Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp
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Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp
Ich starte nun tatsächlich einen eigenen Thread zum Thema istdp (obwohl in der Rubrik „Grenzbereiche“ schon einer existiert bzw. von den Moderatoren dorthin verschoben wurde).
Ich finde zwar auch, dass es da gut rein passt, aber immerhin ist es eine Methode, die in Deutschland von den Kassen gezahlt wird.
Ich starte nicht, um eine bestimmte Frage zu bereden oder weil ich mir Hilfe zu einem klar umrissenen Problem erhoffe. Ich denke, es gibt bestimmt einige, die selbst keine guten Erfahrungen damit gemacht haben, aber selten darüber reden. Das interessiert mich. Vielleicht schreibt hier monatelang niemand etwas, vielleicht aber doch irgendwann.
Ich will gerade auch keine eigenen Therapieeinzelheiten beschreiben, sondern nur einen Traum loswerden, den ich kürzlich hatte, der sehr intensiv war.
Ich schaute Videos auf youtube an von Georg Schwarzenberg. Zu den Themen Übertragung, Gegenübertragung, projizieren, Widerstand. Beim schauen kam wieder die unglaubliche Wut in mir auf, die ich auf den ehemaligen Therapeuten habe.
Während ich also diese Videos schaute, schlief ich ein und träumte:
Ich lief mit meinem ehemaligen Chef umher, war traurig, spürte Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit (auf aktuelles bezogen, nicht auf die ehemalige Therapie). Er sagte nichts, wir liefen einfach nebeneinander her, aber das hat schon gereicht, dass ich mich angenommen fühlte und halbwegs gesehen und verstanden. Ich dachte an die alte Therapie und verglich. Es war ein recht schönes Gefühl, dass mein Chef so wortlos da war. Gerne hätte ich mich weinend an ihn gelehnt, traute mich aber nicht.
Plötzlich war es wie ein Traum im Traum. ich war allein in einem Raum, wie einer Zelle. Ich musste in einem Gefängnis sein. Oder in einer Psychiatrie, aber in einer, aus der man nie mehr rauskam. Auf jeden Fall kein guter Ort. Keiner der Heilung oder Hilfe versprach. Einfach nur völlig allein, verzweifelt und eingesperrt. Ich wusste, dass das für immer war. Meine Verzweiflung war am überkochen. Ich setzte mich auf den Boden an die Wand und schrie so laut ich konnte. Ich schrie kein Hilfe. Es war nur ein Schrei. Ohne ein Wort zu formen und ohne wirklich zu weinen. Aus dem weinen war dieses verzweifelte Schreien geworden. Aber das Schreien war so anstrengend und nicht so laut, wie ich es wollte, aber lauter ging es nicht. Ich wollte, dass der Schrei auch „im Traum“ zu hören sei, also aus dem „Traum im Traum“ in den „nur Traum“ hinüberreichte und dass ich dort gehört wurde, obwohl es mir peinlich war. Die Verzweiflung war stärker als das Gefühl der Scham.
Plötzlich saß eine Frau vor mir, vielleicht eine Therapeutin, auf jeden Fall eine mir unbekannte Person. Ich schaute sie an, wie sie da völlig ausdruckslos saß. Sie sagte nichts. Ich dachte mir (im Traum): „Die istdp-ler wollen doch immer so Schlagen-Phantasien und so. Mir ist zwar gar nicht danach zu schlagen, aber ich träume ja nur, es passiert ja nichts, dann schlage ich halt einfach zu, damit ich es getan habe. Mal schauen, was passiert.“
Also holte ich aus und schlug ihr mit all meiner Kraft ins Gesicht. Was auch gar nicht einfach war, da meine Arme sich wie Blei bewegen ließen und sich nur langsam durch die Luft bewegten, ich hatte gar nicht die Kraft, die ich da eigentlich reinlegen wollte. Ich probierte es noch einige Male. Es ging ein bisschen besser, aber nur minimal. Dachte, die muss jetzt doch wenigstens mal bluten oder ein Knochen muss brechen. Aber sie blutete nicht, es brach nichts. Sie schaute mich nur reglos an. Dann probierte ich mit aller Kraft, dass ich statt ihrem Gesicht, das Gesicht vom ehemaligen Therapeuten sah. Es ging aber nicht. Trotz Anstrengung, dass ich ihn sehen wollte, sah ich ihn nur ganz kurz aufblitzen, aber ich konnte ihn da nicht halten. Ich sah weder ihn, noch meine Eltern, ich sah nur diese unbekannte unsympathische Frau. Ich wollte, dass irgendetwas passieren sollte durch das schlagen, aber da war nichts.
Ich dachte mir frustriert: „Ich sage doch ich habe das Bedürfnis nicht. Und jetzt, da ich schlage, gibt es mir rein gar nichts. Ich fühle mich kein bisschen besser. Was soll das also?“ Leid tat mir die Frau auch nicht, da ich wusste, dass ich träume und keiner zu Schaden kam.
Am Ende war ich, glaube ich, wieder in dieser Zelle und schrie. Und merkte, wie ich an dem Schrei aus dem Traum-im-Traum aufwachte. Ich wollte im „nur-Traum“ landen, stattdessen machte ich meine Augen auf und befand mich (glaube ich) in meinem früheren Kinderzimmer (kann aber auch mein Schlafzimmer gewesen sein, bin nicht sicher).
