Therapeutenwechsel? (Deutschland)

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 01.04.2011, 08:25

captcha hat geschrieben: Dass sie sich im Recht fühlt ???! mit ihrem Verhalten find ich allerdings völlig abstrus! Ich hätte erwartet, dass sie sich natürlich entschuldigt!
Das finde ich ehrlich gesagt auch. Sie hat nun auch noch die Verantwortung für deine emotionalen Probleme deshalb bequem auf dich abgewälzt und da bleibt sie nun auch hängen.

Das ist für mich ein Charakterzug den ich bei jemand aus einem sozialen Beruf der für meine Behandlung noch dazu Geld bekommt absolut untragbar. Und zwar weil es einen auf subtile Weise in eine Opfer- Rolle drängt. Und auf der Basis kann für meine Begriffe keine Therapie stattfinden.

captcha hat geschrieben:Zu den Nadeln - versteh ich auch, dass dir das in der ersten Stunde nach so langer Pause zu viel war! Das ist irgendwie...man muss sich doch erst wieder annähern, oder? Bevor man gleich in die Sachthemen geht...
Ich finde das auch etwas überfallartig und planlos. Vor allem da die Angst vor Nadeln vermutlich ja auch eher eine Nebenbaustelle ist. Wenn das eine reine Phobie ist, dann wäre es durchaus eine sinnvolle Sache, ich würde es allerdings gezielt VOR einem Arztbesuch der eine Nadel beinhaltet machen und nicht danach. Ausserdem hört sich das für mich irgendwie so an als ob sie das mal in ihrer Ausbildung gehört hat und es nun gaaanz toll findet das mal ausprobieren zu können. Weil weil wie passt das in das therapeutische Gesamtkonzept und die aktuelle Situation gerade in Hinsicht auf die Tatsache daß ihr gerade eine längere Pause hattet?

Das hört sich für mich alles so an als ob sie erstens charakterlich ein Problem hat (nicht zu einem Fehler stehen können) und zweitens wirklich wenig Erfahrung hat (die Sache daß sie auf dieses Nadelproblem so mit Hurra anspringt)

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Bina
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 00:04

Hallo captcha und müki,

danke für eure netten Antworten. Ich habe meine Ansicht darin sehr gut wieder gefunden! Mittlerweile hatte ich am Mittwoch den zweiten Termin nach der Pause...allerdings war nun beim zweiten Termin schon wieder die Situation, dass ich eine Uhrzeit mit ihr ausgemacht hatte und sie mir am Therapietag eine Nachricht hinterlassen, ob es denn nicht möglich wäre, 2,5h eher zu kommen als ausgemacht. Prinzipiell für mich kein Ding, nur zeigte es mir da schon, dass die spontane Verschieberei weitergeht wie bisher und sie scheinbar nichts gelernt hat. Sie hatte mir auf Band gesprochen, dass es schön wäre, wenn ich 2,5h eher kommen könnte, wenn ich die Nachricht aber nicht mehr bekomme, findet die Stunde regulär wie ausgemacht statt. Spontan hatte ich das Bauchgefühl, zu meiner regulären Uhrzeit erst hinzugehen und die Nachricht von ihr einfach zu ignorieren.

