Nachrichten, die bewegen (III)

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Ambiente
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 17:19

Eremit hat geschrieben:Wobei zwischen der narzisstischen und der egoistischen Gabe zu unterscheiden ist, sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Eigentlich könnte man hier genauso gut zwischen anonymen und nicht-anonymen Spendern unterscheiden.
Eremit hat geschrieben:Man kann kein Menschenfreund und wohlhabend zugleich sein, beides schließt einander zwangsläufig aus.
Hier hat es bei mir etwas länger gedauert, bis ich vom Hüsteln runtergekommen bin. Wegen meiner Sprachbarriere bin ich dir zwar schriftlich unterlegen, aber meine Finger brennen...
Eremit hat geschrieben:Altruisten teilen, und wer teilt, kann es nicht zu Wohlstand bringen.
Meistens teilen sie nur, weil sie nie den nötigen Umgang mit Geld gelernt haben.
Eremit hat geschrieben:Einsamkeit ist mir bis jetzt bei keinem aufgefallen, höchstens Frustration aufgrund von Langeweile. Die Scheue erstreckt sich auch nur auf Menschen, deren finanzieller und somit sozialer Status nicht gleichauf ist.
Da es mir zu abwertend klingt, das Wort "Reich" zu verwenden, habe statt dessem "wohlhabend" geschrieben. Ab gewissem Vermögenslevel ist es kaum noch möglich, mit sog, Normalverdienern frei zu kommunizieren oder gar echte Freundschaften zu schliessen. Es ist kein Arroganz dahinter, sondern einfach nur gewisse Entspannug, wenn man auch über alltägliche Sorgen und Probleme reden kann, ohne sich ständig verstellen oder unterbewusst ständig dafür rechtfertigen zu müssen, daß man etwas mehr als andere hat. Es interessiert auch niemand unter richtig Reichen (wieder das Fluchwort...), wie oder womit der andere an das Geld gekommen ist. Dafür interessieren sich meistens doch nur die, die es eben nicht so viel haben. (Ja, ich weiss, diese abgenutzten Klishees...).
Eremit hat geschrieben:Wohlhabende Menschen verfallen nur dann in Spendierlaune, wenn sie ihr Vermögen bedrohnt sehen.
Das war wohl nur als Scherz gemeint?
Eremit hat geschrieben:
Raziel hat geschrieben:[…] Die Reichen haben diesen Krieg begonnen und sie werden ihn auch gewinnen.
So ist es. So war es immer und wird es immer sein.
Was meinst Du überhaupt mit "Gewinnen"?
Eremit hat geschrieben:Wenn alles so weiterläuft, wird es eines Tages auch keine "Reichen" und "Armen" mehr geben, dann gibt es nur noch Arkologiebewohner und Wilde, beide werden überhaupt nichts mehr miteinander zu tun haben.
In Wirklichkeit WOLLTEN die Wilden auch immer nur unter den anderen "armen Wilden" bleiben und immer wieder dorthin zurückkehren...weil sie eben alle unter sich Menschenfreunde sind.

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Nico
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 18:18

19:11 Brüssel: Frau greift drei Menschen mit Messer an. Der Tag

http://n-tv.de/der_tag/Montag-22-August ... 71561.html

Psychische Probleme wiedermal....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 20:48

Ich verstehe eure Probleme nicht. Erstens freue ich mich über jeden Unternehmer, weil heute die Leutz eher in die Verwaltung abhauen. Zweitens finde ich einen gesunden Arbeitsmarkt viel wertvoller als den besten Sozialstaat.

Die Hälfte seines Einkommens gibt ein Alleinverdiener selten ab, weil Alleinverdiener mit 3 Kids eher in der Unterstufe anzutreffen sind. Oe gehört leider zu den Transferleistungskönigen mit allen Konsequenzen.
Ist jemand krank oder behindert, gibt's Geld statt notwendigen Arbeitsmarktreformen, was wiederum die Aufstiegs- und Selbstbestimmungschancen betroffener erheblich einschränkt. Aber Geld auch nur so lange, bis alles aufgebraucht und verprasst wurde. Spätestens dann erfolgt ein harter Cut und die Bezieher stehen blöd da.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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simonius
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 21:38

Die unternehmer fischen die Leistungsfähigsten vom Arbeitsmarkt ab. Das bedeutet meist jung, gesund, glatter Lebenslauf , gute Zeugnisse und am besten kinderlos. Weil maximale Leistung und geringes Risiko. Kranke, Behinderte, Alleinerziehende haben kaum eine Chance. Nicht mal “ ältere“ Menschen, es gibt Unternehmen, die sortieren jeden über35 knallhart aus.
Einen sozialeren Arbeitsmarkt, kannst du dir vom Unternehmertum nicht erwarten, sonst gebe es ihn ja längst. Und vom Staat kannst du es dir auch nicht erwarten zu groß ist die Lobby der Unternehmer. Also haben wir genau das, was wir jetzt haben viele Sozialhifeempfänger, 1 Eurojobs und hin und wieder sinnlose Arbeitsmaßnahmen.

