapie geht es darum, Konflikte anzuschauen und zu überwinden, damit man in Zukunft freier in seinen Entscheidungen und Verhaltensweisen wird. Dafür bezahlt die Versichertengemeinschaft bis zu 25.000 Euro für eine Analyse und ich habe die Pflicht, dieses Geld sorgsam einzusetzen.
Warum eine Konfliktbearbeitung nicht – mehr – gelingt, kann unterschiedliche Gründe haben.
Es gibt Patienten, die sich auf die Couch legen, um sich vom Therapeuten verwöhnen zu lassen und dann – gestärkt durch Aufmerksamkeit und Anteilnahme und entlastet durch Jammern – die Zeit zwischen den Therapiestunden irgendwie herumzukriegen. Dem Patienten geht es dann durch die Therapie besser, aber es wird nichts bearbeitet. Diese Haltung kann Angst, Unwillen oder Unvermögen sein und es ist Aufgabe des Therapeuten, das herauszubekommen und mit dem Patienten zu bearbeiten.
Gegen Angst kann ein Therapeut am besten etwas tun, man lernt in der Ausbildung so viel Vertrauen zu schaffen, dass der Patient hoffentlich die Augen aufmachen kann und hinschauen. Unwillen ist schon schwieriger, wenn sich dahinter nicht doch Angst verbirgt, gerade wenn der Unwillen mit einer gewissen „Full-Service-Mentalität“ gepaart ist.
Bei Unvermögen ist der Therapeut am machtlosesten. Er kann „Therapienachhilfe“ geben, aber nur begrenzt. Wer sich z.B. nur schwer ausdrücken kann, ist in einer „Redekur“ wie der Analyse nicht in der richtigen Therapieform.
Dann gibt es Patienten, die Therapie „spielen“. In der Sitzung geht es regelrecht wagnerianisch zu, mit Weinen, Zorn und Liebe. Ein Haufen Gefühle und Material und man ist als Therapeut ganz begeistert, wie aktiv der Patient ist. Irgendwann merkt man, dass man da zwar Konflikte bearbeitet, aber nicht die des Patienten, sondern zum Teil Themen aus Therapiebüchern (z.B. von Yalom) in der eigenen Praxis inszeniert werden, machnmal 1:1 zur Vorlage, wenn der Therapeut seine Rolle entsprechend mitspielt.
Schließlich gibt es Patienten, die selbst überzeugt sind, dass sie sich nicht helfen können, dem Therapeuten ihr Smartphone unter die Nase halten und dann sagen, da ist meine Störung, da steht auch, dass ich darüber nicht reden kann, dass musst Du ohne mich hinkriegen. Das geht nicht, ohne den Patienten geht gar nichts. Es kann sogar sein, dass der Patient recht hat. Aber dann gilt wieder, wenn es nicht besprochen werden kann, ist eine Redekur nicht die richtige Therapieform.
Peter, wann verlierst Du die Hoffnung? Bei jedem Patienten woanders, aber es passiert - und dann ist die Therapie eigentlich vorbei. Ein hoffnungsloser Therapeut kann nicht behandeln.
Wie oft hast Du von jetzt auf gleich eine Therapie abgebrochen? Antwort im nächsten Posting
Alles, ewas ich dazu sagen kann ist, dass es mir leid tut.
Ein guter Freund ist Analytiker. Ich will ihn hier einmal Peter nennen, da sein Name so weit von Peter weg ist wie es nur geht.
Wir betreiben ein Hobby gemeinsam und reden eigentlich nicht über unseren jeweiligen Beruf, denn diese Zeit ist „Freizeit“ und dient dazu, Distanz zu bekommen. An diesem Wochenende habe ich ihn aber zu seinem Beruf befragt.
Die Antworten finde ich interessant und bringen vielleicht die andere – dunkle?- Seite in diesen Thread. Ich sehe sie individuell für diesen Analytiker und nicht allgemein, also nicht pars pro toto. Die Antworten auf die Fragen habe ich möglichst im O-Ton geschrieben, soweit ich mich erinnert habe.
Wann brichst Du eine Therapie ab?
Wenn keine Konflikte (mehr) in der Therapie bearbeitet werden. Eine Therapie findet nicht statt, damit der Patient soziale Kontakte hat, sich aussprechen kann, nicht einmal, damit es ihm besser geht oder er glücklicher ist. Einige Patienten sind nach einer Therapie auch unglücklicher, z.B. wenn sie sich vor der Therapie als größter Mensch unter der Sonne wahrgenommen haben und nach der Therapie zu der Einsicht gekommen sind, dass sie sich 20 Jahre wie das letzte Arschloch aufgeführt haben. In der Therapie geht es darum, Konflikte anzuschauen und zu überwinden, damit man in Zukunft freier in seinen Entscheidungen und Verhaltensweisen wird. Dafür bezahlt die Versichertengemeinschaft bis zu 25.000 Euro für eine Analyse und ich habe die Pflicht, dieses Geld sorgsam einzusetzen.
Warum eine Konfliktbearbeitung nicht – mehr – gelingt, kann unterschiedliche Gründe haben.
Es gibt Patienten, die sich auf die Couch legen, um sich vom Therapeuten verwöhnen zu lassen und dann – gestärkt durch Aufmerksamkeit und Anteilnahme und entlastet durch Jammern – die Zeit zwischen den Therapiestunden irgendwie herumzukriegen. Dem Patienten geht es dann durch die Therapie besser, aber es wird nichts bearbeitet. Diese Haltung kann Angst, Unwillen oder Unvermögen sein und es ist Aufgabe des Therapeuten, das herauszubekommen und mit dem Patienten zu bearbeiten.
