Habt ihr Eure Eltern mit ihren Taten konfrontiert?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Woman
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Beitrag So., 26.12.2010, 15:52

SandyZ. hat geschrieben:Und damit hat er sein Ziel erreicht, die Aufrechterhaltung des familiären Machtsystem, in dem du die "Kleine" bist, die zu gehorchen hat und ihre Eltern ehrt, auch wenn dir innerlich dabei die Kotze hochkommt.
Genau das ist der Punkt! Ich finde es wichtig, dieses 'Machtsystem' endlich
zu durchbrechen, um eben nicht mehr die 'Kleine' zu sein. Danke für den
Tipp mit dem Kapitel greiser Eltern!
gesprungenesWasser hat geschrieben:Denn bevor man konfrontiert so denke ich, sollte man sehr genau wissen warum einem Konfrontation wichtig ist und was genau man erreichen will.
Mir geht es dabei nicht um Schuldzuweisung. Ich erhoffe mir durch Konfrontation ein Kapitel meines Lebens endlich als Vergangenheit,
die unabänderlich ist, stehen lassen, endgültig 'ruhen' lassen zu können.
Ich will in Frieden in meiner Gegenwart leben können und nicht immer
wieder mit dem Kreislauf meiner eigenen Gedanken beschäftigt sein.
Dieses Gedankenkarrussell ist m.E nur zu durchbrechen durch Konfrontation.

Das alles nur rein theoretisch, praktisch kann das völlig anders ablaufen,
auch das ist mir klar. Aber wie SandyZ schrieb, es gibt nur zwei Möglichkeiten.
Und warum nicht die nutzen, die mehr Aussicht auf 'Erfolg' bietet?
gesprungenes Wasser hat geschrieben:Letztendlich geht es doch nur darum was alleine ich mit dem Ergebnis meiner Kindheit mache. Das aber wiederum ist meine Aufgabe.
Dem stimme ich nur zum Teil zu, aber darüber muss ich noch nachdenken!
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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jennyfer
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Beitrag So., 26.12.2010, 16:46

Hallo Woman und alle anderen Leser

Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich mich hier mit einbringe.

Woman hat geschrieben:
Genau das ist der Punkt! Ich finde es wichtig, dieses 'Machtsystem' endlich
zu durchbrechen, um eben nicht mehr die 'Kleine' zu sein. Danke für den
Tipp mit dem Kapitel greiser Eltern!
Allgemein geschrieben (also nicht auf greiser Eltern) habe ich die Erfahrung das dieses Machtsystem (das Wohl der Eltern auf Kosten der Kinder ) auch ohne einer erfolgreichen Konfrontation unterbrochen werden kann.
gesprungenesWasser hat geschrieben:Denn bevor man konfrontiert so denke ich, sollte man sehr genau wissen warum einem Konfrontation wichtig ist und was genau man erreichen will.
Mir geht es dabei nicht um Schuldzuweisung. Ich erhoffe mir durch Konfrontation ein Kapitel meines Lebens endlich als Vergangenheit,
die unabänderlich ist, stehen lassen, endgültig 'ruhen' lassen zu können.
Ich will in Frieden in meiner Gegenwart leben können und nicht immer
wieder mit dem Kreislauf meiner eigenen Gedanken beschäftigt sein.
Dieses Gedankenkarrussell ist m.E nur zu durchbrechen durch Konfrontation.
Ein sich abgrenzen (sich aus diesem Machsystem wegzunehmen) funktioniert auch. Sicher wäre es in einer Verarbeitung schön, wenn Eltern zugeben, oder Reue zeigen. Doch wenn darauf gewartet wird, dann bleibt man in diesem Machtkarusell gefangen. Ich glaube mittlerweile sogar das - wenn Eltern einsichtig werden, ihren Teil auf sich nehmen, nur vermutet wird, dass mit weniger Folgen weitergelebt werden kann. Die Folgen sind M.E. genau so da, doch man kann sich ( so glaube ich derzeit) sich leichter vor sich selber entschuldigen. (es hält einem auf, weiter an sich im alleine leben zu können, zu arbeiten- es wird ja nun mitgetragen, was schlussendlich doch nur meine Erlebnisse/Schäden usw sind)

