Übergriffige Mütter - wer kennt sie?
Ich finde es sehr interessant, daß es auch anderen sehr ähnlich geht wie mir. Meine Mutter war bisher noch kein richtiges Thema in meiner Therapie, aber es wird jetzt kommen.
Wenn ich mich meiner Mutter gegenüber öffne und ihr meine Verletzlichkeit zeige, dann spüre ich (oder seh ich es sogar), wie sie immer größer ... mächtiger wird. Sie genießt es, wenn sie obenauf ist. Ich müsste mich aber nicht öffnen und wie gesagt habe ich langsam die Hoffnung aufgegeben, von ihr das zu bekommen, wonach ich mich früher immer gesehnt habe. Das erleichtert auch und ich merke, daß ich sie ja eigentlich nicht brauche. Es war eine Notwendigkeit, daß ich sehr früh selbständig wurde, aber das funktionierte wohl so schnell, daß meine Gefühlswelt nicht in dieser Schnelligkeit mitwachsen konnte.
Aber ich will mich nicht mehr aussaugen lassen. Wieso soll ich eigentlich? Meine Mutter war nicht für mich da und wieso soll ich jetzt für sie da sein. Ich meine das gar nicht verbissen oder wütend. Einfach so. Ich schulde ihr nichts.
Ich glaube, ich hätte kein Problem damit, sie nie wieder zu sehen oder zu sprechen. Andererseits denke ich, daß ich das doch nicht machen kann. Das macht man doch nicht! Naja, es wird wohl auch nicht soweit kommen, da ich - im Gegensatz zu meiner Mutter - aktiv daran arbeite, daß unsere Beziehung auf eine neue Ebene gehoben wird, mit der wir beide ... oder zumindest ich ... klarkomme, ohne daß es mir schadet.
Wenn ich mich meiner Mutter gegenüber öffne und ihr meine Verletzlichkeit zeige, dann spüre ich (oder seh ich es sogar), wie sie immer größer ... mächtiger wird. Sie genießt es, wenn sie obenauf ist. Ich müsste mich aber nicht öffnen und wie gesagt habe ich langsam die Hoffnung aufgegeben, von ihr das zu bekommen, wonach ich mich früher immer gesehnt habe. Das erleichtert auch und ich merke, daß ich sie ja eigentlich nicht brauche. Es war eine Notwendigkeit, daß ich sehr früh selbständig wurde, aber das funktionierte wohl so schnell, daß meine Gefühlswelt nicht in dieser Schnelligkeit mitwachsen konnte.
Aber ich will mich nicht mehr aussaugen lassen. Wieso soll ich eigentlich? Meine Mutter war nicht für mich da und wieso soll ich jetzt für sie da sein. Ich meine das gar nicht verbissen oder wütend. Einfach so. Ich schulde ihr nichts.
Ich glaube, ich hätte kein Problem damit, sie nie wieder zu sehen oder zu sprechen. Andererseits denke ich, daß ich das doch nicht machen kann. Das macht man doch nicht! Naja, es wird wohl auch nicht soweit kommen, da ich - im Gegensatz zu meiner Mutter - aktiv daran arbeite, daß unsere Beziehung auf eine neue Ebene gehoben wird, mit der wir beide ... oder zumindest ich ... klarkomme, ohne daß es mir schadet.
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sag ich doch:)SandyZ. hat geschrieben: Sein Resumée lief darauf hinaus, dass ich anfangen müsse, das Gefühl der Verantwortung meiner Mutter gegenüber (Es hängt an mir, ob sie fröhlich oder traurig ist) abzulegen. Erst müsse ich mich um den Aufbau eines eigenen Lebens kümmern...
...
Mein Thery bestätigte mir heute vehement, dass ich weder kalt, noch abweisend, noch unfreundlich sei. Dies sei ein falsches Bild von mir selbst...
genau das hat meine therapeutin auch gesagt und zwar immer wieder, weil ich es aufgrund meiner ungesunden beziehung und verblendung und verstrickung und (falsch verstandener) loyalität nicht verstanden habe oder nicht verstehen konnte oder wollte....
hat echt gedauert, bis ich mir zugestand, mich vorsätzlich und bewusst abgrenzen zu dürfen (nicht nur aus einem affekt oder aus genervtheit heraus), und bis ich in der lage war, über die schuldgefühle hinauszugehen.
bist du in therapie? meine erfahrung damit ist gut und ich glaube die vieler anderer frauen auch...Rosenblüte hat geschrieben: Heute mit 44 Jahren stehe ich vor der Tatsache, daß ich mein Leben selbst in die Hand nehmen muß und mich selbst lieben sollte.
Wie geht das
gönn dir die hilfe! so ne stunde einmal die woche nur für dich ist echt gold wert. da ist jemand der dir voll zuhört und dich unterstützt. ich hab das immer sehr genossen.
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Danke Levana ich mache schon Jahre Therapie. Jetzt wieder neu einmal wöchentlich.
Ist lieb von dir
Rosenblüte
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Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
die Augen unsichtbar.
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Eve deine Zeilen haben mich sehr berührt.
Meine Mutter ist seit 2003 tod und jetzt muß ich in der Therapie mit der Aufarbeitung beginnen.
