Leben mit einem Metha-Abhängigem

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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sweety26
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Leben mit einem Metha-Abhängigem

Beitrag Mo., 23.03.2009, 20:45

Hi an alle,
ich bin nun seid 1 1/2 Jahren mit einem Mann zusammen,der lange Zeit Heroinabhängig war und nun Metha vom Arzt bekommt.
Am Anfang dachte ich, das schaffste so viel anders kann das ja nicht sein, er wird ja behandelt...
Mittlerweile merke ich aber das es sehr anstrengend ist, mit einem Süchtigen probieren ein Beziehung aufrecht zuerhalten.
Ich habe immer das Gefühl das alles was passiert nur von meiner Seite kommt.
Er hat sich mir schon wesentlich mehr geöffnet, als am Anfang, doch leider ist immernoch die Hauptanlaufstelle seine Mutter, womit ich leider ein sehr starkes Problem habe!!
Sie zog die Sucht ihres Sohnes immer ins lächerliche, von wegen so schlimm ist ja nicht der kommt davon schon wieder weg und das macht sie leider auch noch heute...
Muß auch dazu sagen das sie selber, zumindestens meiner Meinung nach, von Benzos abhängig ist.Bin aber kein Arzt, will mir also darüber kein Urteil erlauben.
Ich möchte eigentlich von euch wissen, ob es überhaupt möglich ist mit Abhängigen eine Beziehung zu führen?
Oder vielleicht auch einfach ähnliches...

Viele Grüße

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Otherwise
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Beitrag Mo., 23.03.2009, 22:01

Hallo Sweety,

die frage ob man mit einem Abhängigen eine normale Beziehung führen kann, ist gut!

Mein Freund und ich sind jetzt seit 2 1/2 Jahren zusammen, er war auf Benzos, Morphium regelmäßig und zwischendurch bisschen auf Kola. Also ständig mit irgendwas zugedröhnt - immer sediert usw...

Ich konnte am Anfang der Beziehung keine normalen Gespräche mit ihm führen, weil er auch noch gejunkt hat. Da ist man ja zu keinem Gespräch mehr fähig.
Egal was war, ich habs ertragen, weil er mir so unendlich wichtig war und ist. Ich bin nach einem halben Jahr Beziehung auch auf den Geschmack gekommen was Kola betraf. Irgendwann fing ich an Benzos zu probieren, Kola zu junken und später auch Morphium - bis ich selbst drauf war. Ich hab mir immer eingeredet, dass ich das einfach kennenlernen werde und dann normal weiterleben werde. Wie dumm... warum?

Naja, du kennst es ja, wie so eine Beziehung läuft. Es ist schwierig - aber für mich lohnt es sich trotzdem. Ich war auf Entzug und momentan ist er auf Entzug. Ich sage mir, dass wir noch eine Chance haben es beide clean miteinander zu probieren. Und ich hoffe, dass es gut gehen wird - immerhin haben wir viel Scheiße hinter uns. Man wird sehen...

Deine Frage, kann man eine normale Beziehung führen? - da sag ich mal klar NEIN. Normal sicher nicht. Aber Beziehung führen - das geht eigentlich immer - egal obs ne schlechte oder gute ist. Also JA es geht, aber NIE NORMAL.

lg
sensi

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sweety26
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Beitrag Di., 24.03.2009, 09:03

Danke Sensi,
ich denke das ich auf jeden Fall etwas Zuspruch brauche, das es auch das richtige ist was ich da tue...
Denke dass das größte Problem zwischen uns ist einfach das er leider nicht mehr so Gefühle zeigen kann wie ein "normaler" Mensch und ich leider oft eventuell zu viel falsches hinein interpretiere...
Ich wünsch euch beiden auf jeden Fall viel viel Glück für den Neustart in eine cleane Beziehung!!!!!!
Lg
Sweety

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Otherwise
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Beitrag Di., 24.03.2009, 17:21

