Regression in der Psychotherapie noch vertretbar?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Jenny Doe
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Beitrag So., 20.10.2013, 17:25

@ hopelife

Man beachte den "kleinen" Unterschied zwischen
Ich (meine persönliche Meinung und individuelle Erfahrung) halte das nicht für normal. Ich habe diese Schnuller- und Babyflaschephase in der Psychoanalyse auch hinter mir. Ich lag in den Armen der Therapeutin, während mir diese die Babyflasche gab und mir Kindergeschichten vorlas. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, wie man aus mir, einer erwachsenen Frau, in einer kassenzugelassenen Psychotherapie, ein hilfloses abhängiges Kleinkind gemacht hat.
Das (meine Erfahrung) halte ich nicht für normal

versus
Die Frage ist doch, wie du selber das erlebst, ob es dir gut tut und ob es dich weiterbringt, ob es dich deinem Therapieziel näher bringt.
Aber wenn es dir gut tut, es dich weiter bringt, ... dann ist es für dich normal und auch okay.
Ich wollte der TE nur einen Vergleich auszeigen zwischen normal und nicht normal. Was normal ist und was nicht, dass kann man letztendlich nur selber beurteilen, indem man bei sich selber nachfühlt, wie es einem damit geht und indem man guckt, ob es einen weiter bringt.
Zuletzt geändert von Jenny Doe am So., 20.10.2013, 18:09, insgesamt 1-mal geändert.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag So., 20.10.2013, 17:26

hopelife, ich bin ganz bei dir... nur fürchte ich, diese Zitatschlacht, bringt nichts.

Eigentlich schade... denn das Topic an sich fand ich interessant.

So ist nur mühsam und unproduktiv... aus meiner Sicht zumindest. Deswegen bin ich gleich ausgestiegen... ist doch recht leicht durchschaubar, was hier abgeht...

... als unproduktiver Zwischenruf aus einer Pause meiner produktiven Hometrainer-Session.
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hopelife
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Beitrag So., 20.10.2013, 17:29

Jenni ich habe dir aber auch versucht zu erklären, dass es einen Unterschied zwischen PA oder Beispiel bei mir Traumatherapie gibt.
Bei mir ist es auch ein Ausdruck der Regression, die aber sehr wichtig ist, um überhaupt ein Trauma zu bearbeiten, denn sonst würden die Gefühle ja immer noch wieder abgepalten werden.
Auch die Arbeit, was das traumatisierte Kind jetzt braucht, die heilt.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


Jenny Doe
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Beitrag So., 20.10.2013, 17:34

@ hopelife
Wo habe ich deiner Meinung nach etwas anderes behauptet?
du hast differenziert, das ist richtig. Aber wenn du sagst
@ Jenni ich glaube in vielen Punkten magst du Recht haben, aber du bist hier zuviel bei dir und hinterlässt in vielen deiner Beiträge immer wieder diesen negativen Beigeschmack " Schützt euch vor den Therapeuten"
du möchtest sicherlich nur helfen, aber ob du TE damit hilfst.
dann bezieht sich das ja auf meine Antworten, die ich anderen Usern gegeben habe, die eben nicht so differenziert waren, und nicht dir. Und das finde ich nicht okay, wenn erwartet wird, dass man dem einseitigen "bei mir ist es so und so, deshalb ist es bei dir normal" nichts entgegensetzen darf.
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Jenny Doe
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Beitrag So., 20.10.2013, 17:39

@ hopelife
Bei mir ist es auch ein Ausdruck der Regression, die aber sehr wichtig ist, um überhaupt ein Trauma zu bearbeiten, denn sonst würden die Gefühle ja immer noch wieder abgepalten werden.
Ich bin voll und ganz deiner Meinung. Ich schrieb der TE ja, wenn es ihrem Therapieziel dienlich ist, es ihr damit gut geht, ... dann ist das absolut normal und es ist okay.
Und ich schrieb, dass ich schnuller im Erwachsenenalter zunächst mal für nicht normal halte. Tritt es jedoch im Rahmen der Therapie in Form einer Regression auf, dann finde ich das normal.
Nur: Regression sollte in der Therapie bearbeitet werden, damit der Alltag nicht davon beeinträchtigt wird.

