Mir geht's so unglaublich schlecht und immer schlechter

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Cola
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Mir geht's so unglaublich schlecht und immer schlechter

Beitrag So., 11.09.2011, 21:57

Hallo!

Ich hab mich hier angemeldet, weil es mir irgendwie überhaupt nicht gut geht und ich gerade nicht weiß, wohin ich mit meinen Gedanken soll.

Hauptsächlich geht es um das Wochenende vor zwei Wochen. Das fing für mich schon am Donnerstag an, weil ich Freitag frei hatte. Am Donnerstag war ich bei Freunden und wir haben gekifft und ein paar Bier getrunken. Das war echt ein schöner abend und alles noch kein Problem.
Am Freitag auf einer Party: 2c-e und ein bisschen Alkohol. Am Samstag fühlte ich mich ziemlich "verplant", was ich aber nach Donnerstag und Freitag nicht besonders ungewöhnlich fand. Am Abend ging es mir eigentlich schon wieder besser. Aber da war dann irgendwie so eine Leere in mir. Und ich beschloss am Samstag noch mal richtig feiern zu gehen.
Wir waren zuerst bei Freunden. Dort gab es ein paar Line Speed und gbl. Eigentlich hätte das schon gereicht. Aber irgendwie wollte ich immer mehr, einfach austesten wie weiter ich gehen kann, irgendwie. Wir sind dann losgezogen und ich war schon ziemlich verpeilt durch das gbl. Zwischedurch immer wieder mal Amphe. Irgendwie bin ich dann auf der Party angekommen. Hatte aber auf dem Weg (zu Fuß) immer wieder so kleine Blackout und hab mir den Kopf zum Beispiel an so einer Mauer gestoßen, so dass es ein bisschen geblutet hat. Aber irgendwie bin ich dann wohl zur Party gekommen. Dort gab's noch MDMA. Also ich denke, dass das MDMA war. Also keine Ahnung. Aber kurze Zeit später nachdem ich das Zeug eingeschmissen hatte, ging's mir sehr schlecht - ich muss jetzt noch heulen, wenn ich nur daran denke. So schlecht ging es mir echt in meinen ganzem Leben noch nicht. Ich hatte plötzlich total Angst, dass ich irgendeine ganz miese Pille genommen hatte. Weil ich normalerweise solche krassen Reaktionen nicht kenne. Mein Herz hat einfach nur total gerast, aber wirklich so krass, ich dachte, dass das meine Herz einfach überhaupt nicht überstehen KANN. Mir wurde total schlecht. Und irgendwie hatte ich so eine extreme Panik, wie noch nie in meinem Leben. Mein ganzer Brustkorb hat sich zusammen gekrampft irgendwie und hatte einen krassen Druck in meinem Kopf. Und irgendwie verlor ich immer wieder so halb das Bewusstsein. Meine Freunde versuchten mich wach zu halten und ab da weiß ich nichts mehr.
Meine Freunde haben mir erzählt, dass ich bewusstlos wurde und mich komisch verkrampft und Schaum vorm Mund hatte und so auf dem Boden lag. Irgendjemand hat dann den Notarzt gerufen.
Ich wurd künstlich beatmet, Volumentherapie usw. kam ins Krankenhaus.

Seitdem bin ich drogenfrei.

