Den Thera beschatten wollen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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SuspiriaHysteria
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 19:04

Ich glaube das kann ich nicht. Das traue ich mich nicht. Ich weiß auch noch nicht wie ich das überhaupt formulieren soll. "Hallo, Frau X hier. Ich..." Und dann??? Hätte ich mich bloß nicht darauf eingelassen

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lonely69
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 19:08

Dann such Dir einen anderen Therapeuten, mit dem du das bearbeiten kannst. Finde einen, mit dem es wirklich geht. Und überwinde dann die Abneigung gegen das, was Dich an ihm stört.

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 19:12

lonely69 hat geschrieben:Und überwinde dann die Abneigung gegen das, was Dich an ihm stört.
Als ob das so einfach und auf Knopfdruck ginge.

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lonely69
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 19:17

Keiner hat gesagt, dass es einfach ist. Aber Du berichtest ja selbst, dass Du das Thema nicht los wirst. Also nimm es an.
Sag Dir meinetwegen: "Irgendwas hat dieser Idiot, was ich nötig brauche. Ich hab keine Ahnung was es ist, aber ich bin bereit mich dafür zu öffnen." Und wenn Du darauf nicht eine klitzekleine positive Resonanz spürst, brauchst Du auch nicht anzurufen - dann wirst Du nur erneut die Erfahrung machen, dass Du dort nicht nehmen kannst, was Du brauchst.

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 19:41

Selbst wenn ich das schaffen würde, ich glaube ich könnte ihm einfach nicht mehr unter die Augen treten. Und glauben wird er mir auch nicht.

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Zeppelin88
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 20:36

Hallo SuspyriaHysteria, ich kann deinen Namen schlecht ausschreiben. Ich hatte ein ähnlich gelagertes Problem mit einem männlichen Therapeuten. Ich war fast jede Stunde drauf und dran, die Therapie abzubrechen. Es war ein schlimmes Wechselbad. Aus meiner Sicht wurde ich übelst beleidigt und es liefen fiese Machtspielchen, die mich echt fertig gemacht haben. Ich habe mit dem Thera wirklich gekämpft bis zur letzten Stunde. Er hat sich von mir auch einiges anhören müssen. Manchmal habe ich über mehrere Sitzungen stumm dagesessen und keinen Brocken raus bekommen. Das waren heftige Sitzungen und ich erinnere mich gar nicht gern daran zurück. Freunde sind wir nicht geworden. Unter normalen und vernünftigen Gesichtspunkten haben mir alle geraten, hör da auf! Aus irgendeinem Grund ging es nicht. Ich bin nicht dahinter gekommen, warum. Teilweise habe ich mich deswegen die Platze geärgert und stundenlang herumgegrübelt, dass und warum ich mir das überhaupt noch eine Stunde länger antue. Hat er auch alles schriftlich bekommen. Ich habe es hier irgendwo auch schon mal geschrieben: trotzdem bin ich froh, dass ich es zuende gemacht habe. Wenn ich nicht sprechen konnte, habe ich es ihm immerhin schriftlich gegeben. ZUm Ende der Therapie bin ich einiges losgworden. Ich sage nicht, dass bei mir jetzt alles paletti ist. Der Weg ist echt noch lang.
Vielleicht ermutigt dich aber meine Geschichte, deinem Gefühl zu folgen ...es wird dir sagen, ob du lieber gehst oder bleibst ...
Man kann einem Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. Galileo Galilei

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 21:15

Hallo Zeppelin!
Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Das mit dem Schweigen hatte ich zum Schluss auch. Und jedesmal bin ich dann am überlegen gewesen ob ich mir noch eine weitere Stunde antue oder nicht. Mir dumme Kommentare gefallen lassen und Überinterpretationen anhören muss. Was waren das denn für Beleidigungen? Auf persönlicher Ebene? Und wer hat Dir zu dem Abbruch geraten? Freunde/Familie? Dann muss es ja schon recht heftig gewesen sein. Ich glaube nicht, dass ich das verkraften könnte.

