Wie lebe ich mit dem Narzissmus meines Mannes

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Jadee
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 46
Beiträge: 18

Wie lebe ich mit dem Narzissmus meines Mannes

Beitrag Do., 15.09.2011, 07:03

Hallo Leute!
Ich durchsuche seit Monaten das gesamte Internet auf der Suche nach Antworten auf meine Fragen, die den Narzissmus meines Mannes betreffen. Im Gegensatz zu anderen will ich ihn weder "heilen", noch verlassen. Ich liebe ihn über alles, weil ich weiss dass er im Grunde seines Herzens der liebste Mensch der Welt ist. Auch wenn er das ständig zu verbergen versucht. Ich möchte mit ihm weiterhin mein Leben teilen, muss aber natürlich auch wissen wie ich mit den teilweise äußerst unangenehmen Seiten seines Wesens zurechtkommen kann, ohne ihn zu kränken und gleich seinen ganzen Zorn abzubekommen. Von gewissen Dingen würde ich ihn gerne liebevoll überzeugen, damit er sein Mißtrauen verliert und mir ein bisschen mehr vertraut. Zum Beispiel in Geldangelegenheiten ist er äußest - naja, wie sag ichs am besten - sparsam. Er hat immer Angst, ich könnte ihn übervorteilen oder ihn hintergehen. Er läßt fast alles mich bezahlen, obwohl wir zu viert (er mit seiner Tochter und ich mit meiner) in einem Haus leben, das ich ganz alleine bezahlen muss (Hypothek, Strom, Wasser, Gemeindeabgaben usw.). Auch fürs Auto, das wir gemeinsam benutzen komme ich auf (Leasingrate, Versicherung). Wir teilen nur Lebensmittel und Benzinkosten. Wenn er etwas runiert, das mir gehört, muss ich für den Schaden aufkommen. Er kriegt einfach nicht mit, dass er die Reparatur bezahlen müßte. Oder täusch ich mich? Dahingehend hat er kein Gewissen. Meine Waschmaschine ist kaputt, weil sie dauernd läuft (täglich zweimal) weil wir ja jetzt zu viert sind, und dafür ist sie eigentlich nicht vorgesehen gewesen (war vorher mit meiner Tochter alleine) usw. Ich würde ihm das gerne ein wenig abgewöhnen, denn Lebenserhaltungskosten (Strom, Wasser usw.) bzw. bei gemeinsamer Nutzung des Autos (Leasingrate, Versicherung) bzw. auch Schäden, die von ihm herbeigeführt wurden, wären eigentlich gemeinsam zu tragen und nicht nur durch mich. Vielleicht hat jemand Tips wie ich das angehen könnte, ohne ihn zu verunsichern.

Freu mich auf Antworten.
Jadee

Werbung

Benutzeravatar

Passat
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 37
Beiträge: 943

Beitrag Do., 15.09.2011, 11:53

Hallo Jadee,

ich weiß ja nicht was du unter Narzissmus verstehst. Dein Beitrag sagt doch eigentlich nichts anderes aus, als dass dein Mann ein Geizkragen ist. Du schreibst nichts über deine Beziehung zu ihm sondern vielmehr über die Beziehung zwischen dir und den Dingen bzw. über seine Beziehung zu den Dingen.

Das liest sich alles ziemlich materialistisch und sagt letztlich mehr über dich als über deinen Mann aus.

Also was genau bereitet dir nun Probleme, mit dem "Narzissmus" deines Mannes zu leben?
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

Benutzeravatar

Pitt
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 53
Beiträge: 2302

Beitrag Do., 15.09.2011, 12:28

Hallo Jadee,

ich schließe mich meinem Vorschreiber an.
In deinem posting steht eigentlich nur, dass ihr ein Problem bei der Regulierung der Kostenaufteilung habt.
Lg
Pitt

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9900

Beitrag Do., 15.09.2011, 12:31

Ganz einfach. Du willst dich nicht trennen, du willst keinen Unfrieden und willst keinen Konflikt provozieren.

Damit hat er dich in der Hand. Da die oben genannten keine Option für dich sind hat er keinen Grund sein Verhalten zu verändern.

Gewöhn dich dran mit diesen Zuständen zu leben und dich demütigen, vorführen und ausnutzen zu lassen, was anderes kann man da nicht sagen.

Wie kommt dein Kind damit klar mit so einem Menschen unter einem Dach leben zu müssen?