Danach bin ich dann tatsächlich aufgewacht.
Wollte das nur los werden und eigentlich auch einfach so stehen lassen.
Natürlich kann jeder trotzdem etwas dazu sagen, der will. Falls ich selbst aber erstmal nichts darauf erwidere, bitte nicht böse sein.
Bin gespannt, ob hier irgendwann auch Erfahrungsberichte von anderen landen.
Ich finde zwar auch, dass es da gut rein passt, aber immerhin ist es eine Methode, die in Deutschland von den Kassen gezahlt wird.
Ich starte nicht, um eine bestimmte Frage zu bereden oder weil ich mir Hilfe zu einem klar umrissenen Problem erhoffe. Ich denke, es gibt bestimmt einige, die selbst keine guten Erfahrungen damit gemacht haben, aber selten darüber reden. Das interessiert mich. Vielleicht schreibt hier monatelang niemand etwas, vielleicht aber doch irgendwann.
Ich will gerade auch keine eigenen Therapieeinzelheiten beschreiben, sondern nur einen Traum loswerden, den ich kürzlich hatte, der sehr intensiv war.
Ich schaute Videos auf youtube an von Georg Schwarzenberg. Zu den Themen Übertragung, Gegenübertragung, projizieren, Widerstand. Beim schauen kam wieder die unglaubliche Wut in mir auf, die ich auf den ehemaligen Therapeuten habe.
Während ich also diese Videos schaute, schlief ich ein und träumte:
Ich lief mit meinem ehemaligen Chef umher, war traurig, spürte Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit (auf aktuelles bezogen, nicht auf die ehemalige Therapie). Er sagte nichts, wir liefen einfach nebeneinander her, aber das hat schon gereicht, dass ich mich angenommen fühlte und halbwegs gesehen und verstanden. Ich dachte an die alte Therapie und verglich. Es war ein recht schönes Gefühl, dass mein Chef so wortlos da war. Gerne hätte ich mich weinend an ihn gelehnt, traute mich aber nicht.
Plötzlich war es wie ein Traum im Traum. ich war allein in einem Raum, wie einer Zelle. Ich musste in einem Gefängnis sein. Oder in einer Psychiatrie, aber in einer, aus der man nie mehr rauskam. Auf jeden Fall kein guter Ort. Keiner der Heilung oder Hilfe versprach. Einfach nur völlig allein, verzweifelt und eingesperrt. Ich wusste, dass das für immer war. Meine Verzweiflung war am überkochen. Ich setzte mich auf den Boden an die Wand und schrie so laut ich konnte. Ich schrie kein Hilfe. Es war nur ein Schrei. Ohne ein Wort zu formen und ohne wirklich zu weinen. Aus dem weinen war dieses verzweifelte Schreien geworden. Aber das Schreien war so anstrengend und nicht so laut, wie ich es wollte, aber lauter ging es nicht. Ich wollte, dass der Schrei auch „im Traum“ zu hören sei, also aus dem „Traum im Traum“ in den „nur Traum“ hinüberreichte und dass ich dort gehört wurde, obwohl es mir peinlich war. Die Verzweiflung war stärker als das Gefühl der Scham.
Plötzlich saß eine Frau vor mir, vielleicht eine Therapeutin, auf jeden Fall eine mir unbekannte Person. Ich schaute sie an, wie sie da völlig ausdruckslos saß. Sie sagte nichts. Ich dachte mir (im Traum): „Die istdp-ler wollen doch immer so Schlagen-Phantasien und so. Mir ist zwar gar nicht danach zu schlagen, aber ich träume ja nur, es passiert ja nichts, dann schlage ich halt einfach zu, damit ich es getan habe. Mal schauen, was passiert.“
Also holte ich aus und schlug ihr mit all meiner Kraft ins Gesicht. Was auch gar nicht einfach war, da meine Arme sich wie Blei bewegen ließen und sich nur langsam durch die Luft bewegten, ich hatte gar nicht die Kraft, die ich da eigentlich reinlegen wollte. Ich probierte es noch einige Male. Es ging ein bisschen besser, aber nur minimal. Dachte, die muss jetzt doch wenigstens mal bluten oder ein Knochen muss brechen. Aber sie blutete nicht, es brach nichts. Sie schaute mich nur reglos an. Dann probierte ich mit aller Kraft, dass ich statt ihrem Gesicht, das Gesicht vom ehemaligen Therapeuten sah. Es ging aber nicht. Trotz Anstrengung, dass ich ihn sehen wollte, sah ich ihn nur ganz kurz aufblitzen, aber ich konnte ihn da nicht halten. Ich sah weder ihn, noch meine Eltern, ich sah nur diese unbekannte unsympathische Frau. Ich wollte, dass irgendetwas passieren sollte durch das schlagen, aber da war nichts.
Ich dachte mir frustriert: „Ich sage doch ich habe das Bedürfnis nicht. Und jetzt, da ich schlage, gibt es mir rein gar nichts. Ich fühle mich kein bisschen besser. Was soll das also?“ Leid tat mir die Frau auch nicht, da ich wusste, dass ich träume und keiner zu Schaden kam.
