Ab wann machen Benzos abhängig?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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The_Sorrow
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Ab wann machen Benzos abhängig?

Beitrag Fr., 24.03.2017, 05:07

Ich nehme zur Zeit gegen meine Panikattacken alprastad 0,5 mg, bei Bedarf. Manchmal ne halbe oder ne ganze Tablette. Sie beruhigt zwar, macht aber auch müde.

Hab einmal 24 Stunden das Medikament ausgesetzt nachdem ich es 4 Tage einmal pro Tag genommen habe und da ging es mir dann schlecht. Ist das bereits ein Anzeichen für Entzug und Abhängigkeit oder Panikattacken? Wie schnell kann so etwas abhängig machen?

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tobiii
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 14:47

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Benzos zur Therapie von Panikattacken zwar kurzfristig wirksam sind, aber auf Dauer werden sie das Problem verstärken. Deine Panikattacken wirst du mit Hilfe der Benzos nicht in der Zeit lösen können, in der die Einnahme nicht abhängig macht. Hinten raus werden sie die Panikattacken noch verstärken, wenn du sie länger nimmst. Dann hast du im wahrsten Sinne des Wortes das Problem verdoppelt. Also gehe zu deinem Arzt und bitte ihn um etwas anderes, was nicht abhängig macht. Idealerweise holst du dir was vorübergehendes und lässt dir noch eine Psychotherapie verordnen, um dem Ursprung der Panik auf den Grund zu gehen. Manche Therapeuten wollen die Patienten "clean" haben, andere akzeptieren auch wenn du zb unter Antidepressiva stehst während einer Psychotherapie.


shesmovedon
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 18:52

Man sollte Benzos (außer im klinischen Bereich) nicht täglich einnehmen, sondern immer ein paar Tage Pause dazwischen machen. Sie werden deine Probleme nicht lösen. Psychotherapie wird dir auf Dauer mehr helfen.

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The_Sorrow
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 19:37

tobiii hat geschrieben: Fr., 24.03.2017, 14:47 Idealerweise holst du dir was vorübergehendes und lässt dir noch eine Psychotherapie verordnen, um dem Ursprung der Panik auf den Grund zu gehen. Manche Therapeuten wollen die Patienten "clean" haben, andere akzeptieren auch wenn du zb unter Antidepressiva stehst während einer Psychotherapie.
leichter gesagt als getan. privat kann ich mir keine psychotherapie leisten. ich kann mich nur auf eine warteliste setzen lassen und warten bis was frei wird. im übrigen ist es mir selbst nicht bekannt warum nach einen jahr ruhe jetzt wieder die panikattacken zurückkommen. es gibt eben dinge die kann man nicht erklären.

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_milk
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 20:50

Hallo Sorrow: ich habe unter anderem dasselbe Problem. Also Panikattacken & nehme Benzos dagegen. Mittlerweile ganz offiziell, nachdem ein Psychiater ziemlich viele Antidepressiva an mir durchprobiert hat. Damit will ich nicht sagen, dass es bei allen so sein muss. Bei mir war es jedenfalls so. Auch habe ich das gleiche Problem, dass ich mir eine engmaschige Therapie nicht leisten kann. Selbst wenn ich in Österreich auch Kasse gehe, bekomme ich ja nur 21 Euro retour. Mein letzter Psychiater wollte eine Frequenz von 4 pro Woche - also ca. 1000 Euro im Monat. Irgendwie leben diese Leute schon auf dem Mond. Davon abgesehen, Leute mit körperlichen Erkrankungen bekommen eine Therapie, die oft viel teurer ist, wir nicht. Jedenfalls hatte ich noch so einen Gedanken. Wenn dich das Alpro müde macht - ich kenn das Mittel nicht - vielleicht solltest du was anderes probieren. Klassischerweise wird nämlich was anderes verschrieben, was kürzer wirkt, und nicht stark sediert. Dass es keine Lösung ist - wie hier natürlich wieder einige schreiben, ist schon klar. Aber was soll man sonst tun? Antidepressiva wirken bei mir nicht. Bekomme ich genauso Panik. Und Alkohol ist die noch schlechtere Alternative. Also am besten so wenig wie möglich nehmen. Mein Arzt schreibt immer dazu "bei Bedarf" und ich versuche immer wieder die Panik auszuhalten, z. B. wenn ich zu Hause bin, oder wenn Freunde bei mir sind, wo es egal ist. Aber ich kann zB kaum einen Supermarkt beteten ohne was.Leider. Lg milk
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tobiii
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 21:25