Das waren meine Kernaussagen.
Zuletzt geändert von Jenny Doe am So., 20.10.2013, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Jenny Doe
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Beitrag So., 20.10.2013, 17:49

@ Stern
hopelife, ich bin ganz bei dir... nur fürchte ich, diese Zitatschlacht, bringt nichts.
Manchmal kommt halt beim anderen einfach etwas anders an, als man es gemeint und geschrieben hat. Wir können jetzt versuchen zu klären, wie was beim anderen ankam und wie es vom Schreiber eigentlich gemeint war, ... oder wir können uns jetzt hier gegenseitig zerfleischen und uns zukünftig aus dem Weg gehen.
Ich bin für die erste Alternative und bemühe mich zu erklären, wie ich es gemeint habe.
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Broken Wing
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Beitrag So., 20.10.2013, 18:08

PAler unter sich. Was daran nicht normal ist, ist doch klar ersichtlich. Jeder macht komische Sachen, die er aber nicht in der Öffentlichkeit erwähnt, weil er sich damit lächerlich macht oder im schlimmsten Fall abstoßend wirkt. Bsp. Vergewaltigungsphantasien bei Frauen etc.
Hier kommt aber auch noch ein gewisser Leidensdruck dazu, wenn die TE schreibt, dass sie evtl. zu einer anderen Beratungsstelle gehen will. Ich finde es im übrigen richtig, auf die Gefährlichkeit solcher "Hilfsmaßnahmen" hinzuweisen. Nicht jeder Mensch ist gleich, viele brauchen dann mehr und werden zu Kindern, will sagen, mental behindert. Alles fängt harmlos an. Ach ja, das Übergangsobjekt könnte man auch noch interpretieren als Indikator für das Entwicklungsstadium. Die PAler sind diesbezüglich sehr kreativ. Ein Fläschchen bsp. ab 6 Monate, die Brust 0-6 Monate etc.
Was heißt bitte, die TE würde sich nicht trauen, mit ihrer Thera darüber zu reden, weil das so abnormal ist? Ja darum geht sie doch dort hin. Grundsätzlich kann sie tun und lassen, was sie will. Aber wir sind doch hier, um der TE weiterzuhelfen, nicht, um mit unserer Rechthaberei zu prahlen. Der Nuckel ist objektiv gesehen egal, aber der Grund, warum sie ihn braucht, verursacht Leid. Und das kann man nicht einfach mit "Ich hab mir auch 'nen Teddy zugelegt" abtun. Die TE will darüber reden, das ist gut so. Ich persönlich halte nichts vom Entwicklungsmodell der PA, aber ist nicht meine Therapie und ihr gefällts.

@Mindcontrol: Was es nicht alles gibt. Ist das erste mal, dass auch Patienten unter die Verschwiegenheitspflicht fallen. Würde ich nicht akzeptieren und am besten gleich abhauen.
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nexalotte
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Beitrag So., 20.10.2013, 18:59