Das alles nur rein theoretisch, praktisch kann das völlig anders ablaufen,
auch das ist mir klar. Aber wie SandyZ schrieb, es gibt nur zwei Möglichkeiten.
Und warum nicht die nutzen, die mehr Aussicht auf 'Erfolg' bietet?
Erfolg empfinde ich persönlich als ein "ha" jetzt hast du es zugegeben, und doch wirst du feststellen, dass sich dadurch nicht wirklich gefühlsmässig was ändern würde. Ich wartete so lange auf ein "bereuen" meiner Mutter, doch heute sehe ich es so, dass ich losgelöst weiter gekommen bin, als wenn sie mir gesagt hätte -Ja! Ich glaube heute sogar daran, dass es wichtig ist, alleine damit umgehen zu können, ohne eine Konfrontation für sein eigenes Wohl zu brauchen. Denn was ist wenn dieses Elternteil dann stirbt. Was geschieht mit dem Teil, den der dann zu Lebzeiten doch noch mitgetragen hat. Ich vermute das dies dann erneut auf den eigenen Schultern lastet. (man dann mit der selben Situation wieder alleine dasteht, da nicht oder zu wenig darauf geachtet wurde - losgelöst von den Eltern leben zu können)

Ich mag auf keinen Fall meine Erfahrungen und eigenen Meinungen als die Wahrheit verkaufen. Sie ist nur meine Wahrheit, die mich selber betrifft. Sicher kann man als erwachsene sich entscheiden die Eltern zu konfrontieren, wenn man endlich sein eigenes Leben leben darf. Doch ich würde es nicht daran festmachen, dass es wirklich - auf Dauer - dienlich sein kann. Viel nützlicher empfinde ich das - alleine - ohne Mutter - leben zu können. Somit ihr Wohl nicht verkörpern zu müssen, sowie mein Wohl nicht an ihre Gnädigkeit hängen zu "brauchen".


Ich hoffe, dass meine Gedanken hier nicht unerwünscht sind. Es steckt keine Absicht dahinter jemanden beeinflussen zu wollen, oder zu schreiben was allgemein richtig oder falsch sein kann...Ich habe auch nur die letzten Beiträge gelesen, dass andere ist ja schon etwas älter

Liebe Grüsse
jennyfer
...

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SamuelZ.
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Beitrag So., 26.12.2010, 17:48

jennyfer:
Ein sich abgrenzen (sich aus diesem Machsystem wegzunehmen) funktioniert auch.
Ja, es funktioniert, um sich zu schützen. Ich praktiziere Abgrenzung auch (v.a. in Freundschaften), um mir über Dinge erst einmal klar zu werden, meine Kräfte zu sammeln, wieder zu mir selbst und zu meiner Kraft zu finden. Es ist eine emotionale Vorarbeit.
Ich glaube mittlerweile sogar das - wenn Eltern einsichtig werden, ihren Teil auf sich nehmen, nur vermutet wird, dass mit weniger Folgen weitergelebt werden kann. Die Folgen sind M.E. genau so da,
Das passiert dann, wenn nach der Einsicht ("Ich hab doch zugegeben das es mir leid tut") langsam aber sicher alles wieder ins alte Machtverhältnis verkehrt wird. Zu erkennen an dem Unwohlsein, das sich im Kontakt mit den Eltern nicht legen will.
Erfolg empfinde ich persönlich als ein "ha" jetzt hast du es zugegeben, und doch wirst du feststellen, dass sich dadurch nicht wirklich gefühlsmässig was ändern würde.
Ich denke, es geht nicht darum, den anderen in die Knie zu zwingen. Es geht darum die eigenen Innenwelt mit all den gelebten Gefühlen und Erfahrungen und Erinnerungen als Realität ins Außen zu stellen. Es ist keine Maske mehr, die man trägt. Maske ist es, wenn man dann wieder in die alten, defensiven Verhaltensmuster verfällt, die es den armen Eltern "leichter machen".

Sieger, ist laut Forward, derjenige, der den Mut hatte zu beginnen.

