Cannabis Marijuana Joints: Süchtig ohne Konsum?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)

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S.Wortschatz
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Cannabis Marijuana Joints: Süchtig ohne Konsum?

Beitrag Mi., 24.02.2010, 22:08

Wer kennt das auch ? Wer mag mitdiskutieren zu folgendem Thema:

Cannabis, Marijuana, Joints. Davon süchtig zu sein ohne davon zu konsumieren.

Ich habe 20 Jahre lang Cannabis konsumiert,
davon grob geschätzt die letzten 10 Jahre nahezu täglich mehrmals
und zwar überwiegend nicht in der Gruppe, sondern zurückgezogen alleine.
Letztes Jahr habe ich immer mehr Phasen mit Konsum aber auch ohne Konsum praktiziert.


45 Tage nach dem letzten Cannabis/Marijuana-Konsum
nehmen bei mir die von mir in jüngsten Beiträgen beschriebenen Flashbacks ab.
Im Laufe der letzten Woche hatte ich sie deutlich seltener.

Auch andere Beschwerden und Einschränkungen empfinde ich als abnehmend.

Und eigentlich
spiele ich nicht mit den Gedanken wieder zum Joint zu greifen
und ich erlaube mir auch so gut wie kein Gedankenspiel wieder zum Joint zu greifen.
Ich sage mir, ich habe kein Bedürfnis wieder in die Sucht mit ihren Abgründen
zurückzukehren. Ich brauche diesen Cannabis-speziellen Rausch nicht, denke ich.
Eigentlich. Aber uneigentlich ?

Denn eine gewisse Vorstellung hatte ich doch :
Was wäre wenn ich Millionen im Lotto gewänne ?

Dies war die Ausnahme, die Ausnahme war ein Tagtraum,
ein Tagtraum, ich würde also im Lotto den berühmten Jackpot gewinnen,
so finanziell und materiell sorgenfrei sein, was dann, was würde ich gerne tun,
reisen, ja, Wohnungswechsel, ja, nicht unbedingt trinken gehen wollen sondern Kiffen wollen,
sodann also wieder Marijuana konsumieren wollen.
Zurück an die alte Wirkungsstätte - Den Rausch haben wollen in der Mehrzahl.

Diese Fantasie deute ich so, dass ich mir keine falschen Vorstellungen machen sollte
ich wäre nicht mehr süchtig weil ich nicht konsumiere. Ich bin süchtig ohne zu konsumieren.

Wiege ich mich schon mal in falschen Sicherheiten, argwöhne ich.
Dem ist mal so, finde ich.

S.Wortschatz
Zuletzt geändert von S.Wortschatz am Mi., 24.02.2010, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Elektra
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 22:24

hi s.wortschatz,
ich hoffe, ich habe dein post richtig verstanden.
ich sage dazu, dass ich mir früher ein leben ohne kiffen nie, nie, nie vorstellen konnte. ich dachte immer, ich könnte auch nie mit jemandem zusammen sein, der nicht kifft oder es nicht toleriert.
ich habe nun vor 2,5 jahren meine letzte tüte geraucht und habe für meine frühere lebensweise kein verständnis mehr. wie konnte ich so viel übers kiffen nachdenken? so viel geld zum fenster raushauen? mir selbst so viel verirrung und einschränkungen antun? wie konnte ich so sehr das echte leben ausblenden?
ich bin heute gesünder denn je. manchmal denke ich mir, eine tüte würde mir mal ganz gut tun bei dem stress, den das eltern-sein so mit sich bringt. mal ein paar stunden nicht alles so bitter ernst nehmen. mal ein paar stunden die dinge etwas locker nehmen. mal wieder einen lachflash . vielleicht mache ich das irgendwann auch mal. aber erst, wenn mein kind größer ist. und dann wieder ein paar jahre nicht. vielleicht lasse ich es auch. ich komme gut ohne klar. besser als mit. jetzt lebe ich und verstecke mich nicht.
was ich damit sagen will: wenn du mal eine aufgabe gefunden hast, einen auftrag, der dich erfüllt, dann wirst du gar nicht mehr dran denken, wie viele joints du mit ner million rauchen könntest. abstand und eine aufgabe, das brauchst du.
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen

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Otherwise
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 22:24

Hi Wortschatz,

ganz banal gesagt - das ist doch überall so, oder?!