Aber trotzdem geht es mir nicht wirklich gut.
Ich hab sehr starke Stimmungsschwankungen. Mal bin ich total aggressiv-wütend, dann plötzlich im nächsten Moment total traurig und dann ist mir wieder alles egal. Aber meine Stimmung geht so extrem rauf und runter, das es wirklich anstrengend ist. Manchmal bin ich auch so schlecht drauf, dass ich Suizidgedanken habe.
Ich hab früher echt so viel konsumiert. Vor diesem Wochenende an dem das passiert ist, hab ich auch LSD genommen. Und da hatte ich schon total Angst, dass ich irgendwie darauf hängen geblieben bin.
Ich hatte zum Beispiel immer das Gefühl ich werde verfolgt. Wenn jemand im Auto vor meiner Tür stand, dachte ich, die Person ist wegen mir da. Und ständig so komische Gedanken. Mir fällt es schwer mit anderen Leuten ganz normal zu kommunizieren, weil da komische Gedanken und Bilder dazwischen kommen. Zum Beispiel zündet sich eine Person eine Zigarette an und ich hab plötzlich das Bild im Kopf, wie die Person verbrennt. Und andauernd mache ich mir alles bewusst, was ich mache. Das hab ich schon länger. Das ich zum Beispiel die Haustür abschließe und mir dann bewusst dabei denke: Ich mach jetzt die Tür zu, dann dreh ich den Schlüssel um ... oder ich rede mit jemandem und analysiere alles. Ich kann nicht mehr normal fernseh schauen, weil ich dann denke: "Komisch, dass Menschen auf eine Glasscheibe schaunen und sich andere Menschen angucken!". Zu jeder Sache hab ich irgendwelche Gedanken.

Mir geht echt beschissen. Und ich hab Angst davor, dass mein Gehirn echt Schaden genommen hat. Hat es wahrscheinlich auch.
Ich bin gerade jeden Tag nur noch am heulen und hab das Gefühl bald komplett durchzudrehen.
Ich danke allen Leuten, die diesen Text gelesen haben.

Cola

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Passat
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Beitrag So., 11.09.2011, 22:59

Hallo Cola,

nun, der inneren Leere durch Drogenkonsum zu entfliehen, um sich dann letztlich nur noch leerer zu fühlen, das kenne ich selbst. Allerdings habe ich in deinem Alter "nur" gekifft und nicht alles was ich kriegen konnte eingeworfen.

Der Abschnitt nach diesem entscheidenen Satz scheint mir aber noch entscheidener:
Seitdem bin ich drogenfrei.
Deine Schilderungen klingen nämlich zumindest nach einer (leichten) Psychose. Organische Gehirnschäden würde ich mal ausschliessen. Aber die Bio-Chemie scheint ein wenig durcheinander geraten zu sein.

Wenn sich das in nächster Zeit nicht bessert, würde ich an deiner Stelle vielleicht doch mal einen Arzt aufsuchen.
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Cola
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Beitrag So., 11.09.2011, 23:42

Hallo Kehrusker!

Danke, das du mir geschrieben hast.
Kehrusker hat geschrieben:Deine Schilderungen klingen nämlich zumindest nach einer (leichten) Psychose.
Ja, sowas habe ich mir auch schon überlegt. Ich bin wirklich nicht so jemand, der denkt mir könnte das nicht passieren oder so. Ein Bekannter von mir, der es auch echt ziemlich übertrieben hat mit den Drogen ist zur Zeit in einer Psychiatrie.
Und ich hab gehört, dass er eine "richtige" Psychose hatte - das er Stimmen gehört hat und so.
Ich hab halt auch immer so im Hinterkopf gehabt, dass mir das ja auch irgendwann passieren könnte.
Ich hab halt auch echt schon überlegt, ob ich noch mal zum Arzt gehe. Hatte mir auch schon die Nummer von einem Psychiater rausgesucht. Mich dann aber doch nicht getraut, da anzurufen, dann überlegt, zum Hausarzt zu gehen, sollte ich doch zu keinem gehen? ist das richtig, falsch? - was ist richtig oder falsch ... ? irgendwie hat mich das aber dann wieder total überfordert, also allein die Entscheidung Arzt ja oder nein.

Aber es beruhigt mich gerade schon mal irgendwie einfach hier zu schreiben.
Das krasse ist halt auch, dass ich mich gerade echt nicht wirklich "gesellschaftsfähig" fühle. Und das macht alles ja irgendwie noch schwerer.

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Passat
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Beitrag So., 11.09.2011, 23:51

Psychosen fangen oft ja auch mit sehr leichten Symptomen an, die sich dann immer weiter steigern. Am besten gehst du gleich in der kommenden Woche mal zum Arzt. Geh zu deinem Hausarzt und sprich offen mit ihm über deine Sorgen und auch über die Ursache. Er wird wissen was zu tun ist. Wahrscheinlich wird er dich zu einem Psychiater überweisen.

