Sucht und Beziehung

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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hillary
sporadischer Gast
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Beiträge: 13

Beitrag Mo., 17.03.2008, 14:37

tja, ex-h....
gute frage. ich glaube, dass nur die sorte frauen überhaupt mit junkies zusammen ist, die ohnehin schon dieses helfer-syndrom haben (suchen-bergen-retten) und genau diese wissen offenbar nicht, wie lange man das durchhalten kann/soll, um nicht sich selbst zu schädigen. traurig, aber ist zumindest bei mir so. und das fatale ist ja auch, dass wir wissen, wie unsere partner sein können, wenn sie nix nehmen, denn wir haben sie zumindest zeitweise so erlebt... das macht die sache noch schwieriger.

@schokokuchen (der nick lässt mich gleich wieder an meine naschlade denken )
ja, diese sch...benzos!!! ich hasse diese dinger!!! die machen aus meinem dr. jekyll einen mr. hyde. sie verändern ihn dermaßen für mich, dass ich ihn nicht ausstehen kann, und er auf mich wie der ärgste volldillo wirkt. schrecklich, wenn man keine achtung vor seinem partner haben kann.

alles liebe, hillary

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Kampfgrunz
Helferlein
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weiblich/female, 30
Beiträge: 121

Beitrag Mo., 17.03.2008, 18:59

Hallo,

Muss mich auch mal wieder nach längerer Abwesenheit hier im Forum zu Wort melden.
Ich: nie mit Drogen zu tun, ausprobiert einiges, aber bereits vor meiner Zeit mit meinem Freund.
Er: 18 Jahre auf H, bzw. dann im Programm (Substi), ca. 45 Benzos täglich, Alk, Koka (wenn Geld da war, natürlich auch i.V.), - eigentlich war er ziemlich auf alles süchtig was es so gibt...

Kurz die Story: kennen tu ich ihn sicher schon 14 Jahre, hat mir immer gefallen, aber die Drogen haben mich abgeschreckt, war außerdem 10 jahre lang in einer beziehung.

nach langer Zeit im Sommer 2005 wieder getroffen auf einer Parkbank (er war obdachlos), seit September 2005 sind wir fix zusammen, seit Dezember 2005 ist er clean.

War ein langer, sehr schwieriger Weg...
zuerst stationärer Entzug, danach ein schlimmer Rückfall, von einer Therapiestation geflogen...
bei mir wieder entzogen, wieder Therapie, dazwischen Gefängnis...

nicht schön, aber es schaut recht gut aus...
wobei ich sagen muss, dass ich mich momentan bei ihm ziemlich zurück halte, einfach weil ich will, dass er mal sein Leben alleine lebt und sich alle aufbaut..., da ist er grad dabei...
(danach gerne zusammenziehen, und alles drum und dran), aber zuerst möchte ich sehen, dass er das packt...

und vor allem auch möchte ich keine Abhängigkeiten schaffen, z.B. dass er das alles nur wegen mir tut udn ich seine "Zukunftsperspektive" bin, das hat mir lange zeit (und machts auch immer noch) Angst gemacht...
ich glaube, dass nur die sorte frauen überhaupt mit junkies zusammen ist, die ohnehin schon dieses helfer-syndrom haben (suchen-bergen-retten) und genau diese wissen offenbar nicht, wie lange man das durchhalten kann/soll, um nicht sich selbst zu schädigen
da ist wohl was wahres dran... -ich habe viele Freunde durch meinen Freund verloren, einfach, weil sie meinten, ich bin total ausgeflippt, mir einen Junkie ins Haus zu "holen"...
dieses Helfersyndrom hab ich wohl auch, bzw. hatte ich...
musste aber einsehen, dass einem das nicht wirklich weiter bringt... wie soll jemand selbständig sein Leben in den Griff kriegen, wenn man immer nachläuft und ihn auffängt?!
Da kann auch kein Selbstvertrauen wachsen...

aber ich muss auch sagen, hätte ich mich am anfang nicht so reingekniet und hätte ich nicht alles was nur geht unternommen (und das ging sehr an die Substanz!), so wäre er nie soweit gekommen - zumindest in der Anfangszeit.
Ich wollte ihm einfach zeigen, dass das Leben auch schön sein kann und einfach, unkompliziert... - und das hat ihn motiviert, es doch selbst mal zu versuchen...