Wir verbrachten die ganze Stunde mit einem Thema, das mir gar nicht wichtig war (aber sie ließ nicht locker). In den letzten 5-10 Minuten kam ich dann noch dazu, ihr zu sagen, dass es mir in ihrer Abwesenheit schwer gefallen war, Mails oder SMS zu schicken eben weil ich immer Angst habe, zu stören, keine Grenzen überschreiten möchte...daraufhin kam von ihr "Ach ja...das mit den SMS wollte ich sowieso nochmal ansprechen...das war jetzt eine Ausnahmesituation und es war JETZT ok, aber in Zukunft bitte keine SMS mehr...wenn was ist, können Sie mir eine Kurznachricht auf mein Email von der Klinik schreiben - aber keine SMS mehr." So und damit war die Stunde beendet.
Ich war auf dem Heimweg und eigentlich bis heute morgen noch total verstört und fassungslos über den Satz. Dass sie, wenn sie krank ist bzw. nicht im Dienst, ihr Privatleben hat und braucht, verstehe ich voll und ganz und respektiere das auch. Was mich daran so fassungslos machte, war die Tatsache, dass ich in der ganzen Zeit ganze 3 SMS geschrieben hatte - eine am Tag, als mein Opa verstorben war (ob ich ihr eine Mail schreiben dürfte - hatte bis dato ja keine Mailadresse und keine Vertretung für sie), dann nachdem sie 7 Wochen krank war und ich einfach total verzweifelt war, wissen wollte, ob ich im nächsten halben Jahr noch mit ihr rechnen kann oder nicht...und dann eben nochmal am 20.3., ob am 21.3. nun Stunde ist oder nicht (sie hatte mir ja geschrieben, dass sie ab 14.3. wieder da sei, wollte von mir wissen, wann ich wieder da bin...war ich ab 20.3. ...und dann kam von ihr nichts mehr...es war 20.3. abends und von was soll ich nun ausgehen?!)...das war alles an SMS in 11 Wochen...aber scheinbar zuviel...und sie sagte ja, wenn was ist, solle ich ihr Kurznachrichten auf ihrer Klinikemail hinterlassen...die sie vermutlich einmal pro Woche abfragt (würde ich an ihrer Stelle vermutlich genauso machen, aber ich hätte eine Vertretung)...was ist in einer Akutsituation wie der mit meinem Opa? Dann warte ich bis sie vielleicht irgendwann mal wieder ihre Mails abfragt - oder eben auch nicht...mich hat das echt aus der Bahn geworfen und ich fand so eine Reaktion eine Frechheit. Es gab mir das Gefühl, dass ich alleine klarkommen muss, wenn in Zukunft was ist...was mich irgendwie schon wieder an der Therapie zweifeln lässt. Als ich am Mittwoch bei ihr rausging, habe ich überlegt, ob ich nicht wirklich endgültig die Zelte bei ihr abbreche. Sowas muss ich mir ja auch nicht bieten lassen. Ich habe einen Grund, warum ich zur Therapie gehe und habe dann das Gefühl, alleine stehen gelassen zu werden, wenn es mir am schlechtesten geht...Mir wäre ja auch mit einer Vertretung geholfen gewesen, dann hätte ich sie in Ruhe gelassen...aber selbst ohne Vertretung finde ich 3 SMS und 3 Emails unter der Situation wie sie bestand rein objektiv gesehen nicht viel. Es bleibt immer ihre Wahl, ob und wann sie Mails oder SMS liest und ob sie darauf reagiert oder nicht...ich fühle mich von ihr total angeklagt, habe aber auch das Gefühl, dass sie sich keiner Schuld bewusst sein wird, auch wenn ich das nochmal anspreche, wie es mir mit ihrem Verhalten diesbezüglich ging. Es geht mir echt nicht darum, ob ich nun SMS (mein Handy ist ohnehin selten an...meistens nur am Tag der Therapie, um eine evtl. Absage rechtzeitig zu bekommen) oder Mails oder was auch immer schreibe...es geht mir einfach darum, dass ich das Gefühl habe, in einer Notlage, ihre Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu dürfen.

Für mich ist insgesamt der Entscheidungsprozess also noch nicht beendet...das Quartal bleibt spannend. Vielleicht mache ich wirklich parallel auch noch Erstgespräche, um einfach nochmal das Wesen anderer Therapeuten zu sehen...

Ach ja, müki, was deine Aussage zu der Sache mit den Nadeln wenn dann kurz vor einem Arztbesuch betrifft...es stünde noch eine Blutentnahme unabhängig von der Uni an, die ich seit 8 Monaten vor mir her schiebe...von daher ist im Moment jeder Zeitpunkt aus der Sicht der richtige. Je eher ich mich da hin bekomme, desto besser.