Der trockene Alkoholiker ist auch immer süchtig, auch wenn er gerade nicht trinkt. Der Heroin-Junkie ist auch immer süchtig, auch wenn er gerade eine abstinente Phase hat. Der Kiffer ist auch süchtig, auch wenn er nicht kifft.

Wer sich das einmal angefangen hat, einmal in die Sucht "abgerutscht" ist, der muss von an sein Leben lang nach den Gesetzen der Sucht leben. Ich hab mir das schon oft überlegt, dass der Süchtige nie wieder raus kommt und immer danach leben muss. Der Alkoholiker muss sogar beim Essen aufpassen, um einen Rückfall zu vermeiden.

Kurzum: Einmal süchtig - ab dann immer süchtig.

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!



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S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 22:53

@Elektra, @Sensitive, ein "Hallo" an euch beide,

ich freue mich über eure Beiträge und
was ihr schreibt, das kann ich uneingeschränkt unterschreiben,

denn es geht mir viel besser ohne Konsum, sehr viel besser.

Ich darf nicht wieder zu alten Konsum-Gewohnheiten greifen.

Trotzdem liebäugel ich wohl doch mal mit Konsum.

Gleichzeitig behaupte ich, ich liebäugel und flirte nicht mit Konsumgedanken.
Stichworte/Argumente in diesem Zusammenhang sind für mich:
Schutzbehauptung, Positives Denken, Selbstsuggestion, Selbstbestärkung.

Ich kann nicht behaupten, ich werde nie mehr wieder Kiffen.

Der Pakt/Vertrag mit mir ist der, garantiert bis Ende März 2011
mir es nicht zu erlauben zu konsumieren - denn so lange geht meine Umschulung. Das ist eine überschaubare Abmachung mit mir für
einen überschaubaren Zeitraum. Bis dahin kann ich mir weitere Gedanken darüber machen.

Ich habe eine Verantwortung (gefunden, übernommen), die, gerade
eine Umschulung/Ausbildung zur Zweitkraft in einem Kindergarten zu machen.

Ich weiss, dass ich mit Konsum nicht kontrolliert umgehen kann.

Ich kann mit den Rausch nicht umgehen - er wirft mich aus der Bahn.

Ich bin nach Konsum weder geistig noch emotional bei den Kräften,
die ich für die Umschulung brauche.

Mir droht durch Konsum der weitere soziale Absturz, aber auch der
weitere gesundheitliche, geistige und emotionale Abstieg.

Ich würde meiner Verantwortung Kindern, Kollegen und Lehrern,
gegenüber nicht gerecht werden.
Ganz besonders liegen mir die Kinder am Herzen.

Ich würde weiterhin beziehungsunfähig sein und mich vor der Aussenwelt
flüchten und abschotten, würde ich wieder kiffen.

S.Wortschatz
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foobar
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 23:03

S.Wortschatz hat geschrieben: Wer mag mitdiskutieren zu folgendem Thema: ...
Richtig mit diskutieren werde ich wohl nicht können. Seit ich nicht mehr kiffe werde ich immer aktiver. Da fehlt wahrscheinlich die Zeit um sich ernsthaft mit diesem Forum zu beschäftigen. Ich kann ja aber mal schreiben was mir zu dem Thema einfällt.
S.Wortschatz hat geschrieben: Ich sage mir, ich habe kein Bedürfnis wieder in die Sucht mit ihren Abgründen
zurückzukehren. Ich brauche diesen Cannabis-speziellen Rausch nicht, denke ich.
Eigentlich. Aber uneigentlich ?
Nach 1,5 Monaten bist Du noch voll im Entzug. Du wirst nie wieder konsumieren können. Gewöhn Dich besser dran.

