tiefenpsychologische Therapie ohne Wirkung?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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candle.
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Beitrag Di., 01.05.2012, 14:35

Mach das. Wobei eben manche Beiträge auch nicht unbedingt etwas mit Analyse zu tun haben. Und damit die Frequenz meiner Beiträge zu diesem Thema nicht erhöht werden, halte ich mich dazu mal raus.

Immerhin sind wir ja immer noch in einem Fred für Tiefenpsychologische Psychotherapie, was mich ja hierher zog.

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leberblümchen
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Beitrag Di., 01.05.2012, 14:36

Dann sag ich dir noch schnell, dass die analytische Psychotherapie ein Teil der tiefenpsychologischen Therapie ist.

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Beitrag Di., 01.05.2012, 14:42

titus2 hat geschrieben:Dann sag ich dir noch schnell, dass die analytische Psychotherapie ein Teil der tiefenpsychologischen Therapie ist.
Naja, jede Therapie hat Teile der anderen dabei- mehr oder weniger. Sehe es aber in deinem Satz jetzt eher umgekehrt in der historischen Entwicklung.

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leberblümchen
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Beitrag Di., 01.05.2012, 14:48

Aber du hast es so formuliert, als gehöre eine Psychoanalyse nicht zur Tiefenpsychologie und als würdest du dich darüber wundern, dass man in diesem Thread bei der Analyse landet.

Im Grunde handelt es sich doch bei dem Unterschied zwischen TfP und AP weniger um einen qualitativen Unterschied, sondern eher um ein Kontinuum, behaupte ich einfach mal. Und um die klassische Analyse geht es doch hier in diesem Forum eh kaum, nehme ich mal an.

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candle.
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Beitrag Di., 01.05.2012, 14:52

Naja, die Methoden werden aber auch nicht umsonst als 3 verschiedene Methoden angeboten. Jedenfalls in Deutschland. Unterschiede muß es geben und an analytische Sequenzen in der Tiefenpsychologischen Psychotherapie kann ich mich wirklich nicht erinnern bei mir.

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Erdbeermütze
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Beitrag Di., 01.05.2012, 16:27

Hallo,

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass hier immer wieder, egal in welchem Thema, von Regeln in der PA gesprochen wird, die anscheinend unumstößlich sind. Es immer wieder von anderen Usern anders belegt wird und dies trotzdem keine Beachtung geschenkt wird.
Therapierichtung hin oder her, jeder Therapeut ist anders, jeder hat seine eigene Methode, seine eigenen Überzeugungen, seine eigenen Erfahrungen innerhalb seiner Therapierichtung und viele auch mehrere Therapierichtungen die er vermischt, Weiterbildungen usw.
Jeder Mensch ist anders und braucht auch andere Vorgehensweise des Therapeuten. Ich denke nicht, dass mein Therapeut sich bei anderen Patienten von ihm genauso verhält wie bei mir, was bei den anderen hilft ist bei den anderen Kontraproduktiv. Das ist ein Teil seiner Qualität es zu erkennen und individuell/angepasst zu Therapieren.

[*]Freies assoziieren - kenne ich nicht. Sollte und musste ich auch nie.
[*]Hilfeleistungen, Vorschläge, Übungen usw. - macht meiner auch, sagt seine Meinung usw. Was er nicht macht und das wäre total falsch bei mir, da würde ich auf stur schalten, zu bestimmen ich muss bzw. auch dieses indirekte müssen. Indirekt weil ich eigentlich sehr hörig bin, braves Mädchen sein muss, und jeden Vorschlag als Befehl interpretiere. Nicht das ich keine Ratschläge annehmen kann, bin sogar sehr dankbar für jeden, sehr schwer zu erklären, halt einer meiner Störung. Und genau aus diesem Grund ist eine VT total kontraproduktiv bei mir. Ich muss die Kontrolle habe und da achtet mein Thera auch genau drauf, betont es jede Stunde das ich die habe, so das es mir eigentlich schon aus den Ohren quillt.
[*]Reden - 50/50 oder er redet viel mehr als ich sogar bis zu 95 % in einer Stunde. Bekomme immer sofort Feedback. Rede nicht gegen einer Wand. Es werden auch, wenn ich es zulasse, Rollenspiele durchgeführt. Das einzige was mich stört, das die Themen immer von mir kommen müssen, das macht mir unwahrscheinlichen Druck, aber wenn er sie bestimmen würde, würde ich wieder auf Stur schalten und da beißt sich wieder die Katze im Schwanz (Persönlichkeitsstörung lässt grüßen)
[*]Schweigen - hat er bis auf den 1. Tag nie wieder gemacht, weil er genau weis das es für mich unerträglich ist.
[*]3 x die Woche - 1. ist von der Krankenkasse 2 x nur genehmigt. 2. Machen wir 1 x die Woche seit einiger Zeit alle 14 Tage 2 x die Woche (mehr wäre für mich auch Kontraproduktiv)
[*]Abstinenz -Ist er nicht, er gibt mir das was er mir geben kann bezogen auf meine Störung. Nur in einer Richtung ist er strikt Abstinent, die mich auch wahnsinnig macht (keine sexuelle) aber wenn er mich da Füttern würde, sich auf mein indirektes Spiel/flehen einlassen würde, würde der Schuss auch nach hinten losgehen, also macht er da auch alles richtig (zum Leidwesen meiner einer, grr).
[*]Couch - Ja, das ist das einzige wo er drauf bestanden hat bzw. ich traute mich nicht ihm zu widersprechen, hatte Angst das er dann die Therapie nicht durchführt. Aber da dieses Setting nicht gut für mich ist (Triggert mich), habe wir dort auch eine Lösung gefunden. Ich mehr sitzend als Liegend und er fast neben mir sitzend also auf einer Höhe.
Aber da gibt es auch genug beispiele von anderen die in ihrer PA auch nicht liegen.

Theoretisch auf dem Papier sind Regeln vorhanden aber in der Praxis sieht es, wie es hier auch immer wieder belegt wird ganz, anders aus.
Theoretisch sagt man auch bei komplexe PTBS und Depression wäre VT die beste Therapie und PA total ungeeignet. Blos Menschen lassen sich nicht in einer Schublade zwängen. VT geht bei mir gar nicht und PA hilft mir.

Die Therapeuten, die von ihren Patienten verlangen nur dann in Urlaub zu gehen wenn er geht und keine Stunde absagen dürfen sonst Zahlemann und Söhne sind für mich schwarze Scharfe und sage so schnell wie möglich weg da, das ist abzocke. Aber die gibt es nicht nur in der PA auch in den anderen Therapierichtungen.


GLG
Erdbeermütze


Waldschratin
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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:08

Die "ideale Wahrheit",auch über PA und TFP, liegt wohl hier :


[video][/video]


pandas
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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:23

hallo erdbeermütze,

in Bezug auf Theorie und Praxis der Psychoanalyse, die als therapeutisches Verfahren von der Krankenkasse gefördert wird, ist es dann schlichtweg so, dass Dein Therapeut auf eigenes Risiko schummelt. Das ist dann keine Psychoanalyse und wenn er es so der KK darlegen würde, wäre er wegen Betruges dran.

Das liegt daran, dass im Gegensatz zu vielen Therapierichtungen, auf die sich Dein Therapeut vermutlich bezieht, die Psychoanalyse hochfrequent und kostenspielig über die KK finanziert werden kann. Im geringeren Maße die Verhaltenstherapie und die Tiefepsychologische Therapie. Alle anderen Verfahren leider nicht. Dass in Deutschland alle anderen Therapieverfahren nicht gefördert werden, ist Kern des Problems, um das hier letzlich öfter recht heftig gestritten wird.
Denn das macht es um so schwerer für viele einen geeigneten Therapeuten zu finden: Es ist so schon mühsam - um so mühsamer einen Theapeuten zu finden, der sich über die Regeln hinwegsetzt und eigenmächtig anstatt einer Psychoanalyse eine individuelle Therapie macht, mit Bezug auf unterschiedliche Therapieschulen, aber in Nutzung des nur für eine PA bewilligbaren Kontigent von 300 Stunden, einsetzbar mit bis zu 3x die Woche.

Dass anstatt dies kritisch zu reflektieren und überhaupt zu begreifen, es immer wieder zu einem Bashing zwischen den Usern kommt, finde ich auch tragisch.

Es ist schlichtweg individuelles Glück, wenn man wie Du einen Therapeuten mit Mut zum KK-Betrug findet. Das hat aber nichts mit den klassischen Ansätzen der PA zu tun, die hier öfter kritisiert werden, als auch dass die PA im Gegensatz zu anderen therapeutischen Verfahren KK-gefördert ist.

Oder sollen jetzt alle, deren PA´ler sich mehr auf die klassischen Methoden beziehen, die sich aber eigentlich andere Methoden wünschen werden, zu Deinem Therapeuten gehen?
Wenn Dein Therapeut z.B. sehr direkte Ratschläge gibt, so kannst Du doch nicht daraus schließen, dass es andere PA´ler auch so tun und es eigentlich auch Bestandteil der Methode ist oder wenn er soviel mehr spricht.
Übrigens werden auch in einer richtig angewandten Verhaltenstherapie keine Ratschläge gegeben, die dann konkret brav umgesetzt werden - da wird auch alles gemeinsam erarbeitet.
Wie gesagt, vermutlich bezieht Dein Therapeut da vieles aus der Kognitiven Verhaltenstherapie ein, wollte aber für Dich das Höchstkontigent der PA ausschöpfen.
Da kannst Du gerne mit glücklich sein -
aber doch nicht von ausgehen, dass dies irgendetwas mit den hier öfters kritisierten Methoden und Grundsätzen der PA zu tun hat - teilweise ja auch mit konkreten Bezug auf die laufenden Therapien.
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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:30

@biber
biber hat geschrieben: Das ist dann keine Psychoanalyse und wenn er es so der KK darlegen würde, wäre er wegen Betruges dran.
Mit solchen Äußerungen solltest du wirklich vorsichtig sein!