Gruß

Bina

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Dannie
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:17

Liebe Bina.
Ich bin echt sprachlos! Ich schreibe dir mal das was bei mir ankommt.
Ich kenne das so, dass man den Therapeut in einer Notsituation anrufen darf. Ich habe zB die klare Ansage erhalten, wenn es mir nicht gut geht, dann auf beide Nummern, Praxis und Homeoffice Nachricht auf AB sprechen. Innerhalb von 24 Stunden werde ich zurückgerufen. Das ist für mich ein Rahmen wo ich weiß, wie und wo kann ich mich hemmungslos melden, ohne ihr Privatleben zu stören. Ich weiß auch, dass 24 Stunden realistisch sind, neben dem Praxisbetrieb zurück zu rufen. Damit habe ich klare, nachvollziehbare und zuverlässliche Vorgaben meiner Therapeutin, in denen ich mich selbst mit großer Sicherheit und Vertrauen verhalten kann. Das ist für mich auch nicht eine besondere Leistung sondern selbstverständlich. Das muss man einfach von einem Therapeuten verlangen.

Du hast deine Thera in einer solchen Notsituation eine SMS geschrieben hast, liegt meiner Ansicht nach daran, dass du keine zu verlässlichen Parameter hast: a) Wie erreichst du die Thera in einer Notfallsituation, b) in welchem Zeitraum meldet sie sich zurück. Was die 2 SMS wegen den Terminen betrifft, da muss ich ganz klar sagen, deine Thera ist da selbst schuld, wenn sie sich so katastrophal organisiert. Du schwebst da in einem luftleeren Raum, indem du dir da etwas zusammenbasteln musst: „Dann muss ich ihr eine SMS schreiben, weil sie ihren Mail-Verkehr nicht zügig auf die Reihe bekommt.“

Der Therapeut muss klar und zuverlässlich in seinem Verhalten sein, (auch was seine Selbst-Organisation betrifft), damit der Klient sich daran orientieren kann. Ich erwarte das von jedem Therapeuten, weil es zu seinem therapeutischen Handwerkszeug gehört. Deswegen: Themrinverschieberitis, ein unklares Notfallkonzept, keine Reaktion auf Mailanfragen bezüglich der Organisation….. Damit greift sie unangemessen in DEINE Privatsphäre eine. Das betrachte ich als eklatante Behandlungsfehler.

Ich frage mich, was lernst du von dieser Therapeutin? Ein Negativbeispiel, wie man seine Arbeit besser nicht macht um nicht eine fristlose Kündigung zu kassieren? Nennt man das heutzutage Therapie?

Dieses Zusammenbasteln von dir und der unzuverlässlichen Situation in eurem Arbeitsverhältnis, finde ich persönlich für eine Therapie nicht tragbar. Du musst dich selbst fragen, wie sinnvoll eine solche Zusammenarbeit auf Dauer ist. Denn du bist andauernd mit ihrer Inkompetenz beschäftigt, mit ihren Selbstmanagement Problemen und damit dafür die Verantwortung zu übernehmen.

Das Quartal bleibt spannend im Hinblick darauf ob sie ihr Selbstmanagement und ihre Arbeitsleistung auf die Reihe bekommt? Die Klientin befasst sich also nicht mit ihrer Therapie, sondern damit, dass hoffentlich die Therapeutin in der Lage sein wird ihren Job zu erledigen. Ich kann es nicht fassen.
Vielleicht mache ich wirklich parallel auch noch Erstgespräche, um einfach nochmal das Wesen anderer Therapeuten zu sehen...


Das solltest du unter diesen Umständen vielleicht wirklich tun.

Liebe Grüße,

Dannie

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Dannie
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 15:24

Zu deinem Eingansposting noch ein Gedanke vor mir dazu.

