Hallo zusammen,
hoffe, ich bin hier mit meiner Frage im Forum richtig, weil es eigentlich eher um neuronale Zusammenhänge bei PTBS und Cannabiskonsum geht.
Ich habe vor ca. 2 Jahren eine Psychotherapie beendet, die ich wegen depressiver Symptome begonnen hatte; während der Sitzungen hatte meine Psychotherapeutin mir dann zusätzlich eine PTBS diagnostiziert, was meiner Meinung nach zutreffend ist (=nach allem, was die Psychologin mir dazu sagte und was ich selber dazu erlesen und erlebt habe).
Ich hatte zu der Zeit häufig Cannabis konsumiert, was meine PTBS-Symptome verstärkte - jetzt mache ich das schon länger nicht mehr, und habe auch kaum noch PTBS Symptome. Konkret waren das bei mir u.a. starke Angstzustände oder auch Wutausbrüche.
"Allgemein" ist es ja so, dass bei der PTBS das limbische System/Amygdala, also Angstzentrum, sehr aktiv ist; und Kiffen schaltet den präfrontalen Kortex lahm, sodass dass die Mandelkerne "ungestört" feuern können. Das hat für meine PTBS im Zsh. mit Kiffen jedenfalls Sinn ergeben.
Jetzt ist es so, dass ich jemanden kenne, der ebenfalls eine PTBS hat und viel kifft, seit ca. einem Jahr auch in erhöhter Frequenz (bei mir hatte das wie gesagt zu einer Verstärkung der PTBS geführt). Bei dieser Person treten aber überhaupt keine Angst- und/oder Wutgefühle auf; im Gegenteil, die Person ist (mittlerweile) lethargisch und andererseits auch sehr rational (--> präfrontaler Kortex). Das finde ich irgendwie widersprüchlich...
Woran liegt das? Gibt es im Gehirn noch andere Bereiche, die durch eine PTBS betroffen sein können? Oder kann es (neurologisch gesehen) sein, dass die Person vielleicht ein so aktiven präfrontalen Kortex hat, dass dieser immernoch ausreichend aktiv ist und gegenwirkt?
Oder was ganz anderes?
Mir ist klar, dass meine Beschreibung eventuell etwas kurz ausgefallen ist (ich beantworte ggf. gerne Fragen dazu) und auch "Ferndiagnosen" immer schwierig sind. Aber ich würfe mich über eine fachkundige Antwort freuen.
PTBS und Cannabiskonsum - Auswirkungen
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THC (wenn es das ist was du meinst) geht auch auf andere Hirnbereiche wie dem Hippocampus (Thema Erinnerungen und Kontext), vll verarbeitet es sich bei diesem neurodivergenten anderen System schlicht anders.
Es gibt auch viele Unterschiede bei den Rezeptoren und wie das Belohnungssystem darauf reagiert (btw wird das verdampft oder ist nikotin dabei, spiel alles eine Rolle).
Ich habe persönlich ähnliche Erfahrungen gemacht und erlebe eine Rücknahme von Angst- und Wutgefühlen, in meinem Fall der gewünschte Effekt.
Es gibt auch viele Unterschiede bei den Rezeptoren und wie das Belohnungssystem darauf reagiert (btw wird das verdampft oder ist nikotin dabei, spiel alles eine Rolle).
Ich habe persönlich ähnliche Erfahrungen gemacht und erlebe eine Rücknahme von Angst- und Wutgefühlen, in meinem Fall der gewünschte Effekt.
..:..
Ich kann zu den neurologischen Sachen nichts sagen. Habe aber schon mindestens einen Menschen kennengelernt, der seine PTBS Symptome gezielt mit Canabis selbst behandelt hat. Es endete in einer Psychose. Seine Traumasymptome wurde n durchs Kiffen quasi ausgelöscht, er war dadurch stabil, ohne Flashbacks usw. und dadurch wurde erst sehr spät eine komplexe ptbs diagnostiziert, zusätzlich zur Psychose.
