Thread zum Krieg in der Ukraine

[stern]

Sie hat einfach gesagt, ja, das war damals halt so. Also das war so üblich, das war normal, das haben alle so hingenommen. Sie hat sich nicht mal darüber beschwert.

Ja, das hört man öfters.

Russ. Soldaten sind u.U. so sozialisiert, dass seit 2017 häusliche Gewalt in R auch nicht mehr unbedingt verfolgt wird:

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldu ... her-gewalt

Die konservative Abgeordnete und Vorsitzende des Familienausschusses, Jelena Misulina, hatte das Gesetz initiiert. Ihr Argument: Ein Gefängnisaufenthalt wegen eines simplen "Klapses" verschlechtere lediglich das Familienklima. "Das ist ein familienfeindlicher Zustand", argumentierte sie im Parlament. Denn: Schläge seien ein adäquates Mittel zur Erziehung – und entsprächen der russischen Familientradition. "Wir wollen nicht, dass man zwei Jahre im Gefängnis sitzt, nur weil es einmal einen Klaps gegeben hat."

oder: https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty ... n-russland#

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[stern]

Quelle: https://twitter.com/sarahbosetti/status ... 7900100608

Was sie wollen könnte

Breaking News... just nach einer Umfrage, dass sie sowohl für einen guten Teil von AFD-, FDP- und LINKEN-Wählern wählbar wäre. Kommt nun doch doch die eigene Partei? Sie lässt es weiterhin offen.

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht wird nicht mehr für ihre Partei Die Linke kandidieren. Der Zeitung "Rheinpfalz" sagt sie: "Eine erneute Kandidatur für die Linke schließe ich aus."

https://www.n-tv.de/newsletter/breaking ... 60186.html

Das andere Video muss ich noch ansehen.

[münchnerkindl]

Naja, Sarah Wagenknecht ist ja auch im Rahmen von Corona durch Verschwörungstheorien aufgefallen...

[stern]

Und denen könnte sie eine (neue) "Heimat" bieten. Stellt sie zumindest manchmal fest, dass sich nicht jeder repräsentiert füh!t. Sie polarisiert, ihre steilen Thesen (diese zwei Themen betreffend) habe ich vernommen. Aber wofür sie sonst steht?
Vllt. hört sie aber auch auf. Oder gründet mit Schwarzer eine neue Bewegung. Oder wie fit ist Lafontaine noch?
Petry hat das Vorhaben dann aber auch nicht umgesetzt. Beide genossen am Ende nicht mehr wirklich viel Rückhalt innerhalb der eigenen Partei. Was wollen sie dann auch machen?

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[ziegenkind]

Es gibt wirklich integre Leute:

Marcus Keupp, Militärexperte der ETH-Zürich, hat den größten deutschen Medienhäusern mitgeteilt, dass er an keiner Diskussionsrunde mehr teilnehmen wird, bei der „ahnungslose Exponenten und Propagandisten“ wie Wagenknecht, Varwick etc. eingeladen sind:
„Geschätzte Damen und Herren aus Presse, TV und Radio
Erlauben Sie mir den folgenden "rant": Es ist mir unverständlich, warum Ihre Sender immer wieder Personen eine Bühne geben, die entweder durch völlige Unkenntnis der staatsrechtlichen, militärischen und zivilen Verhältnisse in Russland und der Ukraine auffallen (z.B. Johannes Varwick bei Lanz, 28.02.) oder Menschen wie Sahra Wagenknecht, die Ihre Sendungen für propagandistische Zwecke missbrauchen und - oft von der Moderation unwidersprochen und unkorrigiert - die Bevölkerung irreführen und hierfür immer wieder eine Bühne geboten bekommen.
Vielleicht ist es Sensationsgier (zugegeben, diese Exponenten triggern und steigern die Quote), vielleicht auch Naivität. Jedenfalls bin ich entsetzt über die Tendenz der deutschen Medienlandschaft, diesen Exponenten - seien sie nur schrill genug, auf Logik oder Fachkenntnis kommt es nicht an - eine Bühne zu bieten, auch noch nach zwölf Monaten Krieg. Mag es auch faktenfrei sein - hauptsache die Menschen haben starke Überzeugungen.
Bin gespannt, wann Dieter Bohlen zum Thema Gehirnchirurgie oder Juli Zeh zur Frage der transkasachischen Pipelines spricht. Sicher hat Alice Schwarzer auch eine Meinung zur Transformationsproblematik völkerrechtlicher Normen.
Erlauben Sie mir daher bitte folgende Selbstbeschränkung: Ich werde künftig jede Einladung für Interviews, Gesprächsrunden und Talkshows ablehnen, in denen Personen ohne relevante Fachkenntnis ebenfalls eingeladen oder - per false balancing - als "alternative Sichtweise" präsentiert werden.
Im Hinblick auf die zahllosen ermordeten Zivilisten und die unfassbare Zahl der Kriegsverbrechen infolge des russischen Angriffskrieges haben Sie alle eine Verantwortung vor der Geschichte.
Ich bitte Sie nachdrücklich, dies bei der künftigen Auswahl Ihrer Gäste zu berücksichtigen.
Freundliche Grüsse
Marcus Matthias Keupp“