Du hast in deinem Beitrag mindestens fünf verschiedene Arten von Drogen genannt, die es alle ziemlich in sich haben. Warum gehst du so unbedacht mit ihnen und vor allem mit dir um? Du scheinst eine ausgeprägte Tendenz zur Selbstzerstörung zu haben.

Die Begriffe, die dich betreffen, kennst du ja auch schon: Polytoxa als Zuhause?!?
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Cola
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 00:09

Kehrusker hat geschrieben: Du hast in deinem Beitrag mindestens fünf verschiedene Arten von Drogen genannt, die es alle ziemlich in sich haben. Warum gehst du so unbedacht mit ihnen und vor allem mit dir um? Du scheinst eine ausgeprägte Tendenz zur Selbstzerstörung zu haben.
Mmh. Weiß ich auch nicht. Manchmal ist es echt wohl nur so eine Art Neugier. Was passiert wenn ich das oder das nehme? Wieviel vertrage ich?
Manchmal verlier ich dann echt meine Grenzen aus den Augen.
Manchmal will ich auch irgendwie einfach so einen Zustand erreichen, wo ich irgendwie einfach nur aus Bewusstsein ohne Körper bestehe, also so aus Gedanken und Gefühlen + einfach so einem warmen Glücksgefühl. In dem ich dann gar nicht mehr mitkriege, das ich existiere zumindest keine Existenz in der Normalform. Naja, schwer zu beschreiben.

Manchmal wenn die Wirkung nachlässt, bin ich dann so unglaublich traurig, dass ich wieder in dieser extrem kalten Welt hier gelandet bin. In solchen Momenten wünsche ich mich dann wieder in diese andere Welt zurück.
Halt einfach die Welt aus Drogen und Partys mit meinen Freunden.

Ja und manchmal ist es wohl auch wirklich ein bisschen selbstzerstörerisch. Ich kenne ja die Drogen, die ich nehme ziemlich genau, informier mich im Internet, kenne die Nebenwirkungen usw. Aber das ist mir manchmal einfach wirklich egal. Ich hatte ja vorher schon Partys mit Blackouts oder ab und zu war ich auf vollkommen orientierungslos. Einmal bin ich zum Beispiel in einem Strassengraben mitten im Regen wieder zu mir gekommen. Und wusste nicht wie ich da hingekommen bin ... aber das alles war mir wirklich egal. Ok, ich hab mir dann schon Gedanken gemacht, aber so was hat eben nie dazu geführt, dass ich ernsthaft über's Aufhören nachgedacht habe.

Naja, aber momentan würd ich eher am liebsten gar nicht mehr raus gehen.

Kehrusker hat geschrieben: Die Begriffe, die dich betreffen, kennst du ja auch schon: Polytoxa als Zuhause?!?
Ja

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 00:26

Ich würde mal zu einer Drogenberatungsstelle gehen. Evtl kennen die Psychiater die sich auf das Thema spezialisiert haben und die mit sowas zu empfehlen sind.

Nicht alle Psychiater taugen was.

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miramar
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 02:50

Liebe Cola,

vor allem bleib ruhig und möglichst gelassen, das gibt sich oft auch wieder nach einer Zeit der echten Erholung.

Das Wichtigste hast du schon veranlasst: NICHTS mehr zu nehmen!
Und bleib dabei, auch wenn's dir wieder besser geht,
denn das war ein echter Weckruf: du hast die Grenzen deiner Belastbarkeit erreicht. Deutlicher geht's nicht.
Mehr würde ich nicht riskieren, auch nach Jahren nicht,
denn selbst eine einst 'harmlose' Substanz könnte dein Gleichgewicht wieder einstürzen lassen nach so einem Trauma -
und genau das ist es ja, seelisch und körperlich.

Sei jetzt so gut zu dir wie du nur kannst, gönn dir alles, was dir wirklich gut tut,
und schau, dass du dich besonders gesund ernährst, das ist wichtig,
auch zur Erholung der durchgewirbelten Hirnchemie.