Ich will noch mal versuchen etwas zum Thema zu sagen, mit Hilfe meiner eigenen Erfahrung und vielen regressiven Phasen in der (langjährigen)Therapie...
Bei mir war es so das der Wunsch "noch mal klein sein" und alles bekommen was ich nie hatte ,von einer übermächtigen Sehnsucht und Bedürftigkeit geprägt war ,als ich die Therapie begann. Zeitgleich fiel das mit der Geburt meines Kindes zusammen. War aber auch schon vorher so. Nun gut, der Therapeut ging darauf ein und kam meinen Wünschen entgegen. Ich war überglücklich und fühlte mich zutiefst befriedigt und erfüllt. Leider entwickelte sich das (auch von Balint beschriebene) suchtartige Verlangen danach. Es wurde immer stärker und ich wollte nur noch klein sein. Draußen schaffte ich es aber gut meinen Alltag Erwachsen zu bestreiten. Trotzdem- dem Therapeuten wurde es zuviel, er hatte wahnsinnig Angst das ihm da was entgleitet und ich es nicht mehr schaffe da raus zu kommen. Am Ende brach er die Therapie ab, und ich stand im Regen. Und genau hier lag das Problem. Auch wenn es noch solange gedauert hätte, es wäre seine verdammte Verantwortung jetzt auch zu warten bis ich seelisch Erwachsen werde. Er hat den Geist aus der Flasche gelassen und konnte aber nicht damit umgehen das da nun etwas auftaucht.
Das muss bedacht sein, das in einer Therapie in der Regression zugelassen wird die Zeit da sein muss, diese auch wieder zum guten Ende zu bringen oder durch zu arbeiten. Und professionelles Wissen bei welchen Patienten das auch kontraindiziert sein könnte. Das hatte er nicht.
Aber das heist doch nicht das Regression per se schlecht ist. Sie ist nicht unangemessen. Sie taucht als Bedürfniss auf und will erfüllt werden. Und dann liegt es beim Behandler wie damit in den Stunden umgegangen wird. Und ob du als Millischnulli wirklich auf dieser Ebene verstanden wirst. Unterdrücken kannst du es nicht. Und natürlich löst die ganze kleinkindliche Bedürftigkeit möglicherweise Gefühle in der Therapeutin aus ,die sie im Griff haben muss um angemessen reagieren zu können. Das wünsche ich dir Millischnulli- das du eine Therapeutin hast die das kann.

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Solage
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Beitrag So., 20.10.2013, 20:32

Zitat:
"Ich finde es schade, wenn sich nun wieder Therapieschäden anderer einflechten, da findet nämliche eine 'Vermischung statt, die auf die TE bglw. gar nicht passt. "

Ab da habe ich mich ausgeklickt. Jedes Wort hat eine emotionale Wirkung. Mich haben diese Worte sehr verletzt, da ich ja eine schädigende Therapie hinter mir habe. Ich fühlte mich plötzlich wie ein Nestbeschmutzer in dem Sinne wie : So etwas wollen wir hier gar nicht hören, gehört nicht hier her , was nicht sein soll, das ist nicht ......
Wie eine Aussätzige. Das sind MEINE ganz persönlichen Gefühle, die da hoch kamen. Ich fühlte mich plötzlich wie eine vergewaltigte Frau, die sich rechtfertigen muss, warum ihr so etwas widerfahren ist. Es ist wirklich nicht einfach, eine misslungene Therapie öffentlich zu machen. Ich glaube nicht, dass solche Menschen anderen ihre guten Therapien, in denen sie sich auch wohl fühlen, schlecht machen wollen. Es ist doch eher so, dass Fragen kommen, ist das noch in Ordnung, ich fühle mich nicht wohl dabei etc..... Da antwortet doch jeder ganz subjektiv mit seinem Erfahrungsschatz darauf. Da sollte auch jede Meinung Gehör finden!!!!!

Und für mich ist dieses obige Zitat sehr wohl eine Wertung in Sinne von Recht haben und bestimmen, wer sich hier äußern darf. Es ist auch so, dass sich die meisten wohlwollend über ihre Therapien äußern. Eine Minderheit traut sich negative Erfahrungen mitzuteilen. Wenn in mir aber Gefühle hochkommen, dass ich in einer Randgruppe bin und ich da auch schön bleiben soll, dann bin ich mundtot gemacht. Das heißt, dass Anstöße zur Veränderung und Kritik zu manchem Therapiegeschehen nicht erwünscht wird. Das ist aber kein echter Erfahrungsaustausch, sondern, es zählt dann meines Erachtens die Gewichtung einzelner Meinungen. Gerade die Vermischung von positiven UND negativen Erfahrungen bewirkt doch erst Erkenntnisse und Veränderungen. Wenig hilfreich ist es m. E. alles nur gut oder alles nur schlecht zu finden.