[stern]

Quelle: https://twitter.com/ehwagner/status/1436022669388963841

False Balancing fiel auch in der Coronakrise auf. Ich bin hingegen noch so sozialisiert: Wer schrille Außenseiterpositionen, steile Thesen oder Verschwörungstheorien vertritt, muss entsprechenden Widerspruch (der Mehrheit) auch aushalten (können).

Teil der Methode Wagenknecht ist m.E, dass sie gezielt solche Positionen aufgreift (wenn sie diese in der Gesellschaft aufspürt), um ihnen eine Heimat zu geben und um damit zu polarisieren. Dass sie damit dann in zig Talkrunden durchgereicht wird, darauf kann sie sich (der Quote sei Dank) ja verlassen. Und so werden dann chinesische Totimpfstoffe als DIE Lösung verkauft... die (gäbe es sie) diejenigen wahrscheinlich dennoch nicht wollten. Und wahrscheinlich auch sie nicht. Auch eine Art von Populismus... den sie rhetorisch geschickter verpacken kann als manch' andere. Ich weiß dabei oft nicht, ob sie die Linke repräsentiert oder die Marke Wagenknecht.

[münchnerkindl]

Teil der Methode Wagenknecht ist m.E, dass sie gezielt solche Positionen aufgreift ...

Bei Sarah Wagenknecht ist halt das Problem dass sie in einigen Bereichen durchaus schlüssige und sinnvolle Aussagen macht und Situationen nachvollziehbar analysiert, zB Sozialpolitik und Probleme des Kapitalismus.
In den Bereichen wird sie mit Recht ernst genommen mit ihren Aussagen.

Und dann nutzt sie diesen Ruf den sie sich in dem Bereich erarbeitet hat dazu, Corona-Verschwörungsbullshit und kompletten Nonsens über den Krieg in der Ukraine zu verbreiten.

[stern]

Ich denke, ähnlich wie bei "Aufstehen" (ihrer gefloppten Bewegung, die damals durch die Gelbwesten-Proteste inspiriert war) will sie Nichtwählern, die sich nicht respräsentiert fühlen eine Heimat bieten bzw. AfD-Wähler zurückholen. Das klang bei beiden Engagements immer wieder an. Sie greift das auf und ist dann ein Sprachrohr. Zur Not würde sie vielleicht auch verargumentieren, dass der Himmel grün ist.
Den o.g. Militärexperten kann ich sehr gut nachvollziehen. Bedenklich fände ich aber anderseits, wenn es dann niemanden mehr gäbe, der etwas entgegensetzt.

Für mich hakt das Manifest an der Stelle, dass es nicht um Kriegstreiberei geht (bzw. Krieg versus Frieden), sondern um Selbstverteidigung (mit Unterstützung) - was etwas fundamental anderes ist. Aber das polarisiert halt nicht so schön.

[Hiob]

Sarah Wagenknecht während eines Krieges mit der Forderung nach Verhandlungen und Frieden als Gefahr für die Demkoratie zu bezeichnen, wie es unsere lupenreinen Medien inzwischen tun, könnte man durchaus als kreativ bezeichnen.

