Cannabis Marijuana Joints: Süchtig ohne Konsum?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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SchnickSchnack
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Beitrag Mi., 30.11.2011, 20:06

was denkt ihr oder tipps wie ich es am besten überstehen kann?
Meine Strategie wäre heute:

- Die Leute nicht zu verurteilen.
- Die Leute nicht zu beneiden, denn ich habe meine Entscheidung getroffen, daran vorläufig nicht mehr teilzuhaben.
- Je nachdem, wie ich gerade drauf bin: Genau beobachten, wie sich die Menschen verhalten und wie ich mich verhalten. Dann später Schlüsse ziehen, wie ich mich dabei gefühlt habe, was die Beobachtungen so ergeben haben.
meine angst ist nicht, rückfällig zu werden,
sondern mir den exzess anderer, über mehrere
stunden anschauen zu müssen. auf der anderen
seite schadet es vielleicht garnicht in meiner situation
so etwas einmal nüchtern zu betrachten.
Ich kann mir vorstellen, dass das nicht einfach ist. Ich habe mich in den ersten Tagen oft zurückgezogen von der Welt, das hat's erstmal einfacher gemacht. An deiner Stelle würde ich wirklich nüchtern bleiben (auch keinen Alkohol oder nur sehr wenig). Lass das mal auf dich wirken, aber wenn, dann auch richtig.

Es schadet sicher nicht. Bist du denn nie nüchtern an der Theke gewesen oder mal nüchtern feiern gewesen? Ich habe das öfters gemacht, eine Schande, was Alkohol und anderes aus vielen Menschen macht.

Viel Erfolg weiterhin! Weiter so, du wirst es sicher nicht bereuen.

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vollrausch
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Beitrag Do., 01.12.2011, 11:12

hallo schnickschnack!

danke für deine antwort: eben den alkohol muss ich meiden weil ich alkoholiker bin.
bei den anderen substanzen habe ich kein problem diese zu meiden, weil ich mich
da sowieso sofort unwohl dabei fühle. aber alkohol hat ja im ersten moment
eine ziemlich entspannende wirkung. dass ich mich zum moralapostel
hochstilisiere wird nicht der fall sein, weil an den punkt aufzuhören muss
jeder selber gelangen. kann nicht den lebensweg von anderen vorzeichnen.

danke! bin immer noch lärchal niachtan.
aus spazieren wurde laufen.

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Tante Käthe
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Beitrag Do., 01.12.2011, 13:37

vollrausch hat geschrieben:aus spazieren wurde laufen.


Gestern war bei Stern TV der älteste Marathonläufer der Welt zu sehen - Wahnsinn!
Dieser Mann ist 100 Jahre und dieses Jahr die 42 km in über 8 Stunden gelaufen.
Er erzählte, dass er täglich ca. 14 km läuft.... seinen ersten Marathon ist er im Alter von 89 Jahren gelaufen....

Das nur mal am Rande, es hat mich so sehr beeindruckt und als ich Deines eben las, fiel es mir wieder ein Hat also keine hinweisende Bedeutung....

Gruss und weiter so!

Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)

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vollrausch
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Beitrag Mo., 05.12.2011, 11:46

tag neun

mir geht´s sehr gut. habe den freitag in einer geburtstagsgesellschaft
verbracht ohne irgend eine substanz zu konsumieren.
am samstag habe ich die ganze nacht bier ausgeschankt und auch nüchtern
überstanden. somit alles gut gelaufen. fühle mich immer besser.

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Flowsense80
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Beitrag Di., 13.12.2011, 19:15

Hallo !
Wie gehts euch soweit? @Wortschatz Wie gehts dir? Welche Erkenntnisse hast du in den letzten Wochen erlangt?
Vollrausch? Auch noch da?

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SchnickSchnack
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Beitrag Di., 13.12.2011, 23:36

Also positiv ist: Ich bin immer noch clean.

Negativ: Mich hat eine Depression ereilt und ich habe mir eventuell meine frische Beziehung dadurch versaut. Den Drang, mir einen reinzuziehen, habe ich gestern mit Wodka und der Gesellschaft von Freunden bekämpft. Dieser Drang ist gerade stark wie noch nie, seitdem ich letztlich aufgehört habe, aber ich bin stärker.


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S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 17:04

Danke, mir geht es den Umständen entsprechend gut...oder schlecht !?
Mein Leben wird Jahr für Jahr unattraktiver. Wann kriege ich eigentlich den Krebs, den ich verdiene ... .

Ich bin voll auf den Konsum fixiert, und so müde bin ich, kraft- und lustlos, freudlos, dumm,
sowas von voll mit negativen Gedankenmüll, welches ich nicht sortieren kann, so schwach,
so trostlos, gefühlt vom weiteren persönlichen Zerfall bedroht, angstvoll, einsam, verloren.

