Doktorspiele als sexuelle Mißbrauch im Grundschulalter?

[candle.]

Jenny Doe "ERLAUBT" ist ja wohl ein Witz! Das hast du völlig falsch interpretiert. Es bleibt straffrei- ja, aber erlaubt ist es damit nicht.

Was wird hier bitte noch alles an den Haaren herbeigezogen???

candle

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[Tante Käthe]

einige Beiträge wegen off tropic entfernt. Dem Entfernen fielen wegen des unmittelbaren Zusammenhangs auch einige Andere zum Opfer.

Käthe


Hier mal meine ganz persönliche Meinung:

Ich war auch mal Kind und habe keine Erinnerungen mit "Erkunden des anderen Körpers" wohl aber Doktorspiele zu spielen (mit Doktorkoffer und abhören, in den Mund schauen etc.)
Insgesamt find ich das Beschriebene der Threadstarterin schon etwas mmmh, aber eben sicher auch nicht ungewöhnlich, keine Ahnung.

Was jedoch das persönliche Empfinden angeht, ok, dass sollte man der Schwester lassen, sie scheint darunter zu leiden und es als eben "Missbrauch" manifestiert zu haben. Es ist eine sehr verzwickte Situation und die Schwester hat viele Baustellen, die wohl ziemlich schwer sind.....

Grüssle Käthe

[sonnenschein12]

Hallo!

Naja, eigentlich ist meine Frage in dem Sinne nicht wirklich beantwortet. Es ging mir eigentlich nur darum, ob jemand, der wirklich harmlose Doktorspiele mal gemacht hat. Also mal geschaut und vielleicht auch mal angefasst, zu solch einer Aussage fähig ist und jemanden dann des sexuellen Missbrauchs beschuldigt.

Aber eins interessiert mich dann auch, hier sind ja einige, die SMB erlebt haben. Habt ihr den Kontakt zu eurem Täter gesucht? Habt ihr ein freundschaftliches Verhältnis miteinander geführt. Habt ihr was zusammen unternommen? Und da meine ich jetzt nicht, daß ihr euch immer habt bitten lassen, sondern auch selber was vorgeschlagen habt. Ihn zum Patenonkel eurer Kinder gemacht? Etc.? Ihn auf nem anderen Kontinent besucht, weil er dort ein paar Jahre war?

Und es geht mir nicht darum, ob das gerichtlich strafbar ist, ob mein Mann als Täter betitelt werden darf, oder nicht. Es wird sowieso mehr Sympathie einem potenziellen Opfer entgegen gebracht, als nachgefragt, ob es denn wirklich so war, bzw. es der Täter war.

Mir geht es eigentlich nur darum zu verstehen, wie man zu solch einer Aussage kommen kann, wenn ja augenscheinlich und auch an Fakten nichts vorzubringen hat.

Das es schon reicht jemanden zu denunzieren um ihn als schlimmen Menschen darzustellen, ohne irgendwelche Fakten zu nennen und die anderen glauben auch daran ist kein neues Phänomen. Das sieht man oft genug. War letztens doch noch im Fernsehen. Da ist doch einer zum Jugendarest verurteilt worden, weil er jemanden, der unter Verdacht stand, aber später doch unschuldig war. umbringen wollte und dazu nen Aufruf gestartet hat.

LG

[leberblümchen]

Wie es zu solchen Aussagen kommen kann? Das kann viele Gründe haben. Aber ein möglicher Grund wäre eben auch, dass die Aussage berechtigt ist. Und wenn man sich nach den Gründen fragt, muss natürlich auch dieser mögliche Grund ins Auge gefasst werden, auch wenn es schmerzhaft ist. Aber ebenso gut (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) sind andere Gründe denkbar:

Es kann tatsächlich so sein, dass in der Therapie darauf gedrängt wird, etwas zu suchen und als ein Trauma zu benennen, was gar nicht so da war und gar nicht damals so empfunden wurde. Es ist halt möglich, dass sie von 'Doktorspielen' geredet hat in der Therapie und der Therapeut dann sofort froh ist, dass er etwas gefunden hat, woran er sich 'festhalten' kann.

