Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Rubey
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Beitrag So., 28.02.2016, 19:55

Hallo ihr Lieben,

ich war nun ca. 1 Jahr nicht mehr bei meiner Ex-Therapeutin. Sie hat damals die Therapie abgebrochen. Lange Geschichte. Sie hat damals betont, dass es ihr nicht leicht fällt, ihre Türen allerdings nicht geschlossen für mich sind. Ich hing sehr an ihr und es fiel mir gar nicht leicht mich von ihr zu verabschieden. Nun hat sich in dem einen Jahr sehr viel getan, ich habe die Diagnose DIS erhalten und werde dementsprechend ganz anders behandelt (vorher DBT bei einer Borderlinediagnose). Die Therapeutin kennt mich sehr gut, wir hatten einen sehr intensiven Kontakt. Und da ich immer wieder an der Diagnose zweifel und mir nicht sicher bin, würde ich die Therapeutin gerne fragen, ob sie sich eine Stunde für mich Zeit nehmen könnte, um über die Diagnose etc. zu sprechen. Ich weiß nicht, ob sie es macht.
Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob es gut wäre. Ich habe damals einen Schlussstrich gezogen, ziehen müssen. Habe eine ganz andere Art von Therapie angestrebt etc. Eigentlich tut es mir gut. Aber die Zweifel bleiben. Meine neuen “Begleiter“ kennen mich noch nicht lange, arbeiten alle zusammen, sind also einzelnd nicht neutral. Die Therapeutin schon. Denkt ihr, dass es mir helfen könnte? Wie könnte es mir schaden, mich verunsichern o.Ä?

Ich bin mir so unsicher, aber der Drang ist sehr groß sie zu fragen...

Vielleicht hat jemand einen Rat?

Liebe Grüße

Rubey

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Myhre
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 18:12

Liebe Rubey,
ich kann dir nicht sagen,wie das für dich sein wird.
Aber ich würde es versuchen.
Wenn es nicht gut läuft hast du nichts verloren,ausser der Illusion,dass es helfen könnte.
Deine Begleiter sind ja nach wie vor dann für dich da...oder nicht?
Liebe Grüsse
Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Rubey
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 19:22

Lieben Dank für deine Antwort liebe Myhre

Ja genau, es geht mir wirklich nur um dieses eine Gespräch, um eine Rückmeldung.

Alles Andere, was ich im Moment so in Anspruch nehme, würde genau so weiterlaufen. Ich hätte also wirklich nicht so viel zu verlieren. Außer vielleicht den Abstand zu der Therapeutin, um den ich lange kämpfen musste. Aber ich denke, dass ich auch das hinkriegen würde.

Und da ich im Moment bei einer Therapeutin, die sich mit DIS auskennt probatorische Sitzungen habe, könnte man die Stunde bei der Ex-Thera vielleicht auch auf diese Weise abrechnen lassen.

Ich meine, nach zwei Jahren VT hätte sie doch merken müssen, dass ich Viele bin..?!

Liebe Grüße

Rubey

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Myhre
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 19:38

Liebe Rubey,
ich weiss nich ob man das so vorraussetzen kann?
Sie hat dich in den zwei Jahren ja nur stundenweise erlebt.
Wenn du nicht direkt vor ihrer Nase geswitcht hast...kann schon sein,dass sie das nicht vermutet hat.
Da gehen viele erstmal von einer emotional instabilen Persönlichkeit aus oder von Borderline allgemein.
Ich hab da auch einiges durchgemacht an Fehldiagnosen bis die DIS klar diagnostiziert war.
Liebe Grüsse
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Mahatma Ghandi

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Unecht
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 19:46

Mein Therapeut hat über fünf Jahre nichts gemerkt, weil er sich damit nicht auskannte. Er hat nur gemerkt, dass es mit mir irgendwie schwierig ist. Und ich hatte auch andere diagnosen wie borderline und ängstlich - vermeidene PS.

Ich weiß nicht, ob ich an deiner stelle da hin gehen würde. Vermutlich nicht. Wenn du sowieso bei einer anderen Termin hast... Andererseits könnte deine alte Therapeutin auch dazu lernen, wenn du es ihr sagst. Aber das ist ja eher weniger deine sache. Ich merke schon, ich bin keine Hilfe.. Trotzdem liebe Grüße,
Unecht
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

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Disso
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 12:20

Rubey hat geschrieben: Und da ich immer wieder an der Diagnose zweifel und mir nicht sicher bin, würde ich die Therapeutin gerne fragen, ob sie sich eine Stunde für mich Zeit nehmen könnte, um über die Diagnose etc. zu sprechen.
Hallo Rubey

Wenn die Therapeutin damals keine DIS diagnostiziert hat, ich es möglich, dass sie es heute genauso bezweifelt - Würde Dich das nicht noch mehr verunsichern, wenn Du ohnehin schon zweifelst?

