Erfahrungen Hausaufgaben-Übungsbuch Verhaltenstherapie

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Erfahrungen Hausaufgaben-Übungsbuch Verhaltenstherapie

Beitrag Do., 08.09.2011, 17:09

Seit einem Jahr mache ich einzeln eine Verhaltenstherapie bei einer berufserfahrenen, diplomierten Psychologin, die sich in Psychotherapie-Ausbildung an einem Lehrinstitut für Verhaltenstherapie befindet.

Ihre Supervisorin hat uns ein von dieser konzipiertes Hausaufgaben-Übungsbuch an die Hand gegeben.
Die Therapiestunden bestehen aus vertrauensvollen Gesprächen und individuell zugeschnittenen Rollenspielen, die eine gute Wirkung zeigen.

Die Hälfte der Hausaufgaben habe ich in meiner Freizeit absolviert. Die zweite Hälfte der Übungsaufgaben schließt zum Teil an einzelne Nummern der Grundaufgaben der ersten Hälfte an.

Eine begrenzte, einmalige Verlängerung der Therapiestunden wurde mir in Aussicht gestellt. Ich habe die Therapeutin, mit der ich gut klarkomme, gefragt, ob ich bestimmte Aufgaben aus der zweiten Hälfte des Übungsbuches vorziehen kann, weil diese mir besonders sinnvoll erscheinen.

Die Therapeutin möchte aber in der vorgegebenen Reihenfolge weitermachen, mit der Begründung, dass die nächsten Übungen jeweils auf der vorherigen aufbauen. Die Unterschiede in der Aufgabenstellung kommen mir aber minimal vor.

Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass ihre Supervisorin ihr keinen größeren Spielraum läßt, obwohl die freien individuellen Rollenspiele zum Teil auch vorgegriffen haben.

Mich würde nun interessieren, ob jemand von Euch ähnliche Erfahrungen in seiner kognitiven Verhaltenstherapie gemacht hat.

Vielleicht ergibt sich ja eine Idee, wie ich mein Ziel mit einem guten Kompromissvorschlag doch noch erreichen kann, bevor auch die Verlängerung vorbeigegangen ist.

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montagne
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Beitrag Do., 08.09.2011, 17:30

Ich glaube, dass dein Eindruck richtig ist.
Was vllt. auch nur zum Teil and er Supervisorin liegt. Die muss als Ausbilderin halt auch ihr Ding nach Vorgabe durchziehen. Offenbar arbeiten die da mit Therapiemanualen. Es is ein Ausbildungsinstitut und man will vllt. auch das eigene Manual oder irgend ein anderes evaluieren. und da sgeht nur, wenn man es stringend abarbeitet. Sonst sind die Ergebnisse der Evaluation nicht aussagekräftig und werden wissenschaftlich nicht anerkannt.
Möglicherweise ist es auch die Aufgabe deiner Therapeutin das Manual so abzuarbeiten.

Ansprechen würde ich es an deiner Stelle auf jeden Fall. Einfach, damit das nicht so doof im Raum steht. Dann kannst du dir auch immer noch überlegen, ob du das so weiter machen möchtest oder eine niedergelassenene Therapeutin aufsuchen möchtest, der da echt viel freier ist.
amor fati


pandas
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Beitrag Fr., 09.09.2011, 20:33

montagne hat geschrieben:Ich glaube, dass dein Eindruck richtig ist.
Was vllt. auch nur zum Teil and er Supervisorin liegt. Die muss als Ausbilderin halt auch ihr Ding nach Vorgabe durchziehen. Offenbar arbeiten die da mit Therapiemanualen. Es is ein Ausbildungsinstitut und man will vllt. auch das eigene Manual oder irgend ein anderes evaluieren. und da sgeht nur, wenn man es stringend abarbeitet. Sonst sind die Ergebnisse der Evaluation nicht aussagekräftig und werden wissenschaftlich nicht anerkannt.
Möglicherweise ist es auch die Aufgabe deiner Therapeutin das Manual so abzuarbeiten.
Das wäre aber nicht in ordnung, wenn das alles normal wie eine Kassentherapie finanziert wird. Die Kasse finanziert das ja allein für den Patienten, nicht für die Experimente eines bestimmten Institutes. Wird das per Kasse finanziert?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


montagne
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Beitrag So., 11.09.2011, 09:51

Ich weiß natürlich nicht wie esin diesem Fall ist. Therapie durch Therapeuten in Ausbildung oder an Hochschulambulanzen wird meist nicht durch die Kasse gezahlt oder die Kasse bewilligt nur einen Zuschuss, unter bestimmten Umständen.
Das ist halt der Deal, der Patient oder seine Kasse müssen nichts zahlen, es wird nicht registriert, was für Verbeamtungen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen von Vorteil ist. Dafür muss man nehmen was man kriegt.