Der Diktatfrieden, vor dem die in der Erwachsenenerziehung tätigen Medien derzeit unisono reden und der einen erzwungenen Frieden unter aufgezwungenen Bedingungen illustrieren soll, wurde in den Jahren nach 1919 ebenso verwendet. Damals war jedoch die Bezeichnung Schandfrieden gebräuchlicher. Und wisst ihr, wer damals welchen Frieden so bezeichnete? Die Vereinbarungen durch den Versailler Vertrag, 1919, welche nach latenter Ansicht der Bevölkerung und einiger Anheizer einen diktatorischen Frieden zu den Bedingungen der Alliierten und zu unangemessen großen Lasten Deutschlands darstellten. Diesen Schandfrieden nutzten die nach und nach aufkommenden Nazis als Empörungsvehicel für eine Art Bereinigung der "unwürdigen Verhältnisse". Die Nazis nutzten das Wort Schand- ode Diktatfrieden als Bestandteil ihrer größeren Ambitionen. Und heute sind es wieder die mit dem Hegemonialanspruch, die diesmal vielleicht nicht unbedingt weiter aufstreben, die jedoch ihre Hegemonie aufrechterhalten wollen. Und eben diese fürsorglichen und moralischen Meinungsführer verwenden heute in ihren Meinungsfindungsmedien zur Abwehr eines "falschen Friedens" wieder den "Diktatfrieden".

Wer Sarah Wagenknecht Nähe zu Verschwörungstheorien und Rechtspopulismus unterstellt oder sie als Opfer von Putinpropaganda abwertet, der gibt sich als Wiedergeber von bewähten Naziparolen eine merkwürdige geistige Blöße.

Eure Fähigkeiten, gepaart mit der verbreiteten Bereitschaft zu freiheitseinschränkenden "Maßnahmenden aus wichtigem Grunde", garniert mit grünen Volkserziehern an der politischen und medialen Spitze, die wieder neue, akzeptierte, wichtige Gründe erfunden haben, lassen mir das kalte Grausen über den Rücken streichen.

[münchnerkindl]

Sarah Wagenknecht während eines Krieges mit der Forderung nach Verhandlungen und Frieden als Gefahr für die Demkoratie zu bezeichnen, wie es unsere lupenreinen Medien inzwischen tun, könnte man durchaus als kreativ bezeichnen.

Nochmal, niemand ist gegen Verhandlungen. Und die finden mit Sicherheit hinter den Kulissen statt.

Die Frage ist, was fordert Russland. Was will Russland hier erreichen?

Hier ist ja die Ukraine, ein souveräner Staat ohne Provokation angegriffen worden. Die Ukraine hat also jedes Recht zu verlangen dass Russland sofort alle Truppen von ukrainischem Gebiet abzieht, sofort die Angriffe auf zivile Infrastruktur einstellt und Reparationen für entstandene Schäden bezahlt.

Russland wird aber eher fordern, den Donbass behalten zu können, andere Landgewinne an der Krim ebenso sowie dass die Ukrainische Regierung gegen eine von Russland abhängige im Stil von Weissrussland ausgetauscht wird, also die Ukraine faktisch kein unabhängiger Staat mehr ist.

Also lieber Hiob. Was soll die Ukraine als das Opfer eines militärischen Eroberungsfeldzugs hier deiner Meinung nach als Verhandlungsmasse den Russen anbieten?

[ziegenkind]

Kleiner Ratschlag: Hiob, lass das mal lieber mit den historisierenden Betrachtungen. Da läuft bei Dir zu viel Durcheinander. Liegt aber vielleicht auch an Deinem Alter ...

Wenn die Nazis mit Blick auf Deutschland nach 1918 von einem Diktatfrieden sprachen, dann übersahen sie damals Interesse halber blind geworden, dass das Deutsche Reich den Preis für die Niederlage in einem Angriffskrieg zahlen musste, den es weit außerhalb der eigenen Territorien geführt hatte.

Die Ukraine hingegen ist auf dem eigenen Territorium angegriffen worden. Ihre Truppen haben keinen Zentimeter außerhalb der eigenen völkerrechtlich anerkannten Grenzen gestanden.

Mit einem Wort: Du vergleichst nicht mal Äpfel und Birnen, sondern eher Elefanten mit Mücken, Hiob mit einem Historiker ...

