Zur Qualitätssicherung im weiteren Sinne werden dzt. ja Untersuchungen vorangetrieben... persönlich denke ich, solche Diskussionen werden sogar noch zunehmen... also jetzt nicht nur auf die PA bezogen, sondern eher als Metablick: Was sind evtl. Patientenvariablen, was Therapeutenvariablen und was methodische, womit sich
alle Schulen auseinandersetzen müssen (sogar das BMBF gibt ja dazu hin- und und wieder Forschungsvorhaben auf), wenn best. %-Sätze von Schäden, Misserfolgen, Verschlechterungen, Non-Response, etc. zu verzeichnen sind (wozu nach meiner Wahrnehmung durchaus manches untersucht wird dzt. und auch in die Öffentlichkeit gelangt). Und wie kann man vielleicht bessere "Passung" erreichen (sogar noch vorgelagerter: was sind die Faktoren, deren Passung besonders wichtig sind).
Klar wäre es z.B. platt zu behaupten jeder Thera ist ein Missbraucher (will ich nicht, tat ich nie, auch nicht meine Meinung). Dennoch haben z.B. erst verstärkte Untersuchungsaktiviäten zum Thema sexueller Missbrauch in der PT (ja, Missbrauch gibt es in verschiedenen Formen, ich beschränke mich jetzt nur der Einfachheit halber... und ihn gibt es in div. Schulen) für diese existente Problematik auch etwas sensibilisiert... was auch zu gesetzgeberischen Reaktionen führte. § 174c Stgb, der eine relativ sehr neue Vorschrift ist (sagt schon das "c" ). Wurde sicher
auch nicht implementiert, weil es das nicht gab oder um mit einem neuen Gesetzesentwurf mal wieder ein Sommerloch zu stopfen. Vgl. einen Auszug aus der Gesetzesbegründung:
Sexueller Mißbrauch in der Therapie ist in den letzten Jahren zunehmend
in die Öffentlichkeit gelangt. Nach neueren Forschungen muß von ca. 600
Fällen pro Jahr für den psychotherapeutischen Bereich ausgegangen
werden (Becker-Fischer, Fischer u. a., Sexuelle Übergriffe in
Psychotherapie und Psychiatrie, 1995, Hg. Bundesministerium für
Familie, Senioren Frauen und Jugend). In ca. 300 Fällen handelt es sich
dabei um sexuellen Mißbrauch innerhalb einer kassenärztlich anerkannten
Therapieform, die andere Hälfte entfällt auf Therapieformen, die nicht
von den Kassen finanziert werden.
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/13/085/1308548.asc
Sagt NATÜRLICH nicht, jeder Thera ist ein Ar***. Aber eine Diskussion wie, na ja, war dein Thera halt ein Ar***, ansonsten läuft alles rund, also Pech gehabt, könnte halt auch den Blick versperren, ob's vielleicht nicht doch ein paar Unzulänglichkeiten im System gibt... und wie man diese minimieren kann. Insbes. wenn Forschung so damit umgehen würde.
Auch ein größeres Unternehmen, dass meinetwegen täglich unerklärlicherweise 10%ige Kassendifferenzen hat, würde vermutlich kaum umhin kommen, mal die
ganze Prozesskette unter die Lupe zu nehmen, wo Schwachstellen genauer zu verorten sind und wo mithin der Verbesserungsbedarf liegt. Was man kategorisch auschließen würde, entzöge sich auch einer Entwicklung.
Und persönliche Einschätzung, wie gesagt: Solche Diskussionen/Untersuchungen zu etwaigen Schwachstellen werden zunehmen... und vermutlich auch zunehmender in die öff. Diskussion gelangen.