Ich hab's zig mal versucht. Immer wieder hab ich gedacht ich könnte es kontrollieren. Jahrelang! Es hat lange gebraucht aber jetzt ist mir endlich klar, dass das nie funktionieren wird. Ich werde immer wieder in in kürzester Zeit mein altes Konsummuster verfallen und das wird Dir genau so gehen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
S.Wortschatz hat geschrieben: Denn eine gewisse Vorstellung hatte ich doch :
Was wäre wenn ich Millionen im Lotto gewänne ?
Dann würdest Du Party machen. Feiern und Dich freuen, dass Du Dir nie wieder Sorgen machen müsstest, dass FDP noch mal über die 5% Hürde kommt.
S.Wortschatz hat geschrieben: nicht unbedingt trinken gehen wollen sondern Kiffen wollen,
Ja, das ist wohl erstmal normal. Das gibt sich aber immer mehr. Du weisst wie schlecht Dir das tut und Du weisst, wie viel besser es Dir ohne geht. Viel, viel besser als mit! Das solltest Du nicht aufs Spiel setzen.

Ich kenne das Gefühl natürlich. Ich hab's vor ein paar Wochen auch gehabt aber ich hatte sehr, sehr viel Glück! Ich war mit einem Kumpel nachts unterwegs (endlich wieder!!) und wie es so üblich ist hat er halt einen Stick gebaut. Na ja, ich bin irgendwie schwach geworden und wollte mitrauchen. Glücklicherweise war der Kumpel ein guter Kumpel. Der hat klipp und klar: "Nein, Du bekommst nichts!" gesagt. Das war mein Glück! Klar war ich erst enttäuscht weil ich Lust darauf hatte aber es hat wirklich nur 1-2 Minuten gedauert, da war der Verstand wieder da und ich war dem Kumpel unendlich dankbar!

Seit dem Erlebnis kann ich dabei sein wenn andere Abends unterwegs mal kiffen und es stört mich nicht mehr wirklich. Es ist besser so und ich trink dann halt ein Bier mehr. Natürlich finde ich es manchmal schade, dass der Kiff-Rausch nie mehr da sein wird. So ein Stick mach ja einen netten Kick aber ich weiss halt wo das bei mir endet. Es bleibt nicht bei einem und dann werde ich es nicht mehr "nett" finden sondern unendlich beschissen!! Man hat halt manchmal eine falsche Erinnerung im Kopf. Man erinnert sich an die schönen Seiten und vergisst dabei allzu leicht die negativen Aspekte. Man vergisst auch wie Scheisse es eigentlich war auf Kiff zu sein. Wie beschissen das Gefühl im Grunde genommen war nichts auf die Reihe zu bekommen. Wie leistungsunfähig einen das gemacht hat etc.

Seit ich nicht mehr kiffe geht's mir viel besser (wenn auch noch nicht wieder richtig gut). Ich hab wieder soziale Kontakte. Ich geh raus. Ich hab Spass zusammen mit anderen. Mein Bekanntenkreis wird wieder größer und größer. Ich will nicht mehr kiffen. Einfach weil es ohne viel, viel besser ist als mit. Mir geht's schlechter mit als ohne. Weshalb sollte ich das also tun? Wenn ich jetzt mal Lust auf Kick habe, dann trink ich halt zusammen mit anderen Bier.
S.Wortschatz hat geschrieben: Ich bin süchtig ohne zu konsumieren.
Ja, Du bist so etwas wie ein trockener Alkoholiker. Du wirst es nie kontrollieren können. Es wird immer Dich kontrollieren und es wir Dich in den Abgrund reissen. Du (und ich) gehörst halt nicht zu den Menschen die das verantwortungsvoll einsetzen können. Das ist einfach so.
S.Wortschatz hat geschrieben: Wiege ich mich schon mal in falschen Sicherheiten, argwöhne ich.
Ich hab's gefühlte 1000 mal probiert nach Abstinenz "vernünftig" zu kiffen. Völli unmöglich. Es dauert keine Woche und man ist da wo es am gruseligsten ist. Mitten drin im andauernden Vollrausch ohne wirkliche Pause und dann geht alles von vorne los.