Abgesehen davon, geht es nicht um die Frage eines Experiements. Es gibt auch niedergelassene, kassenzugelassene Therapeuten, die strikt nach Manualen arbeiten bei bestimmten Diagnosen und/oder Klienten. Manche arbeiten mit Fragebögen, andere nicht. Für manch einen ist es okay, für manch einen nicht. Was dem einen gut tut, mus dem anderen noch lange nicht gut tun.

Es geht einfach nur darum mit dem Therapeuten zu sprechen, was einem gut tut und wa snicht, was man braucht und was nicht. Und wenn man eben nicht überein kommt, muss man sich überlegen woanders hinzugehen oder Kompromisse zu machen.
amor fati

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pandas
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Beitrag So., 11.09.2011, 10:18

montagne hat geschrieben: Abgesehen davon, geht es nicht um die Frage eines Experiements. Es gibt auch niedergelassene, kassenzugelassene Therapeuten, die strikt nach Manualen arbeiten bei bestimmten Diagnosen und/oder Klienten. Manche arbeiten mit Fragebögen, andere nicht. Für manch einen ist es okay, für manch einen nicht. Was dem einen gut tut, mus dem anderen noch lange nicht gut tun.
Es geht einfach nur darum mit dem Therapeuten zu sprechen, was einem gut tut und wa snicht, was man braucht und was nicht. Und wenn man eben nicht überein kommt, muss man sich überlegen woanders hinzugehen oder Kompromisse zu machen.
Das ist nicht richtig.

Der Berufskodex aller Psychotherapeuten besagt, dass die Therapie allein an dem hilfesuchenden Patienten auszurichten ist. Wenn aber die Evalution wie im Fall des Threaderstellers vor seine individuellen Bedürfnisse gestellt wird, so ist das gegen den Kodex und, da es sich um ein neuen Manual handelt, schlichtweg ein Experiment. Er hat versucht mit der Therapeutin darüber zu sprechen, diese war dafür nicht empfänglich.

Das hängt damit auch zusammen, dass Therapiewechsel immer auch einen Einbruch in der Therapie bedeuten und zum anderen nicht so einfach sind, da im Kassenrecht eigentlich nicht vorgesehen, schwerer zu beantragen und als Ausnahmeverfahren behandelt werden.
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Miss_Understood
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Beitrag So., 11.09.2011, 11:17

montagne hat geschrieben:Ich weiß natürlich nicht wie esin diesem Fall ist. Therapie durch Therapeuten in Ausbildung oder an Hochschulambulanzen wird meist nicht durch die Kasse gezahlt oder die Kasse bewilligt nur einen Zuschuss, unter bestimmten Umständen.
Das ist halt der Deal, der Patient oder seine Kasse müssen nichts zahlen, es wird nicht registriert, was für Verbeamtungen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen von Vorteil ist. Dafür muss man nehmen was man kriegt.

Was??? Echt? Wieso erfahre ich das erst jetzt??? Mist, es spielte eine Rolle in meiner Entscheidungsfindung das mit erneuter Therapie so lange herauszuziehen. Ist es dazu zu spät, wenn ich zwar shcon probatorishce Sitzungen, aber noch keinen richtigen Therapieantrag gestellt habe???? Woher weisst du das, gibt es dazu sichere Quellen und wie erfahre ich das?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag So., 11.09.2011, 17:06

montagne hat geschrieben:Ich weiß natürlich nicht wie esin diesem Fall ist. Therapie durch Therapeuten in Ausbildung oder an Hochschulambulanzen wird meist nicht durch die Kasse gezahlt oder die Kasse bewilligt nur einen Zuschuss, unter bestimmten Umständen.
Das ist halt der Deal, der Patient oder seine Kasse müssen nichts zahlen, es wird nicht registriert, was für Verbeamtungen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen von Vorteil ist. Dafür muss man nehmen was man kriegt.
In meinem Fall wurde ein Antrag bei der Krankenkasse auf Übernahme der Kosten gestellt. Es wurde mir ein Kontingent von 45 Stunden von der Krankenkasse genehmigt. Bei einer möglichen Verlängerung sind wohl 15 Stunden problemlos zu bekommen, wie mir die Therapeutin mitteilte.