@The_Sorrow

Ja versuche dich dann wenigstens auf die Liste zu bringen, auch wenn Wartezeit besteht. Nichts tun wird dich nicht weiter bringen.
Habe übrigens auch anfangs nur alle paar Tage was genommen. Benzos sind leider immer mit Toleranzentwicklung verbunden. Nach ein paar Jahren hat das System nicht mehr funktioniert und ich musste mehr nehmen, was am Ende zu 15 Jahren Benzosucht geführt hat. Hab vor 3 Jahren entzogen und habe heute noch Probleme. Ich wäre, froh wenn die Panikattacken nur so wären wie vor den Benzos. Aber hier schlägt es mit aller Macht zurück, was über Jahre unterdrückt wurde. Es klingt vielleicht abwegig für dich, wo du ja jetzt schon Panik hast, aber es geht immer noch krasser. Davor will ich dich einfach warnen. Wenn du einen guten Neurologen/Psychiater hast, frage mal nach Carbamazepin oder Valproat. Diese wirken dämpfend auf das "Erregungsvermögen" des Nervensystems und sind nebenwirkungsarm im Vergleich zu Benzos und Antidepressiva. Sie werden langsam aufdosiert und du kannst probieren, welche Dosis dir reicht. Du hast dann abgemilderte Panikattacken wenn alles klappt. Allerdings musst du nebenher unbedingt an die Ursachen der Panik heran via Psychotherapie/Verhaltenstherapie.

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Maskerade
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 21:33

@The_Sorrow

Aber besser auf eine Warteliste setzen lassen, als nichts zu tun, meinst Du nicht.
Benzos önnen schon nach Tagen regelmäßiger einnahme abhängig machen. Ob das, was Du bei einem Tag aussetzen erlebt hast, schon Anzeichen für eine Abhängigkeit sind, kann ich nicht beuerteilen. Aber frag Dich doch mal, was Benzos für Dich bedeuten ? Und welche Wirkung Du erwartest. Also die Motivation, gerade diese Medikamente einzusetzen. Und für was ganau Du sie einsetzt. Wenn Du dier diese Fragen ehrlich beantwortest, wirst Du vielleicht schon selbst wissen, ob Du abhängig bist.

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_milk
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 21:56

@tobii: weil ich dasselbe Problem habe: wir sind hier in Österreich. Selbst wenn man auf der der Liste zahlt man ziemlich viel. Man bekommt nur 21 Euro zurück. Also wenn die Stunde 80 Euro kostet zahlt man immer noch 60. Da habt ihr es in D ganz anders. Und die muss man hier zuerst zahlen und dann warten bis das Geld kommt.

"guter Psychiater" - alle sind gut. Manche sind besser, weil sie halt ein Naturtalent sind und ein besonderes Einfühlungsvermögen haben. Aber grundstäzlich gehen alle nach den gleichen Standards vor. Benzos sind heute keine ernsthafte Therapie mehr. Sie werden nur noch von alten Hausärzten verschrieben. Sie sind Teil des Drogenscreenings. Jede(r) NeurologIn wird alles andere versuchen, und wenn Antiepilekta usw. sind - wie diese Produkte, die du meinst. Den Psychiater drauf ansprechen ist auch so eine Sache. Ich glaube nicht, dass der erfreut ist, die neuesten Google-Ergebnisse zu hören und sein Handeln danach auszurichten. Das passiert dem vermutlich am Tag zehn mal.
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The_Sorrow
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Beitrag Fr., 24.03.2017, 23:43

@tobiii
ist carbamazepin oder valproat ein alternativmedikament zu bezons?

@maskerade
ich werde mich auf eine warteliste setzen lassen und einfach warten müssen. besser als nichts.
ob das was ich erlebe wirklich schon wirklich ein entzug ist, ist wirklich schwer zu sagen. ich vermute es nur. ich hoffe dass ich mich irre.


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Beitrag Fr., 24.03.2017, 23:47

Niedrigpotente Neuroleptika sind eine Alternative zu Benzos. Zum Beispiel Atosil.

