Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:33

titus2 hat geschrieben: Du findest es super, wenn jemand sich vor seinem Ehepartner schämt und ekelt?
Du neigst wirklich mal wieder zu Satzverdrehungen titus. Ich kenne das Problem gar nicht, deshalb habe ich dazu keine Vorstellung wie das ist.
Aber wie heißt es so schön: Kommunikation!

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:37

Yamaha: Du duschst vor dem Sex? Damit es hygienischer ist?

Was das 'Natürlichsein' betrifft: Ich hab keine Ahnung von Tieren, daher beziehe ich mich auf die Menschen: Ich glaube, da gibt es nichts, was per definitionem eklig oder unnatürlich ist. Wenn man es erregend findet, einander mit der Zunge zu berühren - wo auch immer - was sollte daran widernatürlich sein?

Nur, wenn man den Sex automatisch schon als eklig betrachtet, dann ist ja klar, dass Oralsex erst recht furchtbar sein muss...
das machen nur Menschen, und besonders die, die zuviel youporn gucken
Zu meiner Zeit gab es noch kein www - es soll Leute geben, die das auch ohne Porno hinbekommen...

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:47

titus2 hat geschrieben:Yamaha: Du duschst vor dem Sex? Damit es hygienischer ist?
nö, aber wenn mein Partner stinkt schiebe ich ihn erst mal unter die Dusche.
titus2 hat geschrieben:Y
Was das 'Natürlichsein' betrifft: Ich hab keine Ahnung von Tieren, daher beziehe ich mich auf die Menschen: Ich glaube, da gibt es nichts, was per definitionem eklig oder unnatürlich ist. Wenn man es erregend findet, einander mit der Zunge zu berühren - wo auch immer - was sollte daran widernatürlich sein?
wenn man den Biologismen glauben schenken mag, macht Oralsex keinen "Sinn", denn er dient nicht der Reproduktion. Also kann man von kulturellen Ausprägungen ausgehen (meinetwegen auch Sozialisation). Diese lassen sich ohne wenn und aber aber immer hinterfragen, es sind schließlich "nur" gesellschaftliche KOnstrukte, "Vorstellungen davon wie etwas zu sein hat"..... Ergo ist es genauso wenig "pathologisch" einen stinkenden spermatriefenden Penis in den Mund zu nehmen, wie wenn man Ekelgefühle schon allein beim tippen dieser Wörter verspürt;) Darf jeder für sich selbst entscheiden und ausleben

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stern
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:53

titus2 hat geschrieben:Wenn man es erregend findet, einander mit der Zunge zu berühren - wo auch immer - was sollte daran widernatürlich sein?
Und genauso ist es wohl nicht pathologisch, wenn man frisch geduscht, Parfüm oder whatever erregend findet. Andere stehen vielleicht mehr auf "animalisch-möglichst-naturbelassen-warum überhaupt-waschen-mein-Partner-liebt-mich-auch-so".

Auch nicht mehr duschen, sondern das Ekelgefühl überdenken, weil Duschen nur ein blödes Produkt der Sozialisation sind, und eigentlich kein Grund bestünde sich zu ekleln?

Ekel (und auch Scham) hat in meinen Augen durchaus eine Funktion... man stelle sich vor, was wäre, wenn es hier überhaupt keine Grenzen gäbe. Ich glaube, bei Kindern sind die Gefühle noch nicht so ausgeprägt, weswegen alles mögliche in den Mund gesteckt wird, was der Erwachsene nun nicht unbedingt macht. Es werden somit Grenzen von sich und anderen markiert bzw. das hat auch eine Schutzfunktion, dass man es "normal" nicht erregend findet, meinetwegen aus der Toilette zu essen.

Dass die Schwelle beim Sex herabgesetzt ist, vgl. den Artikel, erscheint mir aber plausibel.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 22.05.2013, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:53

yamaha: Homosexualität hat auch keinen biologischen Sinn. Trotzdem sind Menschen schwul oder bisexuell - ohne dass das irgendwer bewerten sollte und mit dem 'Sinn der Natur' ausradieren sollte.

Du setzt das Wort 'Penis' ja schon mit 'stinkend' in Zusammenhang - da spürt man die Verachtung ja förmlich durch den Bildschirm. Sperma stinkt eigentlich nicht. Genauso wenig wie frischer Schweiß oder das Scheidensekret. Es sind allein deine Assoziationen, die den 'unhygienischen' Sex für dich zu etwas Ekligem machen. Der Penis kann da nix für.

Stern: Von "überhaupt nicht mehr duschen" spricht doch wohl niemand, oder? Hygiene hat schon einen Sinn, nur besteht der nicht darin, den Eigengeruch eines Menschen und seiner Körperflüssigkeiten zu übertünchen.