Am Ende war ich, glaube ich, wieder in dieser Zelle und schrie. Und merkte, wie ich an dem Schrei aus dem Traum-im-Traum aufwachte. Ich wollte im „nur-Traum“ landen, stattdessen machte ich meine Augen auf und befand mich (glaube ich) in meinem früheren Kinderzimmer (kann aber auch mein Schlafzimmer gewesen sein, bin nicht sicher).
Danach bin ich dann tatsächlich aufgewacht.
Wollte das nur los werden und eigentlich auch einfach so stehen lassen.
Natürlich kann jeder trotzdem etwas dazu sagen, der will. Falls ich selbst aber erstmal nichts darauf erwidere, bitte nicht böse sein.
Bin gespannt, ob hier irgendwann auch Erfahrungsberichte von anderen landen.
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Nun möchte ich euch doch noch etwas fragen.
Wenn ihr Wut erlebt, wie ist das für euch?
Wenn ich gesagt habe, dass ich wütend war, dann wurde mir ab und an unterstellt, das wäre keine Wut, sondern Angst. Es wurde auch gesagt, das wäre keine Wut "sondern Theater".
Ich habe definitiv nie "Theater gemacht" (finde ich auch nicht sehr respektvoll die Aussage). Und man spürt doch wenn man wütend ist!?
Ich kenne aber schon zweierlei Wut. Ich kenne nur Wut und ich kenne Wut, mit der dann gleichzeit auch Angst kommt. Je nachdem auf wen ich Wut empfinde. Ich weiß zum Beispiel auch, dass mir bei großer Wut die Tränen kommen. Diese Tränen verwechsel ich dann ja auch nicht mit Trauer. Ich weiß, dass die zur Wut und zur Angst gehören.
Ich will damit nicht sagen, dass ich es für unmöglich halte, dass Menschen wirklich gar nicht mitbekommen, wie wütend sie eigentlich sind. Gibt es bestimmt oft. Aber ich habe ja Wut gespürt. Ich sage ja nicht einfach so: "Ich bin wütend!"
Wenn ihr Wut erlebt, empfindet ihr das als "Wärmegefühl im Bauch" und als "sehr angenehm und kraftvoll"?
Mir wurde gesagt, Wut würde sich so anfühlen.
Ich empfinde Wut aber nicht als angenehm und warm
Wenn ihr Wut erlebt, wie ist das für euch?
Wenn ich gesagt habe, dass ich wütend war, dann wurde mir ab und an unterstellt, das wäre keine Wut, sondern Angst. Es wurde auch gesagt, das wäre keine Wut "sondern Theater".
Ich habe definitiv nie "Theater gemacht" (finde ich auch nicht sehr respektvoll die Aussage). Und man spürt doch wenn man wütend ist!?
Ich kenne aber schon zweierlei Wut. Ich kenne nur Wut und ich kenne Wut, mit der dann gleichzeit auch Angst kommt. Je nachdem auf wen ich Wut empfinde. Ich weiß zum Beispiel auch, dass mir bei großer Wut die Tränen kommen. Diese Tränen verwechsel ich dann ja auch nicht mit Trauer. Ich weiß, dass die zur Wut und zur Angst gehören.
Ich will damit nicht sagen, dass ich es für unmöglich halte, dass Menschen wirklich gar nicht mitbekommen, wie wütend sie eigentlich sind. Gibt es bestimmt oft. Aber ich habe ja Wut gespürt. Ich sage ja nicht einfach so: "Ich bin wütend!"
Wenn ihr Wut erlebt, empfindet ihr das als "Wärmegefühl im Bauch" und als "sehr angenehm und kraftvoll"?
Mir wurde gesagt, Wut würde sich so anfühlen.
Ich empfinde Wut aber nicht als angenehm und warm
Hallo diesoderdas,
Inzwischen merke ich es auch manchmal selbst, wenn ich wütend werde. Für mich ist das nicht angenehm und kraftvoll, sondern mit ganz viel Angst verbunden. Und es ist oft so, dass sich bei mir über die eigentliche Wut sofort Angst drüber legt, und wenn das nicht "hilft" (um die Wut gedeckelt zu halten) kommen dann noch Schuld- und Schamgefühle dazu.
Manchmal muss ich vor Wut weinen. Manchmal kriege ich einen enormen Energieschub, dass ich überhaupt nicht weiß, wohin mit meiner Kraft und meinem Antrieb. Manchmal entsteht durch die Wut ein enormer innerer Druck, den ich dann im Oberbauch spüre. Heiß wird mir manchmal auch.
Aber ich halte nix davon, dass andere mir sagen, wie meine Wut sich anfühlen müsse. WTF? Das ist doch für jeden etwas anders? Solche "Vorschriften" würden mich wiederum ziemlich wütend machen...
Andere können mir Hinweise geben, wie es sich anfühlen könnte - das ist dann aber auch nur das: Ein Hinweis oder ein Vorschlag. Da muss der Raum vorhanden sein, dass ich das für mich selbst auch überprüfen kann und auch die Möglichkeit, das wieder zu verwerfen, wenn es für mich nicht stimmig sein sollte.
