Gibt euer Thera euch was mit nach Hause?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

montagne
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 14:35

@titus:
Okay, ich präzessiere auch nochmal. Als ich hier und auch irgendwo anders schrieb, das du erst so kurz dabei bist, meinte ich damit nicht, die Kompetenzen absprechen zu wollen. Und eine, meine eigene lange therapiezeit ist nun auch nichts wo man mit hausieren geht. Ich sag ja nicht... hey ich mache seit X Jahren Therapie, wie ich sagen würde, hey ich trainere den und den Sport seit X Jahren.

Allerdings denke ich schon:
wie ich mir das ALLGEMEIN so vorstelle - wobei ich ausdrücklich auch das einbeziehe, was ich gelesen habe, und ich habe viel gelesen...
...das genau da doch ein Unterschied ist. Du stellst dir vor und ich WEIS aus Erfahrung. und trotzdem kommt es bei mir so an, wie du schreibst, als würdest du deine Vorstellungen zur AllgemeinGÜLTIGKEIT erheben. Daran, an bloßer Phantasie, mehr ist es ja nicht, messen was komsich ist und was weniger komsich oder falsch ist.
Und dann ist da eben die Sache.. nach wenigen Sitzungen kann eine Beziehung gar nicht die Geschichtlichkeit haben, wie nach mehreren Jahren, in denen sich beide zusammen entwickelt haben und in denen beide im Privatleben Höhen und Tiefen (die üblichen halt, Tod, Verlust, Geburt, Hochzeit, berufliche Weiterentwicklung, Krankheit, whatever) hatten.
Dadurch kommt dann halt schon eine Dimension rein, die (hoffentlich) einen Unterschied macht.
Das ist dann dasselbe wie eine Privatbeziehung, tut mir ja Leid, ist aber nun mal so
mir würde es wie flower auch reichen, wenn du vllt. hin und wieder mal deutlich machen würdest, das ist FÜR DICH so. und vllt. auch ohne PUNKT.
Die Logik diktiert, ganz allgemein kann es ja nicht so sein, denn für mich ist es nicht so und ich gehöre auch zur Allgemeinheit. Privatbeziehung wäre in der tat auch für mich etwas, was du wahrscheinlichst phantasierst,w as in eminer Therapie aber kaum statt findet, was schon rechtlich den rahmen sprengen würde. Eben eine Beziehung außerhalb des Therapiezimmers, eine Freundschaft oder Liebesbeziehung oder so.
Aber so ist es ja nicht.

Wie flower schon sagt, geht es gar nicht darum, dass du nicht zu allem deine Meinung äußern darfst, egal wie sehr deine meinung im Mainstream liegt oder davon entfernt ist. Wichtig hin und wieder mal deutlich zu amchen, vllt. dir selbst auch gegenüber ist halt, das es eben deine Meinung ist, die auf deinen erfahrungen und Phantasien, Einstellungen, Vorstellungen bassiert. Und das andere Menschen andere Erfahrungen und Einstellungen haben und andere Meinungen.
(Oder ich müsste mir das mal klar machen,d as das auch dann gilt, wenn andere das nicht so sehen und die Deutungshoheit für sich beanspruchen. Müsste mir klar machen, dass sie die trotzdem nicht haben. dann würd ich mich wohl weniger echauffieren. )
amor fati

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flowerbomb2
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 14:38

stern hat geschrieben:
Mir ist menschliche Echtheit/Authentizit jedenfalls angenehmer... z.B. auch in der Hinsicht: Ja, ich bin auch schon mal damt kollidiert, dass meine Thera genervt war (weckte nicht ganz so angenehmen Gefühle, gelinde gesagt), aber es ist mir UNGLEICH lieber als eine Haltung: Bloss das Therapeutenkostüm anlassen und Gegenübertragung hinter dem Berg halten.

oh, ich auch. fand ich auch schlimm, als sie mal ihre stimme leicht erhoben hat, andererseits hab ich sie dann auch als mensch gesehen und das war mir in dem moment wichtig und so konnte es weitergehen. hat lange gedauert, bis sie aus dieser neutralität ausgestiegen ist, ich habe es auch provoziert.