Ich würde niemals, mein Geld, meine körperliche Gesundheit und auf keinen Falls meine psychische Gesundheit einem Dinestleister anvertrauen, der keine dienstliche Rufnummer besitzt, keinen AB und keine Mail-Adresse. Jeder Arzt den ich kenne, hat auf seiner AB-Ansage zumindest eine Adresse wo man im Notfall hingehen kann. Von einem Therapeuten erwate ich, dass erreichbar ist, sich zügig zurückmeldet, seine Termine einhällt und ein klares Notfall Konzept hat. Alles andere betrachte ich nicht nur als inkompetent, sondern als gefährlich.

Dannie

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Bina
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 23:42

Hallo Dannie,

danke für deine Antwort. Zu dem, was du geschrieben hast, möchte ich noch folgendes loswerden:
VOR der Notsituation hatte ich keinerlei Emailadresse ODER Vertretung von ihr, an die ich mich hätte wenden können...das einzige, was ich hatte, war die Handynummer...und den Weg habe ich dann eben genutzt. Hätte ich es nicht genutzt, hätte ich keinen Weg gehabt, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Das wollte ich nur nochmal betonen. Es ist nicht so, dass es mir zu lange gedauert hätte bis eine Antwort per Mail kam - ich hatte außer SMS bzw. sie auf diesem Privathandy anrufen keine andere Kontaktmöglichkeit.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass es mich tröstet, dass ihr meine Situation hier im Großen und Ganzen genauso seht wie ich...von der Therapeutin wurde mir durch die letzte Stunde so das Gefühl vermittelt, dass das alles völlig untragbar, dreist und falsch war. Eure Antworten geben mir diesbezüglich wieder etwas Mut, dass ich die Situation nicht komplett falsch sehe/gesehen habe und vielleicht schaffe ich es auch, den Mut aufzubringen, das alles so am Montag nochmal anzusprechen...wobei sie meistens schon recht früh einhakt und ich gar nicht alles so erzählen kann wie ich das gerne würde. Ich hoffe, es klappt diesmal!

Die zeit seit Mittwoch bis zum Termin am Montag kam mir nun wirklich ewig vor, ich habe ständig totale Angst, dass sie wieder absagt...hätte im Moment so gerne 3 Stunden pro Woche, um einfach wieder Sicherheit zu gewinnen, aber durch die letzte Stunde hat sie mir echt den Mut genommen, den Wunsch anzusprechen...

Dankeauf jeden Fall für eure aufmunternden Beiträge. Der Halt bedeutet mir im Moment echt viel.

Gruß

Bina

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.04.2011, 23:54

Bina hat geschrieben: vielleicht schaffe ich es auch, den Mut aufzubringen, das alles so am Montag nochmal anzusprechen...wobei sie meistens schon recht früh einhakt und ich gar nicht alles so erzählen kann wie ich das gerne würde.
Was wiederrum etwas ist das bei einem Therapeuten nicht passieren sollte.

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Schattenmädchen
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Beitrag Mo., 04.04.2011, 21:21