Es ist ja so, das sich jeder Gedanken über die Fragen von Forum-Mitgliedern macht und auf seine Weise mit seinem jeweiligen Erfahrungshintergrund HILFESTELLUNG geben möchte. Dabei wird man auch immer von subjektiven Empfindungen und Erfahrungen begleitet. Das gehört ja auch dazu, eine wirklich objektive Meinung kann ja gar nicht möglich sein. Aber durch die Vermischung eben von allen Erfahrungen, kann man sich dann seine eigene Meinung bilden.

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stern
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Beitrag So., 20.10.2013, 21:56

Zitat:
"Ich finde es schade, wenn sich nun wieder Therapieschäden anderer einflechten, da findet nämliche eine 'Vermischung statt, die auf die TE bglw. gar nicht passt. "
Frage:

Findest du, dass deine (oder Jennys) Erfahrungen übertragbar sind?

Oder könnte es sein, dass Erfahrungen der Therapieschädigung mglw. nicht auf die TE übertragbar sind, weil sie mglw. (auf die TE) nicht passen könnten?

("bglw." soll natürlich "mglw." heißen und bedeutet möglicherweise=könnte evtl. sein... für derartige Schreibfehler, die ich man höre und staune natürlich nicht absichtlich oder aus Schlampigkeit produziere, bin ich mittlerweile bekannt ... aber wie auch immer: das ist also eine Relativierung und keine absolute Aussage).
Da sollte auch jede Meinung Gehör finden!!!!!
Ich habe doch nichts gelöscht... im Gegenteil: Jenny kippte MIR ihre Erfahrungen über, dabei hatte ich mich nichtmal auf sie bezogen, vgl:
@ stern
(...)
Ich denke, das lässt sich nicht verallgemeinern. Wenn Regression nur in der Psyche verankert wäre, dann hätte dieses Regressionsverhalten bei mir auch schon vor der Therapie auftreten müssen. Tat es aber nicht. Ich hatte nie das Bedürfnis an einer Babyflasche zu nuckeln. Es trat erst auf, als mich die Therapeutin in den Kindheitszustand zurückversetzte und mich da nicht mehr rausholte. Ich finde es nicht normal, dass ich soweit gebracht wurde, dass ich in der Therapie in Embryonalstellung auf dem Boden lag und am Daumen nuckelte.
Weder hatte ich verallgemeinert ("nur"), so dass ich mich genötigt sah, das klarzustellen... und, sorry, was habe ich damit zu tun, dass ihre Thera sie in der Therapie am Daumen nuckeln ließ. Davon distanzierte ich mich dann auch nochmals, indem ich äußerte, dass ich mich doch gar nicht auf Jenny bezogen habe.

Und ja, dann bin ich halt auch mal genervt... und finde es schade, wenn das immer und immer wieder eingeflochten wird. Mein Empfinden, so what. Du hast dein Empfinden, so what... was andere über mich denken, worum es mir geht, liegt eh nicht in meiner Hand. Ebenso nur bedingt, wie meine Aussagen interpretiert werden. Dazu denkt eh jeder, was er mag... ich möchte mich auch nicht zu sehr rechtfertigen... denn ich finde das echt mühsam und zweifele daran, dass das etwas bringt. Sondern das würde meinem Bauchgefühl nach nur den Thread sprengen, wenn es in einer Zitatschlacht mündet. So ist vielleicht auch dieses Posting der Startschuss für Runde 2 einer Zitatschlacht. Unproduktiv, wie ich finde. Daher würde ich mich daran wiederum nicht beteiligen.

Weiß nicht, ob registriert wurde, dass ich dir sogar in manchem zustimmte und ein Zitat von dir sogar nochmals aufgegriffen habe.