Werbung

Benutzeravatar

blumen_mädchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 77
Beiträge: 407

Beitrag Do., 15.09.2011, 15:31

Narzistische Personen haben einen ausbeuterischen Charakter und Personen die mit einem Narzissten zu tun haben dienen einen Zweck. Vl deswegen , Jadee wird schon nicht einfach erfunden haben das er Narzisst ist!

Benutzeravatar

kokobiene
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 37
Beiträge: 156

Beitrag Do., 15.09.2011, 15:42

Hallo Jadee,

darf ich dich was fragen: fühlst du dich hier in keinster Weise ausgenutzt ?

Was sagt er, wenn du ihm darauf ansprichst?
Was macht er genau mit seinem Geld?

Ich habe eher den Eindruck du erkaufst dir dadurch die Liebe des Mannes, der dich gar nicht liebt und somit nicht alleine bist.
Wie war es am Anfang der Beziehung?
Ihr seit ja nicht gleich zusammengezogen oder?

Meiner Meinung rückst du nicht mit der ganze Wahrheit heraus, so habe ich das Gefühl. ´

Ich habe auch einmal mit einem (halb) Narzzisten zusammengewohnt, hier gab es aber kein Streit um Geld. Ganz im Gegenteil, er hat "mehr" gezahlt als ich, weil er eben das doppelte von mir verdient hat. Dies habe ich nicht verlangt oder erwartet oder ihm die Pistole an die Brust gesetzt. Er tat dies freiwillig.
Ja so kann es auch sein, dafür war er in anderen Dingen sehr narrzistisch - was schlussendlich zur Trennung meinerseits führte.

Also ich glaube du wirst in dieser Weise keine Tipps finden, außer den Tipp von mir - lass dich nicht mehr ausnutzen!

Führe einen Haushaltsplan mit Cent genau und Belegen als Beweis.
So kann er nicht sagen, du nutzt ihn aus.
Du hast die Beweise und die die Hosen an in dieser Sache.


Weisst du eigentlich was du deinem Kind und seinem Kind da vorlebst???? Ist dir dass klar???

sehr große kopfschüttel Grüße
kokobiene

Benutzeravatar

Rezna
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1722

Beitrag Fr., 16.09.2011, 00:38

Woher hast du die Diagnose, dass er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat?

Soviel ich weiß, schaffen Narzissten eine Aura der Grandiosität um sich. Geizig zu sein stimmt mit diesem Bild grundsätzlich - an sich - nicht überein, denn das würde das Bild das sie von sich darstellen wollen untergraben - genau genommen wäre das eine narzisstische Todsünde. Selbst wenn er Schulden machen würde bestünde er darauf, Gönner zu sein und dich in seiner Schuld, in seinem Schatten zu wissen.
Weiters wäre das finanzielle Problem definitiv nicht das vorrangige Problem, sondern maximal ein "unter ferner liefen". Knausert ein Narzisst, dann beschenkt er auf der anderen Seite. Er will also kein Geld ausgeben für Dinge mit denen er nicht brillieren kann, die selbstverständlich sind oder untergehen. In deinem Fall könnte das so aussehen, dass er sich an diesen "unsichtbaren Kosten" nicht beteiligen will - denn wo bliebe da sein Benefit, seine Grandiosität? Allerdings würde er - Waschmaschinenbeispiel - auf einmal mit einem völlig überzogenen, sauteuren Gerät dastehen, das dich mindestens umhauen soll und mit dem er brillieren will und du hast bis zum zähen Tod dieses Geräts bei jeder Wäsche die du damit wäschst ihm zu danken. Und beschwerst du dich, weist er auf dieses grandiose Geschenk hin und dich als undankbar zurück. Oder eben, er höre deine Kritik von wegen Haushalt und Stress, und kommt mit einem lukrativen Urlaub daher (oder einen weltklasse Hochdruckreiniger). Dafür blutest du dich dann in Beschwichtigungen, Lobpreisung aus und du darfst darauf wetten, dass er beim nächsten Kontakt mit Bekannten, Nachbarn... darauf besteht, dass du erwähnst, welch genialen Gatten du hast, der dir dieses Mörderding (Urlaub, Waschmaschine, Hochdruckreiniger) geschenkt hat. In den glasigen, anerkennenden Augen der Nachbarn/Bekannten wälzt er sich dann mit Hingabe...