Hey,
ich kann nur immer wieder mit dem Kopf schütteln und wiederholen, was ich schon geschrieben habe: sieh zu, dass Du einen neuen Therapeuten findest. Je länger Du wartest, umso länger dauert es, bis Du die Therapie fortsetzen kannst. Es ist ein schöner GEdanke, aber ein Therapeut ändert sich nicht für Dich. Wenn sie das, was sie tut, in Ordnung findet, hast Du keine Chance. Das alles ist so unseriös, dass es zum Himmel schreit. Die Frau scheint mit sich selbst nicht richtig eins zu sein, so sprunghaft kann sie ja gerne sein, aber der Patient darf nicht darunter leiden, so gut sollte sie sich im Griff haben. Sie wirkt völlig überfordert, handelt willkürlich, es scheint, als würde ihr von außen jemand einen Rat geben und sie setzt ihn ohne nachzudenken um. Sie wirkt mehr mit sich selbst beschäftigt als mit Dir.
In der Sache mit der SMS stimme ich Dir nicht so ganz zu. Sie sagte ja, es sei in den 3 Fällen in Ordnung gewesen. Du hast eine Mailadresse, das ist mehr, als die meisten Patienten haben, denn meistens gibt es nur einen AB um eine kurze NAchricht zu hinterlassen, und dann kann man auf den Rückruf warten. Hast Du sie mal gefragt, wie oft sie ihre Mails abruft? Ein Therapeut hat m. E. nicht 24h am Tag für seine Patienten da zu sein, dann könnte er vermutlich spätestens nach 10 Jahren seinen Job an den Nagel hängen. Er ist kein persönlicher Betreuer, sondern ein Dienstleister, 1 bis 4 Stunden pro Woche. Für Notfälle gibt es entsprechende Anlaufstellen wie den Krisendienst, die Telefonseelsorge oder die Krisenintervention in der Klinik, das kann nicht Aufgabe des Therapeuten sein. Stell Dir mal vor, 20 Patienten haben einen Notfall (das definiert ja jeder anders...), dann hätte der Therapeut keine Zeit mehr für reguläre Therapien. Diese Trennung Arbeit in der Therapie - Krise hat durchaus Vorteile.
LG Schattenmädchen

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Bina
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Beitrag Di., 05.04.2011, 12:10

Hallo Schattenmädchen,

ich habe das Thema nochmal angesprochen und es hat sich jetzt für mich auch geklärt, wohin ich mich im Notfall wenden kann/soll. Ich dachte aufgrund dessen, was ich hier so manches mal in anderen Threads gelesen habe, dass jeder Therapeut einen bestimmten Vertreter für Notfälle angeben muss, wenn er längere Zeit nicht da ist (aus welchem Grund auch immer) und dass mit diesem Vertreter eben die Zusammenarbeit besonders gut klappt oder wie auch immer und es deswegen wichtig wäre, dann nicht zu irgendjemandem zu gehen, sondern eben zu dieser Vertretung. Ich wollte sie in sofern halt irgendwo auch nicht übergehen und mich IRGENDWOHIN wenden. Für mich hat sich das Thema nun wie gesagt geklärt und ich weiß, wohin ich mich im Notfall wenden kann/soll...Hausarzt, Psychiatrische Ambulanz, etc. und es gibt keinen bestimmten Vertreter.
Zu der Sache mit der Mailadresse: Es mag sein, dass es mehr ist als die meisten haben, allerdings bringt einem eine Mailadresse weitaus weniger als ein Anruf auf einem AB, wenn der betreffende seine Mails nur einmal in 2 Wochen abfragt...oder gar nicht abfragt; man also nicht weiß, ob die Mail überhaupt ankommt. Ich hatte von bisherigen Beiträgen von anderen im Forum so den Eindruck, dass sich der Therapeut nach einem Anruf auf dem AB in den nächsten 48h oder so meldet...wenn ich wüsste, dass die Mails regelmäßig abgefragt werden und sie meine Nachricht im Notfall auch bekommt, ist es in meinen Augen eine sehr gute Lösung (da ich telephonieren gar nicht mag und schon gar nicht, wenn es mir schlecht geht). Insgesamt hast du natürlich recht, dass Therapeuten nicht 365 Tage im Jahr 24h für die Patienten da sein können...sie sind eben auch nur Menschen und haben ihr Privatleben und das soll auch so sein. Mein Kritikpunkt war bisher eher, dass eben vorher über ein Jahr nicht geklärt wurde, wohin ich mich im Notfall wenden kann und solange der Notfall nicht eintritt kam mir da auch kein Gedanke dran. Irgendwie glaubt man ja immer "Jaja, wird schon nicht alles zusammentreffen...ich komme schon klar!" Umso bescheidener ist es dann eben, wenn sowas nicht geklärt war und der Notfall dann doch eintritt...

Gruß

Bina

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Bina
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Beitrag Do., 07.04.2011, 13:14

Hallo ihr alle da draußen,

bin im Moment total durcheinander, kann einfach gar keinen klaren Gedanken mehr fassen und hätte gern mal eure Meinung...mal wieder.