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Broken Wing
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 22:37

Naja ein Unternehmer ist nun mal nicht die Caritas. Klar sortieren viele Betriebe die Fähigen aus, das ist auch gut so. Da sehe ich schon auch den ersten Denkfehler: Kranke und Behinderte könnten nicht mehr leisten. Dies wird durch massive Lohnzuschüsse eigentlich auch nur unterstrichen, quasi als Schadenersatz und zementiert sich dann weiter in den Köpfen. Oder sollte der Staat jetzt plötzlich alle über 35 mit Sonderzuschüssen begünstigen? Das würde in einen weiteren Teufelskreis mit mehr Arbeitslosen über 35 führen.

Was sollte jemand denken, der so viel Unterstützung bekommt, bloß weil er einen mit Behinderung anstellt?



Und dass ein Unternehmer mehr verdient als ein Unselbstständiger muss wohl auch nicht wirklich begründet werden, also dass es ihm nicht genauso wehtut wie einem Büromitarbeiter. Alle gleich viel wäre Innovationskiller Nr. 1.

Für 1 Euro Jobs gibt es andere Erklärungen als die achso bösen Unternehmer. Ineffiziente Verwaltung, Korruption, Vetternwirtschaft o.ä. Oder einfach eine veraltete Arbeitspolitik. Durch fortschreitende Technologien werden relativ wie absolut nicht mehr so viele Arbeitskräfte gebraucht. Daher wird man sich überlegen müssen, woran man die Entlohnung zukünftig koppelt.

Zwar meine ich, dass von unten nach oben verteilt wird, dies aber, indem man wohlhabende steuerlich begünstigt, zB in Ermangelung einer Erbschaftsteuer. Dennoch halte ich, wie gesagt, es für sinnvoll, sich auch mal Gedanken über die Nachteile eines überbordenden Transfersystems zu machen, in dem eine Mutter begünstigt wird, eine Frau, ein Unternehmer, ein Nichtunternehmer etc. etc. Und am Ende bekommt einfach jeder Geld, bis eben nichts mehr da ist und keine Zeit mehr, um die Katastrophe durch Reformen abzuwenden.


Ich habe jedenfalls keine Angst vor meinem unglatten Lebenslauf.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


mio
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Beitrag Mo., 22.08.2016, 22:43

Broken Wing hat geschrieben:Und am Ende bekommt einfach jeder Geld, bis eben nichts mehr da ist und keine Zeit mehr, um die Katastrophe durch Reformen abzuwenden.
Broken, ich hab den "Fachbegriff" jetzt mal wieder natürlich nicht drauf, aber es gibt Untersuchungen dahingehend, dass das Problem insgesamt weniger in der "Leistungsfähigkeit" (insgesamt) einer Gesellschaft liegt (also darin, was die "Gesamtgesellschaft" erwirtschaftet, auch mit "weniger" Arbeit) sondern in der Verteilung. Es wäre also theoretisch genug für alle da, so rein "wirtschaftlich" gesehen. Nur dass eben alle so tun, als wären sie arm und könnten sich das nicht leisten. Das Problem ist die Gier, nicht die faktische "Unterversorgung" der Gesamtgesellschaft (auch wieder rein wirtschaftlich gesehen - also so Bruttosozialprodukt mässig.).

Und Gier basiert immer auf Mangel und Angst. Da wage ich zu pauschalisieren.

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Nico
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Beitrag Di., 23.08.2016, 07:39

mio hat geschrieben:
Und Gier basiert immer auf Mangel und Angst. Da wage ich zu pauschalisieren.
Da hab ich ganz andere Erfahrungen, Gier zieht sich durch alle Altersgruppen und alle Gesellschaftsschichten.