Lg foobar
Das Leben ist ein Sack voll Spaß und ich darf ihn aufmachen!


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S.Wortschatz
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 23:15

Die Auseinandersetzung mit dieser ganzen Thematik ist gerade bei mir im Gange.
Deshalb schreibe ich darüber und lese eure Beiträge - auch im ganzen Forum - gerne.


Ich kann mir eben nicht voll und ganz trauen.

Ich habe ein schwaches Selbstbewusstsein. Ich habe aber auch meine Stärken.
Über beide Punkte erfahre ich gerade viel Rückmeldung.
Meine Klassenlehrerin nimmt mich sich in Einzelgesprächen vor.
Darüber dass ich süchtig bin spreche ich mit ihr nicht.
Über p.sychische Probleme im Allgemeinen schon.

Ich habe sehr viele Zweifel, Selbstzweifel, Zweifel an meinen Job,
Zweifel an meiner Eignung, sowieso immer Zweifel an meinen Eignungen,
Zweifel, ob ich mich ausstehen kann.

Andererseits fühle ich mich gerade stärker, selbstbewusster, wenn ich nicht
konsumiere und ich diese Umschulung mache. Es geht aufwärts.

Ich war perspektivlos - ich war und bin wieder seit relativ langer Zeit einsam.
Ich habe Dinge in Aussicht, vielleicht Beziehungen, ich bin gerade verliebt,
zwischenmenschliche Bestätigungen privat und beruflich geschehen,
berufliche Erfolge habe ich in Sichtweite.

Würde ich wieder konsumieren, würde ich mich letztendlich mit Garantie schwächen.
Ich würde den Fahrstuhl für alle Etagen in Richtung abwärts wählen.

Ich mache mir halt Sorgen, ich könnte doch wieder in alte Gewohnheiten geraten, obwohl ich gerade nicht akkut für den heutigen Tag gefährdet bin.

Ich kann mir nicht voll und ganz trauen.

S.Wortschatz
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Hamna
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 23:19

Hallo Wortschatz,

darf ich mal fragen, wie du konsumiert hast? Oder anders gefragt: rauchst du auch normalen Tabak/Zigaretten und hast du den "Stoff" mit Tabak versetzt, als du konsumiert hast?

lg, Rilke


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Beitrag Mi., 24.02.2010, 23:25

@Rilke, ja, ich betrieb Mischkonsum mit Dreh-Tabak und Marijuana,

und ja, ich bin und bezeichne mich als starken Raucher von Dreh-Tabak

und diese Abhängigkeit beschäftigt und stört mich und ich
sehe da eine Wirkung durch Tabak nicht unähnlich der der THC-Rezeptoren,

womit ich meine, ich kann mir vorstellen,
dass ähnliche bio-chemische Vorgänge in meinem Gehirn bestehen bleiben
wenn ich zwar das Kiffen lasse, aber weiter Tabak rauche.

Ich habe sehr oft Flashbacks, vielleicht mit Abstand Abstinenz seltener,
aber ich muss das über einen längeren Zeitraum beobachten,
Flashbacks zu haben, das heisst für mich,
ich erlebe rauschähnliche Zustände oder Nebenwirkungen eines Rausches
ohne aktuellen Konsum von Cannabis.