Wenn sie der Diagnose zustimmen würde, ließe es Dich dann weniger zweifeln? (Ich zweifel nach Jahren immer noch.)

Kann es sein, ganz unbewusst natürlich, dass Du so rückwirkend die Trennung rechtfertigen kannst? So nach der Art - ätsch Du hast das nicht gesehen, das konnte doch nur mit einem Abbruch enden.

Was würde sich in realitas für Dich ändern? Meinst Du, es liefe dann besser mit Deinen jetztigen Helfern? Wie beeinflusst Dich das Wissen im Alltag?

Könnte das Treffen mit Ihr den Wunsch nähren, bei Ihr wieder anzufangen?
Und wenn ja, wie gehst Du mit einer eventuellen Ablehnung um?

Was kostet mich die Therapiestunde?

Das sind so die Fragen, die ich mir stellen würde.

LG Disso

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Rubey
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 16:01

Hallo ihr,

vielen Dank für eure Rückmeldungen

Auf gar keinen Fall geht es mir um ein Vorführen der Therapeutin. Ich bin Meisterin im Verstecken und Verbergen, deswegen kann ich mir schon vorstellen, dass sie es nicht gemerkt haben kann. Ich hatte zum Ende der Therapie auch schon eine dissoziative Störung als Diagnose.

Die Hoffnung, dass sie mich wieder als Patientin nimmt, habe ich auch nicht wirklich. Ich weiß, dass es richtig war die Therapie abzubrechen. Sie konnte mir damals nicht das geben, was ich brauchte/brauche. Und heute leider auch nicht mehr. Erwartungen diesbezüglich habe ich nicht. Nicht mehr.

Ich wurde jahrelang, seit meinem 15. Lebensjahr, immer durch Druck, Kontrolle, Zwang, wenig Eigenverantwortung etc. behandelt. Und nun nicht mehr. Es überfordert mich und macht mir Angst. Nun soll ich auf mich hören, bzw. auf einige Kleine und Große in mir. Kein Druck mehr, keine Kontrolle.

Ich hätte gerne eine Einschätzung. Ich möchte mit einer Person sprechen, die mich als “Ganzes“ sieht, als eine Person. Und nicht über mich hinweg mit anderen Anteilen spricht oder von mir erwartet, dass ich die Verantwortung übernehme.

Aber ich muss mir da glaube ich noch einmal Gedanken machen.

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Rubey
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Beitrag Do., 03.03.2016, 21:55

Ich habe ihr heute gemailt, ihr die Situation erklärt und sie nach einer Stunde gefragt.

Keine gute Idee Ich bin so blöd! Wirklich gut damit fühle ich mich nicht damit, ich spüre wieder diese große Sehnsucht. Ich vermisse sie.

Sie hat auch total lieb geantwortet. Zwar nur gefragt, ob ich ihr geschrieben hätte, weil sie ausversehen eine Mail gelöscht hatte, sie nicht lesen konnte und auch nicht wieder herstellen kann. Ich soll sie doch bitte noch einmal senden. Und ganz unabhängig gefragt, ob es mir gut geht.

Ach man

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Disso
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Beitrag Do., 03.03.2016, 22:24

Hi Rubey,

fällt Dir bestimmt nicht leicht, mir der Ablehnung der Stunde umzugehen. Aber so, wie es sich für mich liest, lehnt sie Dich nicht ab.
Rubey hat geschrieben:Alles Andere, was ich im Moment so in Anspruch nehme, würde genau so weiterlaufen. Ich hätte also wirklich nicht so viel zu verlieren. Außer vielleicht den Abstand zu der Therapeutin, um den ich lange kämpfen musste. Aber ich denke, dass ich auch das hinkriegen würde.
Was Du einmal geschafft hast, wird auch ein zweites Mal funktionieren.

Auch wenn es weh tut, Du hast jetzt Klarheit und kannst Dich den zukünftigen Dingen mit mehr Aufmerksamkeit widmen.

LG Disso

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Rubey
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Beitrag Do., 03.03.2016, 23:08

Achso, nein. Ich habe mich etwas komisch ausgedrückt. Sie hat die Mail gar nicht lesen können, da sie ein neues Handy hat und die Mail nicht lesen konnte, bzw. sie ausversehen gelöscht hat. Sie hat ausschließlich gesehen, dass ich ihr geschrieben hatte und mich gefragt, ob ich ihr die Mail noch einmal senden kann. Und mich halt gefragt wie es mir geht. Sie wirkte eher erfreut und gespannt. Allerdings konnte ich ihr die Mail erst abends erneut senden, deswegen habe ich noch keine Rückmeldung auf meine eigentliche Frage.