Außerdem würde ich etwas sehr Praktisches, Kreatives tun, am besten täglich stundenlang,
z.B. Malen, Modellieren, Basteln, Bauen, Werkeln usw. …
Und geh RAUS und beweg dich draußen, soviel du kannst!
Beides zentriert, schafft gesunde Relationen zu dir selbst und der Welt,
und es beruhigt das ganze Kopfkarussell und hilft dir, schneller wieder (oder überhaupt erst…?!) echten Boden unter die Füße zu bekommen.

münchnerkindls Ratschlag, bei der Drogenberatungsstelle nach Therapeuten mit einschlägiger Erfahrung zu fragen, finde ich genau richtig.

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Cola
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 11:43

münchnerkindl hat geschrieben:Ich würde mal zu einer Drogenberatungsstelle gehen.
Ja, das werd ich vielleicht mal diese Woche machen, wenn ich mich traue.
Hab gesehen, dass die hier bei mir so offene Sprechstunden haben, also bräuchte ich da auch nicht vorher wegen einem Termin anrufen.
miramar hat geschrieben:Sei jetzt so gut zu dir wie du nur kannst, gönn dir alles, was dir wirklich gut tut,
und schau, dass du dich besonders gesund ernährst, das ist wichtig,
auch zur Erholung der durchgewirbelten Hirnchemie.
miramar hat geschrieben:Außerdem würde ich etwas sehr Praktisches, Kreatives tun, am besten täglich stundenlang,
z.B. Malen, Modellieren, Basteln, Bauen, Werkeln usw. …
Und geh RAUS und beweg dich draußen, soviel du kannst!
Ja, vielelleicht sollte ich das mal versuchen und gucken, ob es mir damit besser geht.
miramar hat geschrieben:Das Wichtigste hast du schon veranlasst: NICHTS mehr zu nehmen!
Ja. Gerade bereue ich das, dass ich in den letzten Monaten einfach so weit gegangen bin und echt einfach alles total übertrieben hab.
Ich mein als ich mit dem ganzen Drogenkram angefangen hatte, da hat ich das irgendwie noch mehr Respekt vor. Aber irgendwann is mir der wohl verloren gegangen.
Ich hab ja auch in letzter Zeit so unglaublich viel konsumiert, dass es ja eigentlich auch keine große Überaschung sein müsste, dass mein Körper und meine Psyche, das auf Dauer nicht so mit machen.
Aber ich glaub, ich hab solche Gedanken in der Vergangenheit einfach nicht an mich rangelassen. Naja und jetzt bin ich halt dazu gezwungen.
Irgendwie hasse ich mich gerade selbst dafür, dass ich immer alles so übertreiben muss.

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Passat
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 12:59

Cola hat geschrieben:Manchmal will ich auch irgendwie einfach so einen Zustand erreichen, wo ich irgendwie einfach nur aus Bewusstsein ohne Körper bestehe, also so aus Gedanken und Gefühlen
Ich weiss ja was du meinst. Die Kunst des irdischen Daseins besteht allerdings wohl eher darin, Bewusstsein und Körper zusammen zu bekommen. Und du willst das Gegenteil erreichen. Das wird dich deinem Glück langfristig nicht näherbringen.
Cola hat geschrieben:Manchmal wenn die Wirkung nachlässt, bin ich dann so unglaublich traurig, dass ich wieder in dieser extrem kalten Welt hier gelandet bin. In solchen Momenten wünsche ich mich dann wieder in diese andere Welt zurück.
Das Loch, in das man fällt, nachdem man psychedelische Drogen genommen hat, ist ja das Tückische. Du willst dich immer wieder wegbeamen. Und die Kluft zwischen "nüchternem" und verdrogtem Bewusstsein wird größer und größer. Genau darin steckt das psychische Suchtpotential.
Cola hat geschrieben:Halt einfach die Welt aus Drogen und Partys mit meinen Freunden.

