Meine Freundin ist Heroinabhängig

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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holli35
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Meine Freundin ist Heroinabhängig

Beitrag Di., 14.04.2015, 18:04

Hallo miteinander,
so richtig weiß ich auch nicht warum ich hier schreibe, ich glaube es ist der wunsch einfach mal zu reden und die Hoffnung ein paar andere Meinungen und evtl. Unterstützung zu erhalten.

Vor fast 18 Jahren habe ich mich von meiner ersten richtigen Freundin getrennt, wir hatten auch zusammen gewohnt. Dann habe ich nichts mehr von ihr gehört und sie war verschwunden, alles suchen hatte nichts gebracht und irgendwann habe ich es auch nicht mehr versucht.
Vor gut einem Jahr hat sie sich dann wieder bei mir gemeldet und wir sind uns schnell wieder näher gekommen. Mit der Zeit habe ich dann immer mehr von ihr erfahren, wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ist.
Sie hat eine fast elfjährige Tochter bei der vor ~2 Jahren das Aufenthaltsbestimmungsrecht auf den Kindsvater übertragen wurde und seit dem auch bei ihm lebt. Mit ihrem EX-Freund (nicht der Kindsvater) war sie fast 9 Jahre zusammen. In dieser Zeit wurde sie von ihm geschlagen & missbraucht, landete 2x im Frauenhaus und auch ansonsten war es wohl keine gute Zeit. Durch ihren EX ist sie auch Heroinabhängig geworden und raucht seit ~3 Jahren täglich. Anschaffen oder Beschaffungskriminalität hatte sie aber nie, da ihr ex sie immer gegen "Dienstleistungen" versorgt hat.
Seit dem wir wieder zusammen sind, hat sie sich auch von ihrem EX distanziert, hat weniger geraucht und Anfang des Jahres hat sie sogar bei mir einen kalten Entzug gemacht den sie (erstmal) geschafft hatt.
~8 Wochen nach dem sie "clean" war, stand ihr EX vor der Tür und hat ihr was mitgebracht...
Seit dem konsumiert sie wieder täglich mit leicht steigender Dosierung.
Über Ostern sind wir zu ihrer Familie gefahren und sie hat versprochen nach Ostern wieder aufzuhören, vor Ostern würde sie es nicht "schaffen".
Da wir zur Zeit nicht zusammen wohnen (sie in Hannover, ich in Osnabrück) und wir eh zusammen ziehen wollen, haben wir uns in der Nähe ihrer Eltern Häuser angeschaut. Dadurch ist sie aus ihrem Umfeld (~500km von Hannover entfernt), mir gefällt es dort auch und es ist die Chance für einen Neu-Anfang.
Mit Ihrer Familie habe ich (hinter ihrem Rücken) über ihre Sucht geredet, vermutet haben sie es eh schon und wollen auch helfen wo es eben geht.

Unser Oster-Urlaub ist seit 3 Tagen vorbei, sie raucht immer noch und will erst nach dem Umzug aufhören, eine Therapie am neuen Wohnort machen und dann wird alles besser...

Wirklich glauben tue ich es aber nicht.
Sonntag bin ich wieder nach Osnabrück gefahren und natürlich war gleich ihr EX wieder da, heute wollte sie nach Osnabrück kommen, aber es geht ihr im Moment nicht so gut. Wenn es um umziehen geht, kommen völligunwichtige Dinge als Gegenargument wie z.B. Das dorf ist ja 5km von der nächsten Stadt entfernt und um das immer mit dem Fahrrad zu fahren ist es bergig (sie hat keinen Führerschein), der Garten ist viel zu klein (die letzten Jahre wohnt sie in einer kleinen Wohnung mitten in Hannover ohne Garten) usw

Ehrlich gesagt bin ich im Moment völlig ratlos und es kommen langsam Zweifel auf ob es überhaupt mal besser wird oder ob ich nicht lieber jetzt die "Notbremse" ziehen sollte...

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leuchtturm
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Beitrag Di., 14.04.2015, 20:00

es kommen langsam Zweifel auf ob es überhaupt mal besser wird oder ob ich nicht lieber jetzt die "Notbremse" ziehen sollte...
zu Recht kommen Zweifel auf.

Deine Freundin scheint nicht wirklich von dem Gift loskommen zu wollen. Also ziehe lieber die Notbremse = trenne dich.
Ansonsten wirst du nur Elend erleben, in jeder Form: beziehungstechnisch, emotional, finanziell.


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holli35
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Beitrag Mi., 15.04.2015, 06:16

Sie will aufhören,sie will eine Therapie machen, sie will umziehen und näher an ihrer Familie sein, sie will ihre Tochter wieder bei sich haben; zumindest sagt sie das, handeln tut sie aber nicht so.
Ich weiß nicht ob sie nicht will oder ob sie durch die Sucht im moment einfach nicht kann.
Ich weiß auch nicht wie man ihr am besten helfen kann, oder ob man das im Moment überhaupt kann.
Ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen wie sehr einen die Sucht verändert, bzw wie stark der suchtdruck werden kann. Was dann noch an rationalem Verhalten übrig bleibt

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Unhappygirl
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Beitrag Fr., 01.05.2015, 23:48

Mein Ex war bzw. ist immer noch anhängig.
Aus meiner Sicht heraus: sie will dann aufhören wenn sie nen leidensdruck verspürt, aber nicht jetzt. Sie hat doch alles was sie braucht, warum sollte sie etwas ändern?
Sie wird weder jetzt noch nach dem Umzug aufhören. Sonst hätte sie es schon getan. Es gibt immer ne gute Ausrede.
Ich hab auch nach 19 jahren von eibem Tag auf den andren aufgehört, alles hat gut geklappt. Ist über 1,5 jahre her. Wenn man wirklich will gehts.
Sie wird erst aufhören wenn der leidensdruck groß genug, sie am ende ist und niemanden und nicbts mehr hat.

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BillieJane
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Beitrag Sa., 02.05.2015, 13:52

Hallo. Bis du dir sicher, dass dieser Ex ihr "ohne Gegenleistung" die Drogen bringt? Also hier sehe ich das Pro lem, dass sie nicht nur von Drogen sondern auch vom Ex abhängig ist.

Ich kenne mich da nicht so aus, aber es gibt doch Dinge die man machen kann, Entzug in einer Entzugklinik, Substitution ... Also bevor sie selbst nicht einen Entzug macht und anschließend Therapie und willens ist diesen Ex zum Teufel zu schicken, würde ich nicht an einem Umzug denken.

Retten kannst du sie nicht, sie muss sich selbst retten wollen.

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BillieJane
Forums-Gruftie
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Beiträge: 520

Beitrag Sa., 02.05.2015, 13:58

Ich würde dir zudem empfehlen zu einer Drogenberatung zu gehen, alleine. Dort kannst du dich für dich informieren was dir so bevorsteht, wie du damit umgehen kannst. Das würde ich dir dringend raten, denn es besteht die Gefahr, dass du in einer Co Abhängigkeit gerutscht bist und damit unterstützt du nur ihre Sucht. Außerdem hast du mehr Einblicke in diese Sucht.


sevenheaven
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Beitrag Fr., 19.06.2015, 16:06

Ich würde dir auch raten für dich zu einer Drogenberatung zu gehen für Angehörige.

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