Ich hatte Montag und gestern Therapie und es war auch echt gut gelaufen. Ich hatte die Sache mit den SMS nochmal aufgeklärt und ausgiebig mit ihr durchgekaut...und sie schilderte mir eben auch die Möglichkeiten, die ich im Notfall hätte wie oben beschrieben. Natürlich könne ich mich auch an sie wenden, wenn es mir schlecht ginge und wir könnten evtl. eine zusätzliche Stunde vereinbaren.

So nun kam ich gestern nach einer sehr guten Stunde nach Hause, mir ging's echt super gut...und dann gegen 18 Uhr kam von der Uni die Nachricht, dass wir nun nicht nur nächsten Donnerstag unsere Semesterabschlussklausur über 13 Fächer haben, sondern am Tag zuvor auch noch eine praktische Prüfung über den Stoff eines der beiden größten Fächer des Studiums...abmelden kann man sich nicht mehr. Seitdem geht absolut gar nichts mehr. Ich bin wie gelähmt, total aufgelöst und verzweifelt und weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, mir war total übel mit leichtem Fieber und Schüttelfrost...und es wird auch nicht wirklich besser. Ich werde nur von Stunde zu Stunde unruhiger und habe nur noch im Kopf, dass das eh alles nicht klappt. Nun hatte ich überlegt, ob es eine Möglichkeit für mich wäre, mich an die Therapeutin zu wenden zwecks einer zusätzlichen Stunde, allerdings ist der Zeitpunkt ja irgendwie völlig bescheiden...jetzt wo gerade der ganze Ärger war mit ihr...und jeder definiert einen Notfall ja anders...darf ich mich nun an sie wenden oder nicht? Irgendwie denke ich, es sieht so aus, als wenn ich mich wegen jeder Kleinigkeit bei ihr melde...jetzt nach der ganzen Geschichte und das möchte ich ja auch nicht. Ich bin nur einfach gerade gnadenlos überfordert und bekomme nichts mehr auf die Reihe, bin nach wie vor total aufgelöst und kann gerade einfach nicht mehr. Ich bin gerade einfach so ratlos...Was würdet ihr an meiner Stelle denn tun?
Anmerkung: So ging es mir in den vergangenen 6 Jahren meines Studiums noch nie.

In der Hoffnung auf ein paar nette Ratschläge

Bina

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Dannie
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Beitrag Do., 07.04.2011, 13:33

Hallo du.

Ich kenne das so gut mit dem Gelähmtsein. Das ist auch eines meiner Hauptprobleme. Ich würe sagen, schreib der Therapeutin. Schreibe ihr, du erwartest keine Sitzung, wenn sie das nicht einrichten kann. Sage ihr du hast da Verständniss und du willst auch nicht wegen jeder Kleinigkeit. Aber die Sache verhält sich für dich so und so. Dein Text bringt es sehr gut und plastisch auf den Punkt. Ich würde den genau so übernehmen. Dann schreibe ihr, bitte sie um Verständniss, dass du dich in Vetrauen auf ihre Arbeit, welche dich so gut unterstützt an sie wendest, mit der Überlegung, dass wenn sie theoretisch eine Stunde hätte und sie die Möglichkeit sehen würde, dass einzurichten, dass sie bitte nachsichtig sein soll, dass du für dich versuchst zu schauen, ob sie dir jetzt zwischendurch kurz helfen kann.

Du, weißt du? Das ist eine erwachsene Frau, behandle sich auch ruhig wie eine erwachsene Frau, die erwachsene Entscheidungen treffen kann! Sie kann ja, sagen, sie kann nein, habe leider keine Zeit sagen. Mache dir keinen Kopf um sie, du bist nicht ihre Mutter. Punkt!

Schicke dir extra viel Mut und Kraft. Und drücke dir die Daumen.