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Hallo,
danke für die aufschlussreichen Antworten.
Das mit dem Hippocampus wusste ich noch gar nicht, aber das könnte tatsächlich so passen.
Ich hoffe auch für die Person, dass da irgendwann, am besten wenn es noch nicht zu spät ist, die Einsicht folgen wird, das mit dem Cannabiskonsum vielleicht doch besser sein zu lassen.
danke für die aufschlussreichen Antworten.
Das mit dem Hippocampus wusste ich noch gar nicht, aber das könnte tatsächlich so passen.
Ich hoffe auch für die Person, dass da irgendwann, am besten wenn es noch nicht zu spät ist, die Einsicht folgen wird, das mit dem Cannabiskonsum vielleicht doch besser sein zu lassen.
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Zuerst einmal die psychiatrischen Diagnosen unterstellen eine "Psyche" die es nicht gibt. Es gibt nur das Gehirn und den Geist. Das sagen auch die Psychiater, dass es nur das Gehirn und den Geist gibt. Das heißt es gib keinen Platz für die Psyche-Theorie die noch niemand beweisen konnte.
Laut Psychiatern kann man das Gehirn so kaputt machen, dass dabei eine "Schizophrenie" raus kommt. Also ganz ohne Psyche-Theorie. Das gilt zum Beispiel für Toxine. Alkohol, das wissen wir alle greift das Gehirn an. Nur halt nicht so potent wie andere Toxine, weshalb man eher an einen Nierenschaden erkrankt, als dass das Gehirn vorher das limitierende Organ ist. ABER. Nur, weil die Symptome wie bei deinem Freund noch nicht leicht erkennbar sind, heißt es nicht, dass dein Freund nicht längst schon solche Hirnschäden dabei erlitten hat. Nur, wenn man sehr schwere Hirnschäden davon trägt sieht man diese oberflächlich deutlich zum Beispiel bei Schlaganfallpatienten. Oder eben bei sogenannten schwer "Schizophrenen".
Wenn du wissen willst wie es deinem Freund geht, dann bräuchtest du einen Test der die Fähigkeiten des Gehirns umfänglich anspricht, also nicht nur eine Matheaufgabe.
Wahrscheinlich gehört dein Freund zu den 50 % mit mittleren Hirnschäden in der Weltbevölkerung und arbeitet sich gerade einen schweren Hirnschaden an. Er sollte das auf jeden fall bleiben lassen und sein Gehirn nicht noch weiter mit Kannabis schädigen.
Auch wahrscheinlich wiegt er sich in Sicherheit, weil ja angeblich nur eine "psychische" Erkrankung dabei heraus kommen kann. Vielleicht hilft ihm diese Aufklärung die Gefahr neu abzuwiegen.
Alle Toxine die das Hirn schädigen sollten gemieden werden also auch Rauchen zb..
Laut Psychiatern kann man das Gehirn so kaputt machen, dass dabei eine "Schizophrenie" raus kommt. Also ganz ohne Psyche-Theorie. Das gilt zum Beispiel für Toxine. Alkohol, das wissen wir alle greift das Gehirn an. Nur halt nicht so potent wie andere Toxine, weshalb man eher an einen Nierenschaden erkrankt, als dass das Gehirn vorher das limitierende Organ ist. ABER. Nur, weil die Symptome wie bei deinem Freund noch nicht leicht erkennbar sind, heißt es nicht, dass dein Freund nicht längst schon solche Hirnschäden dabei erlitten hat. Nur, wenn man sehr schwere Hirnschäden davon trägt sieht man diese oberflächlich deutlich zum Beispiel bei Schlaganfallpatienten. Oder eben bei sogenannten schwer "Schizophrenen".
Wenn du wissen willst wie es deinem Freund geht, dann bräuchtest du einen Test der die Fähigkeiten des Gehirns umfänglich anspricht, also nicht nur eine Matheaufgabe.