Und das sind die Elemente, die zermürben. Denn er sieht dich niemals als Mensch, er nimmt dich als fühlendes, eigenständig denkendes und wollendes Wesen nicht wahr. Deine Aufgabe ist, ihn glänzen zu lassen. Daher suchen sich Narzissten gerne Komplementärnarissten aus. Menschen, die sich selber in der Bewunderung eines Anderen erhöhen. Klassisches Beispiel etwa eine Arztfrau die sich völlig den narzisstischen Launen ihres Mannes unterordnet, ihm seine Grandiosität permanent bestätigt... denn: Was muss sie für eine besondere Frau sein, an der Seite eines so gigantischen Mann. Und dieser Herzog von Grandiosität, ach was, Kaiser, hat sie gewählt, was muss sie für eine Königin sein. Und dafür arbeiten diese Komplementärnarzissen und bluten sich gerne aus. Sie fühlen sich angenommen und auf die selbe Weise erhöht, wenn sie einem Narzissten zuspielen... und selbst wenn sie sich dabei als Opfer fühlen, dann immerhin als lukraives Opfer, Opfer einer ganz anderen Dimension. Quasi das Opfer unter den Opfern, ein Märtyrer den man für seine Selbsthingabe eigentlich nur bewundern muss.

Wie lebt man am besten mit einem Narzissten? Als Komplementärnarzisst! Jeder andere geht früher oder später ein. Es ist einsam... es ist wie in einem goldenen Käfig... auf der einen Seite verhungert man und auf der anderen wird man überhäuft. Und die eigene Identität hat nicht zu existieren, sondern man hat nur für den Narzissten zu existieren, die eigene Identität ist eine Laune, eine Krankheit oder ein Witz über den man lächeln kann.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Jadee
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 46
Beiträge: 18

Beitrag Fr., 16.09.2011, 07:22

Hallo!
Danke für eure Antworten. Also zu allererst ist seine NPS diagnostiziert und nicht nur so erahnt. Er weiß es seit einigen Jahren, war auch schon mal kurz bei einem Therapeuten, hat die Behandlung aber abgebrochen, da der Therapeut ein vollkommener Idiot sei. Logo. Für alle die denken ich würde mein kleines Kind in so einer Beziehung aufziehen, meine Tochter ist 18. Sie sieht es, versteht es nicht und ist eigentlich mehr bei und mit Freunden als daheim. Sie ist eine ausgezeichnete Schülerin und sehr fröhlich. Also ich lebe ihr nichts mehr vor. Der Mann ist nicht ihr Vater. Wir sind ziemlich schnell zusammengezogen, er und ich. Als ich ihn kennenlernte sprach er mich sofort an. Wir haben uns gesehen und alles rundherum war weg. Es war ein einziger Blick. Er war damals noch verheiratet. 15 Jahre lang mit einer mir damals noch unbekannten Frau. Zwei Monate später zog er zu mir. Ich lernte seine Frau auch kennen und bereits damals erkannte ich was er in diesen 15 Jahren mit ihr angestellt hatte (heute ist sie ein sehr sehr glücklicher ausgeglichener fröhlicher Mensch. Das war sie damals definitiv nicht). Natürlich schenke ich ihm Bewunderung. Es ist sicher schwer zu verstehen, aber er ist absolut liebenswert, scheu und ängstlich im Grunde. Das mit der Waschmaschine stimmt. Ich bekomme jetzt eine sehr teuere von ihm geschenkt. Gestern ist er mit der Nachricht heimgekommen. Ich selbst bin nicht so, dass ich jemanden an solche Dinge erinnert, weil ich eben denke, sowas müßte man eigentlich wissen. Wenn ich was kaputt mache, muss ich es ersetzen. Ist doch logisch. Zumindest für mich. Leider sieht er es nicht. Zumindest nicht gleich anscheinend,

LG
Jadee

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Jadee
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 46
Beiträge: 18