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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:35

Das ist aber ein großes Problem. Und es ist falsch, wenn es hier als individuelles Problem der Patienten verhandelt wird.

In Österreich werden z.B. alle therapeutischen Schulen gleichberechtigt finanziert -

hier in Deutschland ist es aber Glückssache, einen mutigen oder sehr kritisch denkenen Therapeuten zu finden.
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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:37

Was ist ein großes Problem und für wen?

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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:39

candle, Deine beiden Fragen werden in meinen vorigen langen Post beantwortet.

Was erdbeermütze beschreibt, ist keine Psychoanalyse, ihr Therapeut überschreitet die von der KK-festgelegten Grenzen.
Sie hat lediglich Glück gehabt.
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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:43

Nein, werden sie eben nicht. Same procedere as last... Ich erlebe das nur als Schimpfe auf andere User und Therapeuten, die sich da mit etwas mehr reingeben. Ich weiß nicht, bist du schlichtweg neidisch? Eine andere Erklärung habe ich nicht.

In Deutschland ist es doch wesentlich angenehmer hier die Kosten übernommen zu bekommen als in Österreich. Ich verstehe deine Kritik nicht wirklich.

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leberblümchen
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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:44

biber, was meinst du denn eigentlich genau? Dass sie zunächst nur einmal die Stunde gearbeitet haben? Das war bei uns auch so, allerdings hatten wir zuerst auch eine TfP. Man müsste dazu jetzt wissen, wie lange die Therapie schon läuft usw. Oder wo liegt jetzt Erdbeermützes Problem?


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Beitrag Di., 01.05.2012, 17:52

So, weil heute feiertag ist, ein Beleg:

http://dr.behnsen.com/psychoanalyse-ana ... otherapie/
Häufig wird der Begriff der Psychoanalyse mit dem der analytischen Psychotherapie gleichgesetzt. Umgangssprachlich wird auch die analytische Psychotherapie im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung oft als Psychoanalyse bezeichnet. Als eines der drei von den Krankenkassen finanzierten Behandlungsverfahren orientiert sich die analytische Psychotherapie eng an der Psychoanalyse, ist jedoch mehr Einschränkungen unterworfen. Diese werden durch die Psychotherapie-Richtlinien vorgegeben.
Beide Verfahren, die Psychoanalyse, aber auch die analytische Psychotherapie, bieten einen interpersonellen Raum, um mit Hilfe der analytischen Grundregeln (freies Assoziieren auf Seiten des Analysanden, gleichschwebende Aufmerksamkeit und sog. technische Neutralität – z.B. kein Bevorzugen oder Bewerten irgendeines Themas – auf Seiten des Analytikers) in eine Auseinandersetzung zu treten. Darüber kann im Laufe der Zeit eine tief greifende Veränderung neurotischer Konfliktverarbeitungsmuster erreicht werden.
Dieser Raum wird geprägt durch sogenannte Übertragungen. Das sind – vereinfacht gesagt – Beziehungsmuster, die in der lebensgeschichtlichen Entwicklung zu wichtigen Bezugspersonen entstehen, und die nun in der aktuellen Beziehung zum Analytiker auftauchen, bearbeitet und verstanden werden können. Eine Veränderung soll dort stattfinden, wo diese Beziehungsmuster zu Störungen und leidvollen Erfahrungen führen.
Moderne Entwicklungen der Psychoanalyse betonen hierbei die veränderte Rolle des Analytikers, der nicht mehr als unbeteiligter Beobachter “hinter der Couch verschwindet”, dessen Beteiligung im analytischen Prozess nun vielmehr eine neue Bedeutung gewinnt.
@ titus
Nein, ich meine nicht die Frequenz. Sondern dass es sich bei all den von erdbeermütze genannten Modifikationen nicht um die (hier öfter kritisierte) Methodik der PA handelt. Es freut mich, dass erdbeermütze für sich diesen mutigen Therapeuten gefunden hat. Aber durch die in Deutschland gehandhabte Vorrangstellung der PA in der KK-Förderung wird somit die Suche nach einem Therapeuten für viele Menschen zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Desweiteren ist es auch so, dass wegen der Kontigente jüngere, progressivere PA´ler, die vielleicht auch die Grenzen überspringen würden, keine Zulassung bekommen, aber viele klassischere PA´ler in den Listen stehen ... was die Suche weiter erschwert ...

@ candle
Ja - ich glaube auch, Du hast mein Post schlichtweg nicht verstanden.
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