Dieser Dezember, ist er nicht der schlimmste Monat des Jahres ? Ja und nein und ja ja ja !

Der Dezember ist fast immer der schlimmste Monat des Jahres, vom Wetter her und
schon wegen W.eihnachten und Silvester und dem die Eltern besuchen fahren müssen .
Ich will, dass der Dezember-Blues schnell vorbei geht und wieder verschwindet. Bitte. Danke.

Der Job auf dem Stadtbauernhof ist weiterhin ganz gut für mich. Besser Arm dran als Arm abhängen.

MfG,
S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:


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S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 18:33

S.Wortschatz hat geschrieben: (...)
Wofür soll ich clean sein ? Als eine Antwort darauf denke ich mir passt für mich persönlich :

"Für die Beziehungen, vor allem für die guten und schlechten Beziehungen zu sich selbst,
und für die guten und schlechten Beziehungen zu anderen, dafür lohnt es clean zu sein,
denn immer und immer sowas von dicht, so dicht funktioniert mein Leben nicht, oder ?"


(...)
Da traut sich jemand tatsächlich, also in der Tat, nicht zu,
sei es aus Gewohnheit nicht, sei es aus Sorge nicht,
den begrenzenden häßlichen Konsum gegen
eine schier grenzenlose attraktive Abstinenz auszuwechseln.

MfG,
S.Wortschatz
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Mi., 14.12.2011, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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SchnickSchnack
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 18:43

Auf die Schnelle gedacht ist es nicht verwunderlich, dass du zweifelst: Konsum ist nicht immer hässlich, Abstinenz nicht immer attraktiv.

Vielleicht ist es die Ungeduld. Konsum verschafft schnell den erwünschten Effekt, Abstinenz braucht dazu anscheinend erheblich länger.


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S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 18:46

Konsum ist nicht immer hässlich, aber mein Konsum ist immer hässlich... !
Wäre mein Konsum nicht hässlich, hätte ich damit nicht diese Probleme.
Abstinenz ist besser, ist besser als das, was gerade Leben mit Konsum ist.
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Mi., 14.12.2011, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 18:50

Naja, das kann ich für dich nicht beurteilen, aber eine der Lehren, die ich bisher aus der Drogenberatung gezogen habe: Man tut nichts ohne dass man sich einen Gewinn davon verspricht. Und im Endeffekt kommt auch ein Gewinn dabei raus, auch wenn das Ergebnis 95% negativ und nur 5% positiv ist.

Aber vielleicht klaube ich Worte?


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S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 18:53

Mein Gewinn ist eine Mogelpackung, außen leicht und grün, innen schwer und leer...!
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SchnickSchnack
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 18:58

Ja, das ist die Einsicht, die ich auch habe. Aber ich verstehe auch das Nichtzutrauen. Kämpfen muss ich wie gesagt manchmal schon. Vielleicht ist Kampf auch zuviel gesagt. Es gibt Situationen, in denen ich mich daran erinnern muss, warum ich aufgehört habe und warum ich es dabei belasse, eben die bewusste Entscheidung treffe, abstinent zu bleiben.

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Flowsense80
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 10:56

Ich bin seit gestern wieder clean, geht nur gestreckter Mist hier. Komm machste ne Pause bis es wieder besser aussieht. Die Sinnigkeit auf kompletten Konsumverzicht entzieht sich mir irgendwie, da kontrollierte Konsum dreiviertelwegs möglich ist. Vorgestern hatte ich schon den Gedanken gefasst, mit mulmigen Bauchgefühl, wahrscheinlich wegen dem Ausreissen der Gewohnheit. Gestern war ich auch etwas schwitzig und hatte Magenprobleme. Hatte ich bei den letzen Pausen nicht. Habe mich dann geistisch nochmal eingiebig damit befasst jetzt mal zu pausieren, bin im Kopf die "Pro's" und Contra's durch und zack, auf einen Schlag, war der Schweiß weg als auch die Magenprobleme. Geschlafen habe ich die Nacht wie ein Baby. Es gab auch kaum Einschlafprobleme, kein Schwitzen, vieleicht das ein oder andere mal umgedreht aber dann war ich weg.
Ich versteh das nicht wie der Kopf eine so große Rolle spielen kann, ist echt unglaublich. Ist das normal?

Mir gehts momentan ganz gut, trotz der Arbeitslosigkeit, bin kaum geplagt von Existenzängsten. Habe meine normalen Up'S und Down'S, ohne die gehts ja auch nicht.
In letzter Zeit war ich auch ein wenig versackt, war in Holland und kam mit 10Gr. Bestem zurück, da war es zugegebener Weise sehr verlockend von morgens bis abends...

