Juchu ,
ich hatte also heute meine vierte Stunde in dieser Woche, sie war mindestens genauso gut wie die Stunde gestern ... auch wenn heute die Thematik eine andere war. Das hat dazu geführt, dass ich nicht gefragt habe warum ich nicht auf die Couch kann ... hat irgendwie gar nicht gepasst heute ... naja, dann nächste Woche.
Es war jedenfalls wieder sehr schön bei ihm und ich bin froh, dass das eingetreten ist, was ich mir gewünscht habe ... aber irgendwie merke ich, ich bin nicht richtig glücklich ... man kann es mir nicht recht machen ... wie man´s auch dreht.
Ich bin irgendwie nicht in Lage den Moment, so wie er ist, für mich anzunehmen und es mir mal zu gönnen. Stattdessen bin ich damit beschäftigt Angst zu haben, Angst vor dieser Abhängigkeit die gerade entsteht ... Abhängigkeit = Kontrollverlust
Anstatt auf ihn zu Vertrauen, auf sein Medizinstudium zu vertrauen, seine Fähigkeit als Analytiker, Therapeut, Mensch zu vertrauen ... nein, was mache ich. Ich untersage mir meine Gefühle bzw. untersagen kann ich das gar nicht ... aber ich versuche es ... weil ich mich frage, wie soll das weitergehen?!?! Ich kann doch nicht von ihm abhängig sein ... das sind doch falsche Gefühle ... können Gefühle falsch sein? Nöööö, eigentlich nicht ... blöd oder???
Flowerbomb hat geschrieben:Kann auch schon sein, dass der Urlaub dich in deiner Wut noch bestärkt hat,weil du gerade Probleme hast, gut alleine klar zu kommen. Dann steigt die Angst, dass vielleicht alles unter dir zusammenbricht und du bist vielleicht auch n bisschen sauer, dass er dich alleine läßt...
Jap, da hast du Recht Flowerbomb, das Thema hatten wir gestern auch in der Sitzung. Ich habe Angst, dass er nicht wieder kommt oder n anderer Mensch wird.
Widow hat geschrieben:Da scheint ein Knoten geplatzt ... (auch wenn Dein Misstrauensteufelchen Dir schon wieder auf die Schulter kriecht)!
Das Teufelchen ist sooooooo übermächtig ... geht´s dir auch so?
carö hat geschrieben:...das mit der couch hat doch auch zeit. es KANN eine riesenchance sein, sich freier und ungezwungener zu fühlen, kann aber auch große angst und hilflosigkeitsgefühle auslösen. das ist sehr individuell und bedarf einer genauen einschätzung...ich habe über ein jahr gebraucht, bis ich mich getraut habe, mich hinzulegen. und es war auch schwer am anfang.. und auch dazwischen immer wieder... aber letztlich hat sich die couch für mich zu einer sicheren liegewiese oder zu den ausgebreiteten armen hinentwickelt, die ich mir gewünscht und gebraucht habe.
Wie hat sich das für dich das erste Mal angefühlt? War es dir unangenehm? Haben du und dein Analytiker darüber gesprochen und legst du dich jetzt jede Stunde automatisch hin? Ziehst du die Schuhe aus? Kannst du ihn sehen? So viele Fragen ....
Die größte Angst dabei für mich wäre, ihn nicht sehen zu können (die Angst allein zu sein), aber ich glaube wenn ich das richtig verstanden habe geht´s ja auch darum oder?! Um besser bei sich sein zu können.
Waldschratin hat geschrieben:...Is ja auch sagenhaft spannend,was in deiner Therapie so abgeht und wie sich das entwickelt!Ich les hier immer ganz gespannt und "mitfiebernd" mit.
Schön, das geht mir übrigens bei euch genauso ... es bringt mich vor allem voran was mein schwarz / weiß - Denken angeht ... Ich bekomme sozusagen hautnah mit, dass es viele verschiedene Varianten gibt und nicht alles nur schwarz oder weiß ist ... das ist für mich äußerst problematisch.