Diese Abwertung der Wut, die du da erlebt hast: Für mich wäre das eine Wiederholung von früher gewesen, da wurde die Wut ebenfalls entwertet und auch sanktioniert. Ich war dann "hysterisch", meine kleine Schwester (die als kleines Kind viel wütender war ich es jemals sein konnte) wurde dafür dann systematisch bestraft... Therapie sollte mir helfen, dass ich mich in meinem Gefühlskosmos besser zurechtfinde. Dass mir dann jemand sagt, was ich in einer bestimmten Situation fühlen darf oder nicht, oder wie sich das für mich anfühlt? Allein die Vorstellung macht mich jetzt gerade ziemlich wütend, ehrlich gesagt.
Für mich war es jahrelang zB so, dass ich überhaupt nicht sagen oder ausdrücken konnte, was ich fühle. Ich war komplett losgelöst von meinen Emotionen. Da braucht es wirklich die (wohlwollende) Spiegelung von außen, dass die Therapeutin mir erzählt, was sie da gerade wahrnimmt. Genauso wie eine Mutter zum kleinen Kind sagt: Ich weiß, du bist jetzt traurig/aufgeregt/total müde/enttäuscht/wütend etc etc und macht dann Angebote zur Regulierung. Das war bei mir anfangs wirklich auf Kindergartenniveau... Inzwischen ist es etwas ausdifferenzierter. Aber ich brauche immer noch viel Zeit (und Luft und Raum) um meine Emotionen differenzieren und wirklich wahrnehmen zu können....
Das IS-DTP-System wäre für mich in der Hinsicht ein komplettes Desaster. Aber wenn ich zufällig über einen Therapeuten gestolpert wäre, der danach arbeitet, wäre ich glaube ich ziemlich gefährdet gewesen, mich dem zu unterwerfen. Weil ich die Unterwerfung (und das damit einhergehende Leiden) so gut von früher kenne. Weil ich es gewohnt bin, den "Fehler" bei mir zu suchen. Weil ich gedacht hätte, das muss einfach so sein und kein (gesundes) Empfinden dafür gehabt hätte, was in Ordnung ist und wo meine Grenzen verltetzt werden. Vielleicht hätte ich in einer Anpassungsleistung sogar "Erfolge" produziert, weil ich früher ganz oft nach dem Motto funktioniert habe: Sag mir wer ich sein soll, und ich liefere dir das... Und IS-DTP macht ja ganz klare Vorgaben, wer ich sein soll... Aber wirklicher Kontatk mit mir selbst wäre so nie im Leben entstanden. Mich macht das alles nur sprachlos (und unglaublich wütend!).
Hm. Ich hab ja selbst "Probleme" mit meiner Wut. Ich bin ziemlich von meinen Wutgefühlen abgekoppelt und nähere mich in Mini-Schritten wieder an. Bei mir ist es oft andersrum, dass die Therapeutin mir im Austausch auf einmal spiegelt: Sie sind gerade ganz schön wütend, oder? Und dann horche ich in mich rein und denke: Aha, das ist also Wut? Mit Fragezeichen, weil das ja irgendwie auch erstmal die Einschätzung der Therapeutin ist, dass ich wütend bin. Aber es gibt mir einen Hinweis, wie es sich anfühlen könnte, für mich. Was Anzeichen sein könnten.diesoderdas hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 06:24 Wenn ihr Wut erlebt, empfindet ihr das als "Wärmegefühl im Bauch" und als "sehr angenehm und kraftvoll"?
Mir wurde gesagt, Wut würde sich so anfühlen.
Ich empfinde Wut aber nicht als angenehm und warm
Inzwischen merke ich es auch manchmal selbst, wenn ich wütend werde. Für mich ist das nicht angenehm und kraftvoll, sondern mit ganz viel Angst verbunden. Und es ist oft so, dass sich bei mir über die eigentliche Wut sofort Angst drüber legt, und wenn das nicht "hilft" (um die Wut gedeckelt zu halten) kommen dann noch Schuld- und Schamgefühle dazu.
Manchmal muss ich vor Wut weinen. Manchmal kriege ich einen enormen Energieschub, dass ich überhaupt nicht weiß, wohin mit meiner Kraft und meinem Antrieb. Manchmal entsteht durch die Wut ein enormer innerer Druck, den ich dann im Oberbauch spüre. Heiß wird mir manchmal auch.
Aber ich halte nix davon, dass andere mir sagen, wie meine Wut sich anfühlen müsse. WTF? Das ist doch für jeden etwas anders? Solche "Vorschriften" würden mich wiederum ziemlich wütend machen...
Andere können mir Hinweise geben, wie es sich anfühlen könnte - das ist dann aber auch nur das: Ein Hinweis oder ein Vorschlag. Da muss der Raum vorhanden sein, dass ich das für mich selbst auch überprüfen kann und auch die Möglichkeit, das wieder zu verwerfen, wenn es für mich nicht stimmig sein sollte.
Diese Abwertung der Wut, die du da erlebt hast: Für mich wäre das eine Wiederholung von früher gewesen, da wurde die Wut ebenfalls entwertet und auch sanktioniert. Ich war dann "hysterisch", meine kleine Schwester (die als kleines Kind viel wütender war ich es jemals sein konnte) wurde dafür dann systematisch bestraft... Therapie sollte mir helfen, dass ich mich in meinem Gefühlskosmos besser zurechtfinde. Dass mir dann jemand sagt, was ich in einer bestimmten Situation fühlen darf oder nicht, oder wie sich das für mich anfühlt? Allein die Vorstellung macht mich jetzt gerade ziemlich wütend, ehrlich gesagt.