[münchnerkindl]

Wenn die Nazis mit Blick auf Deutschland nach 1918 von einem Diktatfrieden sprachen, dann übersahen sie damals Interesse halber blind geworden, dass das Deutsche Reich den Preis für die Niederlage in einem Angriffskrieg zahlen musste, den es weit außerhalb der eigenen Territorien geführt hatte.

Die Ukraine hingegen ist auf dem eigenen Territorium angegriffen worden. Ihre Truppen haben keinen Zentimeter außerhalb der eigenen völkerrechtlich anerkannten Grenzen gestanden.

Eben. Das Deutsche Reich war im 1. WK der Aggressor. Das Deutsche Reich hat einen Angriffskrieg auf das Territorium der Nachbarstaaten angefangen und ein grosser Teil der Kämpfe haben auf dem Gebiet dieser angegriffenen Staaten stattgefunden. Deutschland hat in diesen Ländern massive Zerstörungen angerichtet.

Im Grunde genommen hat sich das Dt. Reich hier ganz ännlich wie heute Russland verhalten. Nachbarn angreifen und einmarschieren, um sich dort fremdes Staatsgebiet anzueignen. Die Reparationen die Deutschland nach der Kapitulation zu zahlen hatte haben sich darauf bezogen die Opfer für den durch die Kriegshandlungen entstandenen Schäden eben zu entschädigen, für den Wiederaufbau. Das hat allerdings hauptsächlich die einfache deutsche Bevölkerung geschädigt (die den Krieg garnicht angefangen hatte), was sie dann offen für den Extremismus eines Hitler gemacht hat.

[stern]

Habe gerade einen Vortrag von Wagenknecht angehört. Organisiert von der LINKE, in BY. Online und "nur" hälftig. Es wiederholt sich inhaltlich, was sie zu erzählen hat.
Viel Opferinszenierung, wie sie bzw. ihr Engagement diffamiert wird. Jedes Mal der argumentative Move, dass Verhandlungen nicht einmal versucht würden. Quatsch. Niemand telefoniert zum Spaß mit Putin.
Russland verfolge kaum imperiale-nationalistischen Ziele, sondern geopolitische. So ein (neuerer?) weiterer Move. Aha. Ich bin immer noch keine Russlandkenner. Wenn ich aber in russ. Zeitungen stöbere (am besten nicht zu oft, was was auch für Sahras Reden gilt), kann man dort heraushören, wie demütigend der Zerfall der Sowjetunion immer noch empfunden wird bzw. was als zu Russland gehörig angesehen wird.

Und wisst ihr, wer damals welchen Frieden so bezeichnete?

Der Versailler Vertrag ist bereits im bundesdeutschen Schulunterricht ausgiebig Thema.

dictare (lat.) = diktieren bzw. dictatura = Diktatur. Soweit würde jetzt nicht einmal ich gehen, solche Begriffe Nazis vorzubehalten. Auch wenn die häufiger mit solche Begriffen hantieren mögen.
Anders als z.B. Wagenknecht behauptet, gab es historisch durchaus Kriege, die durch Sieg bzw. Niederlage beendet wurden, so dass die Siegermacht die Bedingungen festlegte (Diktatfrieden).

[stern]

Immerhin hat Sahra uns Anblicke erspart, wie gestern bei einem 'Friedens-Demo'"-chen gestern in Wien.


Quelle: https://twitter.com/msulzbacher/status/ ... 2930764806

Hiob, "Volksverräter" war doch auch ein von den Nationalsozialisten häufiger genutzter Begriff.
Was sind das für Leute, die das nun vor dem Parlament rufen?

Frieden, Freiheit und Neutralität: Wie verträgt sich das mit Russland-Fahne bzw. Reichsflaggen, die vereinzelt auch zunähen waren? Stehen die den für Frieden und Freiheit?


Als lupenreine Populistin würde ich Wagenknecht btw. nicht ansehen, aber sie bedient sich sicherlich Elementen des Populismus. In der Rede, die ich gestern hälftig anhörte, fanden sich am Rande auch "klassisch" linke Positionen (die aber an dem Tag nicht Hauptthema waren). Dass sie mit "ihrer" Partei schon lànger im Clinch lag, was die Ausrichtung angeht und mittlerweile ein Buch veröffentlichte, ist kein Geheimnis. Man wird sehen, ob sie einen Abgang hinlegt, wie damals Lafontaine im Saarland. Oder ob bzw.wie sie sich dann weiter politisch engagiert.