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Phönixia
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 14:53

@titus,
Ich kann nicht trennen zwischen Beruf und Privatem" und darunter müssten dann, vermutlich auch in anderen Bereichen, diejenigen leiden, die eben nichts bekommen.
Diejenigen Patienten müssen darunter leiden, die nichts bekommen?
Dann sind wir wieder beim Neid. Also ist Neid doch dein Thema titus!

Ich habe nie darüber nachgedacht, aber was wäre gewesen wenn meine Therapeutin einen anderen Patienten sehr sympatischer gefunden hätte als mich?
Ihn deshalb mehr "Aufmerksamkeiten" zukommen hat lassen, als mir?
Es regt sich bei mir kein Eifersuchtsgefühl. Ich sehe in ihr keine Mutter, keine übergeordnete Instanz irgendeiner Art. Vielleicht kommt es auch daher dass ich sie auf Augenhöhe betrachte.

Es gibt sicher Autoritätspersonen, wie Eltern oder Lehrer, die die Bevorzugung einzelner Schüler/Kinder nicht so heraushängen lassen sollten.
Aber ich sehe meine Therapeutin nicht als Autoritätsperson mir gegenüber, sondern als eine Person die mir bei einem Problem hilft.
Zuletzt geändert von Phönixia am Mi., 07.12.2011, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.


montagne
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 14:57

@Dannie:
Ich empfinde dann einfach auch gewisse Dinge als "privat" oder sie als Privatperson. So wie ich auch nicht ständig in der Rolle der Klientin bin und sein will. sondern auch und gerade in der Therapie auch unterschiedliche Rollen zeigen will (eigentlich noch mehr als ich tue), um flexibler im Rollenverhalten zu werden.

Aber ich sehe, du hast einen ganz anderen Hintergrund als ich. Im Grunde wohl auf der selben Skala das entgegengesetzte Extrem und daher wohl auch ganz andere Vorstellungen darüber was dir in der Therapie gut tut.

Mir nähmlich tat es gut immer mal wieder zu hören, was die Therapeutin für mich empfindet, wie sie zu mir steht, was sie über die Therapie denkt, wie sie sich diesbezüglich selbst entwickelt hat usw. Welche Wünsche sie an mich (als Klientin) hat sowohl für meine Person, als auch für ihre eigene Person.
Sind ganz sicher auch nur Ausschnitte, aber man zeigt ja eh immer nur Ausschnitte, mal mehr mal weniger groß.
Aber all das impliziert für mich nicht, das sie eine Beziehung außerhalb des Settings mit mir haben möchte, schon die Andeutung dessen würde ich auch als unangenehme, bedrohliche Grenzüberschreitung empfinden.

Was sicher auch etwas ist, dass mir gut tut, das ich so nicht kannte... es sind Grenzen da, aber sie sind nicht rigide. Sie sind flexibel, aber trotzdem klar. Eine Überziehung der Zeit ist möglich, ebenso wie ein früher Schluss machen. Ein privater Austausch, ein Flirt (nicht sexuell gemeint), Spielerisches, das ist zunehmend möglich ohne dass ich Angst empfinde Grenzen könnten überschritten werden, ohne das es negative Konsequenzen für mich hat. Sondern eben positiv, leicht, entlastend und die Beziehung positiv fördernd. Merke das auch so im leben,d ass sowas echt hilft.

Und nochmal auch @titus:
Da sind eben die Unterschiede. Sicher ist es immer eine narzistische Kränkung feststellen zu müssen, man ist jetzt nicht gerade die Nummer 1, die beste Freundin, die Lieblingsklientin, die bevorzugte Liebhaberin, die geschätzteste Mitarbeiterin, usw. Aber ich denke darum gehts ja auch, sich damit auseiannderzusetzen und zu lernen das hinzunehmen ohne sich oder den anderen aggressiv anzugehen oder sich zurückzuziehen.

Ich glaube auch nicht, dass das ganze so eindimensional ist. Gerade in einer Therapie hat Sympathie auch viel mit Gegenübertragung zu tun.
Und dann kann man doch auch an jedem Menschen etwas besonderes finden (nicht alles davon ist ja schmeichelhaft). Das meine Therapeutin mir sowas mitteilt finde ich transparent, vorbildhaft dafür, wie ich gerne interagieren möchte. Denn in so einer undefinierten Suppe schwimmen oder anderen drin schwimmen lassen, das mag ich nicht. Ich mag es, wenn klar gesagt wird, wie man zueinander steht, gerade im nicht-privaten Kontext.
Gibt ja viele Menschen, die aus Ängsten heraus lieber in der undefinierten Suppe schwimmen und schwimmen lassen, als Farbe zu bekennen.