Für mich war es jahrelang zB so, dass ich überhaupt nicht sagen oder ausdrücken konnte, was ich fühle. Ich war komplett losgelöst von meinen Emotionen. Da braucht es wirklich die (wohlwollende) Spiegelung von außen, dass die Therapeutin mir erzählt, was sie da gerade wahrnimmt. Genauso wie eine Mutter zum kleinen Kind sagt: Ich weiß, du bist jetzt traurig/aufgeregt/total müde/enttäuscht/wütend etc etc und macht dann Angebote zur Regulierung. Das war bei mir anfangs wirklich auf Kindergartenniveau... Inzwischen ist es etwas ausdifferenzierter. Aber ich brauche immer noch viel Zeit (und Luft und Raum) um meine Emotionen differenzieren und wirklich wahrnehmen zu können....
Das IS-DTP-System wäre für mich in der Hinsicht ein komplettes Desaster. Aber wenn ich zufällig über einen Therapeuten gestolpert wäre, der danach arbeitet, wäre ich glaube ich ziemlich gefährdet gewesen, mich dem zu unterwerfen. Weil ich die Unterwerfung (und das damit einhergehende Leiden) so gut von früher kenne. Weil ich es gewohnt bin, den "Fehler" bei mir zu suchen. Weil ich gedacht hätte, das muss einfach so sein und kein (gesundes) Empfinden dafür gehabt hätte, was in Ordnung ist und wo meine Grenzen verltetzt werden. Vielleicht hätte ich in einer Anpassungsleistung sogar "Erfolge" produziert, weil ich früher ganz oft nach dem Motto funktioniert habe: Sag mir wer ich sein soll, und ich liefere dir das... Und IS-DTP macht ja ganz klare Vorgaben, wer ich sein soll... Aber wirklicher Kontatk mit mir selbst wäre so nie im Leben entstanden. Mich macht das alles nur sprachlos (und unglaublich wütend!).
Zuletzt geändert von lisbeth am Sa., 13.07.2019, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Dank dir lisbeth für deine Erfahrungen. Ich sehe es auch so. Wut fühlt sich nicht immer gleich an.
Bei mir kann sie rein vorkommen oder gemixt mit anderem. Mit Angst oder ohne. Kann mich "beeindrucken" oder auch nicht.
Ist halt nicht festgemeißelt.
Bei mir kann sie rein vorkommen oder gemixt mit anderem. Mit Angst oder ohne. Kann mich "beeindrucken" oder auch nicht.
Jetzt wo du erwähnst, dass dir da heiß wird, muss ich sagen, dass ich diese Hitze auch kenne. Fiel mir gar nicht ein, da ich unter "Wärme im Bauch" (so wie es mir gesagt wurde) eben etwas anderes verstehe. Eher etwas schönes und positives. Diese Hitzegefühl finde ich aber nicht schön (zumindest nicht in Verbindung mit Wut/Angst). Und in diesem Sinne auch nicht schön warm. Bei mir einfach Hitze, die kommt, wenn mich etwas sehr bewegt. Das Hitzegefühl kann bei mir auch bei anderen Gefühlen kommen. Zum Beispiel auch bei großer Freude. Körperlich fühlt sich das dann fast gleich an. Um welches Gefühl es sich handelt, weiß ich dann einfach aus dem Zusammenhang heraus. Genauso wie ein flaues Gefühl im Bauch bei mir sowohl freudige Aufregung (also schön und positiv) oder aber ziemliche Angst bedeuten kann.lisbeth hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 07:39 Manchmal muss ich vor Wut weinen. Manchmal kriege ich einen enormen Energieschub, dass ich überhaupt nicht weiß, wohin mit meiner Kraft und meinem Antrieb. Manchmal entsteht durch die Wut ein enormer innerer Druck, den ich dann im Oberbauch spüre. Heiß wird mir manchmal auch.
Ist halt nicht festgemeißelt.
Das klingt echt schönlisbeth hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 07:39
Für mich war es jahrelang zB so, dass ich überhaupt nicht sagen oder ausdrücken konnte, was ich fühle. Ich war komplett losgelöst von meinen Emotionen. Da braucht es wirklich die (wohlwollende) Spiegelung von außen, dass die Therapeutin mir erzählt, was sie da gerade wahrnimmt. Genauso wie eine Mutter zum kleinen Kind sagt: Ich weiß, du bist jetzt traurig/aufgeregt/total müde/enttäuscht/wütend etc etc und macht dann Angebote zur Regulierung.
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Bei mir geht das stark in Richtung "Hitzewallung"... Also auch nicht angenehm, sondern plötzlich und unvermittelt und viel zu viel auf einmal.diesoderdas hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 08:05 Diese Hitzegefühl finde ich aber nicht schön (zumindest nicht in Verbindung mit Wut/Angst).