Danke sweety für die guten Wünsche
das er leider nicht mehr so Gefühle zeigen kann wie ein "normaler"
Damit hatte ich anfänglich auch schwer zu kämpfen, wirklich sehr schwer. Ständig ist er weggetrickat - einmal sogar mitten in die heiße Pizza mim Näschen - lauter so Scheiße. Oder er sagte er wolle mit mir spazieren gehen und ist dann am KP davongerannt. Das war aber alles ganz am Anfang - aber trotzdem schwer.
Das machen alles die Benzos, besonders eben das Gefühle zeigen. Schließlich fühlen sich die meisten die Benzos konsumieren ja total wie Gott - und benehmen sich auch so.
Horrorbeziehungen sind das, die wir da führen. Aber ich denk mir immer - ich führe die Beziehung, ich kann reinen Gewissens sagen, dass ich ihn liebe, nach wie vor und trotz der Scheiße immer mehr. Ob er das auch reinen Gewissens sagen könnte weiß ich leider nicht ...

Was seine Mutter betrifft, lässt die wahrscheinlich einfach nix über ihren sohnemann kommen. Schau halt, dass du dir das nicht auch noch zu Herzen nimmst.

lg
sensi

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lovely_2000
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Beitrag Di., 24.03.2009, 19:54

@ sensitive!

ist es dir nicht zu "anstrengend" immer um ihn angst haben zu müssen,dass er nicht irgendwann eine üd hat o.ä?

ich weiss nicht,ich könnte mit der angst nicht leben

warst du mit deinem freund schon bei drogenberatungsstellen?
oder will er nicht?

naja,trotzdem find ichs bemerkenswert,dass du zu ihm stehst.

glg

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Otherwise
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Beitrag Di., 24.03.2009, 21:16

hi lovely,

na klar war ich mit ihm bei beratungsstellen - überall. Momentan ist er auch auf Entzug, erfolgreich wies aussieht, er hat nämlich nur mehr eine woche vor sich .

die angst die du ansprichst ist ein thema für sich.
natürlich hatte ich angst, oft. ich bekam sogar mal nen anruf "ich lieg am kp am klo, alles dreht sich, bitte hol mich". Das war der Horror für mich.
Weißt du, ich hab noch nie drüber nachgedacht, aber vielleicht war diese Angst ein riesengroßer Aspekt meiner eigenen Sucht und ganz besonders dem junken. Denn wenn ich mit ihm gejunkt habe, hatte ich ihn unter Kontrolle. Hm...
Auf jeden Fall: Diese Angst war der Horror, aber ich hatte sie nur das erste halbe Jahr, weil er es immer seltener Tat und irgendwann gar nicht mehr - er war ja immer subsitutiert und nach dem umstieg von methadon auf subutex - welches einem im kopf klar sein lässt - hat er sich sowieso sehr verändert. Dann kam dieses fürchterliche Jahr 2008 indem er voll rückfällig und ich begonnen habe.

Naja und jetzt ist er auf Entzug und ich warte ab ob wir uns auch clean lieben werden...

lg
sensi

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lovely_2000
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Beitrag Di., 24.03.2009, 21:55

hast du es geschafft vollkommen damit aufzuhören?

stelle mir das mit einem ebenfalls süchtigen partner sehr schwer vor.

es ist schlimm wenn jmd in die kp-szene abrutscht...

ich hoffe für euch,dass er es schafft,aber durch deine unterstützung denke ich schon.

hilfe und unterstützung ist das wichtigste im leben,überhaupt in phasen wo es einem nicht so gut geht.


hab ja im moment auch mit depressionen und panikattacken zu kämpfen,aber von meinem freund kann ich keine hilfe erwarten..

ich denke,um helfen zu können,muss man genug eigene stärke haben und dadurch dass er selbst probleme hat, konzentriert er sich halt lieber auf seine..

ist halt nicht jeder gleich..