Kannst dir vorstellen so eine lange Zeit und es ist immer noch Angst vor ihr da.
Sie war noch dazu Alkoholikerin.
Ich habe immer ihre Liebe gesucht und nie bekommen. Das tut verdammt weh.
Ich könnte schreien
Rosenblüte
Meine Mutter ist seit 2003 tod und jetzt muß ich in der Therapie mit der Aufarbeitung beginnen.
Kannst dir vorstellen so eine lange Zeit und es ist immer noch Angst vor ihr da.
Sie war noch dazu Alkoholikerin.
Ich habe immer ihre Liebe gesucht und nie bekommen. Das tut verdammt weh.
Ich könnte schreien
Rosenblüte
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
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Habe das Thema wieder im Gepäck seit ich mir verstärkt über Projektionen und Co-Abhängigkeit Gedanken mache.
Folgende Bücher waren wichtig:
- Ich stehe nicht mehr zur Verfügung von Olaf Jacobson (eher zaghaft in seiner Forderung sich abzugrenzen, als seien wir alle "kleine Therapeuten")
- Ich lasse deines bei dir (sehr deutlich in der Aufforderung zur Abgrenzung!!)
Meine Mutter hat die unangenehme Angewohnheit im Zusammensein mit mir von mal zu mal in unkontrollierte Projektionen zu fallen. Dies äußert sich v.a. über Kritik, Erwartungen und gute Ratschläge, die ich als sehr grenzüberschreitend empfinde.
Es ist eine Erleichterung ihr Verhalten als Projektion zu deuten. Sie projiziert ihre eigenen inneren Kritikerstimmen unreflektiert auf mich. Besonders deutlich wird dies für mich, wenn sie meinen Namen nicht erinnert sondern mir erst einmal 3 bis 4 falsche Namen (die ihrer Schwestern oder meiner Cousinen) verpasst, bis ihr dann MEINER endlich einfällt.
Jetzt, da ich ihr Verhalten so klar und deutlich erkenne, fühle ich mich wohler, kann mich gedanklich besser von ihrem Energiefeld distanzieren, in das sie mich mithilfe ihrer Projektionen hineinziehen möchte. Kein Wunder, das mich der Gedanke an meine Mutter seit einigen Monaten nur noch aggressiv und gereizt werden lässt.
Der Gedanke an Weihnachten ist mir schon jetzt ein Graus!
Meine Mutter ist wegen ihrer permanenten, unreflektieren Projektionen übergriffig!
Folgende Bücher waren wichtig:
- Ich stehe nicht mehr zur Verfügung von Olaf Jacobson (eher zaghaft in seiner Forderung sich abzugrenzen, als seien wir alle "kleine Therapeuten")
- Ich lasse deines bei dir (sehr deutlich in der Aufforderung zur Abgrenzung!!)
Meine Mutter hat die unangenehme Angewohnheit im Zusammensein mit mir von mal zu mal in unkontrollierte Projektionen zu fallen. Dies äußert sich v.a. über Kritik, Erwartungen und gute Ratschläge, die ich als sehr grenzüberschreitend empfinde.
Es ist eine Erleichterung ihr Verhalten als Projektion zu deuten. Sie projiziert ihre eigenen inneren Kritikerstimmen unreflektiert auf mich. Besonders deutlich wird dies für mich, wenn sie meinen Namen nicht erinnert sondern mir erst einmal 3 bis 4 falsche Namen (die ihrer Schwestern oder meiner Cousinen) verpasst, bis ihr dann MEINER endlich einfällt.
Jetzt, da ich ihr Verhalten so klar und deutlich erkenne, fühle ich mich wohler, kann mich gedanklich besser von ihrem Energiefeld distanzieren, in das sie mich mithilfe ihrer Projektionen hineinziehen möchte. Kein Wunder, das mich der Gedanke an meine Mutter seit einigen Monaten nur noch aggressiv und gereizt werden lässt.
Der Gedanke an Weihnachten ist mir schon jetzt ein Graus!
Meine Mutter ist wegen ihrer permanenten, unreflektieren Projektionen übergriffig!
Hallo,
Ich habe mich jetzt durch den ganzen Thread gewühlt und es hat mich berührt und geschaudert, bei dem was ihr so geschrieben habt. Ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber es ist eine Mischung aus: Empörung und Bedauern (was das beschrieben Verhalten der Mütter betrifft) und einem Unterton eines: "da stimmt was nicht".
Ich habe selbst eine psychisch kranke Mutter und ich habe sie auch immer wieder als "übergriffig" erlebt. Heute ist das nicht mehr so (obwohl sich ihr Verhalten nicht verändert hat) und wir haben den Umständen entsprechend ein recht gutes Verhältnis. Das führe ich vor allem darauf zurück, dass ich vieles anders bewerte. Ich kann sie nehmen, wie sie ist und ihre eigenartige Form mir ihre Liebe zu geben gut nehmen (manchmal ärgere ich mich auch, aber das halte ich für normal).