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Ja, so klingt es auch für mich gut beschrieben und sehr treffend.passend.lisbeth hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 08:15Bei mir geht das stark in Richtung "Hitzewallung"... Also auch nicht angenehm, sondern plötzlich und unvermittelt und viel zu viel auf einmal.diesoderdas hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 08:05 Diese Hitzegefühl finde ich aber nicht schön (zumindest nicht in Verbindung mit Wut/Angst).
Physiologisch betrachtet, laufen Gefühle bei jedem gleich ab, ähnlich wie z. B. die Verdauung. Aber natürlich nur, wenn sie in "Reinform" ablaufen, nicht als Mischgefühle (wie sie im Alltagsleben zumeist vorkommen). Das Ziel ist, die Wut angstfrei erleben zu können, um sie in möglich großer Heftigkeit zu spüren, damit die dahinterliegenden Schuld- und Schmerzgefühle (die als symptomauslösend und -erhaltend angesehen werden) abfließen können.
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Eine plötzliche Erinnerung gerade.
Ich "produzierte" mal wieder nicht die Schlagen-Phantasien, die so gern gesehen worden wären.
Ich wurde durch dieses Rumdrängeln noch wütender, weil es mich einfach nervte. Mein nein dazu hätte man
auch akzeptieren können.Ich teilte mit, dass ich dieses schlagen eher mit Worten machen würde (da war mir wirklich danach!).
Therapeut: " Und ? Was sagen sie dann? Wie primitiv können sie dabei werden?" Ich musste kein Hellseher sein, um mitzukriegen, wie angeschnödert er war. Bei mir kam da die Vorstellung: Diese ganzen Gewaltphantasien können schön abprallen - aber Worte werden persönlich genommen. Wie sie von mir aber auch gemeint waren. Gewaltphantasien hätte ich aber genauso persönlich gemeint.
In der Phantasie killen ist okay. Wütende verbale Hiebe sind nicht in Ordnung. Ich werde es nie verstehen.
Irgendwie ist das ja schon, wie heißt das... double bind?
Ich soll Wut erleben, am besten mit so Fantasien. Die ich nicht habe und selbst wenn ich sie mir vorstelle, die mir nichts geben. Mir war eben danach mit Worten zu schlagen.
Ich soll also im Grunde schlagen = Mitteilung 1
Wenn ich es aber so tue, wie ich es empfinde, dann bin ich primitv.
So also nicht gewünscht = Mitteilung 2
= Chaos im Hirn
DA könnte ich dann wirklich kurz reinschlagen. Aber auch nur einmal. Und ändern tut sich dadurch nichts, außer dass dann kurz ein schlechtes Gewissen da ist, ob es gerechtfertigt war. Aber ich habe ja nur in Gedanken geschlagen, also nichts gemacht.
Und an der Wut ändert das nicht wirklich was bei mir.
Ich "produzierte" mal wieder nicht die Schlagen-Phantasien, die so gern gesehen worden wären.
Ich wurde durch dieses Rumdrängeln noch wütender, weil es mich einfach nervte. Mein nein dazu hätte man
auch akzeptieren können.Ich teilte mit, dass ich dieses schlagen eher mit Worten machen würde (da war mir wirklich danach!).
Therapeut: " Und ? Was sagen sie dann? Wie primitiv können sie dabei werden?" Ich musste kein Hellseher sein, um mitzukriegen, wie angeschnödert er war. Bei mir kam da die Vorstellung: Diese ganzen Gewaltphantasien können schön abprallen - aber Worte werden persönlich genommen. Wie sie von mir aber auch gemeint waren. Gewaltphantasien hätte ich aber genauso persönlich gemeint.
In der Phantasie killen ist okay. Wütende verbale Hiebe sind nicht in Ordnung. Ich werde es nie verstehen.
Irgendwie ist das ja schon, wie heißt das... double bind?
Ich soll Wut erleben, am besten mit so Fantasien. Die ich nicht habe und selbst wenn ich sie mir vorstelle, die mir nichts geben. Mir war eben danach mit Worten zu schlagen.
Ich soll also im Grunde schlagen = Mitteilung 1
Wenn ich es aber so tue, wie ich es empfinde, dann bin ich primitv.
So also nicht gewünscht = Mitteilung 2
= Chaos im Hirn
DA könnte ich dann wirklich kurz reinschlagen. Aber auch nur einmal. Und ändern tut sich dadurch nichts, außer dass dann kurz ein schlechtes Gewissen da ist, ob es gerechtfertigt war. Aber ich habe ja nur in Gedanken geschlagen, also nichts gemacht.
Und an der Wut ändert das nicht wirklich was bei mir.
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So sagt es die istdp, ja.alatan hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 08:41 Physiologisch betrachtet, laufen Gefühle bei jedem gleich ab, ähnlich wie z. B. die Verdauung. Aber natürlich nur, wenn sie in "Reinform" ablaufen, nicht als Mischgefühle (wie sie im Alltagsleben zumeist vorkommen). Das Ziel ist, die Wut angstfrei erleben zu können, um sie in möglich großer Heftigkeit zu spüren, damit die dahinterliegenden Schuld- und Schmerzgefühle (die als symptomauslösend und -erhaltend angesehen werden) abfließen können.