Dannie

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Bina
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Beitrag Do., 07.04.2011, 22:51

Hallo,

wollte nur kurz Rückmeldung geben...hab einen Termin für morgen bekommen...mal sehen...Irgendwie hab ich immernoch für mich ein komisches Gefühl dabei...hab so das Gefühl, ich melde mich wegen jeder Lapalie...Hoffentlich wird mir morgen nicht der Kopf gewaschen, aber mir geht es nach wie vor bescheiden...

Gruß

Bina

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Bina
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Beitrag Sa., 09.04.2011, 21:54

Hallo,

nur ein kurzer Zwischenstand:
Mein Kopf ist noch dran nach der Stunde gestern und sie hat soooooooo gut getan. Ich habe das Gefühl, es war DIE entscheidende Stunde, die nach einem Jahr nun mal das Eis gesprengt hat...hoffe ich, aber seit gestern fühlt es sich für mich so an.
Ich hatte den Eindruck, sie hat zum ersten Mal wirklich gesehen, was in mir vorgeht...ich saß da und hab nur noch die ganze Zeit gezittert, mit Fröhlichsein und Überlachen war plötzlich gar nichts mehr drin...und dann kam irgendwann auch von ihr "Sie sind heute aber sehr, sehr angespannt"...und nach ca. 25 Minuten die Frage, ob ich mir denn vorstellen könnte, mit ihr eine Übung zu machen...in meinem Kopf war erstmal "Wowowowow...Übung?! Oh weia!" Hab dann mal vorsichtig nachgefragt, dass es drauf ankommt, was für eine Übung und um was es dabei denn ginge. Wir haben letztlich eine Übung aus der Traumatherapie gemacht. Ich hätte sitzen bleiben können, hab mich aber erstaunlicherweise nach ihrem Angebot (dass ich mich auch legen darf) von mir aus freiwillig hingelegt...und sie hat einen Text vorgelesen...und es ging mir seitdem echt sehr, sehr viel besser. Ich hatte in dem Moment nicht mal das Gefühl, dass ich mich da so drauf einlassen kann...aber die Wirkung war toll! Am Ende gab sie mir eine CD mit nachhause, auf der solche Geschichten drauf sind, wie sie vorgelesen hatte...aber die Stimme ist zum Weglaufen...als sie das vorgelesen hat, war es viel schöner Irgendwie hat dieses Vorlesen noch einiges in meinem Kopf losgelöst und ich habe auf einmal Themen, die ich am Montag gerne ansprechen würde, die mir vorher noch nie in den Kopf gekommen waren bzw. über die ich noch nie mit jemandem gesprochen habe und plötzlich ist es mir wichtig, dass sie davon weiß...und das nach der ganzen dummen Geschichte der letzten Wochen. Ich hoffe so sehr, dass es so bleibt wie es jetzt ist!

Gruß

Bina

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Dannie
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Beitrag Sa., 09.04.2011, 22:18

Liebe Bina.

Du hast echt zweich sehr wichtige Dinge geschafft.

Du bist an der Therapeutin dran geblieben und deinem Gefühl vertraut - unabhängig von unserer Meinung - dass sie dir helfen kann.

Du hast es geschafft - obwohl du schlechte Erfahrungen damit hattest und so mit dir hegadert hast - bei ihr eine Notfall Sitzung zu bekommen.

Ich finde das sehr stark von dir. Irgendwie kommt da eine ziemliche Hartnäckichkeit rüber, so wie du dich durchsetzt.
Bisher hast du bei deiner Thera echt nicht locker gelassen.

Ich wünsche dir das ebenso auch für deine Prüfungen.
Ich habe das Gefühl, es war DIE entscheidende Stunde, die nach einem Jahr nun mal das Eis gesprengt hat...hoffe ich, aber seit gestern fühlt es sich für mich so an.
Weist du Bina? Die positive Verstärkung die wir von den Tehrapeuten bekommen, die brauchen Therapeuten ebenso. Dass sie sehen, ihre Arbeit hat Erfolg, dass sie einen guten Job machen. Wir sind ja nicht blöde, was die können, können wir auch.