Ihr bisheriges Engagement wurde immerhin von der russ. Botschaft in D honoriert. Und das Demo-chen in Wien hat es auch in russ. Staatsmedien geschafft.

[Blaubaum]

....mittlerweile scheint es in den öffentlich-rechtlichen Medien Uso zu sein, für das Zustandekommen des ersten Weltkrieges eine schwer zu entwirrende Gemengelage von Vorgängen und Interesselagen verantwortlich zu nennen, vom den Schüssen in Sarajevo auf das österreichische Thronfolgerpaar und der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien, Geheimverhandlungen zwischen Frankreich und dem Zaren, mit dem Ziel, Deutschland, das Ö-U einen Blancocheck ausgestellt hat (Wilhelm II: "schnappt euch die Serben, und wenn euch der Russe als Schutzmacht der Serben an die Füße kriegt, dann sind wir an eurer Seite"),in einen 2-Fronten-Krieg zu zwingen
(um sich für die Niederlage und die Schmach von 1870/71 zu rächen und dem mehrhundertjährigen aussenpolitischen Paradigma Frankreichs zu genügen, Deutschland bzw. das "heilige römische Reich deutscher Nation" bzw. das ostfränkische Reich, wenn man so will, endlich in seine Einzelteile zu zerlegen, was im dreissigjährigen Krieg auch schlagend erfolgreich war, in dem Frankreich nicht nur seine eigenen Truppen für die katholische Sache zum Morden und Vergewaltigen nach Deutschland geschickt, sondern zeitgleich das kleine Schweden mit viel Geld für den Aufbau eines schlagkräftigen Söldnerheeres unterstützt hat, welches dann aber natürlich für die protestantische Sache auf deutschem Boden gemordet und vergewaltigt hat...ein Schelm, wer das für eine klassische Verschwörung hält)
über die britische Interesselage, das Großmaul Wilhelm II und seine demonstrative Rivalität zu seinem Cousin und damit zum Empire zu strafen und "ihn" als Weltkonkurrenz auszuschalten (wagte der es doch, Schiffe zu bauen, die sonst nur die Briten bauen (dürfen) und angesichts des dritten Burenkrieges zumindest verbal zu den Buren zu halten, und im französisch-marokkanischen Konflikt zu den Marokkanern) bis zur Rolle der USA, die als letzter Akteur auf der offenen militärischen Bühne nur noch danke sagen brauchte, und : the winner takes it all...

...von den Vorgängen rumd um die Abwicklung des Osmanischen Reiches und der Neuordnung "der Welt", auch im Hinblick auf Erdöl-und Gasvorkommen, zum Beispiel in Irak und Iran, mal ganz abgesehen...

warum ich mir hier die Finger wund schreibe?
Na, mir geht es darum, darauf hinzuweisen, daß die Zusammenhänge und Hintergründe auch für diesen scheiss Krieg möglicherweise mal wieder nicht so einfach sein werden wie allzu simple Narrative es zu allen Zeiten suggerieren und suggeriert haben ("mitten im Frieden überfällt uns der Feind!"Wilhelm II., "Saddam baut Atombomben und will die Welt vernichten" George W.Bush).

Und weil ich echt die Krätze kriege, wenn ich auch nur das V von Verschwörungstheorie lese, jedenfalls in den hier üblichen Zusammenhängen...ALLE Geheimdienste und Ermittlungsbehörden bilden Verschwörungstheorien, das ist eine ihrer zentralen Aufgaben, das wird von ihnen erwartet (sofern sie nicht vergessen, ihre Theorien oder Annahmen hinterher auch sorgfältig zu veri-oder falsifizieren)...und in einem demokratisch-pluralistischen System wie dem unsrigen, das mündige Bürger braucht, um zu funktionieren, ist es somit die Aufgabe aller Bürger, um die Ecke zu denken anstatt irgendwas mit der dunklen Seite des Mondes und mit den Ausserirdischen zu glauben.

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