Vor nicht allzulanger Zeit habe ich einen Autounfall gehabt, der normalerweise schwer zu überleben war. Ich war verletzt, aber nicht schwer. Seitdem haben sich innerlich bei mir ein Paar Dinge geändert. Vorher war ich verdammt sorgenvoll wegen Arbeit, Privat etc.. , nachdem Unfall hab ich mir gesagt: Was soll der Scheiß, du lebst noch und seitdem bin ich wesentlich lockerer drauf und nehm Vieles nicht mehr so ernst. War zu der Zeit auch sehr deppressiv, was danach aber fast verschwunden war, schon komisch. Vieleicht klappt das ja deswegen so gut bei mir, keine Ahnung...

Der Geist bereitet uns unsere Probleme zumeist!

Leider, das war mir die letzten Tage wieder sehr bewußt. Warum ist bei manchen Menschen kein kontrollierter Konsum mehr möglich? Der Kopf und die Gewohnheit sind schuld nix anderes, dessen muß man sich bewußt werden. Körperliche Abhänigkeiten gibt es nicht. Ab und an mal geniesen wie soviele den Alkohol, den ich für meine Teil garnicht geniese, das ist ab jetzt mein Konsummuster.
Ich bin der Chef meines Handelns. Leicht gesagt und bestimmt auch Lebensituationsabhänig. Aber im Ernst wir jammern teilweis auf hohem Niveau. Wir haben was zu Essen und ein Dach überm Kopf, was wollen wir eigentlich mehr ins dieser offensichtlich kaputten Welt?

@SchnickSchnack / Wie machen sich bei dir die Deppressionen bemerkbar, schonmal entgegen dem Schweinhund mit Sport gekontert.

@Wortschatz / Wen nervt Weihnachten nicht ??? (-:
Ist doch gut das es mit deinem Job läuft, oder willst du "höher" hinaus.

Wart Ihr schonmal beim Arzt wegen den deppressiven Vertimmungen?

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SchnickSchnack
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Beitrag Fr., 16.12.2011, 11:14

Meine Erfahrung, die ich Kiffern ab und zu entgegenhalte, wenn sie von "clean" und "Pause" sprechen: Bevor du nicht wenigstens mal 1 Monat komplett aufgehört hast, kann von clean sein keine Rede sein. 1 Monat ist da vielleicht relativ großzügig gerechnet, aber wenn ich manchmal höre, dass nach ein paar Tagen schon von clean sein geredet wird, faltet sich bei mir die Stirn, weil das THC ziemlich lange im Körper bleibt, so noch seine sublime Wirkung entfaltet und das Gehirn auch eine Weile braucht, um seinen Haushalt ohne THC wieder umzustellen. Aber im Endeffekt habe ich mit diesen Bedenken noch nie was erreicht, wollte sie nur mal geäußert haben.

Ja, der Kopf spielt eine große Rolle. Aber irgendwann schaut dann mal wieder die Seele vorbei und dann hat der Kopf nicht mehr viel zu sagen.

Die "Wir haben doch was zu essen"-Argumentation finde ich immer witzig, sorry. Wenn mein Rücken weh tut, hilft es mir herzlich wenig, dass in Afghanistan Kinder ohne Arme rumlaufen. Mein Rücken tut trotzdem weh und subjektiv ist das der maximale Schmerz, den ich gerade empfinde. Ich habe noch nie ohne Arme gelebt, also wie soll ich da einen unmittelbaren Vergleich herstellen? Sicherlich würde ich deswegen nicht Amnesty International anschreiben, aber subjektiver Schmerz bleibt subjektiver Schmerz. (War nur so ein Beispiel, meinem Rücken geht's gerade relativ gut).

Wenn ich in einer depressiven Phase versackt bin, will ich keinen Sport treiben, dann will ich das eigentlich nur noch aussitzen. Aber ich mache hier und was. Kann bloß nicht allzu viel machen, weil ich körperlich eingeschränkt bin und mir für bestimmte Sportarten die Kohle fehlt.

Ich will mir 'nen Therapeuten suchen, nächste Woche wieder Drobstermin, mein Berater meinte mal, er kennt Therapeuten, die sich auch mit der Drogenthematik auskennen, vielleicht kann er da was drehen, dass ich relativ schnell einen Termin bekomme. Wenn nicht, versuch ich's wieder auf eigene Faust. Was die depressiven Phasen angeht, bin ich noch unschlüssig, ob das "nur" ein Entzugssymptom ist (wie ich gelesen habe, kann das durchaus noch nach Monaten der Abstinenz vorkommen) oder ich tieferliegende Probleme habe, die ich bearbeiten sollte. Wahrscheinlich aber Letzteres.

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