Ich bin den Therapeuten (zu denen meine Freundinnen seit Jahren rennen) fern geblieben und ich habe den Eindruck dass die Aufarbeitung des "Mutterthemas" auch dazu dient einen Berufsstand zu ernähren. Wenn man genau genug schaut findet man in jeder Mutter-Kind Verhältnis etwas und ich habe den Eindruck dass Mütter zum Sündenbock der Nation gemacht werden. Auch Mütter sind nur Menschen und die sind nun mal nicht perfekt - jede Mutter mach sicher zig Fehler und Verhält sich nicht (immer) so, wie das Kind es brauchen würde. Vielleicht hatte ich es aber sogar leichter, als viele die hier geschrieben haben, denn meine Mutter verhielt sich so grotesk, dass ich sehr früh schon begonnen habe ihre Übergriffe nicht mir und meinem Verhalten zuzuschreiben, sondern ihr (und ihrer Krankheit, auch wenn ich es damals nicht benennen konnte). Das hat mich vielleicht davor geschützt, mich minder und ungeliebt zu fühlen. Ich habe einige Freundinnen, die mich immer wieder damit belehren wollen, dass ich mir das anschauen soll, weil ja ich "die große" war und meine Mutter die bedürftige. Für mich sind das typische Therapeutensätze und ich werde zornig. Ja klar war es so, aber na und? Das Leben ist kein Wunschkonzert und ich sehe es eher als Aufgabe daran zu wachsen (was ich glaube schon bin).
Ihr habt viel von Respekt geschrieben. Ich frage mich: müssen Mütter ihre Kinder respektieren? Dürfen Mütter nicht ihre eigene Bewertung haben und zu dem Schluss kommen, dass sie nicht einverstanden mit dem sind, was die Kinder machen? Ich finde schon. Meine alte Dame konnte es in der letzten Zeit ziemlich dolle. (mein Scheidung war natürlich auch ein gefundenes Fressen). Natürlich kann sie das nicht verstehen, denn sie hat in einer Ehe verharrt, in der sie unglücklich ist. Wie soll sie denn zu einem anderen Schluss kommen? Das sind ihre Werte und sie hat den Preis dafür gezahlt. Ich habe mein Werte und auch ich zahle den Preis dafür. Wenn sie mir dann wieder mal die Ohren voll singt, meinen Exmann anruft (und schaut ob noch was zu retten ist) und am nächsten Tag einen neuen potentielle Heiratskandidaten anschleppt und mit dem armen Mann im Schlepptau unangemeldet vor meiner Türe steht, dann kann ich nicht anders als zu schmunzeln. Naja normal ist das vermutlich nicht, aber was ist schon normal? Ich habe nur eine Mutter und die ist eben, wie sie ist. Klar war mir das peinlich und ich dacht zu Anfang ich müsste im Erdboden versinken, aber Peinlichkeiten sind überlebbar. Hinter all der Peinlichkeit und der Überrumpelung weiß ich dass sie es gut meint. Sie kann mir ihre Liebe nur so geben, wie es eben kann. Wenn ich das nicht nehmen kann, dann gehe ich leer (an Mutterliebe) aus und das möchte ich nicht, denn es tut mir gut mich von ihr geliebt zu fühlen. Und ich liebe sie auch, denn ich weiß sie tut IHR bestes.
lg blanchet
Ich habe mich jetzt durch den ganzen Thread gewühlt und es hat mich berührt und geschaudert, bei dem was ihr so geschrieben habt. Ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber es ist eine Mischung aus: Empörung und Bedauern (was das beschrieben Verhalten der Mütter betrifft) und einem Unterton eines: "da stimmt was nicht".
Ich habe selbst eine psychisch kranke Mutter und ich habe sie auch immer wieder als "übergriffig" erlebt. Heute ist das nicht mehr so (obwohl sich ihr Verhalten nicht verändert hat) und wir haben den Umständen entsprechend ein recht gutes Verhältnis. Das führe ich vor allem darauf zurück, dass ich vieles anders bewerte. Ich kann sie nehmen, wie sie ist und ihre eigenartige Form mir ihre Liebe zu geben gut nehmen (manchmal ärgere ich mich auch, aber das halte ich für normal).
Ich bin den Therapeuten (zu denen meine Freundinnen seit Jahren rennen) fern geblieben und ich habe den Eindruck dass die Aufarbeitung des "Mutterthemas" auch dazu dient einen Berufsstand zu ernähren. Wenn man genau genug schaut findet man in jeder Mutter-Kind Verhältnis etwas und ich habe den Eindruck dass Mütter zum Sündenbock der Nation gemacht werden. Auch Mütter sind nur Menschen und die sind nun mal nicht perfekt - jede Mutter mach sicher zig Fehler und Verhält sich nicht (immer) so, wie das Kind es brauchen würde. Vielleicht hatte ich es aber sogar leichter, als viele die hier geschrieben haben, denn meine Mutter verhielt sich so grotesk, dass ich sehr früh schon begonnen habe ihre Übergriffe nicht mir und meinem Verhalten zuzuschreiben, sondern ihr (und ihrer Krankheit, auch wenn ich es damals nicht benennen konnte). Das hat mich vielleicht davor geschützt, mich minder und ungeliebt zu fühlen. Ich habe einige Freundinnen, die mich immer wieder damit belehren wollen, dass ich mir das anschauen soll, weil ja ich "die große" war und meine Mutter die bedürftige. Für mich sind das typische Therapeutensätze und ich werde zornig. Ja klar war es so, aber na und? Das Leben ist kein Wunschkonzert und ich sehe es eher als Aufgabe daran zu wachsen (was ich glaube schon bin).