Gehört das für dich zusammen: Freunde und Drogen?
Cola hat geschrieben:Naja, aber momentan würd ich eher am liebsten gar nicht mehr raus gehen.
Was hält dich davon ab? Hast du Angst?
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Cola
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 13:32

Kehrusker hat geschrieben:Ich weiss ja was du meinst. Die Kunst des irdischen Daseins besteht allerdings wohl eher darin, Bewusstsein und Körper zusammen zu bekommen. Und du willst das Gegenteil erreichen. Das wird dich deinem Glück langfristig nicht näherbringen.
Ja, vermutlich hast du leider recht. Wahrscheinlich gibt es eben nur einen ziemlich begrenzten Bereich - so psychisch - mit dem man hier wirklich gut leben kann. Also ich meine, man braucht wohl eine bestimmte Form in dem Körper, Bewusstsein, Umwelt, Kommunikation, Gefühle und all' so was mit eineinander verknüpft ist, um hier gut leben zu können.
Und bestimmte Abweichungen führen zu Problemen, weil sie sozusagen nicht für diese Welt hier geeignet sind - also Abweichungen werden dann halt hier zum Beipsiel als "psychische Krankheiten" bezeichnet.
Ja, das ist wohl so.
Kehrusker hat geschrieben:Gehört das für dich zusammen: Freunde und Drogen?
Ja, mittlerweile schon. Also früher hatte ich auch noch ander Freude, die eher nicht so für Drogen waren. Aber irgendwie hab ich den Kontakt zu ihnen verloren.
Ich mein ganz am Anfang war das einfach so mein Leben - Drogen ... feiern - das hat ja irgendwie mein Leben bestimmt. So eine Art Lifestyle, also ich hatte ein anderes Lebensgefühl und alle anderen Menschen, die am Wochenende nur mal Alk getrunken habe, haben irgendwie nicht mehr zu mir gepasst. Ich fand die auch irgendwie langweilig. Ich kannte irgendwie keine richtige Langeweile mehr. Am Anfang war ja einfach alles nur aufregend. Und das Leben hat sich einfach nur gut angefühlt. Und dann sind hab ich halt nach und nach immer mehr den Kontakt zu den Leuten verloren, die keine Drogen genommen haben.
Ich glaub' teilweise wollten die dann mit mir auch einfach nichts mehr zu tun haben, weil ich teilweise schon ziemlich komisch drauf war.
Ich mein' irgendwie verändern einen die Drogen vermutlich schon. Teilweise war ich dann ja auch am nächsten Tag noch irgendwie total verpeilt und hab für die wahrscheinlich über merkwürdige Sachen gesprochen und so.
Zwischendurch war ich ja auch immer wieder deprimiert und wollte auch gar nichts mit irgendjmd zu tun haben.
Und jetzt sind eigentlich nur noch die Leute übrig geblieben mit denen ich auch feiern gehe ...
Kehrusker hat geschrieben:Was hält dich davon ab? Hast du Angst?
Mmmh. Also irgendwie überfordert mich das gerade raus zugehen. Also ich find es unangenehm. Halt so die ganzen Geräusche und Menschen. Meistens wenn ich nach Hause komme, bin ich dann total fertig und heul nur noch rum. Also Angst ist das eigentlich nicht, eher so Überforderung. Und wenn ich dann merke, dass ich irgendwelche komischen Gedanken hab ...
Also zum Beispiel, denke ich das irgendwelche wildfremden Menschen über mich reden. Also schlechte Sachen. Aber wenn ich dann genauer hin höre, merke ich, dass das gar nicht so ist. Also eigentlich sind es auch eher meine Gedanken, glaube ich. Also ich denke zum Beispiel bevor ich rausgehe, dass ich gerade echt total fertig aussehe. Und später denke ich dann, dass andere Menschen über mich reden, darüber wie fertig ich ausssehe...