Und es ist auch denkbar, dass diese Schilderung Teil ihrer Störung ist.

Es sind viele Gründe denkbar, einer nicht wahrscheinlicher als der andere - jedenfalls für dich, der du nicht anwesend warst damals. Ich glaube, du müsstest dich davon abgrenzen. Denn DU wirst das 'Rätsel' nicht lösen können - weder wirst du herausfinden, was los war, noch wirst du herausfinden, was in der Frau vorgeht.

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[münchnerkindl]

Ich war auch mal Kind und habe keine Erinnerungen mit "Erkunden des anderen Körpers" wohl aber Doktorspiele zu spielen (mit Doktorkoffer und abhören, in den Mund schauen etc.)

Also bei mir und meiner Freundin so in der 3. Klasse etwa gingen die Doktorspiele erheblich weiter und sie hatten eindeutig eine sagen wir mal "präsexuelle" Komponente.

War das in irgendeiner Weise traumatisch? Nein, nicht im geringsten.

[Jenny Doe]

Hallo sonnenschein12

Naja, eigentlich ist meine Frage in dem Sinne nicht wirklich beantwortet. Es ging mir eigentlich nur darum, ob jemand, der wirklich harmlose Doktorspiele mal gemacht hat. Also mal geschaut und vielleicht auch mal angefasst, zu solch einer Aussage fähig ist und jemanden dann des sexuellen Missbrauchs beschuldigt.

Ja, das ist möglich. Die Gründe dafür können vielfältig sein.
- Es kann sein, dass sie die harmlosen Doktorspiele im Erwachsenenalter anders interpretiert, als sie es als Kind getan hat. Es kann sein, dass sie diese nachträglich als Missbrauch interpretiert. (Diese Frage findest du in diesem Forum von Usern häufig: "War es Missbrauch?").
- Es kann sein, dass die harmlosen Doktorspiele als Ursache für ihre Symptome interpretiert, wodurch diese eine ganz andere Gewichtung bekommen.
- Es kann sein, dass sie sich während der harmlose Doktorspiele "komisch" (mir fällt kein Wort ein; "komisch" im Sinne von unischer, verschämt u.ä.) gefühlt hat und es heute so interpretiert, dass sie diese ja gar nicht gewollt hat.
- Es kann sein, dass sie sich fragt, ob es wirklich nur bei harmlosen Doktorspielen geblieben ist oder ob da mehr war, woran sie sich nicht erinnern kann (eine Frage, die von Usern häufig hier im Forum gestellt wird).
- Es kann sein, dass sie unter einer psychischen Störung leidet, die zu einer Wahrnehmungsverzerrung führt.
- Es kann sein, dass sie falsche Erinnerungen entwickelt hat und heute glaubt, dass da mehr war.
- Es kann sein, dass sie harmlosen Doktorspiele tatsächlich innerlich nicht gewollt hat, aber sie gemacht hat, aus welchen Gründen auch immer und sich heute daran erinnert, dass sie diese ja eigentlich nicht gewollt hat.
- Es kann sein, dass ihr ein außenstehende Person erklärt hat, dass das Missbrauch war, und sie dies nun heute glaubt.
- Es kann sein, dass sie sich reinsteigert, wodurch das an sich harmlose Ereignis eine Dramatik bekommt.
- ...

Wichtig wäre, denke ich, wenn du erst mal rauskriegst, was sie ihrem Bruder nun genau vorwirft, was er getan haben soll, was sie genau mit "sexuellem Missbrauch" meint.

[sonnenschein12]

Hallo!

Ja, das ist wohl das einzige was sinnvoll ist. Aber momentan wollen wir beide nur Abstand haben. Mein Mann ist verletzt und traurig und ich bin maßlos enttäuscht auch über die Reaktion von manchen Familienmitgliedern und mir gehts halt auch ganz schön an die Nieren.