Ich kenne einige durchaus wohlhabende Menschen die geradezu ein Muster an Gier darstellen, Mangel kennen diese nicht und wovor sie Angst haben sollten erschließt sich mir auch nicht.
Zuletzt geändert von Nico am Di., 23.08.2016, 08:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Nico
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Beitrag Di., 23.08.2016, 07:49

simonius hat geschrieben:Die unternehmer fischen die Leistungsfähigsten vom Arbeitsmarkt ab. Das bedeutet meist jung, gesund, glatter Lebenslauf , gute Zeugnisse und am besten kinderlos. Weil maximale Leistung und geringes Risiko. Kranke, Behinderte, Alleinerziehende haben kaum eine Chance. Nicht mal “ ältere“ Menschen, es gibt Unternehmen, die sortieren jeden über35 knallhart aus.
Einen sozialeren Arbeitsmarkt, kannst du dir vom Unternehmertum nicht erwarten, sonst gebe es ihn ja längst. Und vom Staat kannst du es dir auch nicht erwarten zu groß ist die Lobby der Unternehmer. Also haben wir genau das, was wir jetzt haben viele Sozialhifeempfänger, 1 Eurojobs und hin und wieder sinnlose Arbeitsmaßnahmen.
Jö das ist ja wieder einmal sooo schön einseitig, wie wäre es wenn du dein zweites AUge auch mal aufmachen würdest ?
Nicht dass ich mich jetzt als sozialer Wunderknabe hinstellen möchte, aber in meinem Betrieb gab es bei der versuchten Eingliederung von behinderten bzw. beeinträchtigten Mitarbeitern vor allem massiven Widerstand der übrigen Belegschaft.
Von " wenn der /die mit den Fähigkeiten xy verdient muss ich mindestens zz verdienen" bis " wie komme ich dazu hinter der/den nacharbeiten zu müssen?" ist so ziemlich alles dabei gewesen.
Ausserdem wird diesen bedauernswerten schwächeren der Arbeitswelt vom Gesetzgeber mit Vorschriften und Auflagen bis hin zum Wahnsinnskonstrukt eines geschützten Arbeitsplatzes mit allen Mitteln ein Bärendienst erwiesen.
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simonius
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Beitrag Di., 23.08.2016, 13:02

Soll das heißen deine Mitarbeiter akzeptieren keine Behinderten?
Bei mir in meiner alten Firma war auch ein Behinderter, sehr hoch qualifiziert, der hat bessere Arbeit geleistet, als einige Gesunde, der war einer der besten dort. Es ist ein Vorurteil, dass Behinderte schlechtere oder langsamere Arbeit leisten. Du solltest mal mit deinen Mitarbeitern reden, wenn wieder mal so ein Fall auftritt. Und Nein, er hat auch nicht seinen bombenfesten Kündigungsschutz ausgenutzt.

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Beitrag Di., 23.08.2016, 13:16

Kommt halt auf die Art der Behinderung an.
Bei dem Fall den ich beschrieb, ging es nicht um körperliche Behinderung sondern um Defizite aufgrund Sauerstoffmangel bei der Geburt. An schlechten Tagen war sie halt sehr langsam und trotzdem fehleranfällig.
In der Produktion können bei mir ohnehin keine Behinderten arbeiten da zu gefährlich und zu schwere Arbeit.
Was ich aber schon oft hatte,waren Auszubildende mit Defiziten oder aus desolaten Verhältnissen. Das hat manchmal sehr gut geklappt.
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Beitrag Di., 23.08.2016, 13:33

Außerdem ist es ja echt nicht so, dass sich haufenweise Behinderte bewerben würden die ich ablehne.
Genaugenommen hab ich die Person von dem beschriebenen Fall damals ja selbst aktiv gesucht indem ich mich mit der entsprechenden Institution in Verbindung gesetzt habe und das mache ich seither halt nicht mehr.
Aber ich hatte noch nie eine Bewerbung eines behinderten Menschen.
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Beitrag Di., 23.08.2016, 13:39

simonius hat geschrieben: Und Nein, er hat auch nicht seinen bombenfesten Kündigungsschutz ausgenutzt.
Gibt es sicher auch, aber wenn so einer das ausnützt ( und da gibt es genügend davon) kannst du dir als AG die Kugel geben.
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simonius
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Beitrag Di., 23.08.2016, 14:16

Ja, der extreme Kündigungsschutz ist tatsächlich eher ein Einstellungshindernis für Behinderte. Es würden sicher mehr Unternehmen Behinderten eine Chance geben, wenn das nicht mit einem solch großen Risiko für den Arbeitgeber verbunden wäre. Das sehe ich durchaus auch so.


mio
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Beitrag Di., 23.08.2016, 21:51

Nico hat geschrieben:Ich kenne einige durchaus wohlhabende Menschen die geradezu ein Muster an Gier darstellen, Mangel kennen diese nicht und wovor sie Angst haben sollten erschließt sich mir auch nicht.

Interessant, dass Du nur ans Geld zu denken scheinst...einen Mangel an "Gütern" meinte ich eher nicht.

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Nico
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Beitrag Mi., 24.08.2016, 04:51

Ich denke grundsätzlich sehr wenig ans Geld ( ausser beruflich ) aber beim Thema Gier fällt es mir schon als erstes ein.
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