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Passat
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 18:57

Cola hat geschrieben:Also ich meine, man braucht wohl eine bestimmte Form in dem Körper, Bewusstsein, Umwelt, Kommunikation, Gefühle und all' so was mit eineinander verknüpft ist, um hier gut leben zu können.
Ja, und das sollte man doch am besten ganz ohne Drogen hinkriegen.
Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die regelmäßig Drogen konsumieren, sich ein Bewußtsein schaffen, das sich langfristig von dem "nüchternen" Bewußtsein abspaltet. Letzteres bleibt also vernachlässigt auf der Strecke und liegt brach, wenn du dich nicht darum kümmerst. Es ist immer besser sich ohne (chemische) Substanzen auf sein "nüchternes" Bewußtsein zu konzentrieren. Denn nur durch das kommst du zu dir selbst und zum Leben.
(Nun gut - ein Joint hin und wieder ist natürlich drin )
Cola hat geschrieben:Ich mein ganz am Anfang war das einfach so mein Leben - Drogen ... feiern - das hat ja irgendwie mein Leben bestimmt. So eine Art Lifestyle,
Ah, ganz am Anfang deines Lebens?!? Wie lange geht das denn schon so mit deinem "Lifestyle"? Scheint ja gerade auf dem Höhepunkt zu sein.
Du müsstest einsichtiger sein, Cola, und erkennen, dass ein anderer, neuer Lebensstil dir besser täte. Deine derzeitigen Erfahrungen sollten dir Warnung genug sein. Du hast deine Grenzen deutlich überschritten.
Cola hat geschrieben:Mmmh. Also irgendwie überfordert mich das gerade raus zugehen. Also ich find es unangenehm. Halt so die ganzen Geräusche und Menschen.
Warst du denn inzwischen schon beim Arzt oder bei einer Drogenberatungsstelle?
Diese Übersensibilisierung deiner Sinne im Zusammenhang mit deinen so geschilderten Paranoia-Effekten sollten dir zu Denken geben.
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leuchtturm
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 19:26

Also zum Beispiel, denke ich das irgendwelche wildfremden Menschen über mich reden. Also schlechte Sachen. Aber wenn ich dann genauer hin höre, merke ich, dass das gar nicht so ist. Also eigentlich sind es auch eher meine Gedanken, glaube ich. Also ich denke zum Beispiel bevor ich rausgehe, dass ich gerade echt total fertig aussehe. Und später denke ich dann, dass andere Menschen über mich reden, darüber wie fertig ich ausssehe...
ich bin kein Arzt und kein Suchtberater, doch was du hier schriebst, grenzt für mich schon an leichte Paranoia.
Du weißt, dass Drogen Verfolgungswahn hervorrufen können? Bei deinem Drogencocktailkonsum würde ich ganz schnell eine Beratungsstelle und/oder einen Arzt aufsuchen.
Um dauerhaft etwas zu verbessern, musst du allerdings den Willen dazu haben. den lese ich nicht wirklich aus deinen Posts.
Drogen sind kein Mittel, um mit dem Leben klarzukommen
Im Gegenteil, solange du das (drogenfreie) Leben als "hart" oder "kalt" darstellst, als schwierig, werden dir die Drogen als verlockend erscheinen.
Doch tatsächlich sind sie es, die das Leben hart und kalt machen.

ich wünsche dir, dass du ganz schnell aufwachen kannst. Ein erster Schritt ist ja schon getan, indem du hier bist

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Cola
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 19:34