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sinnliche
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 22:43

servus suspiria h!

ich finde es unprofessionell, dass du auf deine "beschwerde" bzw. stellungnahme zur therapie keine rückmeldung erhalten hast.
es wäre prof. gewesen, dass in einer stunde zu besprechen.

das fakt, dass du auf ihn zugegangen bist, dich ihm - wenn auch kritisch - geöffnet hast, und er es nicht einmal eine stellungnahme wert fand, zeigt, dass dein gefühl, den thera zu lassen, sehr richtig war..

aber... wenn man so "abserviert" wird.. ohne rückmeldung, ohne kommentar auf ein schreiben, kann das weh tun... und ein ganz schei.. - gefühl von abwertung enthalten.

vielleicht kannst du mal prüfen, ob es DAS ist, was dich eigentlich jetzt so "fertig" macht... das links-liegengelassen werden... die ignoranz von seiner seite.

alles liebste!
sinnliche

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Zeppelin88
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 23:09

Ich habe mir überall Rat geholt, bei Freunden, aber auch mal bei anderen Psychotherapeuten mal nachgefragt, Beratuingsstellen, ob da alles so normal läuft in der Therapie. Aber auch hier im Forum und hier auf Anraten ein Buch gekauft "Tut mein Therapeut mir gut?", was ich ganz gut fand. Genau wie du hatte ich das Gefühl, die Leute schon echt zu nerven mit meiner Entscheidungsunfähigkeit. Die Entscheidung kann dir auch niemand abnehmen. Das habe ih irgendwann selber auch gemerkt. Wie gesagt, für mich war es rrichtige Entscheidung. Das muss aber nicht für dich zutreffen. Das kannst nur du wissen, was für dich gut ist.
Bei mir waren es damals einfach Sätze, die mich persönlich und voll getroffen haben, wo ich stinksauer war. Ich fand, dass diesem fremden Menschen es einfach nicht zustand, solche Sätze loszulassen, genau was du auch geschrieben hast mit den Überinterpretationen, dier mir ständig übergestülpt wurden, was mich sehr genervt hat. Bei mir war es damals glaube ich die Wut, warum ich doch dranbleiben wollte. Ich hatte immer das Gefühl, ich kann noch nicht gehen, solange für mich noch nicht alles persönlich ins GEsicht gesagt ist, was raus muss. WEnn mich jemansd an empfindlichen Stellen kränkt, dann kann ich auch selbst alles dazu sagen und brauche auch keine falsche Rücksicht nehmen. Unter dieser Prämisse habe ich für mich von Stunde zu Stunde immer wieder neu abgewogen, wie es weitergeht. Aber nicht, dass du dir falsche Vorstellunngen machst, Tassen sind da in der Therapiestunde nicht geflogen, es ging schon zivil zu. Wahrscheinlich werde ich aber in die Therapiechronik nicht gerade als pflegeleichter Lieblingspatient eingehen.
Man kann einem Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken. Galileo Galilei

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 23:16

Hallo sinnliche,

ja, ich denke Du hast es auf den Punkt gebracht. Diese Nichtreaktion finde ich schlimm. Zumal ich wirklich nur ganz höflich und sachlich geschildert habe was mich störte (rein subjektiv). Ich hätte mir eine Rückmeldung gewünscht und wäre dann sicherlich auch noch einmal für ein persönliches Gespräch bereit gewesen. Stattdessen passiert nichts. Und ich hatte auch das Gefühl, dass ich in den Stunden nicht über die Themen reden kann, die ich gerne weiter besprochen hätte. Wenn ich einen Themenbereich zu oft anschnitt, dann wurde mir das vorgeworfen. Im Nachhinein fallen mir mehr negative als postive Situationen ein und ich denke mir, dass ich ihn eigentlich hassen müsste. Und außerdem glaube ich, dass ein weitere Kontakt alles nur noch verschlimmern würde.