Letzlich ist es auch ein Baustein für mich, für ein ausgeglichenes Selbstwertgefühl und für die Vereinigung der guten und der schlechten Seite in mir und in anderen.
Wenn ich nämlich höre wie sehr mich meine Therapeutin mag und schätzt und gerne mit mir abeitet, wenn ich aber auch mal höre, wenns eben so ist, wie sie wegen mir wütend wird, wie sie das schwer fand mit mir. Wie sie mich vermissen wird und gleichzeitig möchte das ich eines Tages gehe.
Vonm daher ist das private auch eh total therapeutisch.
So unterschiedlich sind die Perspektiven.
amor fati

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Proserpina
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 15:10

Hallo!

Also ich habe beides erlebt in meinen Therapien. Einerseits die totale Distanz und andererseits auch mal sehr private Momente. Was mir aufgefallen ist im Rückblick, das ist, dass ich wohl ein ziemliches Glück hatte, jedenfalls meistens und meine Theras immer sehr genau zu fühlen schienen, wann ich was gebrauchen konnte. So hat sich mein Gesprächstherapeut, bei dem ich mit Abstand am längsten in Behandlung war, zu Beginn unserer Zusammenarbeit äußerst distanziert verhalten, während zum Ende hin, wir nach der Stunde mitunter auch einfach mal 5 Minuten zusammensaßen und einen Kaffee tranken, er mir Prospekte raussuchte und mitgab oder Buchempfehlungen aussprach.

Das Ganze war einfach herangewachsen. Anfänglich war ich u. a. noch geschädigt von der Übergriffigkeit eines anderen Theras und extrem misstrauisch. Als ich irgendwann immer entspannter wurde, entstand von ganz allein der Raum für manch privates Wort, oder einfach mal einen festen Händedruck nebst aufbauendem Lächeln. Ich würde sagen, das Meiste hing von mir ab und mein Thera hat im Endeffekt nur auf das reagiert, was er von mir an Signalen aufgefangen hat.

Wäre ja auch eine Möglichkeit zur Erklärung, warum Theras sich Patienten gegenüber unterschiedlich verhalten.

....

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Blondchen
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 15:13

Hallo,

also ich antworte mal auf das Eingangsposting.

Zur Erklärung: Ich bin in einer Traumatherapie, wir arbeiten mit EMDR, Gesprächen, Steinchen, Sesseln,....

So: eigentlich bekomme ich nichts mit oder habe noch nie etwas bekommen.

Außer: Das letzte Mal hatte ich eine relativ heftige Stunde und mir ist viel klar geworden. Wir haben meine Anteile mit Steinchen aufgelegt und wir haben über die kindlichen Anteile gesprochen. Das ich halt nett zu ihnen sein soll und so. Plötzlich hat mein Thera zum Steinchen als Zeichen, dass ich nett zu dem Anteil sein soll ein Zuckerl hinzugelegt. Das lag in so einer kleinen Schale am Tisch.
Wir haben uns dann schon verabschiedet und plötzlich gab sie mir das Zuckerl. Ich möchte da jetzt nicht zuviel reininterpretieren, ich fand es einfach nur nett! Geschmeckt hat es auch!

so: das zu meinen Erfahrungen und Geschenken aus der Therapiestunde.

lg Blondchen

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flowerbomb2
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 15:29

montagne hat geschrieben:
Das meine Therapeutin mir sowas mitteilt finde ich transparent, vorbildhaft dafür, wie ich gerne interagieren möchte. Denn in so einer undefinierten Suppe schwimmen oder anderen drin schwimmen lassen, das mag ich nicht. Ich mag es, wenn klar gesagt wird, wie man zueinander steht, gerade im nicht-privaten Kontext.