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jennyfer
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Beiträge: 1025

Beitrag So., 26.12.2010, 18:19

Hallo Sandy
SandyZ. hat geschrieben:
Ich glaube mittlerweile sogar das - wenn Eltern einsichtig werden, ihren Teil auf sich nehmen, nur vermutet wird, dass mit weniger Folgen weitergelebt werden kann. Die Folgen sind M.E. genau so da,
Das passiert dann, wenn nach der Einsicht ("Ich hab doch zugegeben das es mir leid tut") langsam aber sicher alles wieder ins alte Machtverhältnis verkehrt wird. Zu erkennen an dem Unwohlsein, das sich im Kontakt mit den Eltern nicht legen will.
Vllt denken wir gerade völlig in verschiedene Richtungen. Mir ging es jetzt nicht um das "wieder ins alte Machtverhältnis zu rutschen" sondern genau darum dies gar nicht zu brauchen, da der Weg alleine auch weiter geht, ohne der Einsicht der Eltern. Somit fühle ich mich unabhängig von ihrer Reaktion darauf, und oder ob sie diese wieder verändern, um wieder Macht zu haben. DAS bleibt mir nun erspart. Mein Leben sowie mein Wohl ist nicht mehr davon abhängig.
Erfolg empfinde ich persönlich als ein "ha" jetzt hast du es zugegeben, und doch wirst du feststellen, dass sich dadurch nicht wirklich gefühlsmässig was ändern würde.
Ich denke, es geht nicht darum, den anderen in die Knie zu zwingen. Es geht darum die eigenen Innenwelt mit all den gelebten Gefühlen und Erfahrungen und Erinnerungen als Realität ins Außen zu stellen. Es ist keine Maske mehr, die man trägt. Maske ist es, wenn man dann wieder in die alten, defensiven Verhaltensmuster verfällt, die es den armen Eltern "leichter machen".
Da stimme ich nur zum Teil zu (aus meiner Sicht wie ich es jetzt verstehe). Es geht in keinstem Falle um in die Knie zu zwingen, dass sehe ich auch so. Es geht aber auch nicht darum es den Eltern "leichter" zu machen, es geht darum - für sich selber bestehen zu können. (somit nicht mehr in ein altes Verhaltensmuster zu fallen) Ich bin nicht gegen eine Konfrontation (habe dies ja auch gemacht) doch ich bin dafür trotzdem bei sich zu bleiben, und das eigene leben nicht davon abhängig zu machen, ob man aus einem Machtkarusell wieder raus kommt oder nicht, indem man auf eine erfolgreiche Konfrontation hofft oder zu bestehen versucht.

Sieger, ist laut Forward, derjenige, der den Mut hatte zu beginnen.
Ich denke wir alle hier im Forum haben etwas begonnen. Sieg hat für mich persönlich einfach etwas was ein erreichen als Lohn zeigt. Doch erreichen wir je das "Letzte?" Sind es nicht viel mehr unsere einzelnen Schritte, die ich selber nie als Sieg, sonder als meine ganz eigene Entwicklung ansah?

Mutig sind wir alle, da wir uns mit unserem Leben beschäftigen. Danke für deine Rückmeldung.

Liebe Grüsse
jennyfer
...

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SamuelZ.
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Beiträge: 2154

Beitrag So., 26.12.2010, 18:29

jennyfer:
Ich bin nicht gegen eine Konfrontation (habe dies ja auch gemacht) doch ich bin dafür trotzdem bei sich zu bleiben, und das eigene leben nicht davon abhängig zu machen, ob man aus einem Machtkarusell wieder raus kommt oder nicht, indem man auf eine erfolgreiche Konfrontation hofft oder zu bestehen versucht.
Ach so, dann habe ich dich jetzt richtig verstanden.

Mich würde immer noch interessieren, wie andere bei Konfrontationen vorgehen: "der große Knall" oder "die kleinen Happen" ?

