Suizidgedanken.. macht Therapie in meiner Lage Sinn?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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estelle
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Beitrag Do., 02.06.2011, 22:10

Du bist wirklich sehr erstaunlich!
Widow hat geschrieben:Und übrigens "unheilbare Krankheiten" gibt es nicht. So einfach ist das. Es gibt immer Heilungen. Immer. Nur nicht in jedem Fall.
Es kann in der Tat immer Heilungen geben, aber dann muß es rechtzeitig erkannt werden,
wenn es erstmal gestreut hat ist es meistens zu spät und manchmal geht das sehr schnell,
deshalb muß es am besten immer sofort operiert werden.

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Widow
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Beitrag Do., 02.06.2011, 22:59

Violetta 2009 hat geschrieben:Es kann in der Tat immer Heilungen geben, aber dann muß es rechtzeitig erkannt werden,
wenn es erstmal gestreut hat ist es meistens zu spät und manchmal geht das sehr schnell,
deshalb muß es am besten immer sofort operiert werden.
Darf ich raten, hast Du die neueste Krebs-Serie in der "Bild", der "Frau im Spiegel", der "Hörzu" oder gar dem "Focus" gelesen? - Irgendwoher muss Dein hochkomplexer, differenzierter und vor allem kompetenter Wissenbestand über "Krebs" ja kommen.
Lass doch aber bitte fürderhin andere davon profitieren, ja? Ich wiederhole mich ungern, doch offenbar ist es in Deinem Falle nötig: Bitte, solche postings nie wieder in meinem Thread, bitte!

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 02.06.2011, 23:10

Widow hat geschrieben: Darf ich raten, hast Du die neueste Krebs-Serie in der "Bild", der "Frau im Spiegel", der "Hörzu" oder gar dem "Focus" gelesen? - Irgendwoher muss Dein hochkomplexer, differenzierter und vor allem kompetenter Wissenbestand über "Krebs" ja kommen.
Lass doch aber bitte fürderhin andere davon profitieren, ja?
Naja, Wut ist auch ein Teil von Trauer...

Und gegen Dinge im Leben und das "Schicksaal" zu wüten die nicht so laufen wie man sie sich vorgestellt hat ist ebenfalls ein normaler Teil des Prozesses zum Akzeptieren und Integrieren in das eigene Leben.

Ich denke das was du durchmachst, da muss jeder Mensch im Lauf seines Lebens durch. Die grossen und kleinen Verluste und Enttäuschungen sind ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Was läuft da also andere Menschen grundlegend anders in solchen Situationen daß sie nicht suizidal werden?

Und zu deiner Frage im Threadtitel, ob eine Therapie in deiner Lage einen Sinn macht: Wenn du für dich keine Motivation siehst über den Verlust wegzukommen, dann nein, dann macht Therapie keinen Sinn. Therapie hängt davon ab, den Willen zu haben, zu neuen Sichtweisen zu finden und einen emotionalen Entwicklungsprozess zu machen, und zwar alleine und für sich selbst.

Du solltest dir mal wirklich ehrlich überlegen was du willst. Scheinbar will ein Teil von dir ja prinzipiell leben, sonst würdest du dir ja nicht überlegen, eine Therapie zu machen.


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Widow
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Beitrag Do., 02.06.2011, 23:56

... re=related

so much for that from me ... thx!

Nur eine klitzekleine Frage noch, Müki,
ja? Ist Dir Dein Liebster auch schon krepiert, nach 13 3/4 Jahren Beziehung, davon 3 im Stande der Ehe? - Weil Du ja meinst, das machten alle durch? Wann war's denn bei Dir soweit? Oder wartest Du noch drauf?
Und wann hat's Dir Dein Leben völlig zerschlagen? Wenn das bei allen irgendwann mittendrin vorkommt, dann müsste es, wenn Deine Altersangabe stimmt, ja mal langsam so sein. Oder hattest Du etwa nie eines? Wäre mir auch vertraut. - Stell Dir vor.
Jetzt aber wirklich RUHE auf dem Friedhof, bei der Witwe!

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Widow
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 21:45

Tja.
Die Grabesruh hat ein Ende.
Widow liegt wieder auf der Couch, nunmehr schon drei Mal, und es folgen noch drei (leider folgt dann erst einmal eine richtig lange Sommerferienpause).