Ich würde gerne herausfinden ob ich ohne Tabakkonsum diesem
Phänomen des Flashbacks beikommen könnte.
Dann bekomme ich es aber mit der Panik, wofür ich dann ohne Tabakkonsum
lebe .
Weiter bin ich nicht in dieser Frage, mit dem Rauchen aufzuhören, gekommen in diesen Wochen.


S.Wortschatz
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Hamna
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 23:34

Ah! Ich fragte, weil mein früherer Lebensgefährte auch sehr stark gekifft hat (bis zu 8 "Sticks" täglich - was ich so mitbekommen habe) und immer der Meinung war, er sei zwar Kiffer aber kein Raucher.

Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass er nicht vom Marihuana abhängig ist, sondern schlicht und einfach nikotinsüchtig (ich bin noch die Generation, die die Meinung vertreten hat, Marihuana mache NICHT abhängig). Als wir schon lange nicht mehr zusammen waren, habe ich von anderen gehört, er hätte das Kiffen aufgegeben, würde jetzt aber normale Zigaretten rauchen Das fand ich ganz beruhigend.

Naja, meine spontane Idee war, es könnte bei dir auch so sein, und der Suchtdruck wäre einfach nur der Nikotinentzug. Ist aber scheinbar leider nicht so.

Was sagst du eigentlich dazu - also, wie gesagt, ich habe damals noch die "landläufige" Meinung vertreten, Marihuana würde eben NICHT abhängig machen sondern wäre, wenn überhaupt, nur eine Einstiegsdroge, aber selbst das läge ja an einem selbst.

("Gebt den Hanf frei" *sing* )

So, bin für heute aber erstmal weg....


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Beitrag Fr., 26.02.2010, 21:20

Rilke fragt: Was sagst du eigentlich dazu - also, wie gesagt, ich habe damals noch die "landläufige" Meinung vertreten, Marihuana würde eben NICHT abhängig machen
Sex macht nicht süchtig. Ein Geldspielgerät macht nicht süchtig.
Schokolade macht nicht süchtig. Geschwindigkeit macht nicht süchtig.

In fast allem stecken für uns keine Automatismen zwangsläufig süchtig zu werden,
sondern mehr oder weniger mögliche Suchtpotentiale/-risiken.

Das zeigen mir die gesellschaftlichen Erfahrungswerte.
Es gibt z.B. Korrelationen, Statistiken zum Verhältnis von Konsumenten und Süchtige,
wie viele Süchtige es geschätzt gibt und wie viele geschätzte Konsumenten bezogen z.B. auf Alkohol, Cannabis.

Cannabis macht nicht süchtig. Ich mache mich süchtig...oder nicht,
...was die Problematik nicht niedlicher oder etwa harm-loser macht, sie nicht unbeding vereinfacht.

(M)Eine Meinung,
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Beitrag Fr., 26.02.2010, 22:05

Rilke schreibt: (...)ich habe damals noch die "landläufige" Meinung vertreten,
Marihuana würde eben NICHT abhängig machen
sondern wäre, wenn überhaupt, nur eine Einstiegsdroge,
aber selbst das läge ja an einem selbst.(...)
Drei Aspekte dazu.

Aspekt 1

Ich meine, die Einstiegsdroge für harte Konsummuster von irgend welchen Drogen
ist der erste Konsum dieser jeweiligen Droge.

Aspekt 2

Oft ist die Einstiegsdroge eine gewisse frühe Prägung,
Lieblosigkeit, wenn ein liebloses soziales Umfeld vorherrscht ,
Verzweiflung, Naivität, Langeweile, Perspektivlosigkeit, Einfaltslosigkeit, Sprachlosigkeit oder
Gewalt, prügelnde Eltern(hälften), selber süchtige Eltern,
Misshandlungen, Schicksalsschläge, psychische Probleme...u.s.w. .

Aspekt 3

Was ist oft "die" Einstiegsdroge...?

