Wenn Menschen nicht einsehen dass sie ein Problem haben

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Wenn Menschen nicht einsehen dass sie ein Problem haben

Beitrag Sa., 21.03.2009, 18:02

Hallo!

Wir (meine Familie mit Ausnahme meiner Mutter) sind verzweifelt. Ich hol mal kurz aus:

Ich bin 23 Jahre alt und leide seit meiner Geburt an einer Muskelerkrankung, seit ca. 15 Jahren sitze ich im Rollstuhl und kam eigentlich immer recht gut zurecht. Ich wurde auch immer sehr gut von meinen Eltern (vorwiegend von meiner Mutter, weil meinem Vater das nötige Feingefühl bis zuletzt gefehlt hat) gepflegt.

Nun musste ich mich vor einigen Wochen aufgrund einer schweren Lungenentzündung einem Luftröhrenschnitt unterziehen, weil die Entzündung sonst lebensbedrohlich geworden wäre. Das bedeutete für mich eine klare Niederlage, weil ich nun zu 100 % von meinen Eltern abhängig bin, das wollte ich immer vermeiden. Sei's drum, mittlerweile habe ich mich halbwegs an die Situation gewöhnt.

Das Problem ist nun meine Mutter, die scheinbar nicht ganz damit zurecht kommt. (Zur Info: Sie war als Kind Epileptikerin) Bei jeder Kleinigkeit verliert sie die Nerven und schreit mich an, obwohl ich nichts dafür kann. Das nagt natürlich alles an meiner Psyche.

Meine Schwester hat ihr letztens einen Brief geschrieben, der meines Erachtens recht sachlich war, die Sache dargelegt und ihr geraten eine Therapie zu machen. Meine Mutter hat ihn nicht mal annähernd ernst genommen.

Der nächste Schritt war, dass wir wen Außenstehenden hinzugezogen haben. Eine gute Bekannte, deren ihr Sohn so ziemlich das gleiche Schicksal wie ich erlitten hat, kam letzte Woche zu besuch. Wir haben ihr im Vorfeld erzählt wie es bei uns daheim momentan abgeht. Also hat sie mit meiner Mutter gesprochen. Das ganze artete dann in einer Familienkrisensitzung aus wo wir die Probleme aufs Tapet gebracht haben.

Auch das hat nichts genützt. Bei meiner Mutter sind immer die anderen schuld. Zuerst wars der Vater, der zuviel getrunken hat, was der Wahrheit entspricht leider. Doch seit ich die OP hatte, hat er sich komplett geändert. Er trinkt nicht mehr und er kümmert sich rührend um mich, was ich ihm davor nie zugetraut hätte. Jetzt, wo sie sich nicht mehr auf ihn ausreden kann, sind plötzlich wir Kinder, also meine Schwester und ich, schuld. Wir hätten uns in den letzten Wochen so verändert. Dabei ist sie es, die noch dünner auf den Nerven ist als zuvor. Das sieht jeder außer sie.

Und nun frage ich hier: Was tun?

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Beitrag Sa., 21.03.2009, 18:26

hallo feeder!

zunächst mal gute besserung wegen der lungenentzündung. ich hoffe, dass sich das wieder bei dir einrenkt, so dass deine abhängigkeit von den eltern wieder deutlich unter 100% sinkt.

kann es sein, dass deine mutter überfordert ist? oder einfach nur angst hat, weil es dir so schlecht geht?
Und nun frage ich hier: Was tun?
ihre schuldzuweisungen nicht annehmen, da sie einfach jemanden sucht, an dem sie ihr leid festmachen kann. also: nicht verletzen lassen von ihren worten. es sind ja nur worte.

auf sie zugehen, wenn sie mal wieder "ausflippt", ihre hände nehmen, sie beruhigen und fragen, was sie bedrückt. ob sie sich in der jeweiligen situation überfordert fühlt, welche ängste sie plagen. ihr sanftheit und verständnis entgegenbringen.

das klappt vielleicht nicht bei ersten mal, daher versuche es wieder und wieder.

grüße
entwurf

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