Der zweite Anlauf zur Analyse, den wir gerade machen (denn richtig losgehen wird es erst nach jener Pause zu ferragosto), war bislang auch schon wieder ein Hürdenlauf (von beiden Seiten, für beide Seiten und inklusive technischer Probleme).
Naja. So ist das bei Witwens.

Wenn Anastasius heute nicht den "Der Moment"-Thread erstellt hätte (viewtopic.php?f=20&t=20550), wäre wohl kein Eintrag hier gekommen von mir. Aber genau diesen "Moment" empfinde ich derzeit, so als Analyse-Novizin, extrem schwierig. Sowohl den am Sitzungsanfang (ich fahre eine halbe Stunde mit dem Fahrrad hin und plane immer rd. 10 Minuten "Verschnaufpause" ein, dann, nach dem Händedruck und einem von beiden Seiten (?) skeptischem Augenabtaster, ziehe ich mir auf der Couch erstmal die Schuhe aus, nachdem ich gefragt habe, ob ich das dürfe, und dann liege ich erstmal ein wenig da und versuche irgendwie, dort, auf diesem Riesenmöbel, anzukommen) als auch den "Moment" am Sitzungsende (dann, wenn er gesagt hat: --- was eigentlich genau?! Mir fällt grad auf, dass ich den O-Ton gar nicht wiedergeben kann. Vermutlich ist der O-Ton auch egal: Also, wenn dann er das Ende der Sitzung verkündet hat, folgt im Aufsetzen ein Blickwechsel - irgendwie wieder skeptisch, zumindest was mich anbelangt, aber auch verblüfft-dankbar [denn der freudsche Herr ist gut, verdammt gut! Bin nur am Staunen und Hutziehn], dann vielleicht noch die Terminabsprache oder anderes Technische, dann der Händedruck mit neuerlichem Blickwechsel [von welcher Qualität auch immer], dann der lange Flur und dann Treppe und dann Draußen und dort erstmal langsam ankommen. Die Fahrradfahrt zurück ist vermutlich noch nicht straßenverkehrsordnungsgerecht.
Interessant für mich: Ich komme schneller auf der Couch an als hinterher wieder in diesem Draußen.

Das hätte jetzt in Anastasius' Thread gehört, für den ich danke.
Ich lass es aber hier.
So als Therapie-Novizin will ich mich nicht irgendwo hinein drängeln.

Einen herzlichen Gruß an alle hier,
Widow

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Flowerbomb
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:12

Hi widow,jetzt misch ich mich auch mal ein.Hab nicht jeden post gelesen,aber zu deiner Eingangsfrage würde ich ganz eindeutig sagen:Ja natürlich,wenn nicht in der Lage,wann dann.Motiviert ist da sicher nicht jeder und du machst schon eher einen motivierten Eindruck.Wie weit man in deiner Lage motiviert oder optimistisch sein kann,ist die andere Frage und sicher ganz normal.Ich hätte vielleicht eher Verhaltenstherapie gesagt,aber wohl nur,weil ich das mache und begeistert bin.Und die Suizidgedanken bzw.dieses Nachsterbenwollen würd ich fast auch sagen,dass das normal ist.Was normal ist ist ja auch egal,aber ich wollte dir nur aus eigener Erfahrung sagen,dass dir wahrscheinlich ein Therapeut so helfen kann wie niemand anders in der Lage.So plakative Sprüche wie "die Zeilt heilt alle Wunden" oder sowas,was in dem
Moment vom Umfeld nur gut gemeint ist,aber einen dazu bringt,dem anderen ins Gesicht springen zu wollen kommen von einem Therapeuten nicht.Das ist eine andere Art von Verständnis,vermutlich die,die du jetzt brauchst.


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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:23

Widow hat geschrieben:Tja.
Die Grabesruh hat ein Ende.
Schön.

