analytische Therapie im Alter 50+

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:13

Danke dir.

Nun verstehe ich das besser - und bin im Übrigen auch ganz deiner Meinung.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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stern
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:18

ENA hat geschrieben:Hier war ja anfangs die Rede davon, dass Analyse eher was für Menschen ist, die gut reflektieren, älter, gebildet und ein gewisses höheres Maß an Intelligenz haben.
Ich habe ja darauf gewartet, dass Reflektionsfähigkeit mal definiert wird. Denn eigentlich geht es in einer PA nicht selten darum, diese Fähigkeit weiterzuentwickeln, eben weil sie nicht so ausgeprägt ist.

Geht wohl insbes. darum, dass es witzlos ist, "klassisch-aufdeckender" zu arbeiten, wenn manche Fähigkeiten (noch) zu wenig vorhanden sind.

Und was heißt höhere Intelligenz... durchschnittlich, selbst unterdurchschnittlich dürfte wohl für eine PA ausreichen. Weiß nicht, wann fehlende Intelligenz in einer Therapie/Analyse Schwierigkeiten machen soll. Aber ich würde tippen, das betrifft dann um Leute mit einer stärkeren Intelligenzminderung. Ein Therapeut hat sich auf die Fähigkeiten des Patienten einzustellen. Wer Therapie mit Intellektualisierung verwechselt, verwechselt etwas. Emotionale Fähigkeiten oder so Dinge wie Subjekt-Objekt-Trennung oder stärkere Abwehr oder höherer Grad der Unbewusstheit gehören wohl eher Punkten, die bei den reflexiven Prozessen eine Rolle spielen (wohlgemerkt: Diese HERABsetzen und nicht etwa aufwerten). Und gerade WEGEN Mankos dergestalt wird die Analyse/Therapie vielleicht angestrebt.
weil das, so wie ich es am Anfang las, auf mich wirkte, als wäre Analyse, die sich richtig mit der Scheiße auseinander setzt, nur was für Leute, die privat und beruflich weit gekommen sind, reflektionsfähiger und intelligenter als andere sind...und die anderen Therapien? Sind nicht so hochwirksam wie Analyse und eher etwas für die durchschnittlich oder minder-begabten?
Losgelöst von Threadaussagen: Na ja, Klientel mit narzisstischer Problematik, das die PA für elitär hält, und für elitär gerade gut genug ist, ist auch eine wichtige Zielgruppe der PA.
Ich brauch da auch gar keine Antwort drauf. Mich beschleicht nur manchmal ein ungutes Gefühl, wenn ich davon lese, dass PA eher was für reflektionsfähige Menschen mit ner gewissen Intelligenz ist, wenn es nur in der PA ans Eingemachte und die wirklichen Themen geht, etc. . ...
Muss man wohl wirklich differenzieren, ob es wirklich so ist oder ob eher eine Selbstaufwertung eine Rolle spielt, während andere/anderes (zu dem man vielleicht nichtmal Bezug/Eigenerfahrung hat) klein gemacht wird - ist ja auch manchen Störungsbildern immanent bzw. menschliche Tendenz mancher Leute. Wie gesagt losgelöst vom Thread: Bei derartigen Argumentationen ist wohl zu unterschieden, was Selbst- bzw. Fremdbildverzerrung und was Realität ist .
Zuletzt geändert von stern am Fr., 09.08.2013, 11:35, insgesamt 5-mal geändert.
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hopelife
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:19

um das alles hier auch noch zu verstehen, muss ich jeden Satz dreimal lesen. Es wurde doch gar nicht gesagt, das man hochbegabt sein muss, um eine PA zu machen.
Das man beruflich gefestigt sein soll fällt auch wieder in die Kategorie psychosoziale Probleme. Es wird oft empfohlen, dass Stabilität für PA günstig wäre, demnach kein muss. Es geht ja auch um äußeren Stabilität einen Rahmen, der innerhalb der PA kann es doch auch zu heftigen Krisen kommen.
Ich könne mir sowieso vorstellen, dass es hier im Forum nicht die Mehrheit ist die einen IQ von 130 *aufweisen und PA machen. Reflektiert zu sein ist denke ich förderlich, wenn es um das eigene Gefühlsleben geht.
Bei andren Problemen gibt es ja deswegen auch eine Formen, individuell was der Mensch benötigt.
Um ehrlich zu sein, ist schwieriger mit Menschen zu arbeiten, die nicht ein gewisses Potential mitbringen.
Sie lassen sich nicht so schnell zu Veränderungen bewegen. Es geht dabei aber weniger um die intelligenz.
Ich kann mir auch andersrum nicht vorstellen, dass es leicht ist mit hochbegabten zu arbeiten, denn denen fehlt oft denn eon Stück die emotionale intelligenz.So nun wären wir wieder da, dass auch intelligente Menschen nicht leicht haben.
Damit will ich sagen, dass der Therapeut es sicherlich nicht vom Status in der Gesellschaft oder vom IQ abhängig macht, aber vielleicht ob er Potenzial sieht oder sich vorstellen kann mit dem Patienten zu arbeiten.

