Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 09:37

Liebe(r) Myhre

Mir wird auch ganz gruselig beim Gedanken bei Frau Michaela Huber als Fall in der Supervision gewesen zu sein, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich kann dagegen natürlich mit meinen Rückmeldungen aus einem Psychoforum kaum gegen halten, das verbucht die dann wahrscheinlich unter "Psychos unter sich".
Ich habe einfach das Gefühl, als hätte sie mir den ganzen Sack über gehängt, wissentlich dass ich den mit meiner Art auch annehme im Normalfall und mich selbst wieder als Täter sehe.
Ich trete schon wieder auf der Stelle, weil ich mir anscheinend nicht die richtigen Fragen zu stellen weiß. Und hinzukommt, dass ich nicht weiß, ob ein Therapeutenwechsel bei der Krankenkasse überhaupt so einfach durchgeht.

Aber danke dir, für das Nehmen ein Stück der Last!
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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lilu
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 10:39

Hallo Candy,
Kontakt zu Anteilen bekomme ich nur eingeschränkt zur Kleinen hin. Ich muss dann einigermaßen entspannt sein. Ich habe das mal ein paar Tage in der anderen Klinik gemacht. Ich habe die Kleine gefragt, wie es ihr geht, dass sie hier sicher ist und dass ich ihr alles glaube, was sie mir erzählt. Dann nach dem zweiten Mal, kamen Bilder, kurze Filmsequenzen, einzelne Wörter. Es wurde so schlimm für mich, dass ICH dann anfing, an meinem Verstand zu zweifeln und damit an der Echtheit der Bilder. Damit habe ich der Kleinen gezeigt, dass ich ihr doch nicht glaube. Dann war sie weg....ich konnte ihr nicht trauen und habe sie damit in die Flucht geschlagen. Ich brauchte eine Weile um die Zusammenhänge zu verstehen. Ich entschuldigte mich bei ihr und versuche seitdem ihr Vertrauen wieder zu erlangen. Zu Anderen habe ich noch keinen Kontakt, kann sie aber wahrnehmen. Nur die Eine kenne und spüre ich nicht. Wahrscheinlich ist das jetzt weniger hilfreich, da ich noch ziemlich am Anfang stehe.

Lg Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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lilu
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 10:46

Myhre hat geschrieben: Bedrohe und verletzte das System und J. kommt nach vorne.Beschimpfen und schreien reicht da schon
Das wurde bei uns so gemacht.
Ist nicht toll,aber wirksam...solange kein Cobewusstsein da ist.
Waaaaaaas ? Das is ja heftig....ups, ich hatte das Co-Bewusstsein übersehen, da verhält es sich dann vielleicht wieder anders...?????

Wenn wir angeschrien werden, kommt die Kleine raus und weint....ob das dann alles so "gesund" ist?!?
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Goethe

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Myhre
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 18:14

Liebe(r) Candy,
Therawechsel machen kein Problem bei der KK,ausserdem wollte die Thera euch ja beim Wechsel unterstützen...
Alles Liebe



Liebe Lilu,
naja,jedes System ist anders.Bei uns verstecken sich die Kleinen nach hinten bei Konflikten und der Beschützer übernimmt.
Bei dir triggert es die Kleine nach vorne...
Beides ist "nicht gesund" und kannst du nicht vergleichen
Apropo:
Wir wollten doch nicht mehr Systeme vergleichen,sondern an unsere Wand tackern,dass jede DIS,DDNOS oderwasauchimmer individuell ist?
Da war doch was ?
Liebe Grüsse
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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lilu
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 20:40

Ich hab ja nicht wirklich verglichen, eher festgestellt
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Goethe

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lilu
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 21:13

Hallo Unecht,
ich wollte nur mal nachhören, wie es Dir geht. Ich habe ja versprochen nach Dir zu sehen. Ich hoffe, ich bin Dir gestern mit meinen Äußerungen nicht zu nahe getreten.
LG Lilu
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Unecht
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 21:38

Danke der Nachfrage
Du bist mir nicht zu nahe getreten. Ich glaube nur, ich hab gestern zu viel Blödsinn geschrieben,den ich mir nicht noch mal durchlesen möchte. Sonst lösche ich das sicher wieder ^^
Ich hoffe also, es ist nicht schlimm, dass ich gestern so viel geschrieben habe..