Ich finde, es ist häufig das folgende "zu zu", Flucht in Maßlosigkeit,
sich zu zu fressen,
zu zu saufen,
zu zu trinken,
zu zu kiffen,
zu zu koksen,
zu zu liften,
zu zu surfen,
das sich zu zu machen,
das ist ein Einstieg bzw. Ausstieg in schädliche Verhaltens- u. Lösungsmuster.


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Beitrag Sa., 27.02.2010, 16:58

Jetzt eine Arbeit zu haben, in der ich aufgehe, eine sinnvolle Betätigung,
Aufgaben, die mich zufrieden stellen, dass ist eine Bestätigung, die mir
Drogen nicht geben können. Das ist ein neues Standbein, nicht umzufallen.
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foobar
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Beitrag Sa., 27.02.2010, 18:49

S.Wortschatz hat geschrieben: Jetzt eine Arbeit zu haben, in der ich aufgehe, eine sinnvolle Betätigung,
Aufgaben, die mich zufrieden stellen, dass ist eine Bestätigung, die mir
Drogen nicht geben können. Das ist ein neues Standbein, nicht umzufallen.
Was Du brauchst ist ein Ziel. Etwas Konkretes was Du erreichen willst. Etwas worauf Du hinarbeiten kannst. Ein Ziel bei dessen Erreichung Dir die Droge nur im Weg steht. Das gibt Dir die Kraft von ganz alleine die Droge aus Deinem Leben zu verbannen. Einfach weil sie das Erreichen dieses gewünschten Zieles nur erschwert oder sogar unmöglich macht. Dieses Ziel kann alles Mögliche sein. Es kann ein berufliches Ziel sein, es kann ein privates Ziel sein. Das einzige was wichtig ist ist, dass es DEIN Ziel ist. Dein Ziel, welches Du unbedibgt realisieren möchtest. Dein Traum! Dann wird die Droge zwar immer noch ein bisschen an Dir zerren aber dann hat sie keine Chance mehr. Dann hast Du wichtigeres zu tun. Dann weisst Du genau weshalb Du nicht kiffen willst.


Lg foobar
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 22:32

@foobar, dieses Etappen-Ziel habe ich, sinnvolles Lernen und Arbeiten,
und ich entwickele und erlebe mich gerade mit + in einer neuen Identität/Definition.
Und ich wünsche mir neben der erfüllenden Arbeit die Aufnahme erfüllender Beziehungen.

Die Lösung für Probleme ist nicht mehr die Flucht in den (alltäglichen) Drogen-Rausch.
Gelöst ist durch Konsum nichts - aber die Persönlichkeit ist in Auflösung begriffen,
so ohne klaren Gedanken mehr, ohne Vernunft, ohne Verstand und ohne Konzentration.

Der Rausch ist eine Mogelpackung - er hält nicht das, was ich mir von ihm verspreche.
Der Rausch ist ja auch nicht ein paradiesischer Zustand. Meistens ist er das nicht.
Im Rausch empfand ich neben Euphorie intensiv Angstanfälle, Lethargie und Leere.
Und dazu der Kater danach, diese Erschöpftheit, diese Kraftlosigkeit und ständige Müdigkeit.

Abstinent bin ich und werde ich immer belastbarer und flexibler und freier.
Nun bin ich in der 8.Woche abstinent und ich wache mittlerweile jeden Tag fit auf.
Ich schüttel den Schlaf ab und habe Energien für den Tag.
Und wie vielseitig und interessant so ein Tag ohne Drogenbeeintrübung sein kann !

Konsumierend bin ich und werde ich immer geschwächter und unflexibler und unfreier.
In Kiffzeiten ist das Aufwachen ein Alptraum und Termine haben eine Qual.
Und wie langweilig und gewöhnlich der Drogenkonsum u. -rausch sein kann !