Sag das deiner Thera, genau so wie du hier begeistert darüber schreibst. Immer schön die Thera positiv bestärken.

Dannie

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Bina
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Beitrag Sa., 09.04.2011, 22:29

Hallo Dannie,

genau das hatte ich für Montag vor...nochmal sagen, wieviel mir das am Freitag gebracht hat, dass ich das toll fand und es für mich irgendwie eine Lawine losgetreten zu haben scheint...und dass ich sie an meinem "Wohlfühlort" (so hieß die Übung) gerne teilhaben lassen würde und deswegen Photos davon mitgebracht habe (hatte einen Ort ausgewählt, wo ich mich in der Vergangenheit sehr wohl gefühlt habe)...man muss dazu sagen, sie hatte am Freitag nach der Übung schon so ein bisschen nachgefragt, wer denn da alles sei und ob es ein Zimmer oder in der Natur sei, dass ich ihr was davon erzählen könnte...und das möchte ich jetzt gern am Montag anhand der Bilder machen...und ich hoffe, es bringt uns beide weiter. Irgendwie fühle ich mich ihr insgesamt jetzt ein ganzes Stück näher...ich denke einfach deswegen, weil ich am Freitag mal so war, wie ich war (zumindest zum Teil), weil ich eine gewisse Unruhe und Angst nicht verbergen konnte, weil eben alles so stark war...und ich denke, so eine Nähe schafft Vertrauen...vielleicht auch von ihrer Seite.

Und zu meiner Hartnäckigkeit: Ich bin sehr hartnäckig und ehrgeizig...aber angeblich würde genau da mitunter mein Problem liegen

Gruß

Bina

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Dannie
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Beitrag So., 10.04.2011, 00:11

Bina hat geschrieben: Und zu meiner Hartnäckigkeit: Ich bin sehr hartnäckig und ehrgeizig...aber angeblich würde genau da mitunter mein Problem liegen
Ja. Es gibt eine schöne Song-Zeile von U2 - The Fly heißt das Lied. Bringt es ganz gut auf den Punkt:
It's no secret ambition bites the nails of success
So aus Erfahrung: Ehrgeiz und Hartnäckigkeit sind Stärken. Auf der einen Seite sind es deine Potenziale. Aber du musst sie wie Pferde gut am Riemen halten. Sonst schmeißen sie dich runter. Aber immerhin, die Pferdestärke - PS - die hast du. Du musst sie nur kontrollieren können.

Ich erzähle meiner Therapeutin jede Sitzung was wir tolles zu Stande gebracht haben, was ich alles geschafft haben die Woche auf Grund unserer Arbeit. Ja, ich feuere sie auch wenig ein. Ich sage ihr aber auch was ich nicht gut fand, sei es auch nur ein Wort was sie fallen gelassen hat. Aber ich sage ihr auch, dass ich ihr das deswegen sagen kann, weil ich das Vertrauen habe in unserem Therapieverhältnis, weil ich ihr vertraue damit umzugehen.

Ich denke nicht, dass wir uns für die Arbeit der Therapeuten verantwortlich fühlen sollten. Die bekommen genug Geld dafür. Wir dürfen sie ruhig auch ackern lassen. Aber wenn sie was geleistet haben, dann sollen die das ruhig wissen. Wenn die Band gut gespielt hat, dann gibt es von mir auch ordentlich Applaus.

Wie sieht es aus mit deinem Lernplan?

Hast du jemand mit dem du zusammen lernen kannst, so dass ihr euch gegenseitig abfragen könnt?

Neben einem Lernplan, nutze ich wenn es hart auf hart kommt und mir die Sicherungen durchbrennen auch ein Beruhigungstee was die innere Unruhe löst. Ich schicke dir gerne das Rezept per PM wenn du magst. Kannst dir dann rezeptfrei in der Apotheke zusammen mischen lassen.

Viele Grüße,

Dannie

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