Ich kann nicht verstehen, wie man sich an einem Wort so hochziehen kann als würde es mich selbst betreffen
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Tristezza
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:30

Ich glaube, das Wort "hochbegabt" ist in diesem Thread gerade zum ersten Mal gefallen ...

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hopelife
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:48

so kam es für mich an.
Wenn man sich nur ein einem Satz, der ein User brachte so hochzieht, ich weiss nicht.
Muss ja für mich nicht stimmig sein.

Wollte damit nur sagen, dass ich hier die Mehrheit nicht so verstanden habe, das ein Mensch sonderlich begabt sein muss,
um eine PA zu machen, sondern eben einfach gewisse Kompetenzen bringen bringen sollte-
ob soziale oder ich kompetenzen.
ich hätte mit 20 noch die Reife, das Reflektionsvermögen, die Stärke gehabt eine PA zu machen.
Ich glaube ich muss dafür wirklich noch 5 bis 10 Jahre älter sein. aber das ist nur mein Empfinden.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:57

Find' ich nur deshalb schon komisch (im Sinne von amüsant), weil ich mich durchaus an gewisse Personen erinnern kann, die sich sehr viel auf den Umstand, dass sie eine PA machen (und auf die Existenz der Therapieform an sich) einbilden, aber nicht wirklich durch Reflektionsvermögen auffallen.
Zuletzt geändert von ExtraordinaryGirl am Fr., 09.08.2013, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 11:59

Wie die (user-)Aussagen, dass in manchen Therapien manche Intelligenzquotienten gehäufter vorkommen sollen, zustande kommen, ist für mich eh nicht nachvollziehbar.

Denn um wirklich Aussagen dazu machen zu können, müsste es ja Untersuchungen geben, bei denen Patienten vor Therapieaufnahme einen Intelligenztest ablegen (bemisst nunmal die Intelligenz... wobei die Aussagekraft eh streitbar ist). Kenne ich nicht und habe auch noch nie gehört, dass die Intelligenz eine Aufnahmevoraussetzung ist.

Eher könnte ich mir vorstellen, dass (ähnlich wie in dem Auszug zu yavis geschildert) eine Rolle spielt, dass der Therapeuten evtl. voreingenommen ist, wenn er einen höheren oder niedrigeren IQ vermutet (im positiven wie im negativen Sinn). Und der arbeitslose Kevin mit geschätztem IQ von 80 vielleicht dem eloquenten Manager eines Großkonzernz den Platz räumen muss.

Solange jemand intellektuell folgen kann bzw. etwas analytisch denken können, dürfte der IQ nicht so relevant sein. Wer das nicht kann, hat dann sicherlich nicht nur mit einer Analyse Schwierigkeiten, sondern noch ein Bündel an Folgeproblene,
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Tristezza
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:09

hopelife hat geschrieben:Ich glaube ich muss dafür wirklich noch 5 bis 10 Jahre älter sein
Na, ich weiß nicht, ob es so ratsam ist, mit 85 oder 90 eine PA zu beginnen ...
stern hat geschrieben:Wie die (user-)Aussagen, dass in manchen Therapien manche Intelligenzquotienten gehäufter vorkommen sollen, zustande kommen, ist für mich eh nicht nachvollziehbar.
Ich denke, es geht nicht um den Intelligenzquotienten, sondern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, deren Angehörige nicht mal alle einen hohen Intelligenzquotienten besitzen müssen: die Intelligenzija/Intellektuellen, Bildungsbürger, Akademiker. Und das ist wohl kaum von der Hand zu weisen.

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stern
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:17

Tristezza hat geschrieben:Ich denke, es geht nicht um den Intelligenzquotienten, sondern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, deren Angehörige nicht mal alle einen hohen Intelligenzquotienten besitzen müssen: die Intelligenzija/Intellektuellen, Bildungsbürger, Akademiker. Und das ist wohl kaum von der Hand zu weisen.
Das ist die Frage, ob es von der Hand zu weisen, dass derartiges Klientel wirklich gehäufter in der PA repräsentiert ist als in anderen Therapien (und vor allem warum). Oder ob das subjektive Eindrücke sind, die sich nicht durch Untersuchungen belegen lassen.

Edit: Tippfehler derzeit grausam, flüchtigkeits- und konzentrationsbedingt.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 09.08.2013, 12:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Henrike76
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:18

Also ich kann diese Diskussion eher wenig nachvollziehen.

Man muß auch beachten, dass eine PA zeitaufwändig ist (von der Intelligenz unabhängig) und oft mehrere Stunden in der Woche beinhaltet.

