Liebe Carö, es tut so gut, das zu lesen.carö hat geschrieben:du hast dich jetzt nochmal auf deine art deutlich abgegrenzt. das ist gut!
ich weiß, daß ich ein riesiges Nähe/Distanzproblem habe und daß souveräne und gesunde Abgrenzung anders geht, als Briefe zu schreddern und Kontakte abzubrechen.
Trotzdem ist dieses ja auch nicht normale Verhalten für mich ein riesen Fortschritt im gegensatz zu dem noch viel unnormaleren Verhalten und Empfinden früher.
Da war ich nicht in der Lage zu gehen. Völlig egal wie ich mich in einer Beziehung fühlte.
Wenn der andere mich verließ, ging für mich die Welt unter und ich selbst hätte nie im Leben jemanden "verlassen", oder mich abgegrenzt (weil: da kann man ja dann verlassen werden -mein Horror).
Insofern war es für mich ein richtiger Schritt die Therapie zu beenden (immerhin bin ich hin und habe mich ordentlich verabschiedet).
Aber....
Ich würde mir mich selbst anders wünschen. Souveräner.
Und dann die Zweifel.
Nicht daß ich sie nicht immer noch am liebsten Heiraten würde
da wäre doch so ein bißchen privater Kontakt gaaaaaaaaaaanz toll.
Oder? Oder?????? ODER????????????????????
Wie ich das kenne... Ich hatte richtiggehende Panikattacken (wozu ich sinst gar nicht neige)carö hat geschrieben:weil ich so eine massive panik hatte davor, selbst zu gehen bzw... überhaupt den gedanken zuzulassen, gehen zu wollen. ich habe jedes gespräch darüber abgeblockt und bin in schiere verzweiflung verfallen, wenn er es thematisiert hat.
Du hast es also geschafft, mit den gefühlen umzugehen und trotzdem in der Beziehung zu bleiben.carö hat geschrieben:gleichzeitig hat da im mir etwas total blockiert und ich konnte mich der trennungsangst nicht alleine stellen. inzwischen bin ich dankbar über sein vorgehen, weil es mir ermöglich that, mich nicht weiter darum zu drücken... nach ziemlicher panik und verzweiflung, konnte ich das thema dann aber doch gut mit ihm angehen. wir haben dann nachdem er das ausgeprochen hatte, dass die analyse zu einem bestimmten zeitpunkt zum ende kommen wird, nochmal 1,5 jahre sehr konkret am abschied zusammen gearbeitet. er wollte nur ein jahr, dann haben wir aber nochmal gemeinsam ein halbes jahr zugegeben, das war dann so für mich stimmig. ja, ich kann dich da gut verstehen, dass du dann einfach nicht mehr kommen wolltest, hatte diesen gedanken bzw. diese affekte auch immer wieder. und letztlich war es eine sehr sehr schwere zeit für mich, quasi bei vollem bewusstsein eine art trennungs-OP mitzuerleben.
Wie geht das?
Das würde ich auch so gerne können
Bei mir gab es ja diese Unendlichkeit und Zeitlosigkeit. Das hat mir Fortschritte ermöglicht, weil klar war: ich muß nicht so krank bleiben, um weiter zu ihr hin zu dürfen. Sie behält mich auch, wenn ich gesünder oder gesund bin. Diese Falle gab es daher irgendwie bei mir nicht.carö hat geschrieben:irgendwie wurde mir klar, dass ich mich mit meinem bedürfnis/wunsch nach zeitlosigkeit und unendlichkeit auch immer wieder selbst in eine falle begeben habe... ich habe es oft verhindert, dass sich etwas nach vorne entwickelt und musste es vermutlich deswegen eskalieren, um so deutlich zu spüren, dass es aber doch kein zurück geben wird, egal wie ich dagegenhalte.
Aber lösen konnte ich mich trotzdem nicht. Die Gefühle wurden im Gegenteil, immer tiefer und tiefer....
heißt das, du hast dich über den Konflikt lösen können?carö hat geschrieben:mir ist inzwischen einfach auch gefühlsmäßig sehr klar geworden, dass es an mir liegt, wie ich mit konflikten umgehen, was ich daraus mache... also, was ich daraus "ziehe" an weiterentwicklung für mich... naja, schwer zu beschreiben, ist jetzt nicht alles rosa und supidupi, im gegenteil, aber ich hab einfach nicht mehr das gefühl - so wie früher - mich im kreis zu drehen, sondern mache eher diese erfahrung, dinge auch mal hinter mir lassen zu können, wenn es vorbei ist.
Dir auch ein dickes Danke