Ihr habt viel von Respekt geschrieben. Ich frage mich: müssen Mütter ihre Kinder respektieren? Dürfen Mütter nicht ihre eigene Bewertung haben und zu dem Schluss kommen, dass sie nicht einverstanden mit dem sind, was die Kinder machen? Ich finde schon. Meine alte Dame konnte es in der letzten Zeit ziemlich dolle. (mein Scheidung war natürlich auch ein gefundenes Fressen). Natürlich kann sie das nicht verstehen, denn sie hat in einer Ehe verharrt, in der sie unglücklich ist. Wie soll sie denn zu einem anderen Schluss kommen? Das sind ihre Werte und sie hat den Preis dafür gezahlt. Ich habe mein Werte und auch ich zahle den Preis dafür. Wenn sie mir dann wieder mal die Ohren voll singt, meinen Exmann anruft (und schaut ob noch was zu retten ist) und am nächsten Tag einen neuen potentielle Heiratskandidaten anschleppt und mit dem armen Mann im Schlepptau unangemeldet vor meiner Türe steht, dann kann ich nicht anders als zu schmunzeln. Naja normal ist das vermutlich nicht, aber was ist schon normal? Ich habe nur eine Mutter und die ist eben, wie sie ist. Klar war mir das peinlich und ich dacht zu Anfang ich müsste im Erdboden versinken, aber Peinlichkeiten sind überlebbar. Hinter all der Peinlichkeit und der Überrumpelung weiß ich dass sie es gut meint. Sie kann mir ihre Liebe nur so geben, wie es eben kann. Wenn ich das nicht nehmen kann, dann gehe ich leer (an Mutterliebe) aus und das möchte ich nicht, denn es tut mir gut mich von ihr geliebt zu fühlen. Und ich liebe sie auch, denn ich weiß sie tut IHR bestes.
lg blanchet
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Hallo Blanchet,
du schreibst da einige SEHR zentrale Sätze, zb.
Und wenn das eben dahin führen, dass ich ihn nur selten zu mir einlade bzw. besuche, weil es mir zu anstrengend ist. Ja, er würde sehr viel für mich tun und tut das auch - seine Hilfsbereitschaft ist ziemlich groß - aber, wenn der Preis dafür "Ewige Dankbarkeit" oder Abhängigkeit ist, ist der mir zu hoch.
Vor allem, weil du ja auch genau dafür plädierst:
Fortsetzung folgt ...
du schreibst da einige SEHR zentrale Sätze, zb.
Mein Vater ist/war zwar nicht psychisch krank, zumindest würde das keiner wohl so bezeichnen, gleichwohl sein Verhalten teilweise doch sehr - originell - ist. Auch heute noch übergriffig, wenn er zu Besuch ist oder ich da bin, gleichwohl sich das schwer gebessert hat, eben AUCH weil ich das anders bewerte. Zum Teil. Aber AUCH - weil ich glaube, dass es mir inzwischen gelingt, den Kern dessen, was ich an seinem Verhalten als ungut empfinde RUHIG und klar und kompakt von mir zu weisen und mich abzugrenzen. Und eben nicht wie früher da ich das nicht durchschaut habe, etliche Kriege und Streits zu führen.Blanchet hat geschrieben: Ich habe selbst eine psychisch kranke Mutter und ich habe sie auch immer wieder als "übergriffig" erlebt. Heute ist das nicht mehr so (obwohl sich ihr Verhalten nicht verändert hat) und wir haben den Umständen entsprechend ein recht gutes Verhältnis. Das führe ich vor allem darauf zurück, dass ich vieles anders bewerte. Ich kann sie nehmen, wie sie ist und ihre eigenartige Form mir ihre Liebe zu geben gut nehmen (manchmal ärgere ich mich auch, aber das halte ich für normal).
Und wenn das eben dahin führen, dass ich ihn nur selten zu mir einlade bzw. besuche, weil es mir zu anstrengend ist. Ja, er würde sehr viel für mich tun und tut das auch - seine Hilfsbereitschaft ist ziemlich groß - aber, wenn der Preis dafür "Ewige Dankbarkeit" oder Abhängigkeit ist, ist der mir zu hoch.
Der einzige Satz, dem ich nicht per se zustimme. Schön, dass du es selbst geschafft hast - aber wer das nicht kann, sollte auf jeden Fall die Möglichkeit haben, anderwertige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Warum das in dem letzten Jahrzehnt so gang und gäbe wurde "zum Therapeuten zu rennen" wie du es etwas salopp formulierst, hat denke ich mit vielem zu tun. Wie ich finde dem positiven Aspekt, dass es NICHT mehr per se anrüchig ist oder bedeutet, man ist "verrückt" selbiges zu tun - aber vielleicht auch das - was du womöglich mit kritisieren möchtest - dass der Trend nach Perfektion sogar auf das seelische übergegriffen hat und man auch noch den letzten Rest der Probleme (die nun mal zum Alltag und Leben dazugehören) eliminieren MÜSSE.Blanchet hat geschrieben:Ich bin den Therapeuten (zu denen meine Freundinnen seit Jahren rennen) fern geblieben und ich habe den Eindruck dass die Aufarbeitung des "Mutterthemas" auch dazu dient einen Berufsstand zu ernähren.