An irgendeiner Stelle merkte ich noch an, dass ich nicht lese, dass die Therapeutin etwas forciert hat (was natürlich nichts heißt, aber es ist nicht im Thread beschrieben). Die TE meine vielmehr, sie kann diese Gefühl nicht steuern. Anscheinend anders als andere sehe ich das so, dass man das in einer Therapie entwickeln kann... und der Schnuller dann vielleicht überflüssig wird. Ist aber eigentlich alles nachzulesen. Ich denke, es bringt nichts, alles nochmals zu wiederholen, worum es mir ging. Dass ich missverstanden werden, muss ich in Kauf nehmen.
Zuletzt geändert von stern am So., 20.10.2013, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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kaja
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Beitrag So., 20.10.2013, 21:58

@Solage
Ich danke Dir sehr für deinen Beitrag.
Die von Dir beschrieben Gefühle (z.B. Randgruppe, Nestbeschmutzer, nicht hören wollen etc.), habe ich hier auch schon mehrfach erlebt und kann deine Sichtweise deshalb sehr gut nachvollziehen.
After all this time ? Always.

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Solage
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Beitrag So., 20.10.2013, 22:19

@stern

So ein Schlagabtausch und sich reiben, ist ja auch nicht schlecht. Da kommt auch was dabei raus.
Wichtig ist es aber, dass sich die Fronten nicht verhärten. Mir täte es echt leid, wenn dadurch eine
Spaltung entsteht. Das ist in meinen Augen kontraproduktiv und wird Millischnulli mit ihrer Anfrage und auch dem Forum nicht gerecht. Es sollte hier auch nicht um Macht- und Kompetenzgerangel gehen. Schön wäre es, sich wieder einzukriegen. Das ist auch ein Zeichen von Reife und erwachsen sein.

Jede Erfahrung ist meiner Meinung nach wichtig und übertragbar. Denn nur dadurch können wir ja auch Erkenntnisse gewinnen. Das Zitat habe ich übrigens nur abgeschrieben, ohne mir über evtl. Fehler Gedanken zu machen.

Ich habe auch nur meine Gefühle mitgeteilt, ohne jemanden angreifen zu wollen. Mir geht es mehr um Verständnis.

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stern
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Beitrag So., 20.10.2013, 23:40

Solage hat geschrieben:@stern

So ein Schlagabtausch und sich reiben, ist ja auch nicht schlecht. Da kommt auch was dabei raus.
manchmal ja, aber manchmal landet es dann doch in der Sonderzone.
Wichtig ist es aber, dass sich die Fronten nicht verhärten. Mir täte es echt leid, wenn dadurch eine
Spaltung entsteht.
nööö... die Gefahr besteht eigentlich nicht, also nicht was mich angeht. Btw. ich sehe auch keine verhärteten Fronten zwischen Jenny und mir, also von meiner Seite aus zumindest nicht.

Schlimmstenfalls dass ich nicht alles teile
... dass mich auch mal etwas nerven kann, liegt in der Natur der Sache.

Es ist ja nicht meine Intention, deine Erfahrungen als unwichtig zu deklarieren. Nur fand/finde ich es auch heikel, wenn jemand eine Unsicherheit schildert... und mehrere Leute Parallelen zu Therapieschäden ziehen (wobei mir, ehrlich gesagt, nach wie vor unklar ist, ob es um das Ziehen von Parallelen geht oder eher um das Platzieren der eigenen Erfahrungen ohne einen möglichen Bezug zur TE ziehen zu wollen). Kaaann ja auch ein Signal setzen... vielleicht etwas ähnlich: Wenn jemand Kopfschmerzen schildert... und mehrere Leute berichten dann von ihrem Hirntumor. Mit einem potentiellen Therapieschaden konfrontiert zu werden, wenn man eine Frage sellt, ist natürlich harter Tobak. Da kann man aus meiner Sicht dann ebenso etwas relativieren, denn vielleicht sind die Kopfschmerzen ja viel undramatischer als sie auf den ersten Blick scheinen. Nobody knows. Eine Verunsicherung ist ja auch eingetreten:
Danke für eure Antworten. ich bin jetzt verunsichert, da ich nicht glaube, dass meine Psychologin mich beabsichtigt manipuliert oder in einer Babyphase halten mag.
Sie ist nicht mal besonders aufmerksam oder besonders liebevoll.
Dass es wichtig ist, sich zunächst an den Thera zu wenden, darüber scheint ja Einigkeit zu bestehen (hat die TE ja auch vor, was gut ist). Und wenn sie mag, kann sie sich ja auch noch eine Beratung einholen (war ja auch eine Überlegung der TE)... aber vielleicht lässt sich mit der Thera (die mglw. auch noch gar nicht bescheid weiß, was in der TE vorgeht) schon einiges klären bzw. eine Umgang finden, so dass die TE davon profitieren kann.
Ich habe auch nur meine Gefühle mitgeteilt, ohne jemanden angreifen zu wollen. Mir geht es mehr um Verständnis.
Ich fühlte mich eigentlich auch nicht sonderlich angegriffen, sondern eher ein paar mal etwas genervt
...aber das war es dann auch schon.