Jetzt soll er wohl schon 15 oder so gewesen sein, nur komisch, daß er da schon seine erste Freundin hatte und ich bezweifle, daß man bei der ersten Großen Liebe, die 5 Jahre angedauert hat, irgendeinen Kopf für was anderes hatte! Zumal sexuelle Erfahrungen ja dann wohl eher nicht mit der Schwester ausprobiert würden.

Und der nächste Punkt ist, daß sie wohl mit uns Kontakt haben will, aber aufgrund ihres Mannes und Schwiegereltern nicht darf. Sie uns Sachen für den Kleinen mitgibt usw.
Allerdings wollen weder mein Mann, noch Ich irgendwelche Sachen für unseren Sohn von Ihr oder der Familie. Wir müssen jetzt erstmal wieder zur Ruhe kommen und dann sehen wir weiter.

Mir ist das alles so suspekt, auch rühren mir zuviele Pseudopsychiater(Familienmitglieder) da rum, als daß ich dem Ganzen nur irgendeinen Glauben schenken könnte. Ich tippe eher auf "irgendwas musste ich mir jetzt einfallen lassen und mittlerweile glaube ich selber dran!" Sorry, wenn ich mit dieser Ansicht irgendwem jetzt hier im Forum auf den Schlips trete, aber ich denke, es hängt immer alles von den Umständen ab und wie überhaupt sowas zustande kommt. Und wie sich die Menschen verhalten etc. Und das ist mir ehrlich gesagt doch mehr als absurd was da immer neues ans Licht kommt und angeblich sein sollte.

LG

[Sunny75]

Mal nur so als Gedanke: wäre es nicht möglich,, dass deine Schwägerin tatsächlich missbraucht wurde - allerdings nicht von deinem Mann, ihrem Bruder - sondern von einer anderen "Vertrauensperson" in der Jugend? Du schriebst ja, dass die Geschwister sich Ersatzfamilien gesucht hätten.
Sprich, dass sie den tatsächlichen Missbrauch erfolgreich verdrängt hat - nur noch weiss, dass da was war, und nun in ihren Erinnerungen forscht, und dabei beim Bruder hängen geblieben ist, obwohl er in Wahrheit gar nicht der Täter war?
Schade, dass sie die Therapie abgebrochen hat - wer weiss, was dort alles ans Licht gekommen wäre.

[sonnenschein12]

Hi!

Sagen wir mal so, daß da eventl. was gewesen ist bei ihr, mag ich ja so gar nicht abstreiten, aber ich bezweifle einfach, daß es ihr Bruder/mein Mann war.

Vor allem weil mein Mann zu dem Zeitpunkt auch schon gar nicht mehr wirklich zu Hause war. Er war bei seiner Ersatzfamilie, hatte seine Freundin etc. er war mit allem anderen beschäftigt, was einem Jungen vom Lande halt so beschäftigt. Auch andere die ihn in dem Alter schon kannten, würden auf alles mögliche Tippen, aber auf sowas mit Sicherheit nicht. Zumal er in der Weise auch nie irgendeine psychische Seite hatte, die auch nur annähernd darauf hätte hinweisen können. Auch jetzt und in den letzten Jahren kann ich keinerlei Verhaltensauffälligkeiten irgendwie erkennen, daß da was gewesen sein soll.

Er war ganz normal und ist ganz normal. Er hat keine Bindungsprobleme oder ähnliches. Es ist nichts, was auch nur irgendwie einen Hinweis zeigen würde. Außer halt, daß seine Familie halt nicht das Glanzstück des Jahrhunderts ist/war.