Vor allem, weil du ja auch genau dafür plädierst:
Blanchet hat geschrieben:Wenn man genau genug schaut findet man in jeder Mutter-Kind Verhältnis etwas und ich habe den Eindruck dass Mütter zum Sündenbock der Nation gemacht werden. Auch Mütter sind nur Menschen und die sind nun mal nicht perfekt - jede Mutter mach sicher zig Fehler und Verhält sich nicht (immer) so, wie das Kind es brauchen würde.
(...)Das Leben ist kein Wunschkonzert und ich sehe es eher als Aufgabe daran zu wachsen (was ich glaube schon bin).
Eine gewissen Form des GRUNDrespektes finde ich schon eine enorm wichtige Basis. Eine sehr, sehr gute Frage allerdings und anbetrachts des krassen Falles kaum mehr zu beantworten, schaut man gerade auf die gestern und vorgestern im Fernsehen präsentierten und diskutierten Eltern des jungen Mannes, der diese zwei Mädchen umgebracht hat.Blanchet hat geschrieben:Ihr habt viel von Respekt geschrieben. Ich frage mich: müssen Mütter ihre Kinder respektieren? Dürfen Mütter nicht ihre eigene Bewertung haben und zu dem Schluss kommen, dass sie nicht einverstanden mit dem sind, was die Kinder machen? Ich finde schon.
Oh je. WIE GUT, dass du schmunzeln kannst ...Blanchet hat geschrieben:Meine alte Dame konnte es in der letzten Zeit ziemlich dolle. (mein Scheidung war natürlich auch ein gefundenes Fressen). Natürlich kann sie das nicht verstehen, denn sie hat in einer Ehe verharrt, in der sie unglücklich ist. Wie soll sie denn zu einem anderen Schluss kommen? Das sind ihre Werte und sie hat den Preis dafür gezahlt. Ich habe mein Werte und auch ich zahle den Preis dafür. Wenn sie mir dann wieder mal die Ohren voll singt, meinen Exmann anruft (und schaut ob noch was zu retten ist) und am nächsten Tag einen neuen potentielle Heiratskandidaten anschleppt und mit dem armen Mann im Schlepptau unangemeldet vor meiner Türe steht, dann kann ich nicht anders als zu schmunzeln.
Fortsetzung folgt ...
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Fortsetzung:
DAS wirklich zu erkennen ist manchmal nicht so einfach. ABER machbar. Für viele wirklich eine Frage: WIE kommt man dahin? ODER: entscheide ich mich (ich denke an Gothikas Thread als auch an meine Entscheidung mit einer anderen Person und Fälle aus meinem früheren Freundeskreis) sei es vorerst oder dauerhaft - keinen Kontakt mehr zu wählen? Weil eben die "zu fühlende Liebe" oder die zu gebende - deren Absicht sicherlich vorhanden ist - unter einem Müllberg an schädigendem, bestenfalls zu viel Energie kostendem Verhalten verborgen ist und man null Energie selber hat sich durch deren Dreck zu wühlen - was deren Eltern, also die Großeltern oder Urgroßeltern auch - in deren Erziehung getan oder unterlassen haben. Und wenn ich ganz ganz selten mal erfahre, was bei meinem Großeltern seitens meines Vaters los war, fröstelt es mich. Und dann, dann verstehe ich vieles. Ob ich das annehme oder nicht - das kann ich dann immer noch entscheiden.Blanchet hat geschrieben:Hinter all der Peinlichkeit und der Überrumpelung weiß ich dass sie es gut meint. Sie kann mir ihre Liebe nur so geben, wie es eben kann. Wenn ich das nicht nehmen kann, dann gehe ich leer (an Mutterliebe) aus und das möchte ich nicht, denn es tut mir gut mich von ihr geliebt zu fühlen. Und ich liebe sie auch, denn ich weiß sie tut IHR bestes.
Das Leben ist vielleicht kein Wunschkonzert, aber unsere Wahrnehmungen und Wertungen können wir uns selbst aussuchen.Blanchet hat geschrieben:Hinter all der Peinlichkeit und der Überrumpelung weiß ich dass sie es gut meint. Sie kann mir ihre Liebe nur so geben, wie es eben kann. Wenn ich das nicht nehmen kann, dann gehe ich leer (an Mutterliebe) aus und das möchte ich nicht, denn es tut mir gut mich von ihr geliebt zu fühlen. Und ich liebe sie auch, denn ich weiß sie tut IHR bestes.
lg blanchet
Vielleicht war's bei dir wirklich nicht so schlimm wie bei anderen, die noch heute unter dem emotionalen MISSBRAUCH (!) ihrer Eltern leiden, sondern einfach nur schrullig, peinlich und nervig.