Kehrusker hat geschrieben: Ah, ganz am Anfang deines Lebens?!? Wie lange geht das denn schon so mit deinem "Lifestyle"?
Äh, nee, als Säugling, war ich glaube ich noch drogenfrei, soweit ich mich erinnern kann.
Ganz am Anfang meine "Drogenlebens". So mit 15 hab ich meinem ersten Joint geraucht. Und mit 14 war ich schon das erste Mal total betrunken. Das mit dem Alkohol hab' ich aber ziemlich schnell wieder gelassen. Also Alkohol hab ich wenn dann nur so, nebenbei konsumiert. Aber die Wirkung allein vom Alkohol mag ich echt nicht. Also, die ersten Jahre blieb das so: Ab und zu mal'nen Joint .... und dann kam halt nach und nach immer mehr dazu. Hab halt auch mal Koks probiert, aber das konnte ich mir auf Dauer nicht leisten. Dann gings weiter mit Magic Mushrooms, Speed. Aber halt am Anfang wirklich nur total selten. So mit 19/20 wurde es dann irgendwie immer krasser. Meine Lieblingsdroge waren damals die Pilze und ich wollte irgendwie mehr. Und man hatte damals gehört, dass LSD im Vergleich zu Pilzen eben "irgendwie mehr" ist. Naja, dann kam noch das dazu und das ... und dann noch der ganze andere Kram, den ich im ersten Post schon geschrieben hab. Ja und die Zeit in der ich "nüchtern" war, wurde imnmer kürzer. Und ich hab dann zeitweise halt auch echt alles mögliche durcheinander genommen.
Kehrusker hat geschrieben: Warst du denn inzwischen schon beim Arzt oder bei einer Drogenberatungsstelle?
Diese Übersensibilisierung deiner Sinne im Zusammenhang mit deinen so geschilderten Paranoia-Effekten sollten dir zu Denken geben.
leuchtturm hat geschrieben:Bei deinem Drogencocktailkonsum würde ich ganz schnell eine Beratungsstelle und/oder einen Arzt aufsuchen.
Ja, hab' mir vorgenommen morgen zur Drogenberatungsstelle zu gehen.
Ja, ich weiß. Klar, gibt mir das irgendwie zu denken. Aber ich glaub, dass ich einfach schon so viele komsiche Zustände durch die Drogen gewöhnt bin, dass mich das vielleicht auch nicht so schockt, wie andere Menschen.
Ich hatte ja auch schon so Trips, die echt nicht angenehm waren, wo ich totale Panik hatte und einfach nur wollte, dass die Wirkung endlich aufhört. Ich hab aber gelernt, wie ich das mit der Panik vermeiden kann.
Aber klar, wenn ich das dann so erlebe, macht mir das natürlich Angst. Ich nehm' das ja jetzt auch nicht total locker, das Alles macht mich ja schon fertig.
Manchmal finde ich es aber auch irgendwie faszinierend, was die Psyche so macht, sozusagen. Also das war ja schon so, wenn ich Drogen genommen hab, diese Faszination.
leuchtturm hat geschrieben:Um dauerhaft etwas zu verbessern, musst du allerdings den Willen dazu haben. den lese ich nicht wirklich aus deinen Posts.
Drogen sind kein Mittel, um mit dem Leben klarzukommen
Also ich will jetzt erst mal keine Drogen mehr nehmen. Und das habe ich ja bis jetzt auch durchgehalten.
Ja, ich kann auch irgendwie nicht sagen, dass ich NIE wieder irgendwelche Drogen nehmen will. Ich kann mich ja gar nicht mehr richtig erinnern, wie das ist vollkommen ohne Drogen ... aber ich werd' jetzt erst mal für einen sehr langen Zeitraum echt einfach überhaupt nichts mehr kosumieren.
Aber dadurch, dass es mir ja gerade auch nicht besonders gut geht, ist allein das ja auch schon nicht besonders leicht.
Woher soll ich denn bitten plötzlich den Willen nehmen, NIE WIEDER Drogen zu kosumieren?

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 19:41

Woher soll ich denn bitten plötzlich den Willen nehmen, NIE WIEDER Drogen zu kosumieren?
vielleicht, weil es dir so saumäßig besch..... geht, dass du das Zeug nie wieder anrühren willst: gesundheitlich, finanziell, freundesmäßig, familiär......

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Cola
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Beitrag Mo., 12.09.2011, 19:47

leuchtturm hat geschrieben: vielleicht, weil es dir so saumäßig besch..... geht, dass du das Zeug nie wieder anrühren willst: gesundheitlich, finanziell, freundesmäßig, familiär......
Ja, deshalb will ich ja auch im Moment gar nichts mehr nehmen ...

Aber Drogen sind ja auch nicht nur schlecht. Aber das kann halt auch niemand verstehen, der da noch nie engeren Kontakt mit hatte.

Und es hängt ja auch mein ganzes Leben irgendwie damit zusammen, meine Freunde und alles.
Ich kann ja nicht von heute auf morgen das alles für immer sozusagen wegschmeissen. Das ist doch logisch, dass mir das irgendwie Angst macht.
Also ich find's zumindest verständlich.

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