Vielleicht wird es so etwas deutlicher, worum es mir ging... ich weiß es nicht.
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stern
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Beitrag Mo., 21.10.2013, 01:05

Solage hat geschrieben:Auszug aus einem Psychologie-Lexikon:

"Bezeichnung für die klinisch-therapeutische Nutzung von psychischer Regression. Balint unterscheidet dabei “maligne” und “gutartige” Regression bzw. Regressionsarbeit: Gutartige Regression läßt regressive Erfahrungen im geschützten therapeutischen Setting zu und führt anschließend zur Progression, d.h. zur Durcharbeitung und Einordnung der regressiven Erlebnisse. Maligne Regression kommt z.B. dann zustande, wenn ein Therapeut aufgrund seiner eigenen Konflikte Angst davor hat, mit dem Klienten dessen süchtige Beziehungswünsche und die mit deren Aufgabe verbundenen Emotionen Enttäuschungswut, Traurigkeit und Schmerz durchzuarbeiten (Psychotherapie, Gestalttherapie)."

Mein jetziger Therapeut betont, dass es wichtig ist, dass ich aus der Regression auch wieder herauskomme. Das heißt, wenn ich in der Therapie regressive Phasen habe, darf ich da nicht stecken bleiben. Ich schaffe es in meiner jetzigen Therapie auch wieder aus der Regression zu gehen. Ich bin dann wieder erwachsen. In der alten Therapie war ich, ähnlich wie Jenny Doe, in einer "Dauerregression" Das hat mir damals geschadet.
Der Schnuller kann aber auch nur ein Übergangsobjekt zum erwachsen werden bedeuten. Das kann vielleicht jetzt notwendig sein. Aber vielleicht brauchst Du ihn auch bald nicht mehr. Bist dem dann einfach entwachsen.
Wenn ich mir das Posting anschaue, das würde ich guten Gewissens unterschreiben... also sehe ich ähnlich.

TE sagt, ich kann diese Gefühle nicht gut steuern. Meine Sicht: In einer Therapie kann man sich jedoch weiter entwickeln... und der Stand ist ja: Die Therapeutin weiß von den Gefühlen noch gar nichts. Also ist (aus meiner Sicht) der erste Schritt, dass die Thera erstmal einbezogen wird.

Dauerregression habe ich nicht wahrgenommen. Es hießt ja auch, der Schnuller wird nicht in den Alltag getragen... klar, teilweise beeinträchtigt es das RL natürlich schon, anscheinend insbes. nachts. Und selbst wenn es eine wäre oder eine maligne Regression: Ich bin nicht der Typ, der sofort vom schlimmsten ausgeht... und sehe es wiederum so: Dann ist man eigentlich gut in einer Therapie aufgehoben... nur ist natürlich wichtig, den Thera erstmal zu informieren, was Sache ist. Dass das peinlich ist, liegt in der Natur der Sache (würde mir wohl ähnlich ergehen... wem nicht). Gut, dass du dich @ Millischnulli trotzdem dazu entschieden hast. Dann sieht man weiter, wie es sich entwickelt. Liegt mir nicht, gleich einen Teufel an die Wand zu malen.