@Zeppelin: ich komme mir mittlerweile schon so dumm vor, mit diesem ewigen Hin und Her, aber ich kann einfach nicht glauben, dass diese Person es geschafft hat (im negativen Sinne) ein derartiges Gefühlschaos in mir auzulösen. Ich hätte lieber gleich die Finger davon lassen sollen. Auch habe ich den Eindruck, dass er in mir etwas gesehen hat, das ihn stört. So hat er sich über manche meiner Aussagen meinerseits richtig aufgeregt. Ich wusste überhaupt nicht wie ich damit umgehen sollte.

LG
SH

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Beitrag So., 23.09.2012, 00:28

Wenn du in der Mail keine Frage gestellt hast oder um keinen Termin oder nicht speziell um eine Antwort gebeten hast, ist es logisch, dass er nicht antwortet. Er ist ein Mann.

Dann besteht schon noch die Möglichkeit, dass Du einen Termin bekommst, aber Du musst schon darum bitten und fragen mit Fragezeichen!
Lieben Gruß
elana

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sinnliche
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Beitrag So., 23.09.2012, 10:01

SuspiriaHysteria hat geschrieben:Wenn ich einen Themenbereich zu oft anschnitt, dann wurde mir das vorgeworfen. Im Nachhinein fallen mir mehr negative als postive Situationen ein und ich denke mir, dass ich ihn eigentlich hassen müsste. Und außerdem glaube ich, dass ein weitere Kontakt alles nur noch verschlimmern würde.
LG
SH
Liebe Suspiria H!
Danke für deine Antwort. Mir würde es so gehen,wenn ich das erleben "müsste", was du schilderst.
Das schlimme ist, dass die "Zurückweisung", die du wahrgenommen hast, wenn du in der Therapie ein Thema mehrmals angeschnitten hast, und das "vorgeworfen" wurde, das ja auch im Prinzip eine Nichtwahrnehmung deiner Anliegen spiegelt.

Zudem kommt (bei instabilen Menschen wie bei mir ) dann dazu, wenn man eine Zurückweisung erfährt, dass die sich gaaanz schnell mit vielen anderen Zurückweisungen, die man erlebt hat, koppelt.. Ich meine, das Unterbewusstsein speichert diese ja ganz brav von Kindesbeinen an Und dann fühlt man sich nach so einer "Begebenheit" einfach echt voll hängengelassen, und die alten Gefühle setzen sich noch drauf.

Ich hatte am Beginn meiner Therapie immer den inneren Druck, das es mir bald besser gehen muss, denn sonst würde meine Thera glauben, sie ist nicht gut *g* Bzw. ich hab meine Thera sooo super gefunden, dass ich mir selbst auferlegt habe, ich muss bald alles auf der Reihe haben.
Da sie meinen inneren Druck diesbezüglich wahrgenommen hat, haben wir das angesprochen, und sie sagte klipp und klar:
Frau ..., ich weiß, dass ich eine gute Therapeutin bin. Ich brauche es nicht, dass sie mir das Gefühl geben, oder mir beweisen, dass sie gut vorankommen. Ihre Seele hat die Zeit, die sie braucht. Es DARF Ihnen schlecht gehen, so lange es so ist.

Das hat mir gut geholfen, aber es brauchte trotzdem seine Zeit, dass ich meinen inneren Druck diesbezüglich abgestellt hab .

Aber es gibt Therapeuten, die glauben nur, sie sind gut, wenn die Klienten Fortschritte machen. Wenn ein Klient dann nicht so schnell Fortschritte macht, dann beziehen sie das auf sich. Man nennt das auch Co-Abhängigkeit

Also - ich würd meinen, dein Thera sollte seine eigene Co-Abhängigkeit klären, in einer Supervision.

