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Sa., 02.04.2011, 00:04
Hallo captcha und müki,
danke für eure netten Antworten. Ich habe meine Ansicht darin sehr gut wieder gefunden! Mittlerweile hatte ich am Mittwoch den zweiten Termin nach der Pause...allerdings war nun beim zweiten Termin schon wieder die Situation, dass ich eine Uhrzeit mit ihr ausgemacht hatte und sie mir am Therapietag eine Nachricht hinterlassen, ob es denn nicht möglich wäre, 2,5h eher zu kommen als ausgemacht. Prinzipiell für mich kein Ding, nur zeigte es mir da schon, dass die spontane Verschieberei weitergeht wie bisher und sie scheinbar nichts gelernt hat. Sie hatte mir auf Band gesprochen, dass es schön wäre, wenn ich 2,5h eher kommen könnte, wenn ich die Nachricht aber nicht mehr bekomme, findet die Stunde regulär wie ausgemacht statt. Spontan hatte ich das Bauchgefühl, zu meiner regulären Uhrzeit erst hinzugehen und die Nachricht von ihr einfach zu ignorieren.
Wir verbrachten die ganze Stunde mit einem Thema, das mir gar nicht wichtig war (aber sie ließ nicht locker). In den letzten 5-10 Minuten kam ich dann noch dazu, ihr zu sagen, dass es mir in ihrer Abwesenheit schwer gefallen war, Mails oder SMS zu schicken eben weil ich immer Angst habe, zu stören, keine Grenzen überschreiten möchte...daraufhin kam von ihr "Ach ja...das mit den SMS wollte ich sowieso nochmal ansprechen...das war jetzt eine Ausnahmesituation und es war JETZT ok, aber in Zukunft bitte keine SMS mehr...wenn was ist, können Sie mir eine Kurznachricht auf mein Email von der Klinik schreiben - aber keine SMS mehr." So und damit war die Stunde beendet.
Ich war auf dem Heimweg und eigentlich bis heute morgen noch total verstört und fassungslos über den Satz. Dass sie, wenn sie krank ist bzw. nicht im Dienst, ihr Privatleben hat und braucht, verstehe ich voll und ganz und respektiere das auch. Was mich daran so fassungslos machte, war die Tatsache, dass ich in der ganzen Zeit ganze 3 SMS geschrieben hatte - eine am Tag, als mein Opa verstorben war (ob ich ihr eine Mail schreiben dürfte - hatte bis dato ja keine Mailadresse und keine Vertretung für sie), dann nachdem sie 7 Wochen krank war und ich einfach total verzweifelt war, wissen wollte, ob ich im nächsten halben Jahr noch mit ihr rechnen kann oder nicht...und dann eben nochmal am 20.3., ob am 21.3. nun Stunde ist oder nicht (sie hatte mir ja geschrieben, dass sie ab 14.3. wieder da sei, wollte von mir wissen, wann ich wieder da bin...war ich ab 20.3. ...und dann kam von ihr nichts mehr...es war 20.3. abends und von was soll ich nun ausgehen?!)...das war alles an SMS in 11 Wochen...aber scheinbar zuviel...und sie sagte ja, wenn was ist, solle ich ihr Kurznachrichten auf ihrer Klinikemail hinterlassen...die sie vermutlich einmal pro Woche abfragt (würde ich an ihrer Stelle vermutlich genauso machen, aber ich hätte eine Vertretung)...was ist in einer Akutsituation wie der mit meinem Opa? Dann warte ich bis sie vielleicht irgendwann mal wieder ihre Mails abfragt - oder eben auch nicht...mich hat das echt aus der Bahn geworfen und ich fand so eine Reaktion eine Frechheit. Es gab mir das Gefühl, dass ich alleine klarkommen muss, wenn in Zukunft was ist...was mich irgendwie schon wieder an der Therapie zweifeln lässt. Als ich am Mittwoch bei ihr rausging, habe ich überlegt, ob ich nicht wirklich endgültig die Zelte bei ihr abbreche. Sowas muss ich mir ja auch nicht bieten lassen. Ich habe einen Grund, warum ich zur Therapie gehe und habe dann das Gefühl, alleine stehen gelassen zu werden, wenn es mir am schlechtesten geht...Mir wäre ja auch mit einer Vertretung geholfen gewesen, dann hätte ich sie in Ruhe gelassen...aber selbst ohne Vertretung finde ich 3 SMS und 3 Emails unter der Situation wie sie bestand rein objektiv gesehen nicht viel. Es bleibt immer ihre Wahl, ob und wann sie Mails oder SMS liest und ob sie darauf reagiert oder nicht...ich fühle mich von ihr total angeklagt, habe aber auch das Gefühl, dass sie sich keiner Schuld bewusst sein wird, auch wenn ich das nochmal anspreche, wie es mir mit ihrem Verhalten diesbezüglich ging. Es geht mir echt nicht darum, ob ich nun SMS (mein Handy ist ohnehin selten an...meistens nur am Tag der Therapie, um eine evtl. Absage rechtzeitig zu bekommen) oder Mails oder was auch immer schreibe...es geht mir einfach darum, dass ich das Gefühl habe, in einer Notlage, ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu dürfen.
Für mich ist insgesamt der Entscheidungsprozess also noch nicht beendet...das Quartal bleibt spannend. Vielleicht mache ich wirklich parallel auch noch Erstgespräche, um einfach nochmal das Wesen anderer Therapeuten zu sehen...
Ach ja, müki, was deine Aussage zu der Sache mit den Nadeln wenn dann kurz vor einem Arztbesuch betrifft...es stünde noch eine Blutentnahme unabhängig von der Uni an, die ich seit 8 Monaten vor mir her schiebe...von daher ist im Moment jeder Zeitpunkt aus der Sicht der richtige. Je eher ich mich da hin bekomme, desto besser.
Gruß
Bina