Wenn ich nämlich höre wie sehr mich meine Therapeutin mag und schätzt und gerne mit mir abeitet, wenn ich aber auch mal höre, wenns eben so ist, wie sie wegen mir wütend wird, wie sie das schwer fand mit mir. Wie sie mich vermissen wird und gleichzeitig möchte das ich eines Tages gehe.
Vonm daher ist das private auch eh total therapeutisch.
So unterschiedlich sind die Perspektiven.
Denke ich auch. Alles was zwischen mir und meiner Thera ist, ist irgendwie therapeutisch und alles Therapeutische ist bei mir auch ein Stück weit privat, schon allein aufgrund der Intensität der Beziehung.
Sie sagt mir auch immer wieder, wie unglaublich wichtig sie das findet, wenn ich was zu unserer Beziehung sage und ich glaube deshalb zeigt sie mir auch ab und zu was. Bei uns entwickelt sich da eher was weiter. Wobei ich das Zurückhaltende auch am anfang mochte, aber jetzt trinken wir auch öfter mal was während der Stunde, früher war das nicht so denkbar.

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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 17:38

Hallo zusammen,

kleine Anregung,
Es wäre gut, wenn die letzten seitenweisen Gespräche, die nichts mit meinem Tread zu tun habe, in einem eigenen Tread fortgeführt werden und hier wieder zum ursprünglichen Thema geschrieben wird.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


Proserpina
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Beiträge: 397

Beitrag Mi., 07.12.2011, 17:49

Entschuldige bitte, ich habe zu Deinem Thema geschrieben. Wenn Dir die Antwort nicht gefällt, solltest Du Dich womöglich mal mit dem Prinzip eines Forums auseinandersetzen.

Aber wie auch immer, ich werde mich also an Deinen Themen nicht mehr beteiligen. Das ist anscheinend Zeitverschwendung.

MfG

.

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(e)
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Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 07.12.2011, 18:07

flowerbomb2 hat geschrieben: Es gibt in so gut wie jeder Geschäftsbeziehung eine gewisse private Ebene oder einen privaten Rahmen. Meine Thera hat mir z.B. auch schon oft gesagt, dass sie sich auf mich freut. Ob sie das jetzt im therapeutischen Rahmen für notwenig erachtet hat oder es eine private Aussage war, ist mir da eigentlich egal. Ich nehme es einfach an.
Sehe ich auch so. Auch ein Weihnachtsgeschenk wäre nach meiner Sicht okay, ist ja kein Missbrauch. Also manchmal kann man es auch übertreiben mit diesen Abgrenzungen. So gesehen würde ich den Thera eigentlich nur als Weißkittel betrachten dürfen. Am besten gleich ein Roboter hinstellen. Einfach lächerlich, das immer gleich hochzurechnen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Phönixia
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 18:21

Hallo Wandelröschen,
Es wäre gut, wenn die letzten seitenweisen Gespräche, die nichts mit meinem Tread zu tun habe, in einem eigenen Tread fortgeführt werden und hier wieder zum ursprünglichen Thema geschrieben wird
Vielleicht musst du aber dein Thema etwas konkretisieren. Durch deine 4 Zeilen Eingangspost, kann man wirklich nicht so recht herauslesen, um was es dir geht.
Hat dann vielleicht auch der Admin Schwierigkeiten genau "herauszufisseln", was nun zu deinem Thema gehört und was dran vorbei geht.

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stern
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 18:29

Stimmt schon... der Thread ist die letzten Seiten etwas ins OT gelaufen (war ich auch dran beteiligt, sorry).

Aber um aufs Thema zurückzukommen. Hab' gerade etwas ausfindig gemacht, was einen wahren Kern hat... scheint ein bisschen ein fast tabuisiertes Thema zu sein:

Völlig vernachlässigt bleibt die Tatsache, dass grundsätzlich natürlich nicht nur Patienten ihren Behandlern, sondern auch umgekehrt diese ihren Patienten Geschenke machen können und dies bisweilen auch tatsächlich tun. In der Regel wird dies eher etwas verschämt unter der Überschrift des Übergangsobjektes (...) abgehandelt, wobei das Geschenk dann (...) sozusagen eine Leihgabe darstellt (...). Im verblüffenden Gegensatz zu dieser diskreten Nichtbeachtung (...).
http://books.google.de/books?id=jzGEgsu ... nk&f=false (wird aber leider auch nicht weiter ausgeführt).