Wahrscheinlich gehört dein Freund zu den 50 % mit mittleren Hirnschäden in der Weltbevölkerung und arbeitet sich gerade einen schweren Hirnschaden an. Er sollte das auf jeden fall bleiben lassen und sein Gehirn nicht noch weiter mit Kannabis schädigen.
Auch wahrscheinlich wiegt er sich in Sicherheit, weil ja angeblich nur eine "psychische" Erkrankung dabei heraus kommen kann. Vielleicht hilft ihm diese Aufklärung die Gefahr neu abzuwiegen.
Alle Toxine die das Hirn schädigen sollten gemieden werden also auch Rauchen zb..
Es kann auch an der Dosis liegen. Bei mir ist es unter hoher Dosis zu Angstzuständen gekommen, während eine geringe Dosis Ängste reduziert hat.
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- Helferlein
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Alkohol greift das Gehirn sehr potent an. Über längeren Zeitraum verringert er die Leistungsfähigkeit enorm, es treten auch Gedächtnisstörungen auf, man ist unaufmerksam und die Persönlichkeit verändert sich demnach auch.
Österreich ist das Land der Alkoholiker, immerhin.
Österreich ist das Land der Alkoholiker, immerhin.
Mir ist bei meiner Antwort ein Fehler unterlaufen. Es klinkt so als würden die Psychiater zugeben, dass es die Psyche-Theorie nicht gibt. Was ich aber eigentlich sagen wollte ist, dass sie von einem rein natürlichem Universum ausgehen, also ohne Seele oder Geistigen Kräften wie Telephatie. Ergo stehen sie dazu, dass es nur das Gehirn gibt, welches den Geist erzeugt. Aber wo da Platz für eine "Psyche" ist können sie einem selbst nicht sagen, eher verwickeln sie sich dabei in weitere Widersprüche. Der Geist kann nach dieser Definition nicht krank werden, sondern nur das Gehirn. Selbst bei einem Trauma gäbe es lediglich nur Hirnschäden die man nur wieder reparieren können müsste. Und bei besonders schrecklichen Erinnerungen, müsste man auch nur die Erinnerungen im Gehirn löschen. Aber an der Stelle muss ich auch sagen, dass Emotionen keine Krankheiten sind. Und eine Psyche bräuchte man als Erklärung für Emotionen auch nicht. Man könnte noch vom Charakter einer Person sprechen. Aber bisher diente die Psyche-Theorie an dieser Stelle nur dazu den Menschen herab zu setzen. Und sollte man noch die Psyche-Theorie mit Verbrechen in Verbindung bringen kommen wir auch nicht drum herum, dass das alles vom Hirn ausgeht. Hätten alle genau die gleichen Gehirne würden sich alle gleich verhalten.
Alkoholiker würden eher an einem Nierenversagen leiden, als dass sie sich eine "Schizophrenie" antrinken. Also das Gehirn stark genug beschädigen, dass es zu "Schizophrenie" Symptomen kommt.
Wie wurde denn das bemessen, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns durch Alkohol langfristig verringert wurde? Weil, wenn diese Tests so sensibel sind wie sich daraus ableiten lässt, dann könnte man auch meine These beweisen, dass die meisten Menschen mittlere und schwere Hirnschäden haben.
Alkoholiker würden eher an einem Nierenversagen leiden, als dass sie sich eine "Schizophrenie" antrinken. Also das Gehirn stark genug beschädigen, dass es zu "Schizophrenie" Symptomen kommt.
Wie wurde denn das bemessen, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns durch Alkohol langfristig verringert wurde? Weil, wenn diese Tests so sensibel sind wie sich daraus ableiten lässt, dann könnte man auch meine These beweisen, dass die meisten Menschen mittlere und schwere Hirnschäden haben.
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- Helferlein
, 35
- Beiträge: 39
Ja, ich müsst selbst googeln - aber die Hirnschäden durch Alkoholkonsum sind irreparabel.
Gestern hab ich zufällig gelesen dass es auch Demenz fördert.
Gestern hab ich zufällig gelesen dass es auch Demenz fördert.
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