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candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:56

titus2 hat geschrieben:yamaha: Homosexualität hat auch keinen biologischen Sinn. Trotzdem sind Menschen schwul oder bisexuell - ohne dass das irgendwer bewerten sollte und mit dem 'Sinn der Natur' ausradieren sollte.
Das ist jetzt echt fies titus!
Homosexualität kannst du hier einfach nicht als Vergleich setzen!

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Hamna
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:59

macht Oralsex keinen "Sinn", denn er dient nicht der Reproduktion
Geschlechtsverkehr mit Verhütung macht aber auch keinen "Sinn". Also sollen wir es alle am besten gleich sein lassen, außer wir wollen Babys?

Und die menschliche Sexualität mit dem Paarungsverhalten von Tieren zu vergleichen, finde ich echt schräg.
Zuletzt geändert von Hamna am Mi., 22.05.2013, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:00

Ääh... Leute. Worüber wird hier eigentlich diskutiert? Wenn sich jemand davor ekelt, dann ist das genauso wenig pathologisch wie das Gegenteil. Es ist einfach eine Frage des persönlichen - Entschuldigung - Geschmacks! Der eine mag's, der andere nicht. Mir ist schon klar, die psychoanalyseafinen sehen darin natürlich eine Pathologie.


leberblümchen
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:05

Jeder darf mögen, was er will oder auch nicht. Nur, wie Rilke das ja auch angedeutet hat: Dann müsste man ES lassen. Und das wäre dann übrigens erst recht widernatürlich...

Niemand ist gezwungen, ein wildes Sexualleben zu haben. Aber wenn ich einen Partner habe und nur sterilen Sex mit ihm will, dann ist es doch ein bisschen schlicht, das mit einem "ich mag es halt nicht anders" zu begründen - und dem Partner damit die Rolle des unsersättlichen Brutalos zuzuschieben...

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sandrin
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:07

Das hat aber wiederum NICHTS mit einer Pathologie zu tun, sondern mit der Tatsache, dass sich zwei Menschen auf Kompromisse einlassen müssen - und zwar auf jeder Ebene.


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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:11

Kompromisse Garant für ein glückliches Sex-Leben? Wie soll das aussehen? Einmal die Woche mit Gummi, einmal ohne? Einmal im Monat oral? Und zu Silvester dann Natursekt...?

Wenn da ein grundsätzliches Ekelgefühl vorhanden ist, das sich sogar auf den Geschlechtsverkehr bezieht, dann nützen Kompromisse auch nichts, fürchte ich.

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sandrin
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:11

Mangelnde Bereitschaft, auf den anderen einzugehen, allerdings auch nicht.

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:12

titus2 hat geschrieben:yamaha: Homosexualität hat auch keinen biologischen Sinn. Trotzdem sind Menschen schwul oder bisexuell - ohne dass das irgendwer bewerten sollte und mit dem 'Sinn der Natur' ausradieren sollte.
Da hast du den Kontext meiner Aussage nun aber gänzlich überlesen und dir nur die polemischen Teile rausgepickt aber nun gut: Homsexualität ist etwas anders als Oralsex, zudem nicht widernatürlich, da es erwiesenermaßen auch homosexuelle Tiere gibt. Das eine ist eine biologische Veranlagung (Homosexualität) das andere eine gesellschaftliche Ausprägung, eine VOrstellung davon wie etwas zu sein hat, was bspw. zu einer "gesunden" Sexualität gehöt (Oralsex).

Gesellschaftliche Ausprägungen kann man in Frage stellen, bzw. hinterfragen, und nochmals: Alles ist Ok, solange es BEIDEN Spaß macht. Aber denjenigen ein "pathologisches Verhalten" vorzuwerfen für die Sex eben nur unter anderen Rahmenbedinungen geht als bei dir, nenne ich mal Intoleranz par excellance...
Zuletzt geändert von yamaha1234 am Mi., 22.05.2013, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:14

Rilke hat geschrieben:
macht Oralsex keinen "Sinn", denn er dient nicht der Reproduktion
Geschlechtsverkehr mit Verhütung macht aber auch keinen "Sinn". Also sollen wir es alle am besten gleich sein lassen, außer wir wollen Babys?

Und die menschliche Sexualität mit dem Paarungsverhalten von Tieren zu vergleichen, finde ich echt schräg.
Ich auch, mein Vergleich zielte auch nicht im Geringsten in diese Richtung....

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stern
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 11:16

titus2 hat geschrieben:yamaha: Homosexualität hat auch keinen biologischen Sinn. Trotzdem sind Menschen schwul oder bisexuell - ohne dass das irgendwer bewerten sollte und mit dem 'Sinn der Natur' ausradieren sollte.
Bei 1500 Tierarten ist gleigeschlechtliche Liebe beobachtbar... also irgendeinen biologischen Sinn kann und wird das mglw haben. Dass man den mglw. noch nicht erfassen kann, heißt nicht, dass Homosexualität zwingend (biologisch) sinn-los sein muss.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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