Ob es darüber hinaus einen Deal zwischen dem Ausbildungsinstitut und der Krankenkasse gab, weiß ich nicht

Mir geht es auch eher darum, ob ich die 15 Stunden überhaupt in Anspruch nehmen soll, wenn die Therapeutin die Vorgehensweise in Bezug auf die Hausaufgaben nicht weiter individualisieren kann oder will.


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Beitrag So., 11.09.2011, 17:26

hi emoticoala,

ich würde mich damit an die Krankenkasse wenden. Dann kannst Du eventuell weitere Stundenkontigente bei einem frei arbeitenden Verhaltenstherapeut/In bekommen.
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stern
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Beitrag So., 11.09.2011, 23:22

Eine begrenzte, einmalige Verlängerung der Therapiestunden wurde mir in Aussicht gestellt.
...
Bei einer möglichen Verlängerung sind wohl 15 Stunden problemlos zu bekommen, wie mir die Therapeutin mitteilte.
Auch hier sehe ich es analog biber so, dass es Sinn macht, das Kontingent an deinem Bedarf auszurichten (also beantragt werden kann durchaus etwas mehr als eine Verlängerung, wenn die Notwendigkeit besteht... und ein Gutachter hat dann darüber zu entscheiden). Wenn man zu dem Ergebnis kommt, o.k. 45h haben den gewünschten Erfolg gebracht, dann gut. Aber von Anbeginn der Therapie gleich das gesamte Kontigent festzulegen, erscheint mir nicht bes. sinnig. Würde sie die Therapie dann trotzdem beenden, selbst wenn noch weiterer Bedarf besteht... weil der Deal ist: 1 Verlängerung, dann in jedem Fall finito, weil von Anfang an so festgelegt? Hmm.

Und ja... sie arbeitet wohl etwas mechanisch. Würde ich in jedem Fall ansprechen. Denn ich sehe es auch so, dass auch die Vorgehensweise am Bedarf des Patienten auszurichten ist. Wenn ich sagen würde, xy macht mir keine Schwierigkeiten, sähe ich für meinen Teil kaum Sinn darin, das dann trotzdem zu vertiefen, weil manual xyz das vorsieht, an dem man sich ganz strikt ausrichten muss. Ich tendiere dazu: je erfahrener bzw. routinierter ein Thera ist, desto mehr Freiheit kann er sich tendenziell auch in der Vorgehensweise erlauben bzw. zutrauen. Ein Thera in Ausbildung muss diese Erfahrung halt erst sammeln... bzw. tut schon gut daran, sich mit dem Supervisor abzusprechen. Aber dann ist halt ihre nächste Aufgabe, mit dem Supervisor zu besprechen, dass du die Reihenfolge der Aufgaben unbedingt ändern magst... weil du selbst einen anderen Bedarf siehst... und wie sie damit nun umgehen soll (wobei mir schon dieses konzipierte Hausaufgaben-Übungsbuch befremdlich vorkommt... wenn ich hin und wieder Hausaufgaben erhalten habe, dann hat sich das i.d.R. aus der Sitzung selbst ergeben, dass ich xy vertiefen könnte... also das hat sich indivuell ergeben, aber es wurde kein manual nach einer best. Reihenfolge übergestülpt. Kann also schon sein, dass sie sich sehr strikt daran orientiert, was der Supervisor empfiehlt oder gar vorgibt).

Was allerdings auch zu berücksichtigen ist, dass du geschrieben hast, bisher brachte die Therapie eine gute Wirkung. Aber das ist eher ein Pluspunkt, bei der Frage, ob man manche Aufgaben, die dir weniger Schwierigkeiten bereiten und ähnlich sind, überspringen oder zumindest komprimieren könnte.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Beitrag Do., 01.12.2011, 07:37

Wollte nur kurz berichten, welcher Kompromiss herausgekommen ist.

Eine Verlängerung von 15 Stunden wurde inzwischen von der Krankenkasse genehmigt. Eine zweite Verlängerung von 20 Stunden, um das Maximum von 80 Stunden vollzumachen, ist sehr unwahrscheinlich, weil die Krankenkassen in Deutschland bei Verhaltenstherapie angeblich nur selten das Maximum bewilligen.

Da sich das Ziel der Therapie verändert hat, werden freie Rollenspiele im Vordergrund stehen, das Hausaufgaben-Übungsbuch rückt in den Hintergrund, wird aber der Reihe nach weiterbearbeitet.

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