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Flowerbomb
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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:23

Naja und so Bemerkungen wie da muss jeder durch oder was ich immer gehört habe:Krankheit und Tod sind halt Bestandteil vom Leben - das hat mich am wuetendsten gemacht überhaupt.Keiner kennt deinen Schmerz,deine Trauer oder kann das verstehen und ja:die Erlebnisse sind unterschiedlich und nicht jeder muss im Leben sowas Schreckliches durchmachen,es gibt auch Leben die ohne solche Riesenverluste verlaufen.Muenchnerkindl,hoffe ich greife dich nicht an,finde deine Beiträge sonst immer gut und lese sie gerne,aber ich kann verstehen,dass solche Aussagen wütend machen und man sich unverstanden fühlt.Und in der Therapie ist das eben so ganz anders,man denkt:wow,das versteht sie wirklich auch noch.Toll


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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:31

Flowerbomb, Sir,

danke!

Heiser dies schreibend, weil sehr berührt, von Eurer Rückmeldung,
widow

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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:51

Hallo window,
Widow hat geschrieben:Das hätte jetzt in Anastasius' Thread gehört, für den ich danke.
Ich habe gerade zufällig hier gelesen. Oh, das freut mich, dass der "Moment-Thread" in irgendeiner Weise für dich eine Anregung war.

Gruß
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am Mo., 20.06.2011, 23:55, insgesamt 2-mal geändert.


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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:53

@ Ana, sie ist kein Fenster!


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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:56

Wahrlich, kein Fenster! Ganz im Gegenteil!

Danke, Sir!

Aus dem Schleier,
Widow (und lachend! In allen Tränen.)

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Beitrag Mo., 20.06.2011, 23:59

Hallo Sir,

ich habe es korrigiert.
Nun hast du mich heute schon zum zweiten Mal erwischt. Davor mit dem "nicht". Ich gehe jetzt besser schlafen.

Dir wie mir eine
Gute Nacht.
Anastasius


@ Widow,
es tut mir leid. Ich habe es wie gesagt korrigiert.

Gruß
Anastasius


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Beitrag Di., 21.06.2011, 00:07

Anastasius,

keine Korrektur nötig, das war doch ein hübscher "Freudscher", der die Witwe gewaltig zum Tränenlachen brachte.

Danke auch dafür.

Und für Deinen schönen Thread, der viel interessanter und anrührender ist für uns alle hier als dieses witweske Hinundherunddon'tknowatall
Hier nochmal der Link auf Deinen Thread, der mich hier überhaupt nochmal schreiben ließ: viewtopic.php?f=20&t=20550

Allen hier einen herzlichen Gruß in die Nacht (oder den Dienstag),
widow (ohne Fenster!)


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Beitrag Fr., 01.07.2011, 01:13

Die Witwe ist jetzt weg, hier erstmal ne Zeitlang, vielleicht auch endgültig.
Weiß selbst noch nicht.
Offenbar gibt es so Phasen im witwesken Leben - die jetzt besagt nur: "Hau-endlich-ab!"
Dabei hat mein Analytiker doch strahlend (jedenfalls gemäß seiner Stimme) davon berichtet, dass ER ja meine "Lebendigkeit", deretwegen ich zu ihm gekommen sei [!!!], im Begriffe ist, wiederherzustellen.

Naja, das darf er dann die nächsten sechs Ferien-Wochen oder meinetwegen bis an sein Ende denken.

Was für ihn "Lebendigkeit" ist, ist für mich ein vorletztes Verzweiflungszucken aus all der Absurdität heraus, dass zwei Suizidversuche, die medizinisch hätten funktionieren müssen, und von denen ich WOLLTE, dass sie funktionieren, nicht funktioniert haben. Dem Analytiker das so zu sagen, dazu bin ich freilich noch nicht gekommen. - Muss ich auch nicht mehr: Er würde es nicht gelten lassen.

Kurzum: Ich lebe in der Absurdität eines Zombies. Und mein Analytiker flötet mir etwas von Prousts Frühstück auf dem Rasen über den Toten vor.

Naja, so sind Menschen, die leben und keinen Tod des Liebsten kennen. Is ja ok.

Mir reichts aber.
Is ja auch gut so.
Ich suche ja neue Kraft für den nächsten Anlauf.

Bin dann mal wech, bis auf Weiteres. Danke Euch allen Antwortenden (auch in meinem Assoziations-Thread)!
Euch und allen hier alles Liebe und Gute,
Widow

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