Einige von uns würden sich glücklich schätzen, falls es nur das wäre. Doch darüber will ich mir kein Urteil erlauben.
Was ich mich allerdings frage: WOHER willst du denn Wissen, dass sie es gut meint? Du WILLST es so sehen! Deine freie Entscheidung. Das hast du, wie ich finde, hier auch schön dargestellt. Aber wie kommen so unglaubliche viele Leute zu dem Glauben, dass Mütter hinter ihren teilweisen recht drastischen Macken "Mutterliebe" verstecken? Als ob das ein Naturgesetz wäre! Nämlich genau das ist es nicht! Es gibt auch genug Mütter, die ihren Kinder HASSEN, ihnen die Schuld am verfuschten Leben geben, die dann zwar ab und an freundlich tun, aber eigentlich was ganz anderes dahinter steckt außer LIebe. Mutterliebe ist NICHT gottgegeben. Weiß gott nicht. Zudem bin ich der Meinung, dass psychisch stark Kranke Menschen gar nicht in der Lage sind zu lieben. Weder auf die eine oder andere Weise. Dass sie gar nicht der Lage sind, die andere Person irgendwie wahrzunehmen außer gefangen in ihrem eigenem KRANKEN System. Und genau ab da wird für mich Mutterliebe zur Illusion! Da wird groß von Liebe gesprochen, nur weil man ein paar Gene teilt. Man geht automatisch davon aus, dass die andere Person zur Liebe fähig ist nur weil sie ein Kind geboren hat, und man geht ebenso davon aus, dass man nur aufgrund diesen Umstand liebenswert sei und Liebe verdiene.
Ich halte zwar definitiv auch nichts davon, dass Mütter der Buhman der psychologisch orientierten Nation sind. Definitiv nicht. Aber das Mütter immer liebeswert sei, und immer auch einen Funken Mutterliebe mit sich tragen... dass das alles GOTTGEGEBEN sei... das halte ich für beinahe gleichwertig naiv. Vielleicht ist das in deinem Fall so, aber daraus lässt sich nicht auf andere Fälle schließen. Irgendwo muss man auch eine Grenzen ziehen zwischen "verkappter Elternliebe" und "jahrenlangen Missbrauch."
Mir persönlich ist es völlig schleierhaft, wieso man seinen Partner und den Vater der eigenen Kinder idealerweise rauswerfen soll, wenn es nicht mehr perfekt funktioniert, die EIGENE Familie, die man gründete, zerstört sonst gilt man als naiv oder gar krank, wenn man sich mit weniger als perfekt zufrieden gibt und länger als 1 bis 2 Jahre um die EIGENE Familie kämpft, die, die man selbst ausgesucht hat... während man auf der anderen Seite den eigenen Eltern ALLES nachsehen sollen, was sie einem antun, einfach nur, weil's die Eltern sind. Wie begründet sich das?
Man gilt als naiv, unsicher und krankhaften Selbstwert, wenn man sich vom Partner dies und jenes gefallen lässt, während gleichzeitig bei den Eltern man noch sehr viel mehr erdulden und ertragen soll und nachsichtig lächelnd noch die andere Wange hinhält.
Diese Logik verschließt sich mir gänzlich. Sie basiert vermutlich - ich weiß es nicht - eben auf dieser IRRTÜMLICHEN Annahme, dass hinter jedem noch so miesen Elternteil sich in Wahrheit irgendwo ein Funken Elternliebe verstecke, weil das die Natur der Dinge ist. IST ES NICHT!
Ich finde fernerhin, dass zum Erwachsen-Werden dazu gehört, die Eltern als MENSCHEN wahrzunehmen und sie als MENSCH zu beurteilen, nicht nur in der Rolle der Eltern. Und wieso sollte man sich mit Menschen abgeben, die einem nicht guttun? Wegen ein paar Genen und Kindheitserinnerungen?
Vorweg. Es erwischt mich am falschen Tag. Mich wühlte das Thema schon seit dem Aufwachen heute wieder mal ganz besonders auf. Aber auch an dich noch mal, liebe Miss:Miss_Understood hat geschrieben: DAS wirklich zu erkennen ist manchmal nicht so einfach. ABER machbar. Für viele wirklich eine Frage: WIE kommt man dahin? ODER: entscheide ich mich (ich denke an Gothikas Thread ) sei es vorerst oder dauerhaft - keinen Kontakt mehr zu wählen? Weil eben die "zu fühlende Liebe" oder die zu gebende - deren Absicht sicherlich vorhanden ist - unter einem Müllberg an schädigendem, bestenfalls zu viel Energie kostendem Verhalten verborgen ist und man null Energie selber hat sich durch deren Dreck zu wühlen...
NEIN, ich bezweifele, dass diese Elternliebe IN JEDEM FALL ein eiserenes Naturgesetz ist. Manchmal ist da auch einfach... nichts. Und es lohnt sich nicht, durch den Dreck zu wühlen. Weil dort NICHTS ist.
Manchmal lohnt es sich auch nicht, weil Kosten und Nutzen im starken Unverhältnis stehen. Was immer man verdeckt finden kann - FALLS überhaupt - in keinem Verhältnis steht, was man daraus gewinnen könnte.