Und dann kommt halt das Verhalten der Schwester uns/ihm gegenüber bis vor kurzem in keinster Weise abweisend vor. Selbst das WE bevor sie sich wieder mit Tabletten vollgepumpt hatte, hatte sie angefragt, ob wir zum Frühstück hochkommen wollen. Ihr Mann war auf Lehrgang und sie war alleine mit den Kids (kann auch sein, daß die wieder bei den Schwiegereltern waren). Und da hatte Sie ihren Missbrauch schon bei anderen angedeutet. Entschuldige, aber dann lade ich doch denjenigen nicht mehr ein. Auch nicht, damit ich nicht alleine bin, weil ich das ja nicht ertragen kann. Auch halt das Verhalten, so zu tun, als wenn nicht gewesen wäre. Klamotten oder Spielzeug für den Kleinen von uns mitzugeben. Das übersteigt einfach meine Vorstellungskraft, wie man als Missbrauchsopfer seinem Täter gegenübertritt und sich verhält.

LG

[ExtraordinaryGirl]

Ich tippe eher auf "irgendwas musste ich mir jetzt einfallen lassen und mittlerweile glaube ich selber dran!"

Und mit der Aussage habe zumindest ich in der Tat meine Schwierigkeiten, weil du nicht wissen kannst, ob der Missbrauch, so wie deine Schwägerin ihn geäussert hat, stattgefunden hat oder nicht.

Das weisst du einfach nicht. Wir hier wissen es alle nicht. Und weil du es nicht weisst, finde ich es unangemessen, solche Äusserungen fallen zu lassen - denn sollte sie das Opfer, wenn sie eines ist, jemals zu hören kriegen, richtest du damit noch mehr Schaden an.

Aber vermutlich sind deine Gedankengänge absolut "normal".

Im Übrigen schliesst nichts, was du hier beschrieben hast, vollkommen aus, dass sie die Wahrheit sagt. Ich habe nichts gefunden, was sich nicht auch bei einem Missbrauchsopfer erklären liesse.

Ich habe mich nun aber entschlossen, mich aus diesem Thread zurückzuziehen. Er tut mir nicht gut.

Ich stehe offenbar instinktiv auf der "Seite" des Opfers und ich finde, wenn sie wirklich von ihrem Bruder missbraucht wurde, ist die Frage nach ihrem Wohlbefinden wesentlich wichtiger als das Befinden aller anderer Familienmitglieder.

Mir bleibt nur zu schreiben, dass ich deiner Schwägerin, wenn sie Opfer sexuellen Missbrauchs geworden ist, alle Hilfe wünsche, die sie braucht, um irgendwann ein glückliches Leben zu führen. Das wünsche ich ihr natürlich auch, wenn sie anderen schädigenden und/oder traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzt war.

Und wenn ihre Familie keine Schuld trifft, wünsche ich, dass die Angelegenheit für alle Beteiligten ein gutes Ende nimmt.

[candle.]

Also ich würde jetzt vermutlich die "Zeichen" der Schwägerin wahrnehmen und versuchen ihr irgendwie zu helfen. Ich bin ja so eine... ähäm. Ich weiß ja nicht wie du es siehst, aber wenn die Schwiegerfamilie und Ehemann so komisch drauf sind und euch für die Kinder Geschenke macht, ist das ja auch ein Zeichen oder Hilfesuche. Dein Mann und du wäret für sie vermutlich die besseren Hilfen.

candle

[lemon]

Sonnenschein, wie hat sich denn die Situation weiter entwickelt?

lemon

[sonnenschein12]

Hallo!

Bisher hat sich nichts Neues ergeben und wir sind auch mitten im Renovieren/Umziehen etc.

Wir wollen erstmal für uns als kleine Familie zur Ruhe kommen. Mein Mann wird die nächsten Tage seinem Vater einen Brief einwerfen, da das mit dem Reden ja sowieso nicht klappt und dann hoffen wir, daß wir das bis Ende des Monats mit dem umziehen hinkriegen. Schwiegermutter kann den kleinen zum Glück ab und zu mal ein paar Stunden nehmen, damit ich hier in der alten Wohnung auch was gepackt kriege und zum tapezieren und streichen kommt er nachmittags mit.

Wenn sich noch was Neues ergeben sollte, dann meld ich mich nochmal!

LG

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