Ich mache das wegen den Traumata anders:
Zunächst stab. PT (läuft aus) zur Aufdeckung (und Beschreibung) der Traumata.
dann stat. Traumatherapie
danach wieder amb. PT (Traumatherapie) Stabilisierung

Für meinen Fall halte ich das für den besten Weg. Idealerweise noch mit einer SHG flankiert, die möglichst übergangslos gewechselt werden kann (Ortswechsel).

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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:20

Aber wo ist der Beleg dafür?

Ich kenne beispielsweise einige Personen (also Psychotherapiepatienten), die zu der von dir beschriebenen Bevölkerungsgruppe gehören, auch reflektiert und reif etc. sind, und Verhaltenstherapie machen, völlig zufrieden mit ihrer Wahl.

Ich würde mich noch eher darauf festlegen, dass je nach Störungsbild eine bestimmte Form geeigneter sein könnte - oder zumindest dieser Ruf da ist.
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hopelife
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:27

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Find' ich nur deshalb schon komisch (im Sinne von amüsant), weil ich mich durchaus an gewisse Personen erinnern kann, die sich sehr viel auf den Umstand, dass sie eine PA machen (und auf die Existenz der Therapieform an sich) einbilden, aber nicht wirklich durch Reflektionsvermögen auffallen.
Das verstehe ich nicht auf meinen Post, denn ich mache keine Analyse.
Mein Freund würde auch wahnsinnig werden
Zuletzt geändert von hopelife am Fr., 09.08.2013, 12:31, insgesamt 2-mal geändert.
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pandas
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:30

Tristezza hat geschrieben: Ich schätze, die meisten Gebildeten/Intelligenten wählen trotzdem eine andere Therapieform, weil sie einfach keine Zeit für oder Lust auf eine so intensive Therapie haben oder weil bei ihrer Problematik PA einfach nicht indiziert ist.
Nun, da darf man auch nicht vergessen, dass viele Menschen überhaupt gar keine Therapie anstreben ... also, wenn bei jemanden Job, Partnerschaft, Finanzen laufen, eine entsprechende Bildung vorhanden ist, derjenige oftmals nicht auf die Idee kommt, eine Therapie zu machen, und tatsächlich schon gar nicht eine Psychoanalyse .... weil es ja nicht so ist, gerade in diesen Kreisen, dass das besonders schick wäre oder als normal gilt.
Gerade in akademischen Berufen wird geargwöhnt, wenn man das bei einem Kollegen mitbekommt (wenn es nicht gerade der soziale Bereich ist).
Deshalb, auch bei psychischen Anzeichen, wird dann jemand nicht unbedingt auf Therapiesuche gehen.
Ausserdem, ich plädiere zwar dafür, dass es nicht unmöglich ist, dennoch ist zu bedenken, dass jemand mit einem anspruchsvollen Vollzeitjob es abschrecken kann, drei Termine, eher tagsüber, regelmässig wöchentlich in seinen Terminkalender unterzubringen.

Anderseits, auch diese Gruppe wird phasenweise mal arbeitslos o.ä. Vermutlich wird in diese Zeiten dann eine Therapie gepackt, wenn eine gewünscht ist.

Wobei, ich habe in meinen Bekanntenkreis auch Leute, von denen vermute ich wirklich, eine Arbeitslosigkeit wird die nie treffen. Und die stehen mit beiden Beinen echt so auf den Boden, dass sie Schwierigkeiten im Job, Partnerschaft, Gesundheit u.ä. überhaupt nicht umwerfen ....
Zuletzt geändert von pandas am Fr., 09.08.2013, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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hopelife
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:31

Mal eine andere Frage, ist es eigentlich in der Analyse auch so, dass man bei Partnerwahl oder Partnerwechsel beeinflusst wird?
Also, wenn ich eine Beziehung habe mit der ich meine glücklich zu sein,
kann es unter Umständen passieren,dass ich während meiner Analyse mit meinem Partner unglücklich bin?
Weil der A. mir vielleicht rät meine Partnerwahl zu überdenken?
es wäre heute nicht so wie es ist,
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Tristezza
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Beitrag Fr., 09.08.2013, 12:32

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Ich kenne beispielsweise einige Personen (also Psychotherapiepatienten), die zu der von dir beschriebenen Bevölkerungsgruppe gehören, auch reflektiert und reif etc. sind, und Verhaltenstherapie machen, völlig zufrieden mit ihrer Wahl.
Ich würde mich noch eher darauf festlegen, dass je nach Störungsbild eine bestimmte Form geeigneter sein könnte - oder zumindest dieser Ruf da ist.
Sag ich doch! Verstehe irgendwie nicht, dass das so oft falsch verstanden wird. Fühlt sich hier jemand minderwertig oder angegriffen, weil vermutlich mehr Akademiker als Arbeiter eine PA machen?

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