Ich hab permanent den Gedanken oder die Stimme im Kopf, die "ich kann nicht mehr" ruft /jammert /fleht /heult, je nachdem... Heute war ein guter Tag und trotzdem die ganze Zeit "ich kann nicht mehr". Das nervt.. :/

Liebe Grüße
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

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Rubey
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 22:50

Hallo Unecht!

Vielleicht etwas provokant, ist aber nicht so gemeint.

Wenn du jemandem versuchst zu zeigen, dass du nicht mehr kannst, bzw. es deutlich sagst und dein Gegenüber sagt “Oh Gott, das nervt, heul leise!“ Wie würdest du dich fühlen?...

Wahrscheinlich bin ich die Falsche, die mit so etwas ankommen sollte, aber ich las es gerade und spürte einfach Mitgefühl für diesen Anteil in dir. Entschuldige..

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Unecht
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 23:23

Du musst dich dafür nicht entschuldigen
Sicherlich hast du wohl recht mit deinem Einwand..
Ich fühle mich noch immer so neu auf dem Gebiet.. Und weiß auch nicht so recht, was ich dann tun soll..?
Abwerten ist der falsche Weg.. Ist einfach so drin in mir.. Ich denke, ich werde vorm schlafen gehen mal versuchen, dem Teil zuzuhören, warum er nicht mehr kann.. Vielleicht klappt es ja..
Ich möchte einfach nicht undankbar sein, denn heute war ein Tag ohne Probleme, Zeit für die Familie und statt es zu genießen, kommt da ständig "ich kann nicht mehr".
Wenn jmd vor mir stehen würde und so etwas sagen würde, würde ich nicht sagen, dass das nervt.. Warum dann innerlich?
Danke für den Denkanstoß!
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Rubey
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Beitrag Sa., 27.02.2016, 23:44

Ich glaube es ist eine gute Idee zu versuchen dem Anteil zuzuhören, ihm Beachtung zu schenken

Vielleicht fällt es dir so schwer, weil es ein Anteil von dir ist, ein Teil deiner Gesamtpersönlichkeit. Er gehört zu dir, das heißt dann auch, dass du auf dich/euch achten musst, für euch Sorgen musst. Und das fällt glaube ich nicht nur dir sehr schwer. Achtsam mit sich selbst zu sein, ist ein langer Prozess.

Liebe Grüße

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Myhre
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Beitrag So., 28.02.2016, 07:45

Ob das nicht auch erlerntes Verhalten ist,dass man weitergibt?
Ich kann nicht weinen ,wenn andere da sind.Da habe ich immer Ärger bekommen (sei still,sonst geb ich dir Grund zum heulen!) und so habe ich heute noch Angst vor Extraprügel,wenn ich doch weinen muss.Gebe mir dann viel Mühe,lautlos und ohne Gesichtsveränderungen zu weinen.
Steckt tief drin.
Da fällt mir ein,dass das meinen letzten Thera so bestürzt hat das er bei diesem verzweifeltem "ichlassmirnixanmerkenweinen" auch weinen musste.Er sass dann mit hochrotem Kopf da und schniefte.Dafür haben ihn die Kleinen geliebt ( und die Grossen ein schlechtes Gewissen gehabt."Jetzt gehts ihm schlecht und wir sind schuld")
Vielleicht erinnert dich das an was?
Liebe Grüsse an euch Viele,schön,dass ihr hier seid
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blackpower
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Beitrag So., 28.02.2016, 09:14

Oh wie ich das aus meiner Kindheit noch kenne, ich habe dadurch leider gelernt mich überanzupassen um ja nicht irgendwelchen Unmut/verbale Gewalt, Schläge, Missachtung auf mich zu ziehen. Das hat mich fertig gemacht. Weinen kann ich nur allein und leider weine ich auch hin und wieder rote Tränen, wenn ich es nicht mehr ertragen kann.
Dabei ist weinen was zutiefst menschliches.
Jetzt sage ich nicht mehr ja und armen zu allem, und gönne mir auch Auszeiten, glückliche Momente, höre meine Musik und kann tanzen dazu, mache meine Kräftigungsübungen und und.