glg

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reptimum
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 14:36

hallo mädels!
ist zwar nicht schön zu hören, dass es hier jemandem ähnlich geht wie mir, aber zumindest reden kann man hier darüber. ich weiss auch nicht ob mein freund und ich jemals eine halbwegs normale beziehung führen werden, ich meine, im moment sieht es sehr gut aus, und das macht mir wieder grossen mut. aber es werden sicher auch viele ups & downs einkehren. andererseits - was ist schon "normal". wen man liebt kann man sich sowieso nur schwer aussuchen, denn da hat die vernunft meistens nicht viel mitzureden. und wenn man einen menschen wirklich gern hat, will man ja klarerweise nicht aufgeben und möchte, dass es diesem menschen wieder gut geht. deswegen finde ich es oft sinnlos, wenn da leute daherkommen die sagen: verlass ihn halt.... klar, die reden sich leicht. könnte mir nicht vorstellen meinen freund zu verlassen, "nur" aufgrund der tatsache, dass er süchtig ist. sicher ist es nicht leicht, das wissen wir ja aus erfahrung. aber wer wirklich liebt, der lässt meiner meinung nach nicht so schnell die flinte ins korn fallen. was sagt ihr dazu?
lg birgit

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Otherwise
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Beitrag Mi., 08.04.2009, 23:10

hallo reptimum,
sicher ist es nicht leicht, das wissen wir ja aus erfahrung. aber wer wirklich liebt, der lässt meiner meinung nach nicht so schnell die flinte ins korn fallen. was sagt ihr dazu?
Das klingt schön und romantisch... und ich denke mir auch sehr oft, dass doch vielleicht noch Hoffnung besteht, auf ein normales Leben mit meinem Freund.

Manchmal seh ichs aber auch klar, weniger hoffnungsvoll.
Als Partner eines süchtigen Menschen ist man eigentlich immer alleine. Seine Probleme macht man mit sich selbst oder Freunden aus. Man muss immer mit allem rechnen.

Beziehung mit einem süchtigen Partner tut oft sehr weh ... die Lügen, das mitansehen des Elends, usw...

Wenn man seine Situation ganz realistisch überdenkt klingt das ganze schon weniger romantisch.

lg
sensi

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Iris
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Beitrag Do., 09.04.2009, 05:54

Hallo,

ich war vor kurzen auch zwei Jahre mit jemanden zusammen der seit 5 Jahren auf Substitol und Benzos ist, er hatte erst einen Entzug im AKH hinter sich kam raus und hat sofort wieder Benzos genommen.
Sein leben besteht schon seit ca. 25 Jahren aus Drogen hat alles ausprobiert und kommt einfach nicht davon weg.
Ich sag mal von mir....nein ich persönlich kann diese Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten es ist nicht meine Welt denn es sind zwei verschiedene Welten
Ich hab auch wie so viele hier alles was nur geht gemacht es zu ändern....er will nicht...er liebt seine wellen, das habe ich in den zwei Jahren gesehen
so eine Beziehung besteht nur aus ...Versprechungen, es tut mir ja alles so leid und es trifft immer die, die einem am nächsten stehen und die man liebt
ich kann nicht mehr denn es tut weh
ich kenne ihn schon seit 1985 waren da mal kurz zusammen und ich kenne seine Geschichte, er wußte aber als wir zusammen gekommen sind, wo ich mich fragte was will er auf einmal von mir...das ich mit seinen leben nicht klar komme und er was ändern muß...in meinem kopf wußte ich aber immer er schafft es nicht...doch gab ich ihn mehr als nur eine Chance weil ich ihn liebe.
Ich gehe aber an dieser Beziehung kaputt, war für ihn stäündig da und hab so was wie eine Mama rolle übernommen, eine richtige Beziehung kann man so etwas nicht nennen, jeden Tag zu hoffen das er nicht drauf ist, oder zuerst zu schaun ob man überhaupt mit ihm was anfangen kann.

lg Iris

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jubu
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Beiträge: 220

Beitrag Do., 09.04.2009, 09:15

Hm das ist eine ewige streitfrage.

ich sag mal so.. eine beziehung zu einem süchtigen der, der richtige ist, ist sicherlich sinvoller als eine beziehung zu nem cleanen der, der falsche ist

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reptimum
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Beiträge: 32

Beitrag Do., 09.04.2009, 11:59

jubu hat geschrieben:Hm das ist eine ewige streitfrage.

ich sag mal so.. eine beziehung zu einem süchtigen der, der richtige ist, ist sicherlich sinvoller als eine beziehung zu nem cleanen der, der falsche ist

hallo!!!
also diesen ausspruch finde ich sowas von wahr! und total herzig obendrein gg

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