Beitrag Fr., 16.09.2011, 08:24

Achja und wie blumen_mädchen schon sagte, Narzissten sind Ausbeuter. Sie suchen ihren Vorteil. In dem Fall spart er sein gesamtes Geld. Seit er aus seiner "sicheren" Ehe weg ist, von einer Frau, die wirklich alles für ihn getan hat, die mit Geld umgehen konnte usw. hat er Existenzängste. Ich bin das totale Gegenteil, leider. Mein Ex-Mann hat sich vor Jahren das Leben genommen. Er hatte sich hochverschuldet und mich mit dem Haus und all dem anderen alleine gelassen. Ich habe halt so meinen Job und mein Einkommen aber ich kann mir niemanden erkaufen. Das geht unmöglich. Wäre ich so reich, dann hätte ich wahrscheinlich einen jungen, knackigen Typen fürs Bett und nicht meinen jetzigen Mann. Da könnt ihr euch sicher sein. Ich habe nichts zu verbergen und ich habe nichts das ich hergeben kann. Die Beziehung ist so wie ich sie geschildert habe. MIt all den anderen Dingen komme ich ganz gut zurecht. Es geht mir nur darum wie ich ihm die Sicherheit wiedergeben kann, damit er ganz normal mit Geld umgeht. Es ist nicht nur Geld. Er sammelt einige Dinge für "Notfälle". Duschgels, Seifen, Rasierschaum, Wattepads, Bettlaken usw. Er hat Angst ohne was dazustehen. Das weiß ich. Aber wie gewinnt man das Vertrauen eines Narzissten? Das war meine Frage. Wenn es darauf keine Antwort gibt, auch gut. Aber ich wollte es mal hier versuchen.

LG Jadee

Benutzeravatar

changnoi
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 42
Beiträge: 198

Beitrag Fr., 16.09.2011, 09:50

Sind nicht das Misstrauen und die ständige Enttäuschung über andere Menschen typische Merkmale von Narzissten? Warum sollte er dann gerade DIR trauen, wo du doch vermutlich die wichtigste Person in seinem Leben bist?

Ja ich weiss das klingt widersprüchlich - für uns.

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9900

Beitrag Fr., 16.09.2011, 10:03

Jadee hat geschrieben: Das weiß ich. Aber wie gewinnt man das Vertrauen eines Narzissten? Das war meine Frage. Wenn es darauf keine Antwort gibt, auch gut. Aber ich wollte es mal hier versuchen.

Garnicht. Weil das Problem des Narzissten ist, daß er garnicht vertrauen kann und da auch keine Notwendigkeit sieht es zu versuchen, da er ja den Narzissmus als Bewältigungsstrategie hat.

Ein Narzisst kann lernen zu vertrauen, wenn er dies selbst möchte und selbst aktiv Schritte in diese Richtung unternimmt. Dazu muss der Narzisst aber erst mal anfangen seinen Narzissmus zu hinterfragen.

Der Buddhismus, der ja als religiöse Bewegung in der Arbeit mit negativen Emotionen einen sehr psychologischen Ansatz hat sagt, daß man bei allen Arten von negativen Emotionen helfen kann, ausser bei einer einzigen: Und das ist der Stolz

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Jadee
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 46
Beiträge: 18

Beitrag Fr., 16.09.2011, 10:23

Liebes Münchnerkindl! Vielen vielen Dank. Ich werde einfach weiterhin geduldig sein und hoffen, dass es besser wird. Es ist besser geworden in den Jahren. Aber es dauert lange. Sehr lange. Denn wenn ich ihm zu nahe komme, dann stößt er mich weg und ich fange wieder von vorne an. Mache ich einen Fehler, das ihm das Vertrauen nimmt. Egal welche Kleinigkeit, dann wieder dasselbe von vorne. Es ist anstrengend, aber ich tue es ja gerne. Wenn ich nur weiß dass ich irgendwann zu seinem Kinderherzen komme. Zu dem was er eigentlich ist. Ein kleines, ängstliches Kind. Ich hoffe es gelingt. Habe viele Stellungnahmen von Angehörigen von NP's gelesen und die waren nicht vielversprechend.

Ganz liebe Grüße
Jadee

Benutzeravatar

*Dannie
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 35
Beiträge: 512

Beitrag Fr., 16.09.2011, 10:29

Hallo Jadee,

aus meiner Erfahrung im Zusammenleben mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen muss ich sagen, dass das Wichtigste überhaupt die eigene Abgrenzung und klar formulierte Grenzen sind.

Hierbei muss man zunächst bei sich anfangen. Man darf selbst keine ambivalente Haltung gegenüber diesen Menschen haben sondern eine sehr klare Position. Darüberhinaus muss man sehr deutlich sagen können, "Hier ist meine Grenze und darüberhinaus geht es nicht weiter." Eine solche Haltung vermittelt auf langer Sicht eine gewisse Sicherheit.

