Vincent hat geschrieben:@Blaubaum
Du setztest ja das therapeutische Prinzip in Bezug auf 'Körpertherapie' und 'verbal-kognitiven Tiefen-Therapien' in etwa gleich.
nach meiner erinnerung schrieb ich lediglich, dass man sich auch in einer tfP verstellen kann.
wie kognitive therapeuten mit diesem problem, das für mich keins ist, umgehen, müssen diese selbst wissen (lass mich raten: sie nennen es entweder widerstand oder abspaltung, und diese tautologie gibt ihnen immer recht ).
ich weiss jedoch, dass das faken, das so tun als ob, in der auch körperlich stattfindenden anamnese 1. kaum möglich ist, weil die beobachtungs-und erkenntnisbereiche einfach von niemandem derart umfassend geschauspielert werden können (nicht einmal von einem profi-schauspieler, der reichlich körpererfahrung hat), und dass 2. das faken auch kein problem in der gesamtschau darstellt, weil Du nur das faken kannst, was Du beherrschst und was Dir bewusst ist, und MUSTER sind in aller regel unbewusst.
wer also eine blockade verbergen kann, hat sie bereits "auf dem schirm", und das ist doch wunderbar. da fängt bereits die heilung an.
und hier schliesst sich der kreis: die psychoanalyse will, dass die muster, abspaltungen etc. BEWUSST werden.
der weg von der kognitiven (selbst)erkenntnis in den körper ist allerdings meist ein sehr langer, weshalb (nicht nur) psychosomatische symptome oft jahre brauchen, um gelöst und integriert werden zu können. u.a. ein KOSTENFAKTOR, den wir alle mitbezahlen müssen.
die körperpsychotherapie will auch, dass die muster, verdrängungen, abspaltungen etc. bewusst werden, und sucht den weg (auch) direkt über den körper. das geht viel schneller und kostet weniger. überdies sind die ergebnisse langlebiger.
habe gerade gehört (weiss noch nichts genaues), dass körperpsychotherapeutische verfahren in Grossbritannien die EINZIGEN allgemein anerkannten und vom nationalen gesundheitssystem voll finanzierten nicht-pharmakologischen therapieformen bei der klinischen therapie schizophrener psychosen darstellen.
wenn man bedenkt, dass schizophrenien, als frühe störungen eingestuft, genau das als früh erlebtes manko zur grundlage haben, was körperpsychotherapeuten u.a. zu bieten haben, nämlich geborgenheit, angenommen sein und die brüchig gewordenen ich-grenzen auch taktil erfahrbar zu machen, dann wundert mich das nicht.
allemal besser, als die leute dauerhaft mit neuroleptika vollzustopfen (wenn das auch manchmal zu anfang notwendig ist, um den schlimmsten horror nebst eigen-und fremdgefährdung zu beseitigen).
@Abendrot--nee, mit wildfremden menschen kuscheln ist nichts für mich. ich kuschel ansonsten sehr sehr gerne, aber nur mit vertrauten personen. geschmacksache.
aber beim tai chi habe ich viel körperkontakt, was aber mit kuscheln nun gar nichts zu tun hat, mit fühlen dagegen schon. sehr sogar...