Dieser Perfektionsdrang... von dem halte ich auch nichts. Das Leben ist kein Ponyhof. Ich glaube allerdings auch nicht, dass wir das RECHT auf eine glückliche Kindheit oder auf liebende Eltern haben. Wenn wir dies bekommen, um so schöner. Aber man kann es sich nicht erzwingen. Ich halte wenig davon, sich dann einen Misthaufen schön zu reden, nur weil ein ungeschriebenes Gesetz besagt, es MÜSSE so sein und sich vor der schmerzhaften Erkenntnis zu drücken, dass man eben - in manchen Fällen - tatsächlích NICHT geliebt wurde!
Woher kommt das so hartnäckige Gerücht, dass selbst schrecklichste Eltern ihre Kinder "in Wahrheit irgendwie versteckt" doch lieben würden?
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Gibts übrigens auch bei Tieren, daß das Muttertier das Junge nicht annimmt oder gar angreift. Ich hab es zumindest bei Pferden schon ab und zu gehört, daß es passiert.Gothika hat geschrieben:
NEIN, ich bezweifele, dass diese Elternliebe IN JEDEM FALL ein eiserenes Naturgesetz ist. Manchmal ist da auch einfach... nichts. Und es lohnt sich nicht, durch den Dreck zu wühlen. Weil dort NICHTS ist.
Ist also auch bei Tieren nicht unbedingt ein Automatismus. Siehe auch die Hühner, denen der Bruttrieb weggezüchtet wurde.
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Liebe Gothika,
nur kurz, ich muss los - in deinem Thread lese ich (falls es dir lieber ist, das dort zu besprechen, sag es und ich tue es, ich finde es gerade so passend hier)
Dass deine Eltern zb dir Obdach gewähren in einer sehr großen Wohnung. Das müssen sie nicht.
Dass deine Eltern auf deine Kleine aufpassen.
Dass dein Vater dich manchmal irgendwo hin fährt, weil du noch Angst hast Auto zu fahren.
Dass dein Vater sogar unaufgefordert Dinge von dir repariert.
Dass dich GERADE das aufregt, kann ich verstehen.
Könnte es sein, wenn man ihn fragt, dass er mir oder wem anders sagen würde: "Ja, da versuche ich doch schon meiner Tochter jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und ihr eine Freude zu machen, weil sie nur andeutete, dass XYZ kaputt ist und dann hol ich mir das sofort, um es zu reparieren und dann regt sie sich noch auf???? WIE UNDANKBAR ist die denn???"
Oder was glaubst du, würde dein Vater sonst antworten, wenn man ihn fragt, weswegen er das (für dich?) tut? "Weil ich die kleine Gothika so besser unter Kontrolle habe, weil sie selber zu doof ist ihr eigenes Leben zu führen und sich nur mit Gesindel und Spinnern umgibt?" Und kann dieses "sich sorgen" nicht auch ein Ausdruck von Liebe sein?
GENAU so wie im ersten Beispiel geschildert, war das nämlich mit meinem Vater! Und ist es teilweise immer noch.
Vorfall von vor einem Jahr: wir teilen die Leidenschaft für Filme und was Archivierung anbelangt ist er mir um einiges voraus, klar, als Rentner .... Also: er ist zu Besuch, bringt mir ein paar DVDs mit, die er mir kopiert hat, soll alte VHS-Videokasetten von mir mitnehmen. Er erfragt eine Leiter und Karton, um eben oben an das Regal zu kommen, derweil ich mit meiner Mutter im Wohnzimmer nebenan rede. Dann schaue ich mal kurz nach, weswegen das so lange dauert mit meinem Vater und sehe wie er alle meine gekauften DVDS, auch die aus der "hintersten Reihe" *lacht, die meine Eltern nun mal so grad gar nichts angehen - in eine Kiste packt und als ich halb kochend fragte, was er denn damit wolle - meinte er nur lapidar, dass er die gern mitnehmen würde und auch archivieren, ich käme ja eh nicht dazu. Äm, bitte?!? Ich sehe meine Eltern zwei drei Mal im Jahr und so lange wollte ich an sich nicht unabgesprochen auf meine Filme verzichten. Und wenn ich nicht nachgeschaut hätte, wäre es mir zunächst nicht aufgefallen, was da mein Vater alles eingepackt hätte!
Früher hätte das ein Rießenterz mit tagelangen Folgen gegeben. Da bat ich ihn von der Leiter, ja, ich war sauer. Sagte sehr scharf und deutlich, dass ICH das mache und die raussuche, die er mitnehmen kann, wenn er offenbar VHS nicht von DVDs unterscheiden kann, ich jetzt meine DVDs wieder in meine Ordnung bringen müsse und er sich derweil mit meiner Mutter in der Küche unterhalten kann und die nun warten müssten bis ich damit fertig bin. Packte die Kiste, machte das Arbeitszimmer zu, drückte sie ihm die Hand. Wir kamen sehr viel später los als geplant. Fertig.
