Ich denke, wenn man die lange, anstrengende Suche inklusive Rückschlägen mit allem Drum und Dran auf sich nimmt, dann deshalb, weil man spürt, man braucht die Therapie wirklich.
Genau das ist mE die Frage: wie sehr, wie dringend und wie ZEITNAH braucht man eine Therapie? Wissen wir es oder lassen wir uns durch das Außen einreden? Ist es wirklich MEINE innere Stimme, meine innere Überzeugung, dass ich etwas nicht ohne prof. Hilfe schaffe ... (und es deswegen ohne gar nicht erst versuche)? Woher weiß man das?
ZEITNAH schrieb ich groß, weil es ja nicht selten vorkommt, dass die eigentliche Krise schon vorbei ist, bis man bei 'nem Therapeuten ankommt, und es außerdem statisch gesehen durchschnittlich 5 Jahre dauern soll, bis man die richtige Diagnose hat.
Na, und dann natürlich noch die graue Theorie: WIE finde man einen passendend Therapeuten? All die Ratschläge und Ratgeber kann man sich getrost in die Haare schmieren, wenn man auf dem Dorf wohnt u/o nicht mobil ist oder die Wunschtherapieform nicht von der KK gezahlt wird.
@Sofaheld und ENA
Nein, nicht gezwungen. Aber insgesamt, von verschiedenen Richtungen wurde mir sehr oft assoziert, dass es auf meine Art NICHT ginge, wurde mein Potenzial eher ausgebremst statt gefördert. Hinzu das typische auf die lange Bank schieben, man könnte auch sagen: Abstellgleis!
In den letzten drei Jahren habe ich rund 3 Dutzend Therapeuten "kennengelernt" und 1 Dutzend Sozialpädogen div. Hilfsorganisationen. Bis auf 1 und vlt. ein Halber davon hat keiner mein Selbstwert gestärkt, dass ich auf meinen Instinkt/Bauchgefühl hören möge... sondern all meine aufkeimenden Gedanken ala "ich wünschte" oder "ich sollte/bräuchte"... (damit es mir besser geht) wurden ausgebremst und abgemildert. In der Regel mit typischen Flsokeln: "Um gottes Willen, tun sie langsam, Schritt für Schritt!" oder "erstmal abwarten" oder "Denken sie nicht drüber nach." oder "Oh je, oh je, bloß nicht überfordern!" oder "Erstmal dies, dann das..."... oder "Lassen sie sich (bloß!) Zeit!" und und und .... ganz egal was mein Bauchgefühl/Instinkt sagte. Es wurde bis auf EINEN (und vlt. einen halben) Fall kein einziges Mal GEFÖRDERT, auf dass ich es besser sortiere, sondern ausgebremst.
Solch lästige Therapeutensuche, die man stillschweigend erdulden möge, ist auch Teil des auf die Bank-schieben und Ausbremsens. Nehmen wir an, man würde die selbe Energie in die Partnersuche oder Jobsuche investieren, ich bin mittlerweile (fast) sicher, dass man dann EHER eine Besserung des Befindens bewirkt als sich auf die VIELLEICHT-HILFE eines IRGENDWANN-MAL-Therapeuten zu verlassen, weil man glaubt, es müsse so sein.
Zumindest mir ging/geht es so, dass ich sehr oft das Gefühl suggiert bekam (innerlich als auch von außen), dass ... SOLANGE ICH KEINEN AMBULANTEN THERPAUETEN HABE... nun ja, solange könne ich noch sehr rumstrampeln, bringe ja eh nichts. Ich... (nur für mich sprechend) habe, ohne es zu merken, damit meine Eigenverantwortung ein Stück weit abgegeben. Während ich gleichzeitig immer wieder zweifelte: Denn wer kann schon garantieren, dass eine Therapie wirkt? Ich warte und warte auf etwas, was nur VIELLEICHT in ein paar Jarhren hilft. - Man schaue sich nur die Stammuser hier an, die selten nur eine einzige Therapie hatten oder gleich beim ersten Mal gut versorgt waren!!!
Im Grunde will ich ja nur sagen: Man sollte/darf sich nicht zu sehr auf einen evt. irgendwannmal Therapeuten verlassen, sollte sich nicht emotinal so sehr unter Druck setzen, einen zu finden. Am Ende bleibt man - Hilfe hin oder her - eben doch für sich selbst und alleine verantwortlich, und äußere unleidige Lebensbedingungen kann ein Thera sowieso nicht auflösen.
ENA, wie ich da raus kam? Ich bin gerade erst dabei. Ich glaube, mir fehlte schlichtweg genügend WUT im Bauch. GUT fühlt sich das noch lange nicht an, ich bin viel zu sehr verunsichert. Aber ich kann zumindest schon mal sagen, dass ich in den letzen vier Wochen - als ich es nach meinem (!) Guston probierte - MEHR erreicht habe als mit allen bisherigen Therapeutengesprächen der letzten 3 Jahre. (Gespräche, d.h. Körpertherapien ausgenommen und den hypergenialen UniThera von vor vier Jahren auch). Aber wie gesagt, GUT fühle ich mich damit nicht, es ist ein harter Kampf gegen den gesellschaften Tonus und Zeitgeist, gegen alte Wunden und Zweifel kämpfend, wieder zu lernen, an sich zu glauben. Das muss ich so oder so wieder neu lernen, ob mit oder ohne Thera. Was anderes wird er auch nicht tun. Da kein Thera zur Verfügung steht, muss ich es eben in EIGENREGIE lernen, ob ich will oder nicht. Und ich habe SO EINE WUT im Bauch...
@Miss
Falls das hier zu sehr OT ist, dann ... mal schauen.... Mod auslagern oder meinetwegen auch löschen lassen....