Trotzdem bin ich dafür empfänglich, mir den Rausch zurück zu wünschen.
Die Sonne mag auf mich scheinen, die Sucht bleibt mein Geist- und Körperschatten.

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Beitrag Mi., 10.03.2010, 20:20

Das Unterbewusstsein meldet sich...
...da es ja bewusst wird, meldet sich das Bewusstsein...

Vorletztens, vorletzte Nacht, habe ich geträumt,
ein Dealer und ich saßen in einem Auto.

Der Dealer bot mir Gras bester Qualität und ich lehnte erst ab,
überlegte dann doch, zögerte, zauderte.
Während ich überlegte, fuhr der Wagen durch die Nacht.


In einer weiteren Sequenz des Traumes drehte ich eine riesige
Zigarette, die wohl ein Joint sein konnte ?


Heute abend habe ich eine Flasche Prosecco getrunken
und ein Musikvideo gesehen.
Dort meine ich zu sehen, wie die Musiker locker kiffen.

Der Wunsch, wieder zu konsumieren...

Plötzlich hatte ich den Wunsch, meine Vorsätze auszusetzen,
und zu kiffen.


Ich sehne mich nach einen Holland-Trip nach Groningen,
inklusive Coffee-Shop-Besuche, bekifft durch die Stadt zu schlendern,
völlig dicht zu sein und den einsamen Rausch auszuleben, wie so oft geschehen.

Aber diese Sache ist halt verdammt verdammt einsam.

Na ja , am allerliebsten würde ich mit einer gewissen Frau zusammen sein,
aber das geschieht ja nicht, das ich mich mit ihr treffen kann.
Dies ist Thema meines anderen threads.
viewtopic.php?f=31&t=12937

Eine Tüte zu rauchen war einen Moment lang auch ganz reizvoll,
aber nur für einen Moment,
denn morgen muss ich früh aufstehen und meinen Mann stehen.

Nach einen Voll-Rausch auf Cannabis kann ich das nicht leisten.

Flashbacks die mich plagen...

Vor Wochenenden packen mich Flashbacks, w

Wahrscheinlich auch,
weil, wenn überhaupt, ein Rückfall an einem Freitag "am vernünftigsten" wäre.

Letzte Woche dauerte mein Flashback von Freitag mittags um 12 Uhr
bis Samstag nachmittags !

Jetzt habe ich gerade auch einen Flashback.
Mir ist sehr schwindelig. Ich will das nicht . Es ist unangenehm

Perspektiven...

Nächste Woche habe ich wegen dem Schwindel einen Termin
beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Der nächste Schritt ist ein Termin
bei einem Nervenarzt.

Warum ich abstinent bleiben muss...

Ich muss abstinent bleiben um herauszufinden, ob der Schwindel
durch Abstinenz verschwindet.


Wenn ich wieder kiffe....

Wenn ich wieder kiffe nach zwei Monaten Abstinenz,
dann bleibe ich psychisch gestört.

Wenn ich wieder kiffe, dann kann ich auf der Arbeit nicht die
Leistung bringen,
die ich gerade zu bringen in der Lage bin.
Ich kann mich nicht verbessern, im Gegenteil, die Entwicklung ist regressiv.

Warum kiffe ich nicht ?

Ich kiffe nicht, weil ich eine Verantwortung habe in meiner Arbeit im Kindergarten
im pädagogischen Umgang mit den Kindern, die ich lieb gewonnen habe.
Ich mag diese Arbeit als Kindergarten-Zweitkraft mit den Kindern,
auch wenn ich mich mitunter überfordert fühle, erlebe ich mich als kompetent.

Engelchen versus Teufelchen...

Einerseits möchte ich gerne wieder völlig weggetreten berauscht euphorisch inspiriert getröstet verwundet beseelt sein.

Andererseits erlebe ich im Rausch auch starke Ängste, Panik, Einsamkeit,
Stumpfsinn, Dummheit, Lethargie und Depressivität.

S.Wortschatz
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