Es ist nie zu spät, dazu zulernen, seine alten Kindheitsmuster aufzuspüren.
Mein Riesenproblem ich habe kein Urvertrauen habe und kaum fähig bin eines zu entwickeln, dem einzigen Menschen dem ich vertraue ist mein Partner.

Achtsamkeit, Geduld haben, sich selbst liebevoll annehmen, versuchen zu verstehen, was da ist, versuchen neue Wege einzuschlagen und und Ich will.

Hast Du heute schon gelacht, etwas bestaunt, Dich an etwas erfreut, ein Kompliment gemacht...? Das Leben ist schön, wir müssen nur lernen uns auf den Weg zu machen Schönes zu suchen und zu entdecken, damit es auf uns wirken kann.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag und schön, das es Euch gibt.
LG
blackpower
"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."

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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 09:33

Myhre hat geschrieben: Ich kann nicht weinen ,wenn andere da sind.Gebe mir dann viel Mühe,lautlos und ohne Gesichtsveränderungen zu weinen.
Steckt tief drin.
Das ist bei mir genauso. Ich weine nicht vor anderen und wenn ich das wirklich mal überhaupt nicht vermeiden lässt, dann ohne jegliche Mimik, so dass es bloß niemand mitbekommt.
Glaube sowas kriegt man auch nicht mehr aus sich heraus, ich kann es gar nicht festmachen bei mir woran es liegt, denn ich erinnere mich nicht deshalb Prügel angedroht bekommen zu haben.
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Unecht
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Beitrag So., 28.02.2016, 11:20

Ich habe keine Prügel gekriegt. Nur oft zu hören bekommen, dass ich mich nicht so anstellen soll, hypersensibel bin, es anstrengend mit mir ist, man mich nicht immer mit samthandschuhen anfassen kann, ich mich ändern muss wenn ich mal glücklich werden will und ich mich so, wie ich bin, eh mal umbringen werde ^^ Deswegen darf ich nicht heulen und wenn ich es doch mal tu, ist wieder großer selbsthass.
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Sünneli13
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Beitrag So., 28.02.2016, 16:23

Oh ja, das mit dem Weinen kommt mir sehr bekannt vor. Ich kann schon vor anderen weinen, es kommt immer auf den Kontext drauf an. Wenn es vor allem um mein eigenes Leben geht, um die Kindheit und so, da kann ich nicht weinen. Nicht mal innerlich. Ich dissoziiere dann halt einfach um cool zu bleiben.

Seit 2 Wochen kann ich mich an zwei Begebenheiten quasi erinnern. Diese sind soo schlimm- aber weinen darüber kann ich nicht- nie und nimmer. Ich nehme das an, aber ich realisiere das einfach nicht. Ich schiebe es von mir und sage, dass ist MIR nicht passiert. Eigentlich sollte ich darüber weinen. Aber ich darf das ja auch gar nicht. Ich muss ja funktionieren, um arbeitsfähig zu sein. Das was ich jetzt neu weiss- ich denke, Menschen mit keiner dissoziativen Störung würden nicht mehr funktionieren können.... Das ist ja gerade der Vorteil, dass ich eben dissoziieren kann. Morgen gehe ich cool in die Vorschule und es kommt sowieso der arbeitsfähige Anteil der dann übernimmt und der arbeiten kann...

Aber wenn ich dann mal das nicht schaffe? Kann ich dann meinem Arbeitgeber mitteilen. Oh, heute komme ich nicht arbeiten, ich leide an DIS?? Ganz sicher nicht. Mein Hausarzt weiss wahrscheinlich noch nichts von der Diagnose. Ich sollte das wohl ändern...

LG Sünneli

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