(Gewalt-)Fantasien sind weitgehend nutzlos, weil kognitiv. Solange kein körperliches Erleben der Gefühle stattfindet, kommt es zur keiner strukturellen Veränderung und somit zu keiner Symptomüberwindung. Das ist Stand der modernen Psychotherapieforschung.
Wut ist ein interessantes Thema. Aus meiner Kindheit kommt da sowas wie: Wut spürt man, wenn man in seinen Rechten verletzt wurde. Aber ich hatte ja keine und daher konnten die auch nicht verletzt werden. Das lag damit ganz nah am Weinen, für das es genau zwei akzeptable Gründe gab: körperlichen Schmerz und Hunger. Und weinte ich "ohne Grund", dann wurde mir einer gegeben. Ich lernte, das auszuschalten. Wenn das nicht klappte, hatte ich Angst, denn ich tat ja etwas verbotenes. Daher habe ich auch in der Therapie versucht, die Wünsche des Therapeuten zu erfüllen. Aber der hat selbst auf direkte Nachfragen nur gesagt: "Ich weiß, was Sie da versuchen und das funktioniert nicht. Ich werde Ihnen NICHT sagen, was Sie tun sollen." Ich: "Das macht es mir sehr schwer, denn dann muss ich raten, was richtig ist. Er: "Nein, Sie sollen einfach nur das tun, was SIE wollen." Aber das muss man dann auch erstmal rausfinden. Wenn man gut oder schlecht immer nur daran erkennt, was die Umwelt dazu meint. Das fing ja bei einfachen Dingen wie Klamotten an. Klamotten kaufen war für mich immer Horror, denn ich hatte gar keine eigene Meinung.
Meine Thera und ich unterscheiden zwischen "heisser Wut" und "kalter Wut".
Heisse Wut ist das mit dem Wärmegefühl im Bauch, kann sich durchaus richtig gut anfühlen, z.B. wenn ich auf einer Demo gemeinsam mit anderen wütend bin auf das Unrecht, gegen das wir demonstrieren. Heisse Wut, wenn sie berechtigt ist, der Situation angemessen, kann mir die Energie geben, an einer Situation etwas zum Guten zu verändern.
Kalte Wut ist vom Gefühl her genauso stark, hat aber was Berechnendes, mit kalter Wut will ich Rache. Mit kalter Wut geht keine Energie nach aussen, die sieht man mir nur an Gesichtsausdruck und Körperspannung an. Innerlich hab ich dann ein Gefühl von Überlegenheit, tatsächlich kalt und berechnend.
Vielleicht kannst Du damit was anfangen - Wut muss nicht immer heiss sein, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die kalte Wut keine konstruktive Energeiquelle sein kann.
Heisse Wut ist das mit dem Wärmegefühl im Bauch, kann sich durchaus richtig gut anfühlen, z.B. wenn ich auf einer Demo gemeinsam mit anderen wütend bin auf das Unrecht, gegen das wir demonstrieren. Heisse Wut, wenn sie berechtigt ist, der Situation angemessen, kann mir die Energie geben, an einer Situation etwas zum Guten zu verändern.
Kalte Wut ist vom Gefühl her genauso stark, hat aber was Berechnendes, mit kalter Wut will ich Rache. Mit kalter Wut geht keine Energie nach aussen, die sieht man mir nur an Gesichtsausdruck und Körperspannung an. Innerlich hab ich dann ein Gefühl von Überlegenheit, tatsächlich kalt und berechnend.
Vielleicht kannst Du damit was anfangen - Wut muss nicht immer heiss sein, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die kalte Wut keine konstruktive Energeiquelle sein kann.
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@montana:
puh, klingt heftig, was du da aus deiner Kindheit schreibst.
Wahrscheinlich war es gut, dass dein Therapeut darauf bestanden hat, dass du tust, was du selbst willst, oder?Auch wenn das schwer für dich war/ist.
Glaube, ich verstehe, was du damit meinst, dass du keine eigene Meinung hast und dich daran orientieren wolltest, was andere wollten.
Obwohl ich eine bin, die nicht unbedingt denkt, dass man nur für sich allein rausbekommen kann, was man selbst will, denkt, tun will usw. Ich glaube, dass man so im üblichen Aufwachsen doch eigentlich Vorbilder hat oder Menschen, mit denen man sich vergleicht, die einem selbst vielleicht sehr ähnlich sind oder komplett anders. Dass man sich als Teenager dann vielleicht gleich anzieht, ähnliche Ansichten hat wie der Freundeskreis. Ich könnte mir vorstellen, dass man erstmal andere Menschen braucht, um selbst Orientrierung zu finden. Und darüber dann allmählich sicherer wird auch ganz eigene Sachen rauszufinden.
Und dass das alles eben schwieriger wird oder länger dauert, wenn man nie Vorbilder hatte oder nie ans Ausprobieren und austesten gekommen ist.
puh, klingt heftig, was du da aus deiner Kindheit schreibst.
Wahrscheinlich war es gut, dass dein Therapeut darauf bestanden hat, dass du tust, was du selbst willst, oder?Auch wenn das schwer für dich war/ist.
Glaube, ich verstehe, was du damit meinst, dass du keine eigene Meinung hast und dich daran orientieren wolltest, was andere wollten.