Die Achtung vor ihm habe ich nie verloren, egal wie drauf er war...und er vor mir auch nicht...ist wohl auch so, weil wir total unterschiedlich sind... und das zieht auch an...

Aber ich muss auch sagen, nochmals würd ich das nicht durchstehen glaub ich...

Alles Liebe und viel Kraft wünscht Euch,
Kampfgrunz

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Sabrina187
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Beiträge: 460

Beitrag Di., 18.03.2008, 10:43

Tante Käthe hat geschrieben:
Was ich darüber hinaus noch interessanter finde: Ihr seid nun nur ein paar Leute, die sich bislang geäußert haben und dabei sind schon zwei - sensi und sabrina - die in der Beziehung clean waren und dem Mist dann selbst verfallen sind. Das finde ich sehr bezeichnend und drückt für mich die extreme Gefährlichkeit aus. Es kostet viel Kraft, wie ich weiß, damit umgehen zu müssen und wo das in der Verzweiflung hingehen kann, zeigt Ihr beide.
Hallo ihr Lieben!!
Dazu möchte ich was sagen, denn ich finde Tante Käthe hat hier etwas angesprochen was sehr wichtig ist und unbedingt drüber nachgedacht werden sollte!!!
Ich kenne nicht nur mich und Sensi, die der Droge durch den Partner verfallen sind...Ich kenne wirklich einige Frauen/Mädchen denen es so ergangen ist!! Aber, ich kenne keinen einzigen Jungen/Mann der schwach geworden ist...
Versteht mich jetzt nicht falsch, ich würde niemals meinem Ex die Schuld für meine Sucht geben, denn ich hatte die Wahl dieses nicht zu nehmen oder mich trennen!!
ich möchte aber darauf aufmerksam machen das es für wirklich JEDEN gefährlich ist, eine solche Beziehung zu führen...
Ich war gerade mal 17 Jahre alt, als ich mit einem Junkie zusammen gekommen bin...da ich selbst wirklich keinerlei Erfahrungen mit Drogen hatte,hab ich das alles auch recht Naiv gesehen!! Ich war ein sehr glückliches junges Mädchen, die mit beiden Füßen im Leben stand!! Ich hab einen guten Schulabschluß erreicht, danach meinen Traumberuf erlernt, hab mit 18 direkt Führerschein und Auto gehabt, viele gute Freunde, eine tolle Familie...einfach alles was man braucht!!Mir stand nichts im Weg...außer die Sucht diesen Mannes!!
Ca 3 Jahre lang, habe ich gekämpft damit er davon runter kommt, habe mich Finanziell in den Ruin gestürzt und so ziemlich alle sozialen Kontakte(meine Freunde) verloren...diese 3 Jahre müssen mich so sehr kaputt gemacht und mich von der Realität weg gebracht haben, das ich irgendwann selbst begann zu konsumieren...denn zuvor war ich ein mensch die strikt gegen Drogen war!!! Ich wollte nie mit solchen Menschen was zu tuen haben, bis ich mich unsterblich in einen verliebte und es als meine Aufgabe sah, ihm zu helfen...Doch der Preis den ich dafür zahlen musste, war zu hoch!! Heute ist nichts mehr von meinem alten Leben übrig, außer ein dicker fetter Scherbenhaufen und das hat sich einfach nicht gelohnt...
Liebe Grüße, Sabrina
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EX-H
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Beitrag Di., 18.03.2008, 11:13

Hallo Sabrina,
naja - 17 . . . ja da ist man noch relativ naiv!
da hab ich von einem Bekannten den ersten Schuss gesetzt bekommmen. Hat mir aber damals nicht gefallen. . . schade ein paar jahre später dann doch
Ich kenne wirklich einige Frauen/Mädchen denen es so ergangen ist!!
(ich kennen einen . . .) Warum ist das so?
Das versetehe ich nicht. Warum sind Mädls da so anfällig? Wirklich der "Mutterinstinkt"?
Irgendwann muss doch die Logik den Instinkt überzeugen, dass das nicht so gut ist oder?

lg

EX
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Sabrina187
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Beitrag Di., 18.03.2008, 11:37

Hey Ex...
Ich verstehe es ehrlich gesagt auch nicht!! Sogar die Suchtberatung sagt dazu, es wäre ein unerklärliches Phänomen...
Ja klar, 17 ist noch sehr jung und wahrscheinlich(hoffentlich) würde ich dem ganzem Heute kritischer gegenüber stehen!!!
Mir ist halt wichtig, zu erwähnen das NIEMAND sich frei sprechen kann,nur weil er denkt über Konsequenz oder Vernunft zu verfügen...denn wie wir alle wissen, hört bei Liebe die Vernunft auf!!
Liebe Grüße, Sabrina
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EX-H
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Beiträge: 305

Beitrag Di., 18.03.2008, 11:54

Hallo Sabrina!

bin mir sicher, dass du heute anders/kritischer wärst.

Ja - am Anfang ist in der Liebe kein Platz für Vernunft aber die Vernunft stirbt ja nicht ab in der Liebe. Irgendwann meldet sie sich wieder. oder sollte sich wieder melden. (hat bei mir auch länger gedauert aber irgendwann kommt sie wieder) Spätestens dann, wenn es einem selber sehr schlecht geht, weil der Partner dies und das macht.
Selbsterhaltungstrieb!

lg

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Kampfgrunz
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Beitrag Di., 18.03.2008, 20:08

Irgendwann meldet sie sich wieder. oder sollte sich wieder melden. (hat bei mir auch länger gedauert aber irgendwann kommt sie wieder) Spätestens dann, wenn es einem selber sehr schlecht geht, weil der Partner dies und das macht.
Selbsterhaltungstrieb!
ist so!
Interessanterweise hat sich das bei mir genau so gedeckt, dass sich mein Freund ab diesem Punkt geändert hat - er hat das "gewittert", weil ich hätte das so nicht mehr mitgemacht...
dann kamen viele klärende Gespräche und wir haben uns Schritt für Schritt wieder angenähert und teilweise auch "zusammengestritten"...

was man auch nicht außer Acht lassen sollte:
oft suchen bzw. geraten Leute an süchtige Partner, die selber genug Probleme am Hals haben... - vielleicht ist ja da der Wunsch dahinter sich abzulenken indem man sich um jemand anderen kümmert?!

(hat bei mir auch mitgespielt...)

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Dusselchen
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Beiträge: 114

Beitrag Di., 18.03.2008, 20:22

EX-H hat geschrieben:Hallo Sabrina!


Ja - am Anfang ist in der Liebe kein Platz für Vernunft aber die Vernunft stirbt ja nicht ab in der Liebe. Irgendwann meldet sie sich wieder. oder sollte sich wieder melden. (hat bei mir auch länger gedauert aber irgendwann kommt sie wieder) Spätestens dann, wenn es einem selber sehr schlecht geht, weil der Partner dies und das macht.
Selbsterhaltungstrieb!

lg

EX
Hmm... allerdings stirbt die Liebe ja auch nicht einfach ab und meldet sich wieder wenn der Partner zeigt das er auch anders kann ^^
grade mal wieder selbst erlebt. Nur habe ich nicht bedacht das er eben nicht lange "anders kann" und wurde prompt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.
Eine wirklich schöne Nacht miteinander verbracht und frühs strahlte er mich mit Stikkis an *kotz*.
So geschehen vorgestern auf gestern :(
Ein Glück bin ich gestern morgen in Urlaub abgepfiffen (alleine!!) wie geplant

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SenorNice
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Beiträge: 48

Beitrag Di., 18.03.2008, 21:15

na ja,

ich denke das ist so bei junks. Keiner der H konsumiert will in wirklichkeit jemanden anderen oder seinem Partner was böses, das kommt von alleine.
lass ihen eine Woche nüchtern sein und er wird alles was er dir je angetan hat bereuen. viele (weibliche) Bekannte haben behauptet das der Teufel aus meinen Augen geschaut hat wenn ich was konsumiert hatte.

F....k H

nice

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Sabrina187
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Beiträge: 460

Beitrag Mi., 19.03.2008, 08:40

SenorNice hat geschrieben:na ja,

ich denke das ist so bei junks. Keiner der H konsumiert will in wirklichkeit jemanden anderen oder seinem Partner was böses, das kommt von alleine.
lass ihen eine Woche nüchtern sein und er wird alles was er dir je angetan hat bereuen. viele (weibliche) Bekannte haben behauptet das der Teufel aus meinen Augen geschaut hat wenn ich was konsumiert hatte.

F....k H

nice
Ja da hast du absolut Recht!!!
Meine Familie sagt heute noch zu mir, ich wäre eiskalt und Skrupellos gewesen...wirklich wie vom Teufel besessen!!
Heute schäme ich mich dafür, bereue wirklich jeden Mist den ich gebaut hab und versuche alles wieder gut zu machen...
Heroin bringt nur scheiße mit sich!!! Man verletzt nicht nur sich selbst, sondern JEDEN Menschen den man liebt...und das noch nicht mal unbedingt mit Absicht!!
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Liz000
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag So., 23.03.2008, 19:17

hallo leute!

Ich bin jetzt seit knapp 3 Monaten mit einen Heroinabhängigen zusammen. Anfangs versuchte er es vor mir zu verheimlichen, bis vor ca. 1 Woche habe ich dann mitbekommen, dass er doch nicht damit aufgehört hat, was er mir versprochen hatte. Ich bin ihn aufs klo gefolgt und habe ihn belauscht, weil ich schon den Verdacht hatte, dass er nicht aufgehört hat. Er hat gesagt, dass es auch erst vor ein paar Wochen wieder angefangen hat, doch er war so "schwach" und konnte nicht nein sagen.
Ich wusste schon von anfang an das er sehr zustandsabhängig ist und gleich eine Sucht entwickelt, doch ich glaube noch immer, dass er aufhören will, denn er sagt mir jeden Tag das er das nicht sein Leben lang machen will und er hat auch schon ziemliche Probleme mit seiner Gesundheit. Gestern habe ich das erste Mal seine Entzugserscheinungen beobachten können! Für mich war es ziemlich schlimm, da ich selbst nie Drogen genommen habe (und das mir auch für die Zukunft vornehme). Ich hatte schon immer Freunde die Drogen nehmen, doch wurde selbst nie schwach.
Ich weiß er will aufhören, doch ich will ihn helfen, ihn beistehen.
Vor kurzem sind wir beide im Bett gelegen und er hat mir erzählt warum er aufgehört hat, es war wegen eines Totesfalles in seinem Bekanntenkreis. Als er fertig mit dem erzählen waren, lagen wir beide im Bett und weinten. Er sagt er möchte endlich aufhören, doch er weiß nicht wie! So ziemlich alle seine Freunde nehmen Drogen und wenn man immer damit konfrontiert wird, kann ich mir vorstellen, dass es sehr schwierig ist damit aufzuhören.

Nun möchte ich fragen, ob irgendwer Tipps für mich hat, wie ich ihn helfen kann bzw. ihm klar machen kann warum er aufhören soll.

Ich hoffe es hält mich jetzt niemand für ein naives Mädchen.

Lisa

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Elektra
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Beiträge: 337

Beitrag So., 23.03.2008, 21:23

Hi Lisa,
einfach so aufhören kann er nicht - durch seinen Konsum hat er sein Gehirn quasi auf Drogen „programmiert“ und kann dieses nicht einfach löschen, das Programm ist lebenslänglich bei ihm „installiert“.
Mal gleich vorweg, was ich über Drogensucht weiß, kommt nicht aus eigener Erfahrung, sondern das habe ich von meinem Freund, der ca. 10 Jahre drauf war, und hier im Forum gelernt.
Dass Du Deinem Freund helfen willst, verstehe ich voll und ganz, aber das wichtigste ist, dass er von selbst die Initiative zum Aufhören ergreift. Auf ihn einreden wird nicht viel helfen – ich denke, wir haben nur eine vage Vorstellung davon, wie ein Süchtiger die Welt und sich selbst erlebt.
Sicherlich kannst Du Dich mal umhören, was es bei Euch in der Nähe für Programme für Suchtkranke gibt – eine Drogenberatungsstelle gibt es auf jeden Fall irgendwo. Ohne Programm sauber zu werden ist glaube ich so ungefähr ein Ding der Unmöglichkeit bzw. das schaffen wirklich nur wenige.
Von Methadon hast Du ja sicherlich schon mal gehört, das ist ja ein recht bekanntes Medikament zur Heroinsubstitution. Mittlerweile gibt es aber auch noch andere Substanzen – mein Freund wird mit Subutex substituiert. Er bekam auch schon Metha, aber mit dem Subutex kommt er besser zurecht.
Aber so ein Substitutionsprogramm muss auch gewollt sein – dazu zwingen kann man niemanden. Ich denke, da hängt einfach noch sehr viel anderes mit dran – gerade, wenn Du berichtest, dass sein Freundeskreis konsumiert, wird es verdammt schwierig für ihn sein, seinen eigenen Konsum einzustellen. Er müsste bereit sein, für sein sauberes Leben vielleicht auch seinen Freundeskreis zu „opfern“. Daher meine ich ist es allein mit Substitution oft nicht getan. Ein Therapeut oder Sozialarbeiter, den er regelmäßig sieht, kann da unterstützen.
Wie gesagt, die Infos einholen kannst Du ja mal, aber ab dann muss er sich selbst kümmern. Du kannst ihn ja auf jeden Fall begleiten oder ihm „das Händchen halten“, aber übernimm nicht die Rolle, dass Du ihm alles organisierst und alles für ihn regelst. Denn wenn er selbst Aufwand betreiben muss, um eine Therapie in die Wege zu leiten, wird er es bestimmt etwas ernster nehmen.
Und vor allem: Pass einfach auch gut auf DICH auf. Du hast jetzt schon einmal miterlebt, wie er affig wurde und das war sicherlich eine große Belastung für Dich, die Du nicht auf Dich nehmen musst. Seinen Konsum und die Folgen hat er selbst zu verantworten, das kannst Du ihm nicht abnehmen! Als „Saubere(r)“ mit einem/r Suchtkranken zusammen zu sein, kann einem Einblicke geben, die schwer zu verarbeiten sind, Du erlebst einen Menschen, den Du nicht immer verstehen kannst und dessen Priorität nicht ist, auf DiCH Rücksicht zu nehmen. Du wärst nicht die erste, die aus so einer Situation selbst mit in die Sucht hineinrutscht.
Wenn Du damit zurecht kommst und ihr es schafft, eine gute Beziehung zu führen, dann kann ihm das schon helfen, seinen Weg zu finden. Einem Job nachzugehen und eine gute Beziehung zu führen sind die Wichtigsten Säulen für einen Suchtkranken, habe ich mal gehört. Den Balanceakt zwischen „sich in Sicherheit bringen“ und dem Gegenüber ein Gefühl der Sicherheit zu geben, ist ganz schön schwer. Aber wie gesagt, halte Dir einfach vor Augen, dass Du nicht für ihn verantwortlich bist.

Wie lange war er eigentlich drauf? Und wie konsumiert er?

Liebe Grüße
Elektra
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen

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Liz000
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 18
Beiträge: 2

Beitrag Mo., 24.03.2008, 16:27

Erstmal Vielen Dank!

Gottsei Dank hat er ein geregeltes Leben! Er ist immer und in jedem Zustand in die Arbeit gegangen und ist auch ein fleißiger Arbeiter. Er hat eine große Familie so wie sie im Buche steht und führt so ein glückliches Leben.

Er hat mit 18 mit dem Kiffen angefangen und die Jahre darauf (nun ist er 21) hat er alles durchprobiert. Nun ist er beim Heroin geblieben. Er zieht es sich durch die Nase. Zu mir hat er gesagt, er würde sich nie die Spritze setzen, da er weiß, dass dann sein Leben so gut wie gelaufen ist. In unserer kleinen Stadt ist das Problem, dass jeder 2-3te Jugendliche mal ab und zu Drogen konsumiert oder auch regelmäßig. Zurzeit regiert das Heroin und schon 14-jährige, was bei 6000 Einwohner in unserer Stadt wirklich schlimm ist, sind davon abhängig und viele spritzen sich es auch schon.

Ich persönlich glaube und hoffe, dass ich stark genug bin und nicht in die Sucht abrutsche, da ich schon immer solche Freunde hatte, die Drogen genommen haben. Meine Freunde haben zu mir immer gesagt, dass mir niemand in dieser Stadt Drogen verkaufen würde, dafür seie gesorgt. Sie haben mich NIE gefragt ob ich es einmal probieren will. Und ganz ehrlich ich wüsste auch nicht von wo ich außerhalb Drogen bekommen könnte.
Aber ich will ja auch gar keine probieren, denn dafür habe ich schon viel zu viel Süchtige erlebt und ihre Probleme.

Von Methadon habe ich schon gehört, eine Freundin hat sich daruf Einstellen lassen, doch braucht trotzdem ihr Gramm Heroin noch am Tag. Mein Freund hat gesagt sie macht das, weil sie nur das Gefühl braucht, dass sie etwas zieht. Und Subutex nehmen sie gegen den Entzug, wenn sie nichts bekommen. Er hat zu mir gesagt er möchte jetzt eben eine "Kur" mit irgendwelchen Tabletten machen, welche habe ich nicht ganz verstanden. Nun hat er seit 3 Tagen nichts mehr genommen, außer 2 Nasen Subutex gezogen. Ich bin so froh, dass er nun keine schlimmen Entzugserscheinungen hat, denn der erste Tag war für mich schrecklich. Heute tun ihm nurmehr die Gelenke ein wenig weh.