ER hatte auch nie sowas wie Privatsphäre. Das Konzept Meins/Deins gab es nicht, sondern nur "unseres", der hat das nicht anders gelernt. Hat dein Dad eigentlich viele Geschwister? Bedauerlich nur, dass er selber nicht merkt, dass er mit vielem auf negative Resonanz stösst und nicht umlernen will oder gar die Notwendigkeit sieht. Ok, ich habe es in der Hand den Kontakt soweit es mir gut tut zu reduzieren, wo ich es dann wirklich nicht mehr verstehe. Aber ich habe es auch in der Hand, es versuchen zu verstehen. Sofern ich nicht die Energie für mich brauch - wie du, Gothika.
Du MUSST ihn nicht verstehen. Jetzt hat das vermutlich-sicherlich auch nicht die Priorität in deinem Leben.
Könnte noch mehr dazu sagen und fragen, muss aber los.
nur kurz, ich muss los - in deinem Thread lese ich (falls es dir lieber ist, das dort zu besprechen, sag es und ich tue es, ich finde es gerade so passend hier)
Dass deine Eltern zb dir Obdach gewähren in einer sehr großen Wohnung. Das müssen sie nicht.
Dass deine Eltern auf deine Kleine aufpassen.
Dass dein Vater dich manchmal irgendwo hin fährt, weil du noch Angst hast Auto zu fahren.
Dass dein Vater sogar unaufgefordert Dinge von dir repariert.
Dass dich GERADE das aufregt, kann ich verstehen.
Könnte es sein, wenn man ihn fragt, dass er mir oder wem anders sagen würde: "Ja, da versuche ich doch schon meiner Tochter jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und ihr eine Freude zu machen, weil sie nur andeutete, dass XYZ kaputt ist und dann hol ich mir das sofort, um es zu reparieren und dann regt sie sich noch auf???? WIE UNDANKBAR ist die denn???"
Oder was glaubst du, würde dein Vater sonst antworten, wenn man ihn fragt, weswegen er das (für dich?) tut? "Weil ich die kleine Gothika so besser unter Kontrolle habe, weil sie selber zu doof ist ihr eigenes Leben zu führen und sich nur mit Gesindel und Spinnern umgibt?" Und kann dieses "sich sorgen" nicht auch ein Ausdruck von Liebe sein?
GENAU so wie im ersten Beispiel geschildert, war das nämlich mit meinem Vater! Und ist es teilweise immer noch.
Vorfall von vor einem Jahr: wir teilen die Leidenschaft für Filme und was Archivierung anbelangt ist er mir um einiges voraus, klar, als Rentner .... Also: er ist zu Besuch, bringt mir ein paar DVDs mit, die er mir kopiert hat, soll alte VHS-Videokasetten von mir mitnehmen. Er erfragt eine Leiter und Karton, um eben oben an das Regal zu kommen, derweil ich mit meiner Mutter im Wohnzimmer nebenan rede. Dann schaue ich mal kurz nach, weswegen das so lange dauert mit meinem Vater und sehe wie er alle meine gekauften DVDS, auch die aus der "hintersten Reihe" *lacht, die meine Eltern nun mal so grad gar nichts angehen - in eine Kiste packt und als ich halb kochend fragte, was er denn damit wolle - meinte er nur lapidar, dass er die gern mitnehmen würde und auch archivieren, ich käme ja eh nicht dazu. Äm, bitte?!? Ich sehe meine Eltern zwei drei Mal im Jahr und so lange wollte ich an sich nicht unabgesprochen auf meine Filme verzichten. Und wenn ich nicht nachgeschaut hätte, wäre es mir zunächst nicht aufgefallen, was da mein Vater alles eingepackt hätte!
Früher hätte das ein Rießenterz mit tagelangen Folgen gegeben. Da bat ich ihn von der Leiter, ja, ich war sauer. Sagte sehr scharf und deutlich, dass ICH das mache und die raussuche, die er mitnehmen kann, wenn er offenbar VHS nicht von DVDs unterscheiden kann, ich jetzt meine DVDs wieder in meine Ordnung bringen müsse und er sich derweil mit meiner Mutter in der Küche unterhalten kann und die nun warten müssten bis ich damit fertig bin. Packte die Kiste, machte das Arbeitszimmer zu, drückte sie ihm die Hand. Wir kamen sehr viel später los als geplant. Fertig.
ER hatte auch nie sowas wie Privatsphäre. Das Konzept Meins/Deins gab es nicht, sondern nur "unseres", der hat das nicht anders gelernt. Hat dein Dad eigentlich viele Geschwister? Bedauerlich nur, dass er selber nicht merkt, dass er mit vielem auf negative Resonanz stösst und nicht umlernen will oder gar die Notwendigkeit sieht. Ok, ich habe es in der Hand den Kontakt soweit es mir gut tut zu reduzieren, wo ich es dann wirklich nicht mehr verstehe. Aber ich habe es auch in der Hand, es versuchen zu verstehen. Sofern ich nicht die Energie für mich brauch - wie du, Gothika.
Du MUSST ihn nicht verstehen. Jetzt hat das vermutlich-sicherlich auch nicht die Priorität in deinem Leben.
Könnte noch mehr dazu sagen und fragen, muss aber los.
Hallo,
ist dieser Thread eigentlich noch aktiv? Ich könnte dazu auch einiges an eigenen Erfahrungen beitragen...
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