Obwohl ich eine bin, die nicht unbedingt denkt, dass man nur für sich allein rausbekommen kann, was man selbst will, denkt, tun will usw. Ich glaube, dass man so im üblichen Aufwachsen doch eigentlich Vorbilder hat oder Menschen, mit denen man sich vergleicht, die einem selbst vielleicht sehr ähnlich sind oder komplett anders. Dass man sich als Teenager dann vielleicht gleich anzieht, ähnliche Ansichten hat wie der Freundeskreis. Ich könnte mir vorstellen, dass man erstmal andere Menschen braucht, um selbst Orientrierung zu finden. Und darüber dann allmählich sicherer wird auch ganz eigene Sachen rauszufinden.
Und dass das alles eben schwieriger wird oder länger dauert, wenn man nie Vorbilder hatte oder nie ans Ausprobieren und austesten gekommen ist.
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okay, das hatte ich so noch nicht gehört
Hm, also, diese Situation, die du da schilderst mit der Demo, da kann ich mir für mich selbst auch vorstellen, dass ich da so ein körperliches Empfinden habe, das Wärme gleich kommen kann. Auch dass sich das gut anfühlt, kann ich mir vorstellen.Inga hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 19:37 Heisse Wut ist das mit dem Wärmegefühl im Bauch, kann sich durchaus richtig gut anfühlen, z.B. wenn ich auf einer Demo gemeinsam mit anderen wütend bin auf das Unrecht, gegen das wir demonstrieren. Heisse Wut, wenn sie berechtigt ist, der Situation angemessen, kann mir die Energie geben, an einer Situation etwas zum Guten zu verändern.
Allerdings hätte ich diese Situation/diese Empfindungen gar nicht mit Wut in Verbindung gebracht, muss ich gestehen. Wut ist für mich etwas anderes. Ich meine, nein, stimmt auch nicht ganz... Ich sehe schon, dass es da natürlich um Wut geht.... Man demonstriert gegen etwas, das man selbst verurteilt, klar ist da Wut. Für mich wäre das aber wohl eher nur so ein Nebenbeigefühl. Zu wenig irgendwie, um wirklich als Wut durchzugehen. Vielleicht so, wie wenn ich kurz ein bisschen genervt bin, wenn jemand zu einem Treffen mit mir zu spät kommt und mich warten lässt. So in etwa.
Das Wärmegefühl oder die Energie, die ich mir vorstellen kann, da zu empfinden, die würde ich eher auf anderes zurückführen: Einfach auf das schöne Gefühl, mich für etwas gutes einzusetzen. Mit anderen zusammen in einer Art Gruppe zusammen zu sein, Teil davon zu sein. Vielleicht auch, mich selbst gut dabei zu finden, dass ich tue, was ich tue. Mich als "gut" wahrzunehmen. Dazuzugehören zu dieser Gruppe.
So in etwa.
Ich glaube, das was du unter heißer Wut beschreibst, ist dabei nicht unbedingt das, was die istdp "haben will" . Die wollen ja, dass man Wut erlebt und dann in Schuldgefühlen deshalb landet, auf dass das dann "abfließt" . Bei einer Demo bei der man sich gut fühlt, wird man eher nicht in Schuldgefühlen enden, zum Glück
Bei mir hakt es da einfach mit den istdp Aussagen.... kraftvoll, warm.... und aus dem dann in Schuld und Shmerz??????
Diese Beschreibung von dir, trifft es eher, wie ich Wut empfinde, aber auch nicht ganz. Wenn ich aus deinen heiß/kalt Beschreibungen das passendere auswählen müsste, wie ich mich in der Therapie oft gefühlt habe, dann wäre das eindeutig die kalte Version Wobei der Rache-Teil da nicht unbedingt dabei sein muss - aber dabei sein kann. Auch würde ich sagen, dass ich da dann schon eine Art Energie "nach draußen" hatte. Aber keine von der ich sonderlich viel hatte.Inga hat geschrieben: ↑Sa., 13.07.2019, 19:37 Kalte Wut ist vom Gefühl her genauso stark, hat aber was Berechnendes, mit kalter Wut will ich Rache. Mit kalter Wut geht keine Energie nach aussen, die sieht man mir nur an Gesichtsausdruck und Körperspannung an. Innerlich hab ich dann ein Gefühl von Überlegenheit, tatsächlich kalt und berechnend.
Vielleicht kannst Du damit was anfangen - Wut muss nicht immer heiss sein, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die kalte Wut keine konstruktive Energeiquelle sein kann.
Langsam wird mir das gerade auch etwas wirr, ich muss mal dringend in die Federn
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Hallo
Ich habe jahrzehntelang KEINE WUT gespürt.
Das war bei mir als Kind ein "verbotenes" Gefühl.
Ich war, wenn ich hätten wütend sein müssen" jeweils traurig, oder hatte Angst.
Erst jetzt nach x Jahren Therapie kann ich Wut spüren, aber noch immer, erst HINTER der Traurigkeit oder der Angst.
Nennt sich Primär- und Sekundär Gefühle, mach dich doch dazu mal schlau.
Wut spüre ich oft im Hals, als Kloss der mich lähmt (weil verboten) und als stachlig
und oft sogar als brennned warm bzw. heiss. Doch manchmal auch als Eiseskälte.
Ich habe jahrzehntelang KEINE WUT gespürt.
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