Aditi hat geschrieben:meine vermutung geht ja eher in folgende richtung: "gott" - und dieser begriff kann ersetzt werden durch "quelle", "geist", "ursprung" - lebt in dir und du in ihm. also: bist du quietschlebendig ist auch "der göttliche funke" in dir quietschlebendig und folgerichtig umgekehrt.
Das ist deine Interpretation. So wie wohl jeder einzeolne Mensch seinen Gott für sich erfindet. Jedenfalls wird der Gott der in religionsgemeinschaften zusammengefasst wird ja abgelehnt, sich aber aus diversen Lehren die Gustostückerl raus gesucht. Ich kann sowas zb. nicht mit einem Menschen machen. Der ist wie er ist. Der hat seine guten und seine schlechten Seiten und entweder ich stehe zu ihm oder nicht. Ich kann allenfalls bei entfernten Bekannten manchmal sagen, ich hol mir nur das von ihnen, was mir gefällt...
Sich also ein Wesen individuell nach seinem persönlich präferierten Baukastensystem zusammenbauen und dann Gott nennen ist aber definitiv nicht das selbe wie der Ursprung. Und Ursprung betrifft ja auch alles. Eben auch Krankheiten und Unglück. Ebenso die Quelle. Sie stehen eben einach am Anfang von etwas, wertfrei. Die Konsequenz kann sich den Ursprung nicht aussuchen, sie ist das Ergebnis. Insofern: Ein Mensch kann sich einen Gott nicht nach seinen vorlieben zusammenbasteln, so er ihn als einen Usprung oder eine Quelle begreift, sondern ist eine Konsequenz. Unerheblich ob Gott Liebe oder Hass heraus sprudelt. Entweder es ist wie es ist, und ich nehme es so, oder ich nehme es nicht so wie es ist. Dann mache ich mir aber etwas vor.
Gott sehe ich nach den hier gelesenen Begrifflichkeiten nicht als Ursprung oder Quelle. Nicht einmal den Glauben. Mehr scheint er ein Baukastenystem zu sein, der verschiedene Sehnsüchte befriedigt. Auch durchaus die Sehnsucht nach Schuld oder Untergebenheit. Die seelischen Nöte, der seelische Mangel baut quasi den Gott. So lese ich das hier. Die bösartigkeit Gottes wird ja total bestritten. Passt also nicht ins System. Also wird Gott entweder nicht akzeptiert wie er ist, oder er ist nicht sondern wird gedacht. Ich sehe darin schon einen Unterschied. Es ist ein Unterschied, ob ich tatsächlich verfolgt werde, oder ob ich nur glaube verfolgt zu werden. Sicher, für mein Empfinden macht es vielleicht keinen Unterschied, und so ich es mir nur einbilde, könnten meine Handlungen zu selbsterfüllenden Prophezeiungen werden. Die Ursache ist aber jeweils eine völlig andere. In einem Fall ist die Ursache nur gedacht im anderen, eine Tatsache. Die Frage ist halt, was ist schlimmer. Bei Verstand zu sein und tatsächlich verfolgt werden, oder sich dies eben nur einzubilden, aber denselben Stress leiden. Vermutlich für den der die Paranoia oder auch die tatsächliche Verfolgung erlebt tatsächlich egal. Aber für das Umfeld alles andere als egal. Entweder besteht das Umfeld aus Tätern, oder es wird zu Tätern erklärt. Das hat eine eigene Dynamik, die eine ziemliche Zerstörungskraft entwickeln kann.
Im Endeffekt müssen dann Menschen auf die Paranoia reagieren, die nichts damit zu tun haben.