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The_Sorrow
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 11:44

UPDATE

Ich habe jetzt seit knapp 35 Stunden kein benzo mehr geschluckt. Gestern als es mir nicht so gut ging habe ich ein altes Medikament probiert, was ich schon lange nicht mehr genommen habe, aber noch nicht abgelaufen ist. Atarax 25mg. Ich nahm es in der früh als ich mich nicht so gut fühlte (ungefähr so 6-8 Stunden nach der letzten benzo Einnahme) und ließ es wirken. Natürlich muss man sowohl bei so einen Medikament als auch bei einen benzo den wirkungseintritt abwarten. Nach ungefähr 20 Minuten fühlte ich mich etwas besser. Und nicht nur das, mir ging es sogar bis am späten Nachmittag gut. Am Abend (ungefähr 18 Stunden nach der letzten benzoeinnahme) ging es mir wieder schlecht, aber wollte auf keinen Fall zum benzo wieder greifen. Ich nahm zuerst quetialan xr 150 mg (welches ich jeden Tag nehmen muss) und etwas später als es mir wieder schlechter wurde, ein atarax 25mg. Auch da müsste ich den wirkungseintritt abwarten und war mal wieder kurz davor ins Spital zu fahren. Ich blieb ruhig sitzen und ließ alles aus was wieder eine Panikattacke auslösen könnte. Mir ging es dann besser und ging auch etwas an die frische Luft. Ich bin dann einige Stunden später eingeschlafen. Heute Vormittag nahm ich wieder ein atarax 25mg da ich wieder etwas unruhig war und es wirkte.

Vielleicht ist dies ein Medikament um einen verdächtigen benzoentzug zu mildern. Atarax enthält den Wirkstoff Hydroxyzindihydrochlorid, welcher meiner Erfahrung nach bei Angst und Spannungszuständen hilft. Ob ich aber wirklich schon nach ein paar benzoeinnahmen einen Entzug haben kann muss ich mich erst erkundigen. Ausgeschlossen ist nichts.

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Fify
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 12:27

Wie wäre es, wenn du es mit deinem Arzt besprichst und nicht "einfach so" Medikamente änderst. Bei Bedarf Benzos, ist für zu Hause ein zu schwammiger Begriff. An deiner Stelle würde ich auf jedenfall schauen, eine Psychotherapie machen, auch wenn es dich "ein Vermögen" kosten sollte. Mit einer Abhängigkeit ist nicht zu spaßen. In deinem Alter Benzos jeden Tag zu nehmen, halte ich für keine gute Lösung. Aber einfach selbst wieder andere Medikamente nehmen würde ich jetzt auch nicht, nur in Abprache mit dem Arzt. Fahre doch ins Spital, bevor du eine Abhängigkeit entwickelst. Lieber eine Weile im Krankenhaus, als nachher süchtig zu sein und Panikattacken zu haben.

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candle.
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 12:33

Ich finde es toll, dass sich hier jetzt viele Österreicher anmelden! :)
The_Sorrow hat geschrieben: Fr., 24.03.2017, 23:43 @tobiii
ist carbamazepin oder valproat ein alternativmedikament zu bezons?
Warum besprichst du das nicht mit einem Psychiater oder wer auch immer das Medikament verschrieben hat? Oder kostet das auch in Österreich?

Hier sind ja keine Mediziner unterwegs, von daher wäre ich mit den Aussagen vorsichtig.

Viele Grüße!
candle
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The_Sorrow
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 13:17

Fify hat geschrieben: Sa., 25.03.2017, 12:27 An deiner Stelle würde ich auf jedenfall schauen, eine Psychotherapie machen, auch wenn es dich "ein Vermögen" kosten sollte.
Ich kann mir das privat, wie ich schon erwähnt habe nicht leisten, da es meinen finanziellen Rahmen sprengen würde und ich auch andere Rechnungen zu zahlen habe. Da warte ich besser bis ein kassenplatz frei wird. Außerdem nehme
ich nicht einfach irgendwelche Medikamente, meine Psychiaterin weiß Bescheid was
ich nehme und kläre alles vorher ab. Ich frage sie immer ob es ok ist wenn ich ein bestimmtes Medikament dazu nehme oder nicht.

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The_Sorrow
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Beitrag Sa., 25.03.2017, 13:20

@candle

Ich habe ja da nur gefragt was das ist, da tobiii es geschrieben hat. Bitte genau lesen bevor du mir irgendwas unterstellst.

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