Aber schon allein, dass sie sich so schnell meldet, mich fragt wie es mir geht, macht ganz viel mit mir

Ich weiß nicht, was ich morgen machen werde, sollte sie mir einen Termin anbieten. Ihn wieder abzusagen wäre nicht in Ordnung von mir.

Das Beste wäre wohl, wenn sie mir schreibt, dass sie es nicht möchte...

Danke euch.

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Disso
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Beitrag Do., 03.03.2016, 23:15

Wenn ich Deine Zeilen für mich mal sortieren darf?

Du hast Dich jetzt mit der Entscheidung, Dich bei Ihr zu melden, so "gequält" und hast solche Sehnsucht, dass Du dann doch anrufst, ihr noch einmal die E-Mail mit Deiner Bitte schickst, um dann → → → darauf zu hoffen, dass sie Dir doch keinen Termin anbietet?


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Unecht
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 04:42

Ich drücke dir die Daumen, dass sie dir einen Termin anbietet und du es schaffst, hinzugehen und die Zweifel beiseite zu schieben

Liebe Grüße,
Unecht
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Rubey
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 10:45

@Disso

Dann kannst du dir ja ungefähr vorstellen wie “leicht“ es mir fällt Entscheidungen zu treffen Und dann gibt es ja auch noch Andere in mir, die auch mitreden wollen. Ambivalenz lässt grüßen

@Unecht Lieben Dank!

Sie hat mir übrigens geantwortet und hält es nicht für sinnvoll, wenn wir uns für eine Stunde sehen, da sie keinen Überblick mehr über meine derzeitige Situation hat und sich nicht in die Therapieziele von meinen jetzigen Behandlern einmischen möchte, bzw. mich verunsichern möchte. Shit happens. Sie hat sich gefreut von mir zu lesen

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Unecht
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 20:26

Es ist wahrscheinlich das vernünftigste, auch wenn es zumindest einem Teil von dir weh tut. Aber schön, dass sie sich gefreut hat, von dir zu lesen


Ich hatte ja eigentlich vor, in eine Klinik zu gehen. Mein Psychiater hatte einen Termin bei einer Ärztin für Rehabilitation-Medizin gemacht, damit die den Antrag ausfüllt. Eigentlich war der Termin heute, hat mir mein Psychiater zumindest geschrieben. Aber als ich da heute war, sagten die mir, der Termin sei erst ende mai.. Ich versuche aufrecht zu stehen, aber der Boden unter mir bröckelt ganz schön. Weil die Klinik doch mein Ziel zum Durchhalten war.. Fühle mich so verloren irgendwie.

Dazu kommt, dass ein Kind in mir immer mehr Kontakt zum Therapeuten aufnimmt, was das Dunkle in mir sehr sauer macht und ich spüre teilweise diese wut, die mir echt bisschen Angst macht..
Zumal es mir auch sehr unangenehm peinlich ist, weil ich mich nicht vor meinem Therapeuten wie ein kleines Kind benehmen möchte. Ich bin mir nämlich durchaus bewusst, dass ich kein kleines Kind bin.. :/
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Candykills
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:17

Unecht hat geschrieben:
Dazu kommt, dass ein Kind in mir immer mehr Kontakt zum Therapeuten aufnimmt, was das Dunkle in mir sehr sauer macht und ich spüre teilweise diese wut, die mir echt bisschen Angst macht..
Zumal es mir auch sehr unangenehm peinlich ist, weil ich mich nicht vor meinem Therapeuten wie ein kleines Kind benehmen möchte. Ich bin mir nämlich durchaus bewusst, dass ich kein kleines Kind bin.. :/
Das war bei mir damals auch so, dass unser Kleinster sehr viel Kontakt zur Thera aufnahm, während unserer dunkler Bereich (wir fassen diese Anteile alle unter dem Wort Schwarz zusammen), das nicht wollte.
Der Kleine hat sich aber durchgesetzt und hat uns letztendlich enorm dabei geholfen eine Bindung zur Therapeutin aufzubauen. Das war ein ordentlicher innerer Kampf, aber wenn du das Kleine etwas unterstützen kannst, dann tu es und wenn nicht wünsche ich dir, dass es auch so einen Radau macht wie unser Kleiner, der sich von nichts und niemanden aufhalten ließ diese Bindung herzustellen und einzugehen.
Oft scheinen wohl die Kleinen grade auch darin ihre Aufgabe zu haben - sie haben noch Bindungssehnsucht, während wir größeren Anteile eher unter Bindungsphobie leiden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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