Wenn ich dich als Beispiel heranziehen darf. Deine ambivalente Haltung ist, dass du einerseits nicht für die gesamten Lebenshaltungskosten aufkommen willst auf der anderen Seite tust du genau das.

Letzendlich führt das bei deinem Mann dazu, dass er sich auf die Wirkung der Symtome seiner PS verlassen kann, aber nicht auf dich. Unterschwellig weiß er, dass seine Symtome bei dir wirken, du aber zu schwach bist um damit umzugehen.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass man zu 100% konsequent bei sich und seinen Bedürfnissen bleiben muss und keine aber auch keine Grenzüberschreitung bei diesen Dingen durchgehen lassen darf.
Das muss ruhig, sachlich und freundlich aber immer konsequent und klar vorgebracht werden.
Hier muss man jedoch wieder bei sich anfangen und in dem Moment emotional bei sich sein.

Alleine die Art und Weise, wie meine Therapeutin sich bei mir abgrenzt und immer sich und die Situation beherrscht hat sich zT auf mich übertragen. Wenn ich eine Auseinandersetzung zB mit meiner Mutter habe, dann gelingt es mir immer besser in diesem professionellen Modus zu wechseln so wie ich mir das von meiner Therapeutin abgeschaut habe. Hinzu ziehe ich meine Abgrenzung sofort heran. Es zeigt sofort auch eine Wirkung und meine Mutter passt ihr Verhalten entsprechend an. Denn mein Verhalten gibt ihr letzendlich auch die Sicherheit und den Rahmen vor. Wenn sie jedoch wütend wird, dann versuche ich zu zeigen, dass ich durchaus die Kompetenz habe das durch zu stehen, indem ich nicht mit ihrer Wut mitgehe, sondern auch hier bei mir bleibe.

Man muss sozusagen selbst vorangehen und dem anderen duch das eigene Verhalten vorleben, was Abgrenzung, Selbstverantwortung und Selbstfürsorge sind.


Das sind Dinge die man in einer Therapie lernen kann. Ich zB mache eine integrative Gestalttherapie, diese muss ich jedoch selbst bezahlen. Mit anderen Therapieformen habe ich keine Erfahrung, aber vielleicht lernt man diese Dinge auch in einer Verhaltenstherapie....

Was ich dir darüber hinaus noch empfehlen kann ist, selbst über eine Therapie nachzudenken, die Gründe habe ich oben genannt. Welche Therapie für dich und deiner Lebenssituation mit einem sehr liebenswürdigen Mann der jedoch auch wie alle Menschen seine Schattenseiten haben in Frage käme, das müsstest du selbst heraus finden.

Viele Grüße,

Dannie

Benutzeravatar

*Dannie
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 35
Beiträge: 512

Beitrag Fr., 16.09.2011, 10:39

Jadee hat geschrieben: Denn wenn ich ihm zu nahe komme, dann stößt er mich weg und ich fange wieder von vorne an. Mache ich einen Fehler, das ihm das Vertrauen nimmt.
Jadee hat geschrieben: Wenn ich nur weiß dass ich irgendwann zu seinem Kinderherzen komme. Zu dem was er eigentlich ist. Ein kleines, ängstliches Kind. Ich hoffe es gelingt.
Jadee, dass ist Profi-Arbeit.

EDIT: Ich weiß, du hast geschrieben du willst ihn nicht therapieren, aber in diesen zwei Aspekten schon, denkst du bereits wie eine Therapeutin. Denn das was du machst - Vetrauen aufbauen - und vorhast - zu seinem Kinderherz vorzudringen - ist therapeutische Arbeit!

Vielleicht wäre an dieser Stelle für dich ein Profi an der Seite eine Option über die du nachdenken könntest.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Jadee
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 46
Beiträge: 18

Beitrag Fr., 16.09.2011, 11:49

Hallo Dannie! Danke für deine Ausführungen. Du hast vollkommen recht. Da ich ja Kontakt zu seiner Ex-Frau habe, weiß ich dass du recht hast. Auch sie hat mir das gesagt. Sich abgrenzen ist wichtig. Denn Grenzen kennt sein "Kind" nicht. Ich tu mir halt schwer damit. Ab und zu, wenn mir der Kragen platzt, und ich endlich mal Klartext rede, dann funktionierts, leider nur kurz. Wie gesagt, er ist Neuland für mich.
Liebe Grüße
Jadee

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag