Soll ich ins Bordell gehen?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Raziel
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 10:40

@all

Diskussionen über Prostitutionen sind meist - gelinde gesagt - höchst problematisch und das empfinde ich auch hier nicht anders. Über emotionale Themen kann man nun mal nicht diskuttieren und Prostitution gehört nun mal dazu.


@Heart
Die sogenannte "freiwillige" Prostitution gibts wohl kaum so, wie man(n) - im speziellen Du foobar - es sich gerne vorstellen oder einreden möchte.
Freiwillige Prostitution gibt es genauso wie Zwangsprostitution. Aber keine wirklich aussagekräftigen Indikationen, welcher Bereich überwiegt. Es bleibt daher Spekulation oder besser Auslegungssache.
Ja foobar, drum will sich ja auch jede zweite Frau als Prostituierte selbst verwirklichen, weil es ist ja ein Beruf wie jeder andere.
Ich wollte beruflich gerne etwas mit PCs machen, nun hänge ich bei irgendwelchen HiWi-Tätigkeiten fest, wenn ich denn mal Arbeit finde. Dein Argument oben ist gar keins, weil sich vermutlich jeder seinen beruflichen Werdegang anders vorgestellt hat. Und Prostituierte sind sicherlich nicht die einzigen, die einen "Beruf" aus der Not heraus annehmen mussten. Fast mein gesamtes Umfeld könnte sich dazu zählen und keiner ist im horizontalen Gewerbe tätig oder hat sonst was mit Sex oder ähnlichem zu tun. Nach deiner Definition sind Huren also ziemlich verbreitet in unserer Gesellschaft. Der größte Teil davon dürfte wahrscheinlich aus Huren bestehen. Und wenn Zwang allein schon Zeichen für Prostitution ist, wäre bei uns das Arbeitsamt der größte Zuhälter, der noch dazu die staatliche Legitimation hat.

Es bringt also gar nichts, hier Stellungskriege anzuzetteln oder gar irgendwelche Schw***längen zu messen. Denn das zentrale Thema hier wäre nämlich eher Geld als Sex. Es spielt keine Rolle, ob aus finanzieller Not heraus eine Frau ihren Körper verkaufen oder Toiletten reinigen muss. Es spielt auch keine Rolle, ob eine Frau durch die Prostitution oder durch die monotone Fließbandarbeit seelisch leidet. Was für den Mann übrigens ganz genauso gilt. Es geht eher darum, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und wieviel Wahlfreiheit man dafür hat. Und es ist völlig normal, mehr aus seiner Situation machen zu wollen und die Frage wäre dann, was er/sie bereit ist dafür zu tun und wo das ganze endet.
Man liest sich
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foobar
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 11:08

@Kelpie

Ich zitiere Dich mal aus einem anderen Forumsstrang ...
Kelpie hat geschrieben: L´Ange Guardien, ich teile mit deiner Freundin das Problem, das mir Sex nicht geheuer ist. Ich steig einfach aus bei all den komischen Sachen, die Männer offenbar in diese unwichtige Sache hinein interpretieren. Es ist beängstigend. Ich versuche zu verstehen, indem ich viel darüber lese. Aber ich kann es nicht.
Ganz ehrlich, man kann bei Prostitution mit Sicherheit unterschiedliche Meinungen vertreten aber Du hast scheinbar ein ganz anderes Problem.
debussy hat geschrieben: vielleicht solltest du den admin nicht nur verständigen, sondern auch konsultieren.
Kelpie hat geschrieben: Bereits mehrfach passiert. Hoffentlich geht wenigstens eins der Mails durch.
Ich vermute das meinte @debussy nicht.
Kelpie hat geschrieben: Für mich persönlich ist ein Typ, der es über sich bringt, Prostituierte zu benutzen, ein dauerläufiges, triebkontrolliertes Tier.
Da hast Du wohl recht. Männer (und übrigens auch Frauen) sind Tiere. Primaten um genau zu sein und das Bewusstsein ist nur eine dünne Schale über unseren archaischen Wurzeln.
Kelpie hat geschrieben: Was ist nicht schon an Not und Leid entstanden durch den unkontrollierten, männlichen Trieb. Und das wird immer noch entschuldigt und gesellschaftlich geduldet. Völlig unverständlich und nur durch patriarchalische Denkweisen zu erklären.
Ja, der männliche Trieb ... Den sollten wir verbieten oder so ... Am besten alle Männer werden Frauen. Dann ist die Welt in Ordnung ...
Kelpie hat geschrieben: Die hochgebildete, geachtete käufliche Frau, die Hetäre, gibt es längst nicht mehr. Und sie wäre auch für 99% der Männer nicht leistbar bzw diese würden bei ihr keine Gnade finden. Die besten Hetären waren den Besten der Gesellschaft vorbehalten.
Ach, wenn wir einmal von dem kultischen Umfeld absehen gibt es sie wohl immer noch. Nennt sich dann wohl "Escort" und ist für den normalsterblichen Mann nicht finanzierbar. Aber das weiss ich alles auch nur aus Funk und Fernsehen.
Kelpie hat geschrieben: Auffallend auch, dass regelmäßige Bordellbesucher üblicherweise keine funktionierende Partnerschaft haben.
Keine Ahnung. Ich bin kein regelmässiger Bordellbesucher. Woher weisst Du das denn?Feldforschung? Diplomarbeit? Ist ja auch nicht so wichtig. Das kann ja durchaus sein, dass Du hier recht hast.
Kelpie hat geschrieben: Eine Frage: Es gibt doch Vibratoren und Fickmaschinen für Männer. Warum nicht die benutzen anstatt eine Frau kaufen?
Ich persönlich wüsste nicht was ich mit einem Vibrator anfangen sollte aber ich bin auch nicht die Welt. Vielleicht sehen das andere Männer anders. Ansonsten gilt bei Deiner Aussage: Überwinde mal deine scheinbar etwas seltsame Einstellung zur Sexualität. Dann wird Dir von ganz alleine klar was der Unterschied ist.
Kelpie hat geschrieben: Wie sehr spielt da Realsadismus und Machtgeilheit eine Rolle?
Im BDSM Bereich spielt das offensichtlich eine Rolle aber in dem Bereich bin ich nicht unterwegs. Kann also nichts fundiertes beitragen.
Kelpie hat geschrieben: Mit einvernehmlichem BDSM hat das weiß Gott nichts zu tun, denn der BDSM-Top tut letztendlich nur, was sein/e PartnerIn will.
Wie gesagt, BDSM ist nicht mein Metier aber das der Top/Dom (mich verwirren die Unterschiede immer) nur tut was seine Partnerin will ... Also das ist wohl eher ein Resultat Deiner Phantasie. Es gibt doch genug BDSM Partnerschaften (laut Wikipedia zwischen 5-25%, je nach Fragestellung). Da wird es sicherlich den ein oder anderen Top/Dom geben der das nur seinem Partner zuliebe tut aber das das die Norm wäre, das ist dann doch zweifelhaft.

EDIT:
Mir ist nicht ganz klar worauf Sich Deine Aussage bezieht. Meine Antwort bezieht sich auf Top/Dom in einer Partnerschaft und nicht bei käuflichem Sex. Wie das z.B. bei einer Domina aussieht, also ob die das nur des Geldes wegen macht oder auch nicht weiss ich einfach nicht. Das hat mich nie interessiert.
Kelpie hat geschrieben: Spanking ohne Striemen, foobar? Ach probiers doch einmal aus, auf der passiven Seite. Striemen wirds eh keine geben, nur flächige Blutergüsse.
Liest Du eigentlich auch oder schreibst Du einfach nur Deine Ängste, Befürchtungen und Vorurteile heraus? Ich hab doch explizit geschrieben, dass das was ich mag eben nichts mit schmerzen zu tun hat. Da wird es dann ja wohl auch eher weniger Blutergüsse geben, nicht wahr? Es geht um die Geste, um das Rollenspiel (Nur noch mal für Dich: Im Wort Rollenspiel steckt das Wort Spiel).
Kelpie hat geschrieben: Wenns dir gefällt, obwohl du nicht maso bist, wird es der Dirne auch gefallen.
Hab ich hier irgendwas davon geschrieben das ich einer Hure den Hintern versohlen will? Ich hab nicht mal vor zu einer Hure zugehen und wenn, dann würde ich persönlich dort eher Oral buchen. Ich hätte keine Interesse an einem Studio.
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foobar
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 11:39

@heart

Raziel hatte ja schon etwas zu einigen der von Dir angesprochenen Punkte geschrieben. Deshalb vielleicht nur noch einmal eine kleine Anmerkung.
heart hat geschrieben: Kommt gleich hinter Friseurin und ist öffentlich auch voll anerkannt!
Hier in Deutschland ist der Beruf der Hure vom Gesetzgeber anerkannt. Ich persönlich hege auch keinerlei Vorurteile gegenüber Huren. Die Besitzerin des Eiscafes hier um die Ecke war eine und ich quatsch immer ganz gerne mit Ihr.

Im übrigen ist der Beruf des Strassenkehrers oder Lagerarbeiters auch nicht sonderlich anerkannt. Zitat einer Bekannten von mir (Realschulabschluss!): "Was soll ich denn mit so einem". Da ging es darum, dass ich Ihr gesagt hatte das Sie sich doch auch einmal nach "normalen" und nicht begüterten Männern umgucken könnte (Sie hat Probleme einen für Sie guten Partner zu finden der sie liebt).
heart hat geschrieben: Und einen Vorteil hat es auch noch, man braucht sich nichtmal um die Aufträge und ums eigene Geld kümmern, denn da gibts dann auch jemanden, der einem das abnimmt!
Das bezieht sich jetzt wohl auf Luden und da gebe ich Dir Recht. Die Rahmenbedingungen sind in diesen Fällen zu verbessern. Service und Arbeitspensum sind von den Frauen festzulegen nicht von irgendwelchen Zuhältern.
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 12:30

foobar hat geschrieben: O.k., das von Dir eingestellte würde mich nun nicht erregen (Das geht schon bei der streng gekleideten 35-jährigen mit hochgebundenen Haaren los). Also ich dachte eher an leichtes Spanking ohne Striemen. Keine Ahnung ob das dann immer noch Spanking heisst oder auch nicht.
Ich habe ja nur eine Videosequenz beschrieben, die mich antörnt, hat mit der Praxis wenig zu tun. Da würde ich auch nicht auf Caning (Rohrstock) stehen, eher mit der Hand das klassische englische OTK (Over the Knee), Paddle oder Klatsche bevorzugen.
Aber wie gesagt, das war hier nur eine Abschweifung von meinem eigentlichen Thema. Ich lasse jetzt nach Abwägung aller Argumente nur noch ein k.o.-Kriterium für mich gelten: eine feste Partnerschaft. Die habe ich nicht. Und nun ist es ja so wie beim Kauf einer teuren Uhr: Man geht einmal ans Schaufenster, dann wieder weg, dann kehrt man um und geht wieder weg. Später recherchiert man im Internet; sie geht einem einfach nicht aus dem Kopf. Je länger man sich damit beschäftigt, desto schwerer wird es nein zu sagen...
foolbar hat geschrieben: Das wäre für mich jetzt allerdings kein Grund auf härtere Spielarten auszuweichen nur um echte Gefühle zu sehen.
Ich sehe es doch genauso. War nur als Beispiel gedacht.
foolbar hat geschrieben:Da wird es sicherlich den ein oder anderen Top/Dom geben der das nur seinem Partner zuliebe tut aber das das die Norm wäre, das ist dann doch zweifelhaft.
In der richtigen Szene hat Sub überhaupt nichts von Top zu wollen.
foolbar hat geschrieben:Ich hab doch explizit geschrieben, dass das was ich mag eben nichts mit schmerzen zu tun hat. ... Es geht um die Geste, um das Rollenspiel (Nur noch mal für Dich: Im Wort Rollenspiel steckt das Wort Spiel).
Nichts mit Schmerzen zu tun? Wie soll ich mir das vorstellen, so leichte Klapse mit der Hand aufs Hinterteil? Das fiele dann allerdings nicht unter den Terminus technicus Spanking.

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Una
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 12:48

Ich denke es hat wenig Sinn hier weiter zu diskutieren.
Wie sollten Männer auch verstehen, was es für eine Frau bedeutet mit zig Freiern am Tag Verkehr zu haben? Dazu fehlen zunächst die anatomischen Vorraussetzungen aber sicher und vor allem wollen die meisten es auch nicht an sich heranlassen. Es ist viel leichter so zu tun, als ob es nicht verletzen könnte, wenn es aus "freiem Willen" wäre und es komplett auszublenden, wie groß und undurchschaubar der Markt ist. Wen es interessiert:
Dazu mehr hier:
http://mediathek.daserste.de/daserste/s ... to=1&show=

Wen es interessiert wie die Welt der durchschnittlichen Feier aussieht:

http://www.lustscout.to/wbboard/

Man beachte vor allem die Berichte aus Brasilien und Tailand.

Foolbar ich danke Dir für die Links. Die männlichen Hetären sind allerdings auch recht kostspielig.
Hast Du mir da vielleicht noch einen Tipp zu einem Laufhaus, einem guten Straßenstrich und eventuell die Adresse zu einem Flatratebordell? Bei dem nebenbei gesagt 20 Freier pro Tag die unterste Grenze sind.

Irgendjemand hat gefragt was das Thema mit Patriarchat zu tun hat.
Antwort: Sehr viel! Gebe die Begriffe mal bei einer Suchmaschine ein und es rattern dazu viele Ergebnisse herein, ich klopfe mir hier nicht die Finger wund.

Foolbar und Debussy,

ich finde es nicht in Ordnung jemand wie Kelpie persönlich auseinanderzubauen, nur weil sie eine recht deutliche Meinung vertritt. Ich nehme an, sie und ich leben als Frauen sehr genau hinschauend in dieser Welt. Und das was ihr versucht runterzuspielen, lächerlich zu machen oder einfach leugnet, wird dadurch keine Sekunde weniger ein Fakt.
Was Kelpie persönlich für einen Bezug zur Sexualität hat, ist hier nicht ausschlaggebend für die Frauen in der Prostitution.
Es mag ihre Meinung über männliche Lust etwas heftig sein, aber andererseits müssen sich Huren auch mit den perversen Säcken abgeben. Da kann einem die Meinung schon mal verrutschen.
Denn ihr zwei kennt im Gegensatz zu Kelpie niemand persönlich, der mit Huren arbeitet, nachdem sie die Show beendet haben.

Follbar mit Dir kann man wenigstens diskutieren, bei Debussy kommen nur abwertende Verniedlichungen und lächerliche PingPongspiele. Welche Probleme auch immer sich dahinter verbergen mögen, sie wären sicher auch beim Admin gut aufgehoben.

Gäbe es nicht Menschen, die sich für Veränderungen einsetzten, wäre die Welt noch viel trauriger und grässlicher.
Diese Menschen mag man als naiv abstempeln, jedoch hat jemand wie zum Beispiel Ruediger Nehberg eine große Leistung für eine bessere Welt vollbracht.
http://www.target-human-rights.de/HP-00 ... /index.php

Sorry Sir für das ganze Offtopic.

Wenn ich an den Weltaidstag denke und daran, dass die halbe Ukraine Aids hat inzwischen, kann ich Dir Sir nur noch raten, dass Du darauf achtest, dass die Dame über 22 Jahre alt ist und gut deutsch spricht.
Die Wahrscheinlichkeit dass Du eine osteuropäische 18 jährige Freiwillige findest, ist gering, genauso gering, dass die Freier bei ihr immer ein Kondom benutzten.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).


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Beitrag Mo., 21.12.2009, 13:03

Una hat geschrieben: http://mediathek.daserste.de/daserste/s ... to=1&show=
Ich habe die Maischberger-Sendung gesehen, und ich verstehe auch Deine Argumentation. Ich habe dem nichts entgegenzusetzen.

Una hat geschrieben:Sorry Sir für das ganze Offtopic.
Ist ok, Una.
Una hat geschrieben:kann ich Dir Sir nur noch raten, dass Du darauf achtest, dass die Dame über 22 Jahre alt ist und gut deutsch spricht.
Es käme nur ein großes Profi-Bordell in Frage.

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foobar
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 13:27

@Sir

Wenn es die Zeit erlaubt, dann antworte ich Dir nachher noch.


@Una
Una hat geschrieben: Foolbar ich danke Dir für die Links. Die männlichen Hetären sind allerdings auch recht kostspielig.
Hast Du mir da vielleicht noch einen Tipp zu einem Laufhaus, einem guten Straßenstrich und eventuell die Adresse zu einem Flatratebordell?
Sicher, wenn Du es ganz billig willst, dann kannst Du es ja mal am Hauptbahnhof versuchen. Das fände ich dann allerdings etwas seltsam von Dir. Das der Drogenstrich Sch..ße ist, dass ist ja wohl uns beiden klar.

Und was das Kostspielige angeht, also ich hab gerade mal in einem der von mir eingestellten Links nachgeschaut. So einen Callboy bekommst Du ab EUR 70,00. Das ist wohl weniger als Du für ein Callgirl bezahlen müsstest. Ist also alles kein Problem. Das kannst Du Dir bestimmt leisten.
Una hat geschrieben: ich finde es nicht in Ordnung jemand wie Kelpie persönlich auseinanderzubauen, nur weil sie eine recht deutliche Meinung vertritt.
Ach weisst Du, ich habe nicht vor sie "auseinanderzubauen" aber ich schäme mich auch nicht dafür ein Mann zu sein. Mit allem drum und dran. Wenn hier jemand jemanden "auseinanderbaut", dann hat doch doch eher @kelpie damit angefangen. Ich zitiere mal: "... dauerläufiges, triebkontrolliertes Tier ...". Ich denke, ich hab relativ sachlich, wenn vielleicht auch etwas spitz formuliert, geantwortet.
Una hat geschrieben: Was Kelpie persönlich für einen Bezug zur Sexualität hat, ist hier nicht ausschlaggebend für die Frauen in der Prostitution.
Da bin ich anderer Meinung. Für eine halbwegs sachliche Diskussion ist das schon von wichtig und @kelpies prinzipielle Einstellung zur Sexualität und zu Männern ist ja, nach Ihren Aussagen in dem anderen Thread, nicht unbedingt normal.
Una hat geschrieben: Follbar mit Dir kann man wenigstens diskutieren,
Sicher, ab und zu kann man das. Das bringen fast 20 Jahre Selbstständigkeit so mit sich.
Zuletzt geändert von foobar am Mo., 21.12.2009, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 13:32

Ich lese den Thread mit sehr großem Interesse, und bemerke, dass auch bei mir viele Fragen und - z.T. widersprüchliche - Emotionen hervorgerufen werden.

Ich teile sie euch mal mit:

1. Frage: Was wäre wenn... unsere Welt so gerecht wäre, dass alle Menschen dem Beruf nachgehen könnten, den sie haben wollen. Gäbe es dann überhaupt Prostituierte?

2. Wenn es - eine solche Welt vorausgesetzt - keine Sexarbeiter mehr gäbe, wohin würden Männer dann ihre überschüssige sexuelle Energie ableiten? Müsste man sich dann über Alternativen Gedanken machen? Wie würden diese aussehen?

3. Ich denke, als Frau kann ich nur erahnen, was es bedeutet, jeden neuen Tag an meinen Sexualtrieb und dessen Befriedigung erinnert zu werden. Als Frau kenne ich dieses "Problem" Sklave meiner Hormone zu sein nicht und kann meine Energie zur Bedürfnisbefriedigung schneller auf längerfristige Ziel verwenden (Weltverbesserung: ganz ernst gemeint!)

4. Wenn ich versuche, mich in einen Mann hineinzuversetzen, der eine Sexarbeiterin aufsucht, dann verspüre ich unterschiedliche Gefühle:
- Macht (ich bezahle Geld für sexuelle Verfügbarkeit)
- letztendlich aber v.a. Verletzlichkeit (das Wissen darum, dass es meine sexuelle Bedürftigkeit ist, die mich dazu treibt und dass der "gekaufte" Sexualpartner professionell distanziert ist und somit "über mir" steht [sich evtl. über mich lustig macht], mich als "bedürftige Zahlmaschine" benutzt)

5. Ist diese Verletzlichkeit aufgrund der ständigen Bedürftigkeit evtl. der Grund dafür, weshalb viele Männer eine seelische Entlastung suchen, z.B. in der sexuellen Unterwerfung der Frau? Sie ihr Dilemma nur so aushalten können?

Hm, kann sein, dass das hier jetzt Platitüden sind, aber das ging mir gerade durch den Kopf...

lg
sandy

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estelle
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 13:45

Sir hat geschrieben: foolbar schrieb:
Ich hab doch explizit geschrieben, dass das was ich mag eben nichts mit schmerzen zu tun hat. ... Es geht um die Geste, um das Rollenspiel (Nur noch mal für Dich: Im Wort Rollenspiel steckt das Wort Spiel).
Sir hat geschrieben:Nichts mit Schmerzen zu tun? Wie soll ich mir das vorstellen, so leichte Klapse mit der Hand aufs Hinterteil? Das fiele dann allerdings nicht unter den Terminus technicus Spanking.
Entweder verarscht du uns hier Sir oder bist ein echter sadistischer Mensch und das hat mit Sex-
spielen garnichts zu tun,dann wünsche ich dir ganz bestimmt keine Partnerin,sei es eine Prostituierte
oder andere,dann willst du nur deinen echten Sadismus ausleben.

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estelle
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 14:12

SandyP. hat geschrieben:- letztendlich aber v.a. Verletzlichkeit (das Wissen darum, dass es meine sexuelle Bedürftigkeit ist, die mich dazu treibt und dass der "gekaufte" Sexualpartner professionell distanziert ist und somit "über mir" steht [sich evtl. über mich lustig macht], mich als "bedürftige Zahlmaschine" benutzt)
Genau,Sandy,das muß ja ein ziemlich jämmerliches Gefühl für die Männer sein zu einer Prostituierten
gehen zu müssen.

An Sir:Genau deswegen hegst du auch so sadistische Gefühle!

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Una
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 14:32

SandyP. hat geschrieben:Als Frau kenne ich dieses "Problem" Sklave meiner Hormone zu sein nicht und kann meine Energie zur Bedürfnisbefriedigung schneller auf längerfristige Ziel verwenden (Weltverbesserung: ganz ernst gemeint!)
Jetzt im Ernst? Ich kenne das sogar sehr gut! Ich habe sehr viel Lust auf Sex und finde ihn sehr wichtig. Aber ich neige eher zur Selbstbefriedigung oder verführe meinen Mann (oder Hausfreund ). Höchstwahrscheinlich kam ich noch nie auf die Idee mir Sex zu kaufen, weil ich nicht in der Lage bin, einfach nur Sex als Dienstleistung zu sehen. Und das vielleicht nur deshalb, weil in meinem Erlebnisumfeld der männliche Prostituierte nicht so die normale Erscheinungsform ist.
Ob ich nun die Literatur anschaue, einen Krimi oder auf die Straße bei uns im Amtsviertel.
Ich sehe eher Frauen auf dem Strich als Männer (ausgenommen die Schwulenszene).

Hätte ich eine Welt erlebt, in der männliche Huren in einschlägigen Straßen stehen und wo sich Frau Anwältin nach Feierabend noch kurz einen Kerl in's Auto einläd, wäre ich vielleicht anders drauf.
Ist nur die Frage warum das nicht so ist.
Ich denke es liegt nicht an der Frau als solcher, sondern ist ein gelernter, gesellschaftlicher Kontext.
Und es liegt eventuell schon auch an den Männern.
Denn wer garantiert mir, dass der (was ist das alte Wort für männliche Hure? Gibt es überhaupt eines- und wenn nein warum wohl nicht?)"Callboy" mir nicht einfach eine reinhaut, die Handtasche klaut und mich nicht mal bedient? Vielleicht ist also die potentielle körperliche Überlegenheit auch ein Grund warum sich das historisch nicht entwickelt hat?.
Abgesehen von der gesellschaftlichen Ächtung über die Jahrhunderte und der Tatsache das Frauen keine Lust beim Sex zu haben hatten....äh und oft keinen Besitz, also keine Mittel sich Männer zu kaufen....
foobar hat geschrieben:dauerläufiges, triebkontrolliertes Tier .
Solange es im gesellschaftlichen Kontext möglich ist dass Männer sich so verhalten, sind sie das vielleicht auch teilweise. Nicht gerade Du foolbar, aber lies mal die Hurengängerberichte durch.
Du bist ja auch kein Dauerbesucher im Bordell, also zieh Dir doch den Schuh nicht an!
Kelpie hat glaub eher so Dauerplayboys gemeint, wie den völlig schmerzfreien Typ bei Maischberger,
dem es auch völlig egal ist, ob da eine Zwangsprostituierte vor ihm liegt oder eine freiwillige.

Sie hat nicht Männer mit ihrem Trieb im ganzen abgewatscht sondern Bordellbesucher.

Egal, ihre Meinung war sehr polarisiert, das fordert natürlich heraus.
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 14:38

Violetta 2009 hat geschrieben:Genau,Sandy,das muß ja ein ziemlich jämmerliches Gefühl für die Männer sein zu einer Prostituierten
gehen zu müssen.
Wie kommt ihr denn darauf?
Wer so empfindet würde es wahrscheinlich nicht machen.
Männer die mir davon erzählt haben, waren einfach neugierig und wollten es mal probieren.
Wäre es nicht so "normal" wären sie nie auf die Idee verfallen.

Der durchschnittliche Hurenbesucher ist da anders drauf.
Eine gewisse Grundverachtung gegenüber der Frau als solcher und ein rein materieller Blick auf die Frau als Objekt scheint mir da realer. Für diese Männer ist es normal, dass sie Geld reinwerfen und Sex rauskommt.
Der benutzte körper wird dann in Foren wie dem oben verlinkten bewertet.
Was für eine klatschnäuzige Welt.
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estelle
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 14:44

Una hat geschrieben:Wie kommt ihr denn darauf?
Sir schrieb doch,dass er mit seiner intelligenten Mutter zusammenlebt,oder irgendwie so (hab keine Lust
da jetzt nach zu suchen),bzw. dass ihm Intelligenz sehr wichtig ist,es muß da ja sehr erniedrigend
für ihn sein in ein Bordell zu gehen.

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 14:56

Hallo Una,
Eine gewisse Grundverachtung gegenüber der Frau als solcher und ein rein materieller Blick auf die Frau als Objekt scheint mir da realer. Für diese Männer ist es normal, dass sie Geld reinwerfen und Sex rauskommt.
Der benutzte körper wird dann in Foren wie dem oben verlinkten bewertet.
Deine Darstellung ist ein Fakt, so ist es bei vielen Männern.

Jedoch würde ich diese Grundverachtung der Frau (und all die damit verbundenen Verhaltensweisen Frauen gegenüber) als Reaktion auf die Erfahrung der eigenen verletzlichen, männlichen sexuellen Bedürftigkeit betrachten.
Nur so scheinen viele Männer ihre Abhängigkeit vom weiblichen Körper aushalten zu können.
Die richtige Antwort auf diese Bedürftigkeit wäre es ja, sich der Frau liebend hinzugeben und sich ihr in jeglicher Hinsicht sexuell zur Verfügung zu stellen. Aber das scheint für viele Männer einfach nicht möglich geschweige denn vorstellbar zu sein.

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Pitt
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 15:27

Una hat geschrieben: Der durchschnittliche Hurenbesucher ist da anders drauf.
Ich kenne natürlich den durchschnittlichen Hurenbesucher nicht.
Ich bin allerdings ziemlich überzeugt davon, dass das, was hier als Girlfriendsex angesprochen wurde, genau das ist, was die meisten Freier suchen.
Und sie die echte, liebevolle Leidenschaft einer nicht bezahlten Frau allemal vorzögen.

Und übrigens, wenn ein Hurenbesuch so etwas Jämmerliches hat, warum gibt es hier dann Frauen, die einem Mann eine derartige Selbstdemütigung missgönnen?

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