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Sahra-Marie
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Beiträge: 347

Beitrag So., 26.12.2010, 21:17

Hallo Sandy ,

ich habe jeweils einzeln meine mutter konfrontiert und meinen vater - beide male mit einem knall , beide haben sich verteidigt und mich als lügnerin dargestellt -

anderes habe ich auch nicht erwartet , für mich war es wichtig das sie sich nicht mehr in ihrer sicherheit wiegen können das ich alles vergessen habe -

das alleine zählt für mich , der kontakt zu ihnen ist schon lange abgebrochen

lg sahra-marie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren

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Woman
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Beiträge: 307

Beitrag So., 26.12.2010, 23:34

Hallo zusammen,

@jennyfer, ich finde jedes Einbringen gut und wichtig, der Thread gehört
doch niemandem, oder? Ich bin ja auch hier einfach reingestolpert
jennyfer hat geschrieben:Ein sich abgrenzen (sich aus diesem Machsystem wegzunehmen) funktioniert auch. Sicher wäre es in einer Verarbeitung schön, wenn Eltern zugeben, oder Reue zeigen. Doch wenn darauf gewartet wird, dann bleibt man in diesem Machtkarusell gefangen.
In meinem Fall habe ich nicht darauf gewartet, da ich nicht ahnen konnte,
dass mein Vater sich noch einmal meldet bzw. wußte ich gar nicht, ob er
überhaupt noch lebt. So aber sehe ich eine vielleicht letzte Chance, mich
meiner Last etwas zu entledigen, wobei mir Reue nicht so wichtig ist. Ich
will auch nicht um Vergebung gebeten werden, ich will, dass er sich nur
einmal darüber Gedanken macht und diese im günstigsten Fall zum Ausdruck
bringt.
jennyfer hat geschrieben:Denn was ist wenn dieses Elternteil dann stirbt. Was geschieht mit dem Teil, den der dann zu Lebzeiten doch noch mitgetragen hat. Ich vermute das dies dann erneut auf den eigenen Schultern lastet. (man dann mit der selben Situation wieder alleine dasteht, da nicht oder zu wenig darauf geachtet wurde - losgelöst von den Eltern leben zu können)
Eine sehr gute Frage und wahrscheinlich die richtige Folgerung daraus!
Sahra-Marie hat geschrieben:anderes habe ich auch nicht erwartet , für mich war es wichtig das sie sich nicht mehr in ihrer sicherheit wiegen können das ich alles vergessen habe
Genau das würde ich mir für mich wünschen!
SandyZ. hat geschrieben:Mich würde immer noch interessieren, wie andere bei Konfrontationen vorgehen: "der große Knall" oder "die kleinen Happen" ?
Das hängt sicher von den Umständen ab. Mir bliebe wahrscheinlich aufgrund
seines fortgeschrittenen Alters nur noch die Zeit für den großen Knall.
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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chandelle
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 00:09


ich will, dass er sich nur
einmal darüber Gedanken macht und diese im günstigsten Fall zum Ausdruck
bringt.
Mir kam es ja immer schon seltsam vor, daran zu denken ihnen ordentlich einen überzuknüppeln und dann zu gehen... vielleicht bin ich zu sanft dafür, aber es war gut das therapeutisch zu machen, weil eben das als Kind erlebte eine andere Dimension hat als als Erwachsene.

Wie magst Du das machen Woman? Du erwartest Dir doch eigentlich nichts davon oder doch sehr viel mehr als hier in Worten steht?

Ich bin ja eher dafür an der Jetztbeziehung zu arbeiten, denn in der Vergangenheit- wie VT.

chandelle

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Woman
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 00:23

chandelle hat geschrieben:Wie magst Du das machen Woman? Du erwartest Dir doch eigentlich nichts davon oder doch sehr viel mehr als hier in Worten steht?

Ich bin ja eher dafür an der Jetztbeziehung zu arbeiten, denn in der Vergangenheit- wie VT
Erwartungen habe ich gar keine, allenfalls Hoffnungen.

Was meinst Du mit 'Jetztbeziehung'? Ich hatte in knapp 40 Jahren dreimal
über ein paar Wochen Kontakt zu ihm, somit gibt es (noch) keine
Jetztbeziehung. Bin auf seinen kürzlichen Kontaktversuch noch nicht
eingegangen.
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chandelle
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 00:24

Ja, das geht dann nur in der Zukunft. Nun ja, warum gehst Du nicht auf den Kontakt ein?

chandelle

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Woman
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 00:28