Oder auch das folgendes könnte ich unterschreiben (wobei es im Faden einiges mehr gibt... kann ich natürlich nicht alles aufzählen):
leberblümchen hat geschrieben:Ich möchte nur mal ganz allgemein sagen, dass mir persönlich das Eintauchen in das frühkindliche Erleben SEHR geholfen hat.
natürlich nicht speziell bezogen auf leberblümchen, aber ich sehe es ebenso, dass das auch ein hilfreicher Zwischenschritt sein kann (freilich nicht muss... denn manchen tut es, wie geschildert, offensichtlich nicht gut. Andere erleben es hingegen als hilfreich). Wie es sich bei der TE verhält, kann sie nur selbst herausfinden. Und zwischen eintauchen, untertauchen, untergehen, absaufen, den Finger mal kurz hinhalten, wie es sich anfühlt oder sofort aus dem Weg gehen gibt es weitere graduelle Abstufungen. Natürlich kann man auch mit unangenehmen Gefühlen in Kontakt kommen, liegt in der Natur der Sache... wenn man das vermeiden will, dann gilt es wohl, Begrenzungen zu erarbeiten (im Optimalfall entscheidet man das vorher..., soweit es überhaupt beeinflussbar ist).

Und bzgl. Rechthabenwollen, was herangetragen wurde: Ich wüsste nichtmal mit was, ehrlich gesagt... richtig ist aus meiner Sicht, was für die TE stimmig ist. Das wage ich nicht für andere von außen zu beurteilen... sondern das gehört erstmal in die Therapie. Just my 2 cents.
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(alte Weisheit)


Jenny Doe
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Beitrag Mo., 21.10.2013, 04:25

@ Stern
Jenny kippte MIR ihre Erfahrungen über, dabei hatte ich mich nichtmal auf sie bezogen, vgl: (Zitat oben
Du hast dich nicht auf mich bezogen, das stimmt. Aber ich fand es nicht okay, dass du das Therapeutenverhalten unberücksichtigt lässt und Regression und Übertragung primär in der Psyche des Klienten begründet siehst, ... ohne zu wissen, wie die Therapie der TE abläuft, wie sich die Therapeutin der TE gegenüber verhält, ...:
Stern: Im übrigen glaube ich, dass das Ausmaß einer Regression weniger vom Therapeutenverhalten abhängt als mehr in der eigenen Psyche begründet ist.
(...)
Stern: ja, und wenn man das noch nicht kann, dann liegt das primär in der Psyche begründet
Ich habe dir meine Erfahrung "aufgebrummt", um aufzuzeigen, dass auch das Therapeutenverhalten eine Rolle spielen kann. Ich habe nicht gesagt, dass es bei der TE so ist. Nur scheint mir deine einseitige "Schuldzuschreibung" in Richtung des Klienten unangebracht, zumal du nicht wissen kannst, was in der Therapie der TE passiert. Die TE scheint ihrer Beschreibung nach stark von ihrer Therapeutin abhängig zu sein. Da sollte die Frage nach dem Therapeutenverhalten erlaubt sein.

Findest du, dass deine (oder Jennys) Erfahrungen übertragbar sind?

Oder könnte es sein, dass Erfahrungen der Therapieschädigung mglw. nicht auf die TE übertragbar sind, weil sie mglw. (auf die TE) nicht passen könnten?
Findest du, dass deine Sichtweise auf die TE übertragbar ist? Findest du, dass die "Ich habe einen Teddy"-Erfahrung anderer auf die TE übertragbar ist?

Ich scheine hier in einem Forum voller Hellseher zu sein, die allesamt genau wissen, was das Problem der TE ist, die in die TE hineingucken können, die neben der TE in ihrer Therapie sitzen, die nachts neben dem Bett der TE stehen und ihr zusehen, ....

Ich finde es arrogant und anmaßend, wenn User glauben zu wissen, was dem anderen hilft und was nicht und was da Problem des anderen ist und was nicht und welcher Erklärungsansatz auf den anderen zutrifft und ob die Therapie des anderen korrekt verläuft oder nicht, ... und anderen versuchen den Mund zu verbieten, weil sie ihre eigene Ansicht für die einzig richtige auf dieser Welt halten.
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