Gegen Angst kann ein Therapeut am besten etwas tun, man lernt in der Ausbildung so viel Vertrauen zu schaffen, dass der Patient hoffentlich die Augen aufmachen kann und hinschauen. Unwillen ist schon schwieriger, wenn sich dahinter nicht doch Angst verbirgt, gerade wenn der Unwillen mit einer gewissen „Full-Service-Mentalität“ gepaart ist.
Bei Unvermögen ist der Therapeut am machtlosesten. Er kann „Therapienachhilfe“ geben, aber nur begrenzt. Wer sich z.B. nur schwer ausdrücken kann, ist in einer „Redekur“ wie der Analyse nicht in der richtigen Therapieform.
Dann gibt es Patienten, die Therapie „spielen“. In der Sitzung geht es regelrecht wagnerianisch zu, mit Weinen, Zorn und Liebe. Ein Haufen Gefühle und Material und man ist als Therapeut ganz begeistert, wie aktiv der Patient ist. Irgendwann merkt man, dass man da zwar Konflikte bearbeitet, aber nicht die des Patienten, sondern zum Teil Themen aus Therapiebüchern (z.B. von Yalom) in der eigenen Praxis inszeniert werden, machnmal 1:1 zur Vorlage, wenn der Therapeut seine Rolle entsprechend mitspielt.
Schließlich gibt es Patienten, die selbst überzeugt sind, dass sie sich nicht helfen können, dem Therapeuten ihr Smartphone unter die Nase halten und dann sagen, da ist meine Störung, da steht auch, dass ich darüber nicht reden kann, dass musst Du ohne mich hinkriegen. Das geht nicht, ohne den Patienten geht gar nichts. Es kann sogar sein, dass der Patient recht hat. Aber dann gilt wieder, wenn es nicht besprochen werden kann, ist eine Redekur nicht die richtige Therapieform.
Peter, wann verlierst Du die Hoffnung? Bei jedem Patienten woanders, aber es passiert - und dann ist die Therapie eigentlich vorbei. Ein hoffnungsloser Therapeut kann nicht behandeln.
Wie oft hast Du von jetzt auf gleich eine Therapie abgebrochen? Antwort im nächsten Posting
Es hat etwas gedauert bis ich den ganzen Thread durchgelesen habe. Über Therapieabbruch kann ich aus eigener Erfahrung nicht sprechen also lasse ich das. Allerdings hat leberblümchen zwei Fragen gestellt,
Das Gespräch hier basiert auf einer Gleichung. Patient=krank - Therapeut=gesund/reif/Profi
Natürlich bin ich auch der Meinung, dass das so aussehen müsste, sonst hat das ganze doch keinen Sinn, aber ist das wirklich immer der Fall?
Mir ist vor kurzem ein Buch in die Hände gefallen (zwar aus ganz anderem Grund aber es hat mir auch aufgrund diesen Thema zum Nachdenken gegeben).
Das ist "Das Helfer-syndrom. Hilfe für Helfer" von Wolfgang Schmidbauer. Er ist selbst Psychologe, Psychoanalytiker, Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für analytische Gruppendynamik und Lehranalytiker der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse. Er beschäftigt sich u.a. mit psychischen Störungen, Krankheiten und darauf basierter Motivation bei dem Berufswahl bei den Ärzten, Krankenschwestern, Pädagogen und vor allem bei den Psychotherapeuten. Er beschreibt viele Fallbeispiele die er untersucht hat, wo ich manchmal dachte (bevor ich das Thread überhaupt gesehen habe) dass das auf den einen oder anderen Therapeut, den man hier in Forum beschrieben hat, zutreffen könnte.
@Peonia, ich warte gespannt auf die Fortsetzung
auf die ich mit einem kleinen OT antworten möchte.leberblümchen hat geschrieben:Was geschieht da in einem Therapeuten, bevor er so was tut? Weiß er, WAS er damit tut?
Das Gespräch hier basiert auf einer Gleichung. Patient=krank - Therapeut=gesund/reif/Profi
Natürlich bin ich auch der Meinung, dass das so aussehen müsste, sonst hat das ganze doch keinen Sinn, aber ist das wirklich immer der Fall?
Mir ist vor kurzem ein Buch in die Hände gefallen (zwar aus ganz anderem Grund aber es hat mir auch aufgrund diesen Thema zum Nachdenken gegeben).
Das ist "Das Helfer-syndrom. Hilfe für Helfer" von Wolfgang Schmidbauer. Er ist selbst Psychologe, Psychoanalytiker, Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für analytische Gruppendynamik und Lehranalytiker der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse. Er beschäftigt sich u.a. mit psychischen Störungen, Krankheiten und darauf basierter Motivation bei dem Berufswahl bei den Ärzten, Krankenschwestern, Pädagogen und vor allem bei den Psychotherapeuten. Er beschreibt viele Fallbeispiele die er untersucht hat, wo ich manchmal dachte (bevor ich das Thread überhaupt gesehen habe) dass das auf den einen oder anderen Therapeut, den man hier in Forum beschrieben hat, zutreffen könnte.
@Peonia, ich warte gespannt auf die Fortsetzung
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw
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