Lg Lisa

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EX-H
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 28
Beiträge: 305

Beitrag Mo., 24.03.2008, 17:31

Hallo Liz,

also dein Freund hat schon ein gröberes Problem.
Es ist relativ egal ob man H zieht oder schießt.
Man ist so oder so süchtig.
Wenn es subus zieht ist es klar dass er keine Entzugserscheinungen hat,
genau die soll subutex verhindern.
Es wird jetzt wahrscheinlich 3, 4 tage kein h nehmen, dafür subutex oder ähnliches und dann sagen, dass er entzogen hat und jetzt ja eh wieder darf.
oder so ähnlich.
Er ist im besten H-Film drinnen.
wird es derzeit noch nicht einsehen und da kannst du nicht recht viel machen.
Wünsche ihm, dass er bald draufkommt und dir . . . ja - bleib standhaft
und schau auf dich!
lg
EX
(ps. nähe vöcklerbruck?)
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Otherwise
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Beitrag Di., 25.03.2008, 08:21

Liebe Liz,

es macht mich immer sehr betroffen Zeilen wie deine zu lesen - weil Zeilen von Mädchen wie dir Zeilen von eventuell zukünftigen Süchtigen sind. Damit will ich dir keine Willensschwäche unterstellen. Tipps wirst du beim Stöbern im Forum zu genüge finden und auch wenn es dich im Moment nicht interessiert, möchte ich dir einen meiner ersten Beiträge hier und einen meiner letzten zitieren. Es soll dich einfach zur Vorsicht animieren:

19. Juni 2006 - Mein erster Beitrag im alten Forum. Ich habe damals lediglich ein wenig gekifft.
Hey Mädels!

Ich habe dieses Forum zufällig gefunden, da ich ein Forum gesucht habe in dem Heroinabhängige oder Angehörige sich austauschen. Der Grund warum ich ein solches Forum gesucht habe ist ganz einfach (oder auch nicht *g*): Ich habe jemanden kennenglernt, der dieser Droge nicht abgeneigt ist - sprich abhängig ist. Wobei, was ich so mitbekommen habe, mehr Methaabhängig als H.
Nun ja, um mich nicht noch mehr auf diesen Menschen einzulassen als ich es sowieso schon getan habe, lese ich tagtäglich mehere Erfahrungsberichte, Bücher, Homepages, usw... ich suche verzweifelt Abschreckungsmaterial ... aber Gefühle lassen sich so schwer abstellen .

Eigentlich ist das ja nicht "mein" Thema, deshalb sollte ich weniger über mich schreiben - es passt halt sogut hierher.

Ich muss sagen, ich war total erfreut als ich gesehen habe, dass sich hier Frauen austauschen, die selbst Drogenfrei sind aber eben in Junkies verliebt sind.
12. März 2008 - Noch nicht lange her. Habe mir bisher so ziemlich alles in die Venen geschossen was nur ging...
Die meisten hier kennen meine Geschichte ja. Langsam aber sicher in die Sch*** ist wohl die beste Überschrift für die letzten 2 Jahre in meinem Leben.
Der Höhepunkt meiner Idiotie war bisher eigentlich das "fast abkratzen" auf mehrere Gramm K iv. Mein Bein hat kurzzeitig die Durchblutung aufgegeben am besagten Abend und ich hatte das erste mal richtige Angst einzuschlafen. Als ich merkte, dass die Durchblutung nach mehreren Stunden noch immer im Eimer war, war die größte Angst am nächsten Tag mit nem dunkelblauem Bein aufzuwachen ...

Das ist übermorgen 2 Wochen her. Zuvor hab ich mir eigentlich regelmäßig reingehaut was da war. Von Compis über Substis bis hin zu K. Vieles iv, alles ohne nachdenken.
Ich weiß, dass mein Beitrag ziemlich an dem vorbeigeht, was du hier suchst - nämlich Hilfe um helfen zu können. Was ich dir mit meinem Beitrag sagen will: Vergiss dich nie selbst! Sei dir selbst am wichtigsten! Ansonsten kennst du dich irgendwann besser aus, als dir lieb ist.

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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