Und du solltest so gut wie möglich abschließen, insoferne, als dass du es SEHR GUT wahr, dass du deinem Gefühl getraut hast, das beendet hast, du darfst es positiv sehen: Du hast es geschafft, etwas, was dir nicht gut tut, zu beenden, und dich dazu auch noch klar und sachlich zu äußern. Wenn ER damit nicht umgehen kann, ist das wahrlich SEIN Problem.

Ich hoffe, du findest bald eine neuen gute Therapie, das wünsch ich dir von Herzen!! Das hast du verdient!!

PS: mit den schmerzhaften Gefühlen, die du jetzt dadurch in dir trägst, geh liebevoll um. und gib dir in der übergangsphase, wo du jetzt "alleine" bist, ganz viel an Selbstliebe - in welcher Form auch immer..
Mach dir schönes Pflegebad, koch dir den Lieblingsessen, kauf deine Lieblingssüßigkeit, zieh dir 3 deiner Lieblingsfilme rein. und was dir sonst noch einfällt !

sag dir jeden Tag: auch wenn meine thera emotional (noch) nicht so weit ist, gute Arbeit zu machen, bin ich trotzdem wichtig, liebenswert und VOLL OKAY!

von Herzen
sinnliche

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yamaha1234
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Beitrag So., 23.09.2012, 10:11

elana hat geschrieben:Wenn du in der Mail keine Frage gestellt hast oder um keinen Termin oder nicht speziell um eine Antwort gebeten hast, ist es logisch, dass er nicht antwortet. Er ist ein Mann.

n!
Bist nicht du diejenige die in einem andere Thread tönte " ich teile Menschen nicht in Frauen und Männer ein"
Unzuverlässiges Verhalten ist nun also deiner Meinung nach ein Privileg für einen "männlichen Therapeuten"

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SuspiriaHysteria
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Beitrag So., 23.09.2012, 11:14

Hallo!

@sinnliche: ich danke Dir für Deine liebe Antwort. Die hat mich wirklich sehr aufgemuntert und bestätigt auch einige meiner Thesen, die ich mir zusammengebastelt habe. Ich glaube ganz einfach, dass er dachte er kann mir seine Ansicht der Dinge aufzwingen. Beispielsweise habe ich gesagt, dass ich momentan auch ohne Mann in meinem Leben ganz gut klarkomme. Du hättest mal seine Reaktion sehen müssen. Dann teilweise die Wortwahl. Er muss ja auch gemerkt haben, dass ich unsicher reagiere und halb im Sessel versunken bin. Wahrscheinlich hat er das auch noch ausgenutzt um sein Ego zu pushen.

elana, ich glaube er hätte meine Botschaft auch so verstehen müssen. Das bestätigt meine "gekränktes Ego-These": er konnte mit meiner Kritik nicht umgehen. Es kam mir schon so vor, als sei er sehr von sich überzeugt.

Mir wird irgendwie gerade einiges klar.

Liebe Grüße,
Suspiria

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Beitrag So., 23.09.2012, 12:13

Liebe Suspiria

Ich hab das wirklich im Verlaufe von Jahren gemerkt, dass männliche Gesprächspartner nur auf explizit mit Fragezeichen gestellte Fragen reagieren und es wirklich nicht böse gemeint ist, wenn Männer sonst nicht reagieren. Es gibt eben schon Unterschiede zwischen den Geschlechtern, dieses gehört dazu. Frauen denken in der Regel vernetzter. Männer können solche indirekten Fragen häufig nicht so richtig erkennen.

Vielleicht hat der Thera Deine Aussage, auch ohne Mann auszukommen, eher als Zeichen Deiner Diagnostik gesehen. Mein Thera reagierte ähnlich, als ich etwas Ähnliches sagte, und mein Thera ist wirklich supernett zu mir.

Dein Beschattenwollen etc. wirkt auf mich schon so, als solltest Du noch einiges klären mit dem Thera. Oder es in einer anderen Therapie aufarbeiten, vielleicht mit einer Frau?
Lieben Gruß
elana

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