Ich hab' noch ein Beispiel, dass ich als unpassend bis befremdlich empfand: Eine Probethera (also wenige Sitzungen), in deren Probesitzungen sich nicht wirklich so etwas wie eine Beziehungsebene einstellte (wenn dann war die Beziehung eher phasenweise "getrübt" [von beiden Seiten aus, wie ich das wahrnahm] bzw. es fiel von ihrer Seite aus auch die ein oder andere fast "giftigere" Bemerkung, freundlicher gesagt: kaum empathische Bemerkung) meinte, mir zum Abschied (?) etwas mitgegeben zu wollen. Und das war ausgerechnet irgendeine Herzdeko (von der einige bei ihr im Wartebereich lagen)... *lol* ein Telefonat, dass ich danach in einer formalen Sache noch mit ihr führen musste, hatte mit "Herz" dann gar nix mehr zu tun.

Eine Grenze sehe ich in der Tat in der Absicht (z.B. manipulative, missbräuchliche), aber warum nicht dem Patienten etwas mit z.B. symbolischer Bedeutung mitgeben (sei es als Leihgabe oder ein "Mini-Geschenk"). Fände ich jedenfalls fatal, das hauptsächlich aus dem Gesichtspunkt "könnte schädlich sein" heraus anzuschauen. Wenn man halbwegs ein Gespür hat und eine gute Beziehung pflegt, spürt man *vermut* auch halbwegs wie es gemeint sein könnte. Z.B. sone Geste von Blondchens Thera ... wobei natürlich beachtlich ist, dass manch' andere Patienten vielleicht auch insofern etwas mehr Distanz brauchen.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 07.12.2011, 19:07, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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(alte Weisheit)

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Phönixia
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Beiträge: 917

Beitrag Mi., 07.12.2011, 18:39

@stern,
Stimmt schon... der Thread ist die letzten Seiten etwas ins OT gelaufen (war ich auch dran beteiligt, sorry).
Woran hast du das OT bemerkt? Es ging die letzten Seiten darum, ob und in welchem Verhältnis ein Therapeut dem Patienten "kleine Aufmerksamkeiten" zukommen lassen soll/darf.
Ich fand das nicht Themaverfehlt. Aber ich habe ja auch zugegeben, dass ich nicht so recht weiß, worauf wandelröschen, denn nun hinaus will mit ihrem 4 Zeilen Eingangsthread.

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titus
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Beiträge: 235

Beitrag Mi., 07.12.2011, 19:00

stern, deinen link habe ich mit Interesse gelesen: Ich denke, man kann den Ausführungen dort entnehmen, dass ein Geschenk oft (allerdings geht es ja da sozusagen um die andere Richtung) ein Dilemma erzeugt: Annehmen ist schwierig, aber Ablehnen ist auch schwierig, und vor allem mus der Therapeut ja innerhalb von Sekunden entscheiden, wie dort steht.

Daran sieht man, wie kompliziert das Schenken in der Therapie ist, selbst wenn Patient und Therapeut es eigentlich nur gut meinen und niemand dem anderen etwas Böses will.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.


Waldschratin
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Beitrag Mi., 07.12.2011, 19:13

Daran sieht man, wie kompliziert das Schenken in der Therapie ist, selbst wenn Patient und Therapeut es eigentlich nur gut meinen und niemand dem anderen etwas Böses will.
Es ist halt - wie alles in der Therapie - mal wieder ein guter Anlaß,sich damit auseinanderzusetzen,was sowas in einem auslöst und warum es das tut.

Wenn einem der Thera eine "Leihgabe" mitgibt,damit man unter der Woche z.B. besser mit Panikattacken zurechtkommt - dann ist das doch in erster Linie mal was Gutes,das es einem vielleicht erlaubt,mal jenseits von Panik und Disso hingucken zu können,was es wohl NOCH gibt an Reaktionsmöglichkeiten für einem.

Und wenn einen so ne "Leihgabe" zu viel Nähe,zu viel "Enge",zu distanzlos,zu bedrohlich etc. etc. ist - dann sagt das doch auch nur wieder in erster Linie was über einen selber aus - und erstmal weniger über den Thera.

Und so solls ja auch sein in ner Therapie - dazu macht man sie ja.

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