Nun ja, warum gehst Du nicht auf den Kontakt ein?
Weil ich noch nicht weiß, ob ich das will. Es reißt jedesmal alte Wunden
auf! Wenn das geschehen ist, macht er sich wieder vom Acker und zieht
ans andere Ende des Landes und nach Bedarf auch mal wieder in meine Nähe,
so wie das aktuell der Fall ist!
Zuletzt geändert von Woman am Mo., 27.12.2010, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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chandelle
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 00:30

Ja, kenne ich. Habe da ja auch schon meinen aktuellen Beitrag in ähnlicher Sache beschrieben.

chandelle

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carö
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Beitrag Mo., 27.12.2010, 00:35

liebe woman,
ich will, dass er sich nur einmal darüber Gedanken macht und diese im günstigsten Fall zum Ausdruck bringt.
das ist sehr viel, was du von ihm willst... sehr verständlich! ich kann nur aus meiner eigenen erfahrung heraus darüber schreiben.. genau DAS wünschte ich mir auch sehnlichst, sehr lange... und genau das war eben so lange das bindeglied, das mich an meinen eltern als die, die sie waren, an der vergangenheit gefesselt hat...
ich weiss, es ist irrsinnig schwer, diesen wunsch loszulassen... aber es ist notwendig glaube ich, um wirklich frei von den alten geistern zu werden. du kannst über niemandes gedanken gebieten, egal was du anstellst... egal, wie sehnlichst du dir wünschst, dass er sich gedanken um dich und dein leid machen möge... im zweifel, ist er sich immer noch selbst der nächste...

alles gute und gute nacht

carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Woman
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Beiträge: 307

Beitrag Mo., 27.12.2010, 01:03

Danke carö, für diesen Gedankenanstoß!

Vielleicht hast Du Recht und ich sollte nicht so verbissen meinem
Wunsch hinterherjagen und endlich loslassen! Ein Happy End ist
ohnehin ausgeschlossen...

Ich wünsche Dir und allen anderen auch eine Gute Nacht!
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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eleonore
sporadischer Gast
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Beiträge: 5

Beitrag Mo., 27.12.2010, 07:43

Hallo, ich bin hier so "reingestolpert", ich hoffe, das stört nicht. Ich wollte euch eigentlich nur schreiben, dass ich mit meiner Mutter mehr als einen "Konfrontationsversuch" hatte, und dass sie über die Jahre trotzdem immer wieder ins alte Muster rutscht, vieles einfach vergisst, sich selber schönmalt, manches auch garnicht so sieht oder es komplett verleugnet und verdrängt. Hin und wieder gibt sie auch manches zu, durch Sätze wie "das wussten wir eben damals nicht besser" oder "Tja, ich dachte eben, ich mache alles richtig". Wenn das nicht zog über die Jahre, konnte sie mich immernoch an die emotionale Leine legen und dann war es eh aus z.B. weinend vor mir sitzen "Du stellst mich ja hin wie eine Rabenmutter"... "wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, es ging dir extrem schlecht in deiner Kindheit"...
Also summasummarum- Eltern ändert man nicht. Selbst wenn sie es einsehen--- sie vergessen auch das wieder. Man dreht sich im Kreis, wenn man sich vom Schuldeingeständnis der Eltern abhängig macht.
Meinen Stiefvater habe ich noch nie konfronitert, er ist ein roher, dummer Mann, er würde garnicht verstehen, was ich überhaupt will. Schlagen war zu seiner Zeit normale Kommunikation und das Kinder nix zu melden hatten, Realität. Schlaue Frauen hasst er sowieso, er ist ein Patriarch. Mit ihm zu reden gleicht ungefähr dem, ein Brötchen anzuschreien, es kommt nichts bei raus.
Das was mich bis heute so schmerzt ist, mein Leben, ICH als Person, wie ich mich entwickelt habe, wie ich bin. Das ich durch sie so geworden bin und dass ich fast sterbe daran, zu wissen, dass sie mich kaputtgemacht haben. Meine kindliche Begeisterung, meinen Willen, meine Freude, meine Herzenswärme, zertrampelt und zerstückelt haben. Meine Mutter ist für mich kein Opfer, auch wenn sie sich so dargestellt hat. Eltern sind die Erwachsenen, die Verantwortung für ihren Nachwuchs